„Wolfgang Albert“ – Versionsunterschied

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'''Wolfgang Albert''' (* [[29. August]] [[1950]] in [[Halle (Saale)|Halle]]) ist ein [[Deutschland|deutscher]] [[Arzt]] für [[Psychosomatik]] und [[Allgemeinmedizin]], [[Psychologe|Diplompsychologe]] und [[Psychoanalyse|Psychoanalytiker]]. Er leitet den Funktionsbereich [[Psychosomatik]] und das [[Medizinisches Versorgungszentrum|Medizinische Versorgungszentrum]] im [[Deutsches Herzzentrum Berlin|''Deutschen Herzzentrum Berlin'']] (DHZB) und ist Hochschullehrer und Direktor des [[Steinbeis-Hochschule Berlin|Steinbeis-Transfer-Institutes]] ''Medical Psychology''.
'''Wolfgang Albert''' (* [[29. August]] [[1950]] in [[Halle (Saale)|Halle]]) ist ein [[Deutschland|deutscher]] [[Arzt]] für [[Psychosomatik]] und [[Allgemeinmedizin]], [[Psychologe|Diplompsychologe]] und [[Psychoanalyse|Psychoanalytiker]]. Er leitet den Funktionsbereich [[Psychosomatik]] und das [[Medizinisches Versorgungszentrum|Medizinische Versorgungszentrum]] im [[Deutsches Herzzentrum Berlin|''Deutschen Herzzentrum Berlin'']] (DHZB) und ist Hochschullehrer und Direktor des [[Steinbeis-Hochschule Berlin|Steinbeis-Transfer-Institutes]] ''Medical Psychology''.


== Leben ==
== Werdegang ==
Geboren in Halle an der Saale wuchs Albert in München auf und studierte Psychologie und Medizin an der [[Ludwig-Maximilians-Universität München]] und an der [[Freie Universität Berlin|Freien Universität Berlin]]. 1978 machte er das [[Staatsexamen]], 1980 ging er nach Berlin. Die Weiterbildung zum [[Psychoanalyse|Psychoanalytiker]] absolvierte er am ''Institut für Psychoanalyse, Psychosomatik und Psychotherapie'' (IPB) in Berlin.<ref name="IPB" /> 2003 promovierte er, 2011 wurde er Professor.<ref name="Professor" /> Er ist verheiratet und Vater dreier Kinder.
Geboren in Halle an der Saale wuchs Albert in München auf und studierte Psychologie und Medizin an der [[Ludwig-Maximilians-Universität München]] und an der [[Freie Universität Berlin|Freien Universität Berlin]]. 1978 machte er das [[Staatsexamen]], 1980 ging er nach Berlin. Die Weiterbildung zum [[Psychoanalyse|Psychoanalytiker]] absolvierte er am ''Institut für Psychoanalyse, Psychosomatik und Psychotherapie'' (IPB) in Berlin.<ref name="IPB" /> 2003 promovierte er, 2011 wurde er Professor.<ref name="Professor" /> Er ist verheiratet und Vater dreier Kinder.


== Wirken ==
== Wirken ==
Seit 1987 leitet Albert im ''[[Deutsches Herzzentrum Berlin|Deutschen Herzzentrum Berlin]]'' (DHZB) den Funktionsbereich ''Psychosomatische Medizin'' und seit 2005 das dortige Medizinische Versorgungszentrum.<ref name="MVZ" /> Im Dezember 2010 wurde das von ihm gegründete Steinbeis-Transfer-Institut ''Medical Psychology''<ref name="Master" /> eröffnet, dessen Direktor er seitdem ist.<ref name="USA_bekannt" /><ref name="Mittler" /><ref name="Eroeffnung" /> Es ermöglicht seit 2011 einen „erstmals in Deutschland angebotenen Studiengang“,<ref name="Europa1" /> in dem die „Erkenntnisse der Psychologie mit dem Wissen über den gesunden Körper und seine Erkrankungen zusammengeführt werden“.<ref name="DHZB-Inst." />
Seit 1987 leitet Albert im ''[[Deutsches Herzzentrum Berlin|Deutschen Herzzentrum Berlin]]'' (DHZB) den Funktionsbereich ''Psychosomatische Medizin''<ref name="fb–psom" /> und seit 2005 das dortige Medizinische Versorgungszentrum.<ref name="MVZ" /> Im Dezember 2010 wurde das von ihm gegründete Steinbeis-Transfer-Institut ''Medical Psychology''<ref name="Master" /> eröffnet, dessen Direktor er seitdem ist.<ref name="USA_bekannt" /><ref name="Mittler" /><ref name="Eroeffnung" /> Es ermöglicht seit 2011 einen „erstmals in Deutschland angebotenen […] Studiengang“,<ref name="Europa1" /> der „theoretische Wissensvermittlung mit praktischem Wissenstransfer“ verzahnt.<ref name="verzahnen" />

