Röthenberg

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Röthenberg
Koordinaten: 52° 50′ N, 11° 40′ OKoordinaten: 52° 49′ 51″ N, 11° 40′ 23″ O
Höhe: 54 m ü. NHN
Einwohner: 21 (31. Dez. 2023)[1]
Eingemeindung: 30. September 1928
Eingemeindet nach: Dequede
Postleitzahl: 39606
Vorwahl: 03937
Röthenberg (Sachsen-Anhalt)
Röthenberg (Sachsen-Anhalt)
Lage von Röthenberg in Sachsen-Anhalt

Röthenberg gehört zur Ortschaft Krevese und ist ein Ortsteil der kreisangehörigen Hansestadt Osterburg (Altmark) im Landkreis Stendal in Sachsen-Anhalt.[2]

Röthenberg, eine kleine Siedlung, liegt 2½ Kilometer nordwestlich von Krevese und etwa 7 Kilometer nordwestlich von Osterburg in der Gemarkung Dequede im Landschaftsschutzgebiet „Ostrand der Arendseer Hochfläche“ in der Altmark.[3]

Nachbarorte sind Bretsch im Nordwesten, Dequede im Osten, Krevese im Südosten und Stapel im Südwesten.[3]

Mittelalter bis Neuzeit

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1684 wurden die zum Rittergut Krevese gehörigen Schäfereien Röthenberg und Altenhof erstmals erwähnt. Sie wurden vermutlich im 17. Jahrhundert angelegt.[4] 1721 heißt es eine Schäfferei, der Röthenberg genannt.[5] Weitere Nennungen sind 1745 Rötenberg,[6] 1775 Rödenberg oder Röthenberg,[7] 1789 Schäferey Röthenberg[6], 1801 Röthenberg[8], 1873 hieß es Vorwerk Rothenberg.[9]

Ab 1913 gehörte das Vorwerk dem rheinischen Industriellen und Kunstsammler Hans-Georg Oeder, der es mit dem Gut Bretsch gekauft hatte.[4] Bei der Bodenreform wurde das Rittergut Röthenberg mit 191,7 Hektar enteignet. 134 Hektar wurden in ein Provinzialgut umgewandelt, dieses 1947 zur Umsiedlung von Wischebauern übergeben und 1948 aufgelöst.[10] Danach wurde Röthenberg mit Neubauernstellen aufgesiedelt. Erst im Jahre 1960 gründeten sie unter erheblichem politischem Druck die erste Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft vom Typ I, die LPG „Einigkeit“.[4]

Eingemeindungen

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Bis 1807 gehörte Röthenberg zum Seehausenschen Kreis der Mark Brandenburg in der Altmark. Danach lag es bis 1810 im Kanton Bretsch auf dem Territorium des napoleonischen Königreichs Westphalen. Ab 1816 gehörte der Ort zum Kreis Osterburg, dem späteren Landkreis Osterburg.[6]

Noch 1871 gehörte das Vorwerk zur Landgemeinde Krevese.[9]

Am 30. September 1928 wurde das Vorwerk Röthenberg mit der Landgemeinde Dequede vereinigt. Röthenberg hatte davor zum Gutsbezirk Bretsch gehört.[11] Am 1. Februar 1974 wurde die Gemeinde Dequede in die Gemeinde Krevese eingemeindet.[12] So kam der Ortsteil Röthenberg zu Krevese. Am 1. Juli 2009 erfolgte der Zusammenschluss der Gemeinde Krevese mit anderen Gemeinden zur neuen Einheitsgemeinde Hansestadt Osterburg (Altmark).[13] Die Ortsteile Röthenberg, Dequede und Polkern kamen dadurch zur neuen Ortschaft Krevese und zur Hansestadt Osterburg (Altmark).

Einwohnerentwicklung

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Jahr Einwohner
1789 06
1798 08
1818 04
1871 32
1885 26
Jahr Einwohner
1895 19
1905 22
2011 [00]32[14]
2012 [00]32[14]
2018 [00]25[15]
Jahr Einwohner
2019 [00]22[15]
2020 [00]22[16]
2021 [00]22[17]
2022 [0]21[1]
2023 [0]21[1]

Quelle, wenn nicht angegeben, bis 1905:[6]

Die evangelischen Christen aus Röthenberg sind in die Kirchengemeinde Dequede eingepfarrt, die früher zur Pfarrei Krevese gehörte.[18] Die Kirchengemeinde Dequede wird heute betreut vom Pfarrbereich Kossebau im Kirchenkreis Stendal im Bischofssprengel Magdeburg der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland.[19]

Die katholischen Christen gehören zur Pfarrei St. Anna in Stendal im Dekanat Stendal im Bistum Magdeburg.[20]

  • Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-2235-5, S. 1803–1804, doi:10.35998/9783830522355 (E-Book zur zweibändigen Druckausgabe).
  • Wilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, OCLC 614308966, S. 185, Krevese (Reprint 2018, SelbstVerlag Eugen & Constanze Gliege).
  • J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes: Historisch-geographisch-statistisch-topographisches Handbuch vom Regierungsbezirke Magdeburg. Hrsg.: J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes, M[ichael] J[ulius] Weigelt. Zweiter, oder topographischer Teil. Selbstverlag und W. Heinrichshofen in Kommission, Magdeburg 1842, OCLC 1071081004, S. 375–376, 81. Krevese (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).

