Salz (Westerwald)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Wappen Deutschlandkarte
Salz (Westerwald)
Deutschlandkarte, Position der Ortsgemeinde Salz hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 50° 31′ N, 7° 58′ OKoordinaten: 50° 31′ N, 7° 58′ O
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Landkreis: Westerwaldkreis
Verbandsgemeinde: Wallmerod
Höhe: 325 m ü. NHN
Fläche: 4,96 km2
Einwohner: 875 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 176 Einwohner je km2
Postleitzahl: 56414
Vorwahl: 06435
Kfz-Kennzeichen: WW
Gemeindeschlüssel: 07 1 43 290
Adresse der Verbandsverwaltung: Gerichtsstraße 1
56414 Wallmerod
Website: www.wallmerod.de
Ortsbürgermeister: Holger Wörsdörfer
Lage der Ortsgemeinde Salz im Westerwaldkreis
Karte
Ansicht von Salz
Straßenfront der Kirche St. Adelphus in Salz, Westerwald
Kirche St. Adelphus, im Vordergrund die Fassade des Altarraumes

Salz ist eine Ortsgemeinde im Westerwaldkreis in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Wallmerod an.

Geographische Lage

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeinde liegt im Westerwald zwischen Montabaur und Rennerod.

Aktenkundig wurde Salz im Jahr 1150 als Kirchspiel und seit dem späten Mittelalter auch als Gerichtsstandort mit seinem Zehntgericht.

Um 1225 Jahrhundert ging die Herrschaft über Salz vermutlich vom Haus Leiningen an die Grafen von Diez über. Diese schlossen das Kirchspiel Salz mit den benachbarten Kirchspielen Nentershausen, Meudt und Hundsangen zu einem Verbund zusammen, der über die folgenden Jahrhunderte meist unter einer einheitlichen Herrschaft bleiben sollte. Zum Kirchspiel gehörten die Orte Roth, Bilkheim, Herschbach, Wahnscheid, Mähren, Wörsdorf, Guckheim, Girkenroth, Sainscheid, Schönberg, Möllingen, Kölbingen, Härtlinen, Westert, Otterbach, Witzelbach, Elben, Kaden, Meiningen, Beuningen, Brandscheid, Rothenbach, Himburg, Pfeifensterz, Hahn, Elbingen und Obersayn sowie die heutigen Wüstungen Hausen, Neuroth, Streitheim, Bruchhausen, Kranstein, Berg und Esingen. 1564 kam Salz zum Kurfürstentum Trier.

Seit fast einem Jahrtausend ist die romanische Pfeilerbasilika das Wahrzeichen des Ortes. „St. Adelphus“ war zunächst Stiftskirche eines vor 1255 gegründeten Kollegiatstifts und wurde später um einen spätgotischen Chor erweitert. 1558 wurde die Reformation eingeführt. Die Rekatholisierung erfolgte mit dem Übergang an Kurtrier.

1613 wurde der Betrieb eines Mühlsteinbruchs in der Flur Sengerberg genehmigt.

Der östlich vom Salzer Ortskern gelegene Ortsteil Roth wird 1253 erstmals erwähnt. Heute ist er vollständig in den Hauptort aufgegangen.

Der Gemeinderat in Salz besteht aus zwölf Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in einer Mehrheitswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem.[2]

Holger Wörsdörfer wurde am 19. Juni 2019 Ortsbürgermeister von Salz.[3] Bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 war er mit einem Stimmenanteil von 89,94 % für fünf Jahre gewählt worden.[4]

Wörsdörfers Vorgänger als Ortsbürgermeister war Rainer Malm.[3]

Blasonierung: „In Silber ein durchgehendes rotes Balkenkreuz, bewinkelt von vier über Eck gestellten blauen Quadraten.“

Heraldische Begründung: Das Wappen wurde in enger Anlehnung an das seit Ende des 17. Jahrhunderts bis zum Ende des 18. Jahrhunderts geführte Siegel des Gerichtes Salz entworfen. Das rote Kreuz erinnert an die von 1564 bis 1803 bestehende Zugehörigkeit von Salz zum Kurfürstentum Trier, die vier Quadrate stellen „redende“, auf den Ortsnamen hinweisende blaue Salzkristalle dar.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei der katholischen Kirche St. Adelphus handelt es sich um eine romanische Basilika mit spätgotischem Chor. In der Kirche liegt Johann Heinrich Keverich begraben, worauf eine Grabtafel hinweist. Keverich stammte aus Ehrenbreitstein und war Oberhofkoch des Kurfürsten und Erzbischofs von Trier, Johann IX. Philipp von Walderdorff aus Molsberg. Dies allein rechtfertigt womöglich noch nicht die Grabtafel. Aber Keverich war auch zugleich Großvater des Musikgenies Ludwig van Beethoven.

In der Nähe des Ortes Richtung Bilkheim liegt das kleine Wasserschloss Hof Neuroth.

Wirtschaft und Infrastruktur

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In unmittelbarer Nähe westlich des Ortes verläuft die Bundesstraße 8, die Limburg an der Lahn und Hennef (Sieg) verbindet. Die nächste Autobahnanschlussstelle ist Diez an der Bundesautobahn 3 (KölnFrankfurt am Main), etwa 13 Kilometer entfernt. Die nächstgelegenen Anschlüsse an den Eisenbahnnahverkehr sind der Bahnhof Steinefrenz (Linie RB29) an der Unterwesterwaldbahn sowie der Haltepunkt Berzhahn (Linie RB90) an der Oberwesterwaldbahn, die nächstgelegenen Fernbahnhöfe sind der Bahnhof Montabaur sowie der Bahnhof Limburg Süd an der Schnellfahrstrecke Köln–Rhein/Main.

Persönlichkeiten

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • Hans Teusen (1917–2011), Major der Wehrmacht (Ritterkreuzträger) und Generalmajor der Bundeswehr
Commons: Salz – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 31. Dezember 2023, Landkreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
  2. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2019, Stadt- und Gemeinderatswahlen
  3. a b Aus der konstituierenden Sitzung des Gemeinderates am 19.06.2019. In: Wir über uns - Verbandsgemeinde Wallmerod, Ausgabe 27/2019. Linus Wittich Medien GmbH, Höhr-Grenzhausen, abgerufen am 7. Juli 2020.
  4. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2019. siehe Wallmerod, Verbandsgemeinde, 17. Ergebniszeile. Abgerufen am 7. Juli 2020.