Albert ist –&nbsp;gemeinsam mit den Psychologen des von ihm geleiteten Funktionsbereichs Psychosomatik&nbsp;– an zahlreichen Forschungsprojekten des Herzzentrums federführend beteiligt. Dabei stehen jeweils die psychologischen Dimensionen bei körperlichen Erkrankungen im Vordergrund. Besondere Beachtung findet der Einfluss dieser Erkrankungen oder auch einer Herztransplantation auf die Lebensqualität der Patienten.<ref name="forschungsprojekt_1" />

{{Zitat
|Text=Im Jahr 1990 hat Prof. Albert ein Forschungsprojekt begonnen, um die Lebensqualität, das psychische Befinden und den somatischen Krankheitsverlauf von Menschen nach einer Herztransplantation zu erfassen. Diese Datenbank wird weiterhin fortgeführt und ermöglicht wertvolle Informationen hinsichtlich des körperlichen und seelischen Wohlergehens von Patienten 15 bis 25 Jahre nach einer Transplantation.
|Autor=Deutsches Herzzentrum Berlin
|Quelle=
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== Medical Psychology ==
== Medical Psychology ==
Der in den [[Vereinigte Staaten|USA]] gut bekannte<ref name="USA_bekannt" /> und in Deutschland neue Studiengang ''Medical Psychology'' hat mit dem von Albert in Berlin gegründeten Institut seinen Anfang auch in Europa genommen, denn bisher wird kein vergleichbares Studium anderswo im europäischen Raum angeboten. Der Studiengang hat zum Ziel, die Lücke zwischen Medizin und Psychologie zu schließen, die sich besonders im klinischen Alltag in den Krankenhäusern – und damit auch in der von Albert geleiteten Psychosomatik im [[Deutsches Herzzentrum Berlin|DHZB]] – bemerkbar gemacht hatte. „Im Mittelpunkt des Studienganges Medical Psychology steht die untrennbare Verschränkung von körperlichen mit psychischen Prozessen… im Sinne einer ganzheitlichen Medizin…“ und findet „ihr Abbild im bio-psycho-sozialen Modell.“<ref name="DHZB-Inst." /> Darüber hinaus sollen die Absolventen dieses Studienganges einerseits die „Schnittstellen zwischen Arzt und Pflege“<ref name="USA_bekannt" /> abdecken und andererseits eine „Mittlerposition zwischen Ärzten und Patienten“ einnehmen.<ref name="Mittler" />
Der in den [[Vereinigte Staaten|USA]] gut bekannte<ref name="Professor" /> und in Deutschland neue Studiengang ''Medical Psychology'' hat mit dem von Albert in Berlin gegründeten Institut seinen Anfang auch in Europa genommen, denn bis 2011 wurde kein vergleichbares Studium anderswo im europäischen Raum angeboten. Der Studiengang hat zum Ziel, die Lücke zwischen Medizin und Psychologie zu schließen, die sich besonders im klinischen Alltag in den Krankenhäusern –&nbsp;und damit auch in der von Albert geleiteten Psychosomatik im [[Deutsches Herzzentrum Berlin|DHZB]]&nbsp;– bemerkbar gemacht hatte. „Im Mittelpunkt des Studienganges Medical Psychology steht die untrennbare Verschränkung von körperlichen mit psychischen Prozessen… im Sinne einer ganzheitlichen Medizin…“ und findet „ihr Abbild im bio-psycho-sozialen Modell.“<ref name="DHZB-Inst." /> Darüber hinaus sollen die Absolventen dieses Studienganges einerseits die Schnittstellen zwischen Arzt und Pflege abdecken und andererseits eine „Mittlerposition zwischen Ärzten und Patienten“ einnehmen.<ref name="Mittler" />


