„Interaktivität“ – Versionsunterschied

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Bei der Gestaltung multimedialer Lernprogramme bezeichnet Interaktivität die Eigenschaften der [[Software]], dem Benutzer diverse Eingriffs- und Steuerungsmöglichkeiten zu ermöglichen. Die Interaktivität soll ein individualisierteres [[Lernen]] ermöglichen, weil die Auswahl und die Art der Darstellung von Informationen dem Vorwissen, den Interessen und Bedürfnissen der Lernenden anpassbar sind, bzw. von diesem manipuliert werden können.
Bei der Gestaltung multimedialer Lernprogramme bezeichnet Interaktivität die Eigenschaften der [[Software]], dem Benutzer diverse Eingriffs- und Steuerungsmöglichkeiten zu ermöglichen. Die Interaktivität soll ein individualisierteres [[Lernen]] ermöglichen, weil die Auswahl und die Art der Darstellung von Informationen dem Vorwissen, den Interessen und Bedürfnissen der Lernenden anpassbar sind, bzw. von diesem manipuliert werden können.


Dennis ist eine schwule sau
Strzebkowski unterteilt Interaktivität in Lernumgebungs-Aktivitäten, Navigations- und Dialogfunktionen, Aktivitäten bei der Informationspräsentation, Bearbeitungsfunktionen für präsentierte Inhalte und Bearbeitungsmöglichkeiten der Datenbasis.
Strzebkowski/Kleeberg gruppieren diese dann für Lernsoftware nur noch unter Steuerungsinteraktionen und didaktischen Interaktionen. Steuerungsinteraktionen umfassen die Aktionen, die im engeren Sinne der Steuerung des Computers und der Software dienen. Didaktische Interaktionen sind dagegen wesentlich komplexer und dienen dem Erreichen von Lernzielen.
Strzebkowski/Kleeberg gruppieren diese dann für Lernsoftware nur noch unter Steuerungsinteraktionen und didaktischen Interaktionen. Steuerungsinteraktionen umfassen die Aktionen, die im engeren Sinne der Steuerung des Computers und der Software dienen. Didaktische Interaktionen sind dagegen wesentlich komplexer und dienen dem Erreichen von Lernzielen.



Version vom 20. Februar 2014, 10:55 Uhr

Interaktivität (lat.: inter agere = „wechselseitig“ und „aufeinander bezogen“) weist allgemein auf eine Wechselbeziehung zwischen zwei oder mehreren beliebigen Größen hin, bei der implizit Informationen ausgetauscht werden. Der soziologische Interaktivitätsbegriff geht von Personen aus, die sich gegenseitig wahrnehmen können und in ihrem Verhalten aneinander ausrichten, während in der Informationstechnik die Beziehung zwischen Mensch und Computer gemeint ist.

Anwendungsgebiete des Begriffs

Interaktion ist multidiskursiv, in den verschiedenen Disziplinen gibt es unterschiedliche Ansichten, was unter dem Begriff verstanden wird. In der Soziologie spricht man nur von Interaktion und nicht von Interaktivität, in der Kommunikationswissenschaft und der Informatik hingegen werden die Begriffe Interaktion und Interaktivität hingegen synonym verwendet.

Während Interaktion in der Soziologie und Sozialpsychologie die wechselseitige Beziehung zweier oder mehr Personen mit dem Ziel der Kommunikation bzw. Diskussion beschreibt, in der Informatik von der Beziehung zwischen Menschen und Maschinen, beschreibt es in der Kommunikationswissenschaft die Beziehung zwischen Text und Leser und auch wechselseitige menschliche Beziehungen sowie Kommunikation durch Medien.[1]

Bei der Gestaltung multimedialer Lernprogramme bezeichnet Interaktivität die Eigenschaften der Software, dem Benutzer diverse Eingriffs- und Steuerungsmöglichkeiten zu ermöglichen. Die Interaktivität soll ein individualisierteres Lernen ermöglichen, weil die Auswahl und die Art der Darstellung von Informationen dem Vorwissen, den Interessen und Bedürfnissen der Lernenden anpassbar sind, bzw. von diesem manipuliert werden können.

Dennis ist eine schwule sau Strzebkowski/Kleeberg gruppieren diese dann für Lernsoftware nur noch unter Steuerungsinteraktionen und didaktischen Interaktionen. Steuerungsinteraktionen umfassen die Aktionen, die im engeren Sinne der Steuerung des Computers und der Software dienen. Didaktische Interaktionen sind dagegen wesentlich komplexer und dienen dem Erreichen von Lernzielen.

Insbesondere in Lernangeboten, die auf konstruktivistischen Lerntheorien aufbauen, wird der Interaktivität ein hoher Stellenwert eingeräumt. Schließlich ist es das Ziel solcher Lernangebote, den Lernenden zu eigener Aktivität und Konstruktivität anzuregen.

