„Luithard“ – Versionsunterschied
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'''Luithard''' (altdt. ''liut'' „Volk“ und ''harti'' „hart“ oder lat. Luithardus; eigentlich Liuthard, lat. Liuthardus; * unbekannt; † [[887]] in [[Paderborn]]) war der dritte [[Bischof]] von [[Hochstift Paderborn|Paderborn]] (862–887). |
'''Luithard''' (altdt. ''liut'' „Volk“ und ''harti'' „hart“ oder lat. Luithardus; eigentlich Liuthard, lat. Liuthardus; * unbekannt; † [[887]] in [[Paderborn]]) war der dritte [[Bischof]] von [[Hochstift Paderborn|Paderborn]] (862–887). |
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Luithard nahm wichtige [[Stift (Kirche)|Stifts]]- und [[Kloster]]gründungen vor, so 863 [[Niggenkerken]] bei [[Höxter]]. 864 fand die [[Reliquientranslation]] des hl. [[Liutrudis]] von [[Châlons]] nach Niggenkerken statt. Er nahm an der [[Synode von Worms]] teil, die langwirkende kirchenrechtliche Beschlüsse fasste.<ref>[[Wilfried Hartmann (Historiker)|Wilfried Hartmann]]: ''Das Konzil von Worms 868. Überlieferung und Bedeutung'' = Abhandlungen der [[Niedersächsische Akademie der Wissenschaften zu Göttingen|Akademie der Wissenschaften in Göttingen]]. Philologisch-historische Klasse. Dritte Folge Nr. 105. [[Vandenhoeck & Ruprecht]], Göttingen 1977, S. 92, Anm. 210; [https://www.dmgh.de/mgh_conc_4/index.htm#page/307/mode/1up Wilfried Hartmann: ''Die Konzilien der karolingischen Teilreiche 860–874''] = Monumenta Germaniae Historica. Leges 4. Concilia T.4. Hahnsche Buchhandlung, Hannover 1998. 3-7752-5354-8, S. 307, Anm. 225.</ref> Außerdem gelang es ihm dort, ein Privileg zur Gründung des „Hochadeligen kaiserlichen freiweltlichen [[Stift Heerse|Damenstifts Heerse]]“ zu erwirken<ref>[https://www.dmgh.de/mgh_conc_4/index.htm#page/309/mode/1up Wilfried Hartmann: ''Die Konzilien der karolingischen Teilreiche 860–874''], S. 309–311.</ref>, das die [[Mission (Christentum)|Missionstätigkeit]] in Sachsen unterstützen sollte. |
Luithard nahm wichtige [[Stift (Kirche)|Stifts]]- und [[Kloster]]gründungen vor, so 863 [[Niggenkerken]] bei [[Höxter]]. 864 fand die [[Reliquientranslation]] des hl. [[Liutrudis]] von [[Châlons-en-Champagne|Châlons]] nach Niggenkerken statt. Er nahm an der [[Synode von Worms]] teil, die langwirkende kirchenrechtliche Beschlüsse fasste.<ref>[[Wilfried Hartmann (Historiker)|Wilfried Hartmann]]: ''Das Konzil von Worms 868. Überlieferung und Bedeutung'' = Abhandlungen der [[Niedersächsische Akademie der Wissenschaften zu Göttingen|Akademie der Wissenschaften in Göttingen]]. Philologisch-historische Klasse. Dritte Folge Nr. 105. [[Vandenhoeck & Ruprecht]], Göttingen 1977, S. 92, Anm. 210; [https://www.dmgh.de/mgh_conc_4/index.htm#page/307/mode/1up Wilfried Hartmann: ''Die Konzilien der karolingischen Teilreiche 860–874''] = Monumenta Germaniae Historica. Leges 4. Concilia T.4. Hahnsche Buchhandlung, Hannover 1998. 3-7752-5354-8, S. 307, Anm. 225.</ref> Außerdem gelang es ihm dort, ein Privileg zur Gründung des „Hochadeligen kaiserlichen freiweltlichen [[Stift Heerse|Damenstifts Heerse]]“ zu erwirken<ref>[https://www.dmgh.de/mgh_conc_4/index.htm#page/309/mode/1up Wilfried Hartmann: ''Die Konzilien der karolingischen Teilreiche 860–874''], S. 309–311.</ref>, das die [[Mission (Christentum)|Missionstätigkeit]] in Sachsen unterstützen sollte. |
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Während Luithards Amtszeit wurde das junge Bistum in [[Stammesherzogtum Sachsen|Sachsen]] weiter gestärkt. 885 übertrug der römische Kaiser und [[Ostfrankenreich|ostfränkische]] König [[Karl III. (Ostfrankenreich)|Karl III.]] dem Paderborner Domklerus das Recht der freien [[Bischofswahl]]. |
Während Luithards Amtszeit wurde das junge Bistum in [[Stammesherzogtum Sachsen|Sachsen]] weiter gestärkt. 885 übertrug der römische Kaiser und [[Ostfrankenreich|ostfränkische]] König [[Karl III. (Ostfrankenreich)|Karl III.]] dem Paderborner Domklerus das Recht der freien [[Bischofswahl]]. |
Version vom 26. September 2024, 18:58 Uhr
Luithard (altdt. liut „Volk“ und harti „hart“ oder lat. Luithardus; eigentlich Liuthard, lat. Liuthardus; * unbekannt; † 887 in Paderborn) war der dritte Bischof von Paderborn (862–887).
Luithard nahm wichtige Stifts- und Klostergründungen vor, so 863 Niggenkerken bei Höxter. 864 fand die Reliquientranslation des hl. Liutrudis von Châlons nach Niggenkerken statt. Er nahm an der Synode von Worms teil, die langwirkende kirchenrechtliche Beschlüsse fasste.[1] Außerdem gelang es ihm dort, ein Privileg zur Gründung des „Hochadeligen kaiserlichen freiweltlichen Damenstifts Heerse“ zu erwirken[2], das die Missionstätigkeit in Sachsen unterstützen sollte.
Während Luithards Amtszeit wurde das junge Bistum in Sachsen weiter gestärkt. 885 übertrug der römische Kaiser und ostfränkische König Karl III. dem Paderborner Domklerus das Recht der freien Bischofswahl.
Literatur
- Karl Hengst: Lu[i]thard(us). In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 15, Duncker & Humblot, Berlin 1987, ISBN 3-428-00196-6, S. 538 f. (Digitalisat).
Einzelnachweise
- ↑ Wilfried Hartmann: Das Konzil von Worms 868. Überlieferung und Bedeutung = Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften in Göttingen. Philologisch-historische Klasse. Dritte Folge Nr. 105. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1977, S. 92, Anm. 210; Wilfried Hartmann: Die Konzilien der karolingischen Teilreiche 860–874 = Monumenta Germaniae Historica. Leges 4. Concilia T.4. Hahnsche Buchhandlung, Hannover 1998. 3-7752-5354-8, S. 307, Anm. 225.
- ↑ Wilfried Hartmann: Die Konzilien der karolingischen Teilreiche 860–874, S. 309–311.
Vorgänger | Amt | Nachfolger |
---|---|---|
Badurad | Bischof von Paderborn 862–887 | Biso |
Personendaten | |
---|---|
NAME | Luithard |
ALTERNATIVNAMEN | Luithardus (latinisiert); Liuthard (wirklicher Name); Liuthardus (wirklicher Name, latinisiert) |
KURZBESCHREIBUNG | dritter Bischof von Paderborn |
GEBURTSDATUM | 9. Jahrhundert |
STERBEDATUM | 887 |
STERBEORT | Paderborn |