Während die ''Medical Psychology'' in den USA postgradual angeboten wird, sieht das Berliner Institut einen Masterstudiengang vor.<ref name="Vergleich" /> „Das Studienangebot ist im Bereich der Hightech-Medizin angesiedelt, in dem Patienten und ihre Bezugspersonen mit bedrohlichen Erkrankungen und hochkomplexen medizinischen Therapiemethoden konfrontiert sind. Diese Konfrontation manifestiert sich nicht selten in psychischen Störungsbildern, ohne dass hinreichende psychologische Betreuungskonzepte zur Verfügung stehen. … Studierende sollen praktische Erfahrungen im Patientenkontakt sammeln und eigene Erlebnisse kritisch reflektieren.“<ref name="PatKontakt" />
Während die ''Medical Psychology'' in den USA postgradual angeboten wird, sieht das Berliner Institut einen Masterstudiengang vor.<ref name="Vergleich" /> „Das Studienangebot ist im Bereich der Hightech-Medizin angesiedelt, in dem Patienten und ihre Bezugspersonen mit bedrohlichen Erkrankungen und hochkomplexen medizinischen Therapiemethoden konfrontiert sind. Diese Konfrontation manifestiert sich nicht selten in psychischen Störungsbildern, ohne dass hinreichende psychologische Betreuungskonzepte zur Verfügung stehen. … Studierende sollen praktische Erfahrungen im Patientenkontakt sammeln und eigene Erlebnisse kritisch reflektieren.“<ref name="PatKontakt" />


Im Unterschied zur – ebenfalls noch jungen<ref name="MP-jung" /> – ''[[Medizinische Psychologie|Medizinischen Psychologie]]'' in der Ärzteausbildung<ref name="Arztausbildung" /> werden am Berliner Steinbeis-Institut Psychologinnen und Psychologen ausgebildet. Während der angehenden Ärzteschaft „psychologische Grundkenntnisse“<ref name="Giessen" /> in der Regel im ersten Drittel ihres Studiums vermittelt werden, wird am Steinbeis-Institut eine fundierte psychologische Ausbildung angeboten – allerdings im Unterschied zum üblichen Psychologiestudium im nahezu täglichen Kontakt mit schwer kranken Patientinnen und Patienten.
Im Unterschied zur –&nbsp;ebenfalls noch jungen<ref name="MP-jung" />&nbsp;– ''[[Medizinische Psychologie|Medizinischen Psychologie]]'' in der Ärzteausbildung<ref name="Arztausbildung" /> werden am Berliner Steinbeis-Institut Psychologinnen und Psychologen ausgebildet. Während der angehenden Ärzteschaft „psychologische Grundkenntnisse“<ref name="Giessen" /> in der Regel im ersten Drittel ihres Studiums vermittelt werden, wird am Steinbeis-Institut eine fundierte psychologische Ausbildung angeboten –&nbsp;allerdings im Unterschied zum üblichen Psychologiestudium im nahezu täglichen Kontakt mit schwer kranken Patientinnen und Patienten. Das führt gelegentlich zu einem „Praxisschock“, wie eine der Absolventinnen berichtet hat.<ref name="praxisschock" />


== Ehrungen ==
== Ehrungen ==
* 2007: Forschungspreis ''Psychotherapie in der Medizin''<ref>[https://www.dhzb.de/de/ueber_uns/news/detail/ansicht/pressedetail/forschungspreis_fuer_dr_dipl_psych_wolfgang_albert/ Forschungspreis ''Psychotherapie in der Medizin''], abgerufen am 16. Dezember 2015.</ref>
* 2007: Forschungspreis ''Psychotherapie in der Medizin''<ref>[http://archive.is/XJLef Forschungspreis ''Psychotherapie in der Medizin''], abgerufen am 19. Februar 2017.</ref>