Im Bereich der Sozialwissenschaften spricht man von Interaktivität nur dann, wenn zwei Individuen miteinander im Kontakt sind und sich in ihren wechselseitigen Handlungen gegenseitig beeinflussen. Interaktivität kann zwischen Personen unmittelbar oder vermittelt durch Medien wie Telefon, E-Mail oder Chat geschehen. Es geht also um die Wechselwirkung von Handlungen unterschiedlicher Personen aufeinander. In den Sozialwissenschaften spricht man von Interaktionen, wenn es um wechselseitige Handlungen geht.

Im Gegensatz dazu ist es im Bereich der Computertechnik durchaus üblich auch dann von Interaktivität zu sprechen, wenn ein Mensch mit einem Computer "interagiert". In diesem Fall wird die wechselseitige Bezugnahme betrachtet. Sowohl die Person als auch der Rechner müssen dabei jedoch unterschiedliche Wahlmöglichkeiten zur Verfügung haben. Ein ausschließliches Bereitstellen von Informationen beispielsweise auf einer Internetseite würde nicht als interaktiv bzw. Interaktion bezeichnet. Auch bezeichnet Interaktion immer das Verhältnis von Mensch und Maschine, nicht aber die Kommunikation zwischen zwei Menschen mittels einer Maschine, wie dies zum Beispiel beim Chatten der Fall ist.[2]

Leggewie und Bieber beschreiben Interaktivität als das Schlüsselwort der neuen Informations- und Kommunikationstechnologien. Interaktivität im Internet kennzeichnet die Differenz zu einkanaligen Sendemedien. Das herausragendste Merkmal ist die Rückkanalfähigkeit. Es handelt sich dabei um eine technische Eigenschaft, die einfachen und kontinuierlichen Rollentausch zwischen Sendern und Empfängern ermöglicht. Individuen können so den Verlauf eines kommunikativen Aktes steuern und kontrollieren. Sie können den Bedeutungsinhalt aktiv hinterfragen, indem sie einen Kommentar posten, oder ihn aktiv verändern (wie bei Wikis). Diese Eigenschaft unterscheidet das Internet als interaktives Medium vom Fernsehen. Es muss betont werden, dass Medienrezeption noch nie bloß Aufnahme von Information war, weil Fernsehinhalte einen inneren Deutungsprozess beim Rezipienten in Gang setzen, ohne diesen das Verständnis der Inhalte nicht vorausgesetzt werden kann. Der Rezipient von einkanaligen Sendemedien aber kann dem Fernsehen nicht direkt antworten. Auch im Falle des interaktiven Fernsehens sind Auswahl und Mitbestimmung an ein relativ starres Menü gekoppelt. Es gibt also verschiedene Qualitäten von Interaktivität.[3]

Einzelnachweise

  1. Jensen, Jens F.: Interactivity. Traching a New Concept in Media and Communication Studies. S. 190
  2. Bieber, Christoph; Leggewie, Claus (Hg.): Interaktivität. Ein transdisziplinärer Schlüsselbegriff. Campus Verlag, Frankfurt/Main, S. 98-99
  3. Bieber, Christoph; Leggewie, Claus (Hg.): Interaktivität. Ein transdisziplinärer Schlüsselbegriff. Campus Verlag, Frankfurt/Main, S. 7-9


Siehe auch

Literatur

  • Bieber, Christoph, Leggewie, Claus (Hrsg.): Interaktivität. Ein transdisziplinärer Schlüsselbegriff. Campus Verlag, Frankfurt/Main, ISBN 3-593-37603-2.
  • Jensen, Jens F. Interactivity. Tracking a New Concept in Media and Communication Studies. Nordicom Review, 19(1), 1998, PDF, Einführung.
  • Nievergelt, Jürg, Ventura, Andrea: Die Gestaltung interaktiver Programme. B.G. Teubner, Stuttgart 1983, ISBN 3-519-02509-4.
  • Riehm, Ulrich, Wingert, Bernd: Multimedia. Mythen, Chancen und Herausforderungen.Bollmann, Mannheim 1995, ISBN 3-927901-69-5.
  • Strzebkowski, Robert: Realisierung von Interaktivität und multimedialen Präsentationstechniken. Aus: Issing, Ludwig J.; Klimsa, Paul (Hrsg.): Informationen und Lernen mit Multimedia. Psychologie Verlags Union, Weinheim 1995, S. 269–303. ISBN 3-621-27449-9.
  • Strzebkowski, Robert, Kleeberg, Nicole: Interaktivität und Präsentation als Komponenten multimedialer Lernanwendungen. Aus: Issing, Ludwig J.; Klimsa, Paul (Hrsg.): Informationen und Lernen mit Multimedia und Internet. 3. vollständig überarbeitete Auflage. Psychologie Verlags Union, Weinheim 2002, S. 229–246. ISBN 3-621-27449-9.
  • Burkart, Roland: Kommunikationswissenschaft. Böhlau 2002. S. 30ff., 375ff.