„Vordenker der Aufklärung“ – Versionsunterschied
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Aufklärer (Zeitalter der Aufklärung)
Als Auklärer werden Personen der europäischen und nordamerikanischen Geistesgeschichte im 17. und 18. Jahrhundert bezeichnet, die das Denken mit den Mitteln der Vernunft von überholten starren Vorstellungen, Vorurteilen, Ideologien und Aberglauben zu befreien suchten und Akzeptanz für neu erlangtes Wissen schaffen wollten als Basis eines technischen, kulturellen und politischen Fortschritts. Unter Aufklärung verstanden sie einen sowohl individuellen wie gesellschaftlichen geistigen Emanzipationsprozess. Seine Träger, die Aufklärer, hinterfragten die allein auf dem Glauben an Autoritäten beruhenden Denkweisen. Der aufgeklärte Mensch sollte nicht mehr der hergebrachten politischen und geistlichen Obrigkeit oder Zwängen von Mode und Zeitgeist unterworfen sein. Er könne, so besagte der verbreitete Geschichts- und Fortschrittsoptimismus - eigenständig denkend - als freier Bürger, nur an Verfassung und Recht gebunden, sein Leben selbst bestimmen. Das epochale Hauptwerk der Aufklärung ist die Enzyklopädie, herausgegeben von Denis Diderot. Der wichtigste Grundsatz der Aufklärung besagte, dass die Vernunft im Stande sei, die Wahrheit ans Licht zu bringen und Tugenden zu fördern. Mit der Aufklärung verbunden war eine Bewegung der Säkularisierung