== Schriften (Auswahl) ==
== Schriften (Auswahl) ==
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|Titel=Psychische Probleme bei Herztransplantation
|Titel=Psychische Probleme bei Herztransplantation
|Sammelwerk=vod-INFORMIERT
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|Datum=2011-06-30
|Datum=2011-06-30
|ISSN=1435-1277
|ISSN=1435-1277
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== Weblinks ==
== Weblinks ==
* {{Internetquelle
* [http://www.steinbeis.de/de/experten/steinbeis-unternehmen-und-partner/detail.html?tx_z7suprofiles_detail&#x5B;profile&#x5D;=1011&cHash=0e2894fa6b05a632d963288a1cf22981 Steinbeis-Transfer-Institut ''Medical Psychology''] mit ''Dienstleistungsangebot'', ''Projektbeispielen'' und ''Ansprechpartnern'', abgerufen am 17. Dezember 2015.
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* Offizielle Website des [http://www.master-psychologie.de/ Berliner Institutes ''Medical Psychology''], abgerufen am 1. Januar 2016.
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== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
<references>
<references>

<ref name="Arztausbildung">
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Zum Beispiel an den Universitäten [http://www.uni-giessen.de/fbz/fb11/institute/med_psych Gießen], [http://medpsych.charite.de/studium/ Berlin], [http://www.medpsych.ruhr-uni-bochum.de/deutsch/start.html Bochum] oder [https://ww2.uk-essen.de/medizinische-psychologie/index.php/de/ Essen]. Abgerufen am 6. Januar 2016.
Zum Beispiel an den Universitäten [http://www.uni-giessen.de/fbz/fb11/institute/med_psych Gießen], [http://medpsych.charite.de/studium/ Berlin], [http://www.medpsych.ruhr-uni-bochum.de/deutsch/start.html Bochum] oder [https://ww2.uk-essen.de/medizinische-psychologie/index.php/de/ Essen]. Abgerufen am 6. Januar 2016.
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Im außereuropäischen Raum siehe z.&nbsp;B. die [http://www.amphome.org/ ''Akademy of Medical Psychology''] in Nevada, Missouri (englisch), abgerufen am 23. Dezember 2015.
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1972 wurde als das „erste seiner Art in Deutschland“ das
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Siehe auch<br />
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| url=http://www.krankenpflege-journal.com/psychiatrie/psychosomatik/4630-es-war-immer-ein-ohr-da.html
| titel=‚Es war immer ein Ohr da‘. Psychische Probleme bei Herzkranken müssen schnell behandelt werden
| werk=KrankenPflege-Journal
| datum=011-09-03
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| zugriff=2017-02-19}}
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</references>
</references>



Version vom 19. Februar 2017, 12:42 Uhr

Wolfgang Albert

Wolfgang Albert (* 29. August 1950 in Halle) ist ein deutscher Arzt für Psychosomatik und Allgemeinmedizin, Diplompsychologe und Psychoanalytiker. Er leitet den Funktionsbereich Psychosomatik und das Medizinische Versorgungszentrum im Deutschen Herzzentrum Berlin (DHZB) und ist Hochschullehrer und Direktor des Steinbeis-Transfer-Institutes Medical Psychology.

Werdegang

Geboren in Halle an der Saale wuchs Albert in München auf und studierte Psychologie und Medizin an der Ludwig-Maximilians-Universität München und an der Freien Universität Berlin. 1978 machte er das Staatsexamen, 1980 ging er nach Berlin. Die Weiterbildung zum Psychoanalytiker absolvierte er am Institut für Psychoanalyse, Psychosomatik und Psychotherapie (IPB) in Berlin.[1] 2003 promovierte er, 2011 wurde er Professor.[2] Er ist verheiratet und Vater dreier Kinder.

Wirken

Seit 1987 leitet Albert im Deutschen Herzzentrum Berlin (DHZB) den Funktionsbereich Psychosomatische Medizin[3] und seit 2005 das dortige Medizinische Versorgungszentrum.[4] Im Dezember 2010 wurde das von ihm gegründete Steinbeis-Transfer-Institut Medical Psychology[5] eröffnet, dessen Direktor er seitdem ist.[6][7][8] Es ermöglicht seit 2011 einen „erstmals in Deutschland angebotenen […] Studiengang“,[9] der „theoretische Wissensvermittlung mit praktischem Wissenstransfer“ verzahnt.[10]

Albert ist – gemeinsam mit den Psychologen des von ihm geleiteten Funktionsbereichs Psychosomatik – an zahlreichen Forschungsprojekten des Herzzentrums federführend beteiligt. Dabei stehen jeweils die psychologischen Dimensionen bei körperlichen Erkrankungen im Vordergrund. Besondere Beachtung findet der Einfluss dieser Erkrankungen oder auch einer Herztransplantation auf die Lebensqualität der Patienten.[11]

