Moena
Moena | ||
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Staat | Italien | |
Region | Trentino-Südtirol | |
Provinz | Trient (TN) | |
Koordinaten | 46° 23′ N, 11° 40′ O | |
Höhe | 1148 m s.l.m. | |
Fläche | 82 km² | |
Einwohner | 2.589 (31. Dez. 2022)[1] | |
Angrenzende Gemeinden | Pozza di Fassa, Welschnofen (BZ), Vigo di Fassa, Falcade (BL), Soraga, Predazzo, Primiero San Martino di Castrozza | |
Postleitzahl | 38035 | |
Vorwahl | 0462 | |
ISTAT-Nummer | 022118 | |
Bezeichnung der Bewohner | Moenesi | |
Schutzpatron | San Vigilio | |
Website | www.comune.moena.tn.it | |
Ansicht von Moena |
Moena (ladinisch Moéna, deutsch veraltet Moyen) ist eine italienische Gemeinde (comune) mit 2589 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2022) am Avisio im Trentino, Region Trentino-Südtirol. Sie gehört zur Talgemeinschaft Comun General de Fascia und zur seit dem 12. Jahrhundert bestehenden Talgemeinde Fleims.
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Moena liegt etwa 53 km nordnordöstlich von Trient im Fassatal am Avisio auf 1148 m s.l.m. in einem Talkessel an der Einmündung des zum Passo San Pellegrino 1918 m führenden Val San Pellegrino. Die Gemeinde ist von mehreren Dolomitengruppen umgeben, im Osten von der Marmolata- im Südwesten von der Latemar- und im Nordwesten von der Rosengartengruppe sowie im Südosten vom Bocchekamm. Nachbargemeinden sind Predazzo, Primiero San Martino di Castrozza, San Giovanni di Fassa und Soraga di Fassa sowie die Südtiroler Gemeinde Welschnofen und die Belluneser Gemeinde Falcade.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die erste Erwähnung des Dorfes geht auf das Jahr 1164 zurück und bezieht sich auf die Weihe der Kirche San Vigilio durch den Fürstbischof von Trient Adelpreto. Die Überlieferung, wonach Moena vor diesem Datum zum Bistum Brixen gehörte, wird von den Quellen nicht bestätigt.
Seit ca. 1318 gehört die Moena zur Talgemeinde Fleims. Nach der Säkularisierung 1805 gehörte die Gemeinde bis 1810 zum Königreich Bayern und nach dem Tiroler Volksaufstand unter Andreas Hofer zum napoleonischen Königreich Italien bis zum Wiener Kongress, der ganz Tirol wieder dem Kaisertum Österreich zuordnete.
Während des Ersten Weltkriegs war die Front am Passo San Pellegrino Schauplatz blutiger Kämpfe zwischen der österreichisch-ungarischen und der italienischen Armee, insbesondere in der Gegend von Costabella und Cima Bocche. Nach der Besetzung durch italienische Truppen im November 1918 wurde die Gemeinde Moena formell Italien angegliedert.
Verwaltungsgliederung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Es gibt sechs Fraktionen Forno, Medil, Penia, San Pellegrino, Someda und Sorte.
Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In der dem Heiligen San Vigilio geweihten Kirche des Ortes, die einen gotischen Glockenturm besitzt, finden sich mehrere Werke des Malers Valentino Rovisi (1715–1783), einem Schüler Tiepolos, der aus Moena stammt. Direkt daneben befindet sich die Kapelle San Volfango mit Fresken aus dem 15. Jahrhundert und einer Holzdecke aus dem Barock, eine Arbeit des Moenesers Giovanni Guadagnini aus dem 17. Jahrhundert.
Einmal im Jahr findet das Festival La Turchia statt. Die nach türkischer Tradition lebende Dorfbevölkerung feiert ein Ereignis, das auf das Jahr 1683 zurückdatiert wird. Ein osmanischer Janitschare wurde bei der Zweiten Wiener Türkenbelagerung verwundet und landete in Moena. Er veränderte damals das Leben des Dorfes und wurde zu einem Helden. In der Ortsmitte steht außerdem die Statue dieses Janitscharen, der sich in eine Italienerin aus dem Dorf verliebt hat und mit ihr eine Familie gründete.
Wirtschaft
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Seit Anfang des 20. Jahrhunderts hat sich der Ort von einer landwirtschaftlichen Prägung zu einem Tourismusziel gewandelt, was hauptsächlich auf die malerische Umgebung des Ortes und die wachsende Zahl von Skipisten zurückzuführen ist. Nach Moena benannt ist der Puzzone di Moena, ein Käse mit geschützter Ursprungsbezeichnung, der unter anderem in der Genossenschaftskäserei in Moena hergestellt wird.[2]
Verkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Moena ist Mitglied der Alpine Pearls, die sich für umweltfreundliche Mobilität im Alpenraum einsetzen.[3]
Sport
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Ort wurde berühmt durch ein jährlich im Januar dort startendes Langlaufskirennen (Marcialonga) und durch eine im Sommer stattfindende sehr große Mountainbike-Marathonveranstaltung (Rampilonga).
Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Valentino Rovisi (1715–1783), Barockmaler
- Francesco Facchini (1788–1852), Botaniker
- Cirillo Dell’Antonio (1876–1971), Bildhauer
- Ezio Damolin (1944–2022), Skispringer und Nordischer Kombinierer
- Renzo Chiocchetti (1945–2020), Skilangläufer
- Cristian Zorzi (* 1972), Langläufer
- Cristian Deville (* 1981), Skirennläufer
- Caterina Ganz (* 1995), Skilangläuferin
Abbildungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]-
Pfarrkirche San Vigilio (16. Jh.) mit dem San Pellegrino-Tal im Hintergrund
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Rathaus
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Avisio in Moena
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San Giovanni Nepomuceno in Penià (18. Jh.)
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Piazza de Ramon
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Brunnen im Ortsteil Turchia
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San Lazzaro in Forno (16. Jh.)
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Loc. Larezila: Rifugio La Rezila (La Cune)
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Bilancio demografico e popolazione residente per sesso al 31 dicembre 2022. ISTAT. (Bevölkerungsstatistiken des Istituto Nazionale di Statistica, Stand 31. Dezember 2022).
- ↑ Il caseificio. In: puzzonedimoena.com. Abgerufen am 19. November 2020 (italienisch).
- ↑ Moena, die Fee der Dolomiten. Abgerufen am 8. September 2024.