Einzelnachweise

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  1. a b c Nico Maß: Zurück im Minus. In: Osterburger Volksstimme, Biese-Aland-Kurier. 18. Januar 2024, DNB 1047269554, S. 13.
  2. Hansestadt Osterburg (Altmark): Hauptsatzung Hansestadt Osterburg (Altmark), § 15 Ortschaftsverfassung vom 3. Juli 2019. 5. Juli 2019, abgerufen am 10. April 2020.
  3. a b Sachsen-Anhalt-Viewer des Landesamtes für Vermessung und Geoinformation (Hinweise)
  4. a b c Corrie Leitz: Der Ortsteil Röthenberg stellt sich vor. In: osterburg.de. 2017, abgerufen am 8. Mai 2021.
  5. nach Rohrlach: BLHA, Rep. 40 A, Nr. 2, fol 177
  6. a b c d Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-2235-5, S. 1803–1804, doi:10.35998/9783830522355 (E-Book zur zweibändigen Druckausgabe).
  7. Anton Friedrich Büsching: Vollständige Topographie der Mark Brandenburg. Berlin 1775, S. 230 (Digitalisathttp://vorlage_digitalisat.test/1%3D%7B%7B%7B1%7D%7D%7D~GB%3D~IA%3D~MDZ%3D%0A10000755~SZ%3D00326~doppelseitig%3D~LT%3D~PUR%3D).
  8. Friedrich Wilhelm August Bratring: Statistisch-topographische Beschreibung der gesammten Mark Brandenburg. Für Statistiker, Geschäftsmänner, besonders für Kameralisten. Band 1. Berlin 1804, S. 319 (Digitalisathttp://vorlage_digitalisat.test/1%3D%7B%7B%7B1%7D%7D%7D~GB%3D~IA%3D~MDZ%3D%0A10000735~SZ%3D00341~doppelseitig%3D~LT%3D~PUR%3D).
  9. a b Die Gemeinden und Gutsbezirke der Provinz Sachsen und ihre Bevölkerung. Nach den Urmaterialien der allgemeinen Volkszählung vom 1. December 1871 bearbeitet und zusammengestellt vom Königlichen Statistischen Bureau. In: Königliches Statistisches Bureau (Hrsg.): Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preussischen Staates und ihre Bevölkerung. Band VI, 1873, ZDB-ID 1467440-3, S. 3 (Digitalisat – Nr. 28).
  10. Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-2235-5, S. 505, doi:10.35998/9783830522355 (E-Book zur zweibändigen Druckausgabe).
  11. Regierungsbezirk Magdeburg (Hrsg.): Amtsblatt der Regierung zu Magdeburg. 1928, ZDB-ID 3766-7, S. 213.
  12. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern. Metzler-Poeschel, Stuttgart 1995, ISBN 3-8246-0321-7, S. 343, 345, 346 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder).
  13. Landkreis Stendal: Gebietsänderungsvertrag zur Bildung der neuen Gemeinde Hansestadt Osterburg (Altmark). In: Amtsblatt für den Landkreis Stendal. 19. Jahrgang, Nr. 2, 28. Januar 2009, ZDB-ID 2665593-7, S. 13–19 (landkreis-stendal.de [PDF; 512 kB; abgerufen am 18. April 2020]).
  14. a b So viele Einwohner zählen die einzelnen Orte. In: Volksstimme Magdeburg, Lokalausgabe Osterburg. 12. Januar 2013 (volksstimme.de [abgerufen am 11. April 2020]).
  15. a b Nico Maß: Nur noch vierstellig. In: Osterburger Volksstimme. 21. Januar 2020, DNB 1047269554, S. 13.
  16. Nico Maß: Osterburg schrumpft. In: Osterburger Volksstimme, Biese-Aland-Kurier. 9. Januar 2021, DNB 1047269554, S. 17.
  17. Yulian Ide: Hurra! Wir wachsen wieder! In: Stendaler Volksstimme, Biese-Aland-Kurier. 21. Januar 2023, DNB 1047269554, S. 19–20.
  18. Pfarr-Almanach oder die evangelischen Geistlichen und Kirchen der Provinz Sachsen der Grafschaften Wernigerode, Rossla und Stolberg. 19. Jahrgang, 1903, ZDB-ID 551010-7, S. 86 (genealogy.net [Volltext und Scan]).
  19. Pfarrbereich Kossebau. In: ekmd.de. Abgerufen am 30. März 2024.
  20. Bistum Magdeburg, Online-Bistumskarte. 2013, abgerufen am 8. Mai 2021.