„Im Jahr 1990 hat Prof. Albert ein Forschungsprojekt begonnen, um die Lebensqualität, das psychische Befinden und den somatischen Krankheitsverlauf von Menschen nach einer Herztransplantation zu erfassen. Diese Datenbank wird weiterhin fortgeführt und ermöglicht wertvolle Informationen hinsichtlich des körperlichen und seelischen Wohlergehens von Patienten 15 bis 25 Jahre nach einer Transplantation.“

Deutsches Herzzentrum Berlin[12]

Medical Psychology

Der in den USA gut bekannte[2] und in Deutschland neue Studiengang Medical Psychology hat mit dem von Albert in Berlin gegründeten Institut seinen Anfang auch in Europa genommen, denn bis 2011 wurde kein vergleichbares Studium anderswo im europäischen Raum angeboten. Der Studiengang hat zum Ziel, die Lücke zwischen Medizin und Psychologie zu schließen, die sich besonders im klinischen Alltag in den Krankenhäusern – und damit auch in der von Albert geleiteten Psychosomatik im DHZB – bemerkbar gemacht hatte. „Im Mittelpunkt des Studienganges Medical Psychology steht die untrennbare Verschränkung von körperlichen mit psychischen Prozessen… im Sinne einer ganzheitlichen Medizin…“ und findet „ihr Abbild im bio-psycho-sozialen Modell.“[13] Darüber hinaus sollen die Absolventen dieses Studienganges einerseits die Schnittstellen zwischen Arzt und Pflege abdecken und andererseits eine „Mittlerposition zwischen Ärzten und Patienten“ einnehmen.[7]

Während die Medical Psychology in den USA postgradual angeboten wird, sieht das Berliner Institut einen Masterstudiengang vor.[14] „Das Studienangebot ist im Bereich der Hightech-Medizin angesiedelt, in dem Patienten und ihre Bezugspersonen mit bedrohlichen Erkrankungen und hochkomplexen medizinischen Therapiemethoden konfrontiert sind. Diese Konfrontation manifestiert sich nicht selten in psychischen Störungsbildern, ohne dass hinreichende psychologische Betreuungskonzepte zur Verfügung stehen. … Studierende sollen praktische Erfahrungen im Patientenkontakt sammeln und eigene Erlebnisse kritisch reflektieren.“[15]

Im Unterschied zur – ebenfalls noch jungen[16] – Medizinischen Psychologie in der Ärzteausbildung[17] werden am Berliner Steinbeis-Institut Psychologinnen und Psychologen ausgebildet. Während der angehenden Ärzteschaft „psychologische Grundkenntnisse“[18] in der Regel im ersten Drittel ihres Studiums vermittelt werden, wird am Steinbeis-Institut eine fundierte psychologische Ausbildung angeboten – allerdings im Unterschied zum üblichen Psychologiestudium im nahezu täglichen Kontakt mit schwer kranken Patientinnen und Patienten. Das führt gelegentlich zu einem „Praxisschock“, wie eine der Absolventinnen berichtet hat.[19]

Ehrungen

  • 2007: Forschungspreis Psychotherapie in der Medizin[20]

Schriften (Auswahl)

  • Psychosoziale und somatische Prädiktoren für das Survival und die Lanzeitlebensqualität nach Herztransplantation (= Fortschritte der Herz-, Thorax- und Gefässchirurgie. Band 5). Steinkopff, Darmstadt 2004, ISBN 3-7985-1470-4.
  • Psychische Probleme bei Herztransplantation. In: vod-INFORMIERT. Nr. 2, 2009, S. 9–11.
  • Lebensqualität im Langzeitverlauf nach Herztransplantation. In: Zeitschrift für Herz-, Thorax- und Gefässchirurgie. Band 25, Nr. 1, 30. Juni 2011, ISSN 1435-1277, S. 14–19, doi:10.1007/s00398-011-0833-2.
  • Lebensqualität nach Herztransplantation. Shanghai 26. Mai 2012 (dhzb.de PDF – Originaltitel: Quality of life after heart transplantation. Vortrag beim 3. Expertenforum der Roland Hetzer International Cardiothoracic and Vascular Surgery Society).

