Nikon Z 6

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
(Weitergeleitet von NIKON Z 6)
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Nikon Z 6
Typ: Spiegellose Systemkamera
Objektivanschluss: Nikon-Z-Bajonett
Bildsensor: CMOS
Sensorgröße: 35,9 mm × 23,9 mm
Auflösung: 24,5 Megapixel
Formatfaktor: 1 im FX-Format
Dateiformate: RAW/NEF (12 oder 14 Bit), TIFF, JPEG
Belichtungsindex: 64–51.200 (erweiterbar auf 204 800)
Sucher: 1,27-cm-OLED-Suchermonitor mit ca. 3,69 Millionen Bildpunkten
Bildfeld: 100 %
Vergrößerung: 0,8×
Bildschirm: TFT-LCD, neigbar
Größe: 8,1 cm (3,2″)
Betriebsarten: manuell (M), Zeitautomatik (A), Blendenautomatik (S), Programmautomatik (P)
Bildfrequenz: 12 B/s
AF-Messfelder: 273 Messfelder
AF-Messbereich: −2 bis +19 LW (−4 bis +19 LW mit »Autofokus mit wenig Licht«)
AF-Betriebsarten: Einzelfeldsteuerung, dynamische Messfeldsteuerung (9, 25, 72 oder 153 Messfelder), 3D-Tracking, Messfeldgruppensteuerung, automatische Messfeldsteuerung
Belichtungsmessung: TTL-Belichtungsmessung
Messbereich: −3 bis 17 LW (Matrixmessung oder mittenbetonte Messung)
Korrektur: ± 5 LW
Verschluss: elektronisch gesteuerter, vertikal ablaufender Schlitzverschluss
Verschlusszeiten: 1/8.000 s bis 30 s, Bulb-Langzeitbelichtung
Blitz: nur extern
Blitzsteuerung: i-TTL-Automatikblitz
Blitzanschluss: Blitzschuh, ISO 518
Synchronisation: 1/200 s
Belichtungskorrektur: −3 bis +1 LW
Speichermedien: XQD/CFexpress
Datenschnittstelle: USB 3.0, HDMI
Stromversorgung: Nikon-EN-EL15c-, EN-EL15b- oder EN-EL15a/EN-EL15-Lithium-Ionen-Akku, Netzadapter EH-5c/EH-5b Akkufacheinsatz EP-5B (Zubehör)
Abmessungen: 100,5 mm × 134 mm × 67,5 mm
Gewicht: 585 g (nur Kameragehäuse), 675 g (mit Akku und Speicherkarte, aber ohne Gehäusedeckel)
Ergänzungen: Bildsensor-Reinigung

Die Nikon Z 6 ist ein spiegelloses Systemkameragehäuse des japanischen Herstellers Nikon mit neuem Z-Bajonett. Sie wurde gemeinsam mit der Nikon Z 7 am 23. August 2018 im Rahmen einer Pressekonferenz in Tokio vorgestellt.[1]

Technische Merkmale

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Modelle Z 6 und Z 7 der spiegellosen Systemkameraserie Z haben einen Vollformatsensor. Beide Kameras verwenden dabei einen rückseitig belichteten Chip (Back Side Illumination, BSI-Technologie). Die Z6 besitzt einen Tiefpassfilter.[2]

Der Innendurchmesser des Nikon-Z-Bajonetts beträgt 55 Millimeter und war zur Zeit der Ankündigung das Vollformat-Bajonett mit dem größten Innendurchmesser. Durch die größere Öffnung kann mehr Licht durch die Objektive auf den Bildsensor gelenkt werden als beim bisherigen F-Mount (49 mm), so dass laut Nikon Lichtstärken bis zu 0,95 (statt bisher 1,4) möglich sind.[1] 2020 ist ein lichtstarkes Objektiv 0,95/58 mm erhältlich; sein Gewicht beträgt 2 kg.[3]

Die Z 6 hat 273 Fokusmessfelder. Ein Fünf-Achsen-Bildstabilisator (VR) ist in das wetterfeste Kameragehäuse integriert.[4] Das Gehäuse besteht aus einer Magnesiumlegierung und ist abgedichtet.[5] 2019 wurden Probleme bei dem Bildstabilisator bekannt, was aber nicht alle hergestellten Kameras betrifft. Nikon bot hier Abhilfemaßnahmen an.[6]

Objektivverwendung am Z-Bajonett

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zeitgleich mit den Kameramodellen Z 6 und Z 7 hat Nikon zunächst drei neue Objektive für den Z-Mount vorgestellt: ein 35 mm f/1,8, ein 50 mm f/1,8 und ein Zoom 24–70 mm f/4.

FTZ-Adapter Vorder- und Rückseite
FTZ-Adapter Vorder- und Rückseite
FTZ-Adapter Vorder- und Rückseite

Der neue Z-Mount ist die erste Neuentwicklung eines Objektivanschlusses für 35 mm-Kameras von Nikon seit 1959. Um die Weiterverwendung des großen Spektrums an Objektiven vieler Hersteller mit dem F-Mount zu gewährleisten, hat Nikon den Z-Modellen einen Adapter von F- auf Z-Mount zur Seite gestellt, mit dem bis auf wenige Ausnahmen alle Nikon F-Objektive seit 1959 an die Kameras der Z-Serie angeschlossen werden können. Moderne AF-S, AF-P und AF-I-Nikkore können mit diesem Adapter uneingeschränkt an der Z 6 verwendet werden. Ältere AF-D-Nikkore ohne eigenen AF-Motor können bis auf den Autofocus alle sonstigen Funktionen nutzen wie z. B. Focus-Peaking im Sucher, VR, Belichtungssteuerung und alle Belichtungsmodi. Bei noch älteren AF- (ohne D-Chip), AI- oder AI-S-Nikkoren kann die Anzahl verwendbarer Belichtungsmodi eingeschränkt sein.[7]

Etwa zwei Jahre nach der Einführung, am 14. Oktober 2020, stellte Nikon die in Details verbesserte Z 6II vor: Im Vergleich zur Z 6 können nun zehn statt neun Bilder pro Sekunde aufgenommen werden. Die Kamera verfügt über die Möglichkeit, CFexpress- oder XQD-Speicherkarten und/oder SD-Speicherkarten aufzunehmen. Es sind zwei EXPEED-6-Bildprozessoren integriert.