Einzelnachweise

  1. Institut für Psychoanalyse, Psychosomatik und Psychotherapie (IPB). Abgerufen am 19. Februar 2017.
  2. a b ‚Es war immer ein Ohr da‘. Psychische Probleme bei Herzkranken müssen schnell behandelt werden. In: KrankenPflege-Journal. , abgerufen am 19. Februar 2017.
  3. Funktionsbereich der Psychosomatik. Die Mitarbeiter unseres Teams. Deutsches Herzzentrum Berlin, abgerufen am 19. Februar 2017.
  4. Was ist das Medizinische Versorgungszentrum? Deutsches Herzzentrum Berlin, abgerufen am 19. Februar 2017.
  5. Steinbeis-Transfer-Institut Medical Psychology. Abgerufen am 19. Februar 2017.
  6. Pressekonferenz. Psychische Probleme bei herzkranken Patienten müssen schnell behandelt werden. Deutsches Herzzentrum Berlin, 26. August 2011, abgerufen am 19. Februar 2017.
  7. a b Andrea Frey: Gesunder Geist und gesunder Körper. In: Berliner Zeitung. 12. März 2011, abgerufen am 19. Februar 2017.
  8. Nach dem Herz wird die Seele geheilt. In: BZ. 26. April 2012, abgerufen am 19. Februar 2017.
  9. ‚Es war immer ein Ohr da‘. Psychische Probleme bei Herzkranken müssen schnell behandelt werden. In: KrankenPflege-Journal. , abgerufen am 19. Februar 2017.
    Im außereuropäischen Raum siehe z. B. die Akademy of Medical Psychology in Nevada, Missouri (englisch), abgerufen am 23. Dezember 2015.
  10. Herzlich willkommen beim STI Medical Psychology! Steinbeis-Transfer-Institut Medical Psychology, abgerufen am 19. Februar 2017.
  11. Forschung: Wissenschaftliche Projekte des Funktionsbereichs der Psychosomatik. Deutsches Herzzentrum Berlin, abgerufen am 19. Februar 2017.
  12. Wissenschaftliche Projekte. Lebensqualität nach einer Herztransplantation. Deutsches Herzzentrum Berlin, abgerufen am 19. Februar 2017.
  13. Deutsches Herzzentrum Berlin: Studium Medical Psychology. In: archive-de-2012. Abgerufen am 19. Februar 2017 (Das DHZB hat seine Website verändert, der zitierte Text steht dort nicht mehr bereit).
  14. Zulassungsvoraussetzungen am Berliner Institut. Abgerufen am 19. Februar 2017.
  15. Beschreibung der Studienrichtung. Steinbeis-Transfer-Institut Medical Psychology, abgerufen am 19. Februar 2017.
    Masterstudiengang. Abgerufen am 19. Februar 2017.und das Institutsteam. Abgerufen am 19. Februar 2017.
  16. 1972 wurde als das „erste seiner Art in Deutschland“ das Institut für Medizinische Psychologie. Universität Gießen, abgerufen am 19. Februar 2017. eingerichtet.
  17. Zum Beispiel an den Universitäten Gießen, Berlin, Bochum oder Essen. Abgerufen am 6. Januar 2016.
  18. Institut für Medizinische Psychologie. Justus Liebig Universität Gießen, abgerufen am 19. Februar 2017.
  19. „Praxisschock“ schon im Studium. Zum sechsten Mal startet ein europaweit einzigartiger Masterstudiengang für klinische Psychologie. Deutsches Herzzentrum Berlin, 4. Oktober 2016, abgerufen am 19. Februar 2017.
    Siehe auch
    Europaweit einzigartig. Dritter DHZB-Masterstudiengang „Medical Psychology“ erfolgreich beendet. Deutsches Herzzentrum Berlin, 23. Dezember 2015, abgerufen am 19. Februar 2017.
    Europaweit einzigartig. 4. DHZB-Masterstudiengang „Medical Psychology“ erfolgreich beendet. Deutsches Herzzentrum Berlin, 27. November 2016, abgerufen am 19. Februar 2017.
  20. Forschungspreis Psychotherapie in der Medizin, abgerufen am 19. Februar 2017.