Neben einer höheren Rechenleistung verfügen die Kameras in diesem Zuge auch über einen mehr als doppelt so großen Pufferspeicher. Die Z 6II kann 124 Raw-Aufnahmen am Stück aufnehmen (Z 6: 35) und hält ihre Serienbildgeschwindigkeit mit neun Sekunden etwa dreimal so lang wie das Vorgängermodell.[8]

Neu verfügbar ist der Multifunktionshandgriff MB-N11, der zwei Akkus aufnimmt und einen Auslöser für Hochformataufnahmen bereitstellt.[8]

Seit dem 29. Juni 2024 ist die Nikon Z6III im Handel, die eine deutliche Weiterentwicklung zur Z 6II ist.

Sie nutzt einen neuen CMOS-Sensor mit 24,5 MPixel. Er wird als "Partially Stacked Sensor" ("teilweise gestapelter Sensor") bezeichnet, da sich ein Teil der Elektronik unter- und oberhalb des Sensors befindet. Mit dem Expeed-7 Prozessor aus der Nikon Z8 / Z9 werden die Daten mehr als 3 mal so schnell ausgelesen. Damit wird der Rolling-Shutter-Effekt vermindert, aber nicht komplett beseitigt. Die Kamera zeichnet sich auch durch eine sehr hohe Serienbildgeschwindigkeit aus. Mit dem mechanischen Verschluss werden bis zu 14 Bilder/s erreicht, mit dem elektronischen Verschluss im Raw-Format 20 Bilder/s, in jpeg bis zu 60 Bilder/s, bei reduzierter Auflösung (10 Mpix) bis zu 120 Bildern/s. Der Sucher wurde verbessert und hat eine Auflösung von 1600 × 1200 Pixel, bei einer Maximalhelligkeit von 4000 cd/m^2. Die Farbtreue des Suchers entspricht DCI-P3.

Die Z 6 wird im Nikon-Werk in Sendai, Japan, gefertigt. Nach den Planungen von Nikon sollen dort monatlich 20.000 (Stand 2018) Z 6 und Z 7 produziert werden.[9]

Der Fotopresseverband Technical Image Press Association (TIPA) zeichnete das Modell Z 6 als Beste Kamera mit Vollformatsensor für Experten mit dem TIPA World Award 2019 aus.[10]

Von der Expert Imaging and Sound Association erhielt die Z 6 die Auszeichnung Kamera des Jahres 2019–2020.[11] In der Fachzeitschrift Fotomagazin wurde die Auszeichnung mit den Worten kommentiert: „Dies ist die beste Allround-Kamera, die ambitionierte Fotografen im Moment kaufen können.“[12]

  • Kyra Sänger, Christian Sänger: Nikon Z 6. 1. Auflage. Bildner-Verlag, Passau 2019, ISBN 978-3-8328-0323-0 (368 S.).
  • Heike Jasper: Nikon Z 6 – Das Handbuch zur Kamera. 1. Auflage. Rheinwerk, Bonn 2019, ISBN 978-3-8362-6938-4 (350 S.).
  • Kyra Sänger, Christian Sänger: Nikon Z 6II. 1. Auflage. Bildner-Verlag, Passau 2021, ISBN 978-3-8328-0448-0 (376 S.).
Commons: Nikon Z 6 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Commons: Nikon Z 6II – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. a b diepresse.com vom 23. August 2018, Nikon stellt die Weichen auf Wechselobjektivkameras, abgerufen am 20. November 2020.
  2. Neues Nikon-System: Start mit den spiegellosen Vollformat-Kameras Z6 und Z7. In: fotointern.ch – Tagesaktuelle Fotonews. 23. August 2018, abgerufen am 11. Juli 2021 (deutsch).
  3. https://www.digitalphoto.de/test/nikkor-z-58mm-f095-s-noct-test-purer-exot-100418794.html, abgerufen am 19. November 2020.
  4. Z 6, nikon.de, abgerufen am 25. August 2018
  5. Nikon-Seite zur Z-Serie, abgerufen am 19. November 2020.
  6. test.de vom 25. Mai 2019, Probleme mit dem Bildstabilisator, abgerufen am 19. November 2020.
  7. Kompatibilität FTZ-Adapter, FTZ bei Kenrockwell
  8. a b heise.de vom 14. Oktober 2020, Schneller, besseres Video: Nikon mit Nachfolger für Vollformatkameras Z 6 / Z 7, abgerufen am 19. November 2020.
  9. Andreas Jordan: Hier werden die Z6 und Z7 von Nikon gefertigt: Ein Blick hinter die Kulissen der Fabrik in Sendai. In: Fotomagazin. 14. September 2018, abgerufen am 27. Oktober 2019.
  10. TIPA World Award 2019 (Memento des Originals vom 2. April 2019 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.tipa.com, TIPA vom 17. März 2019, abgerufen am 2. April 2019.
  11. EISA Photography Awards 2019–2020. Abgerufen am 19. April 2021.
  12. EISA Kamera des Jahres 2019–2020. In: Fotomagazin. Nr. 10, 2019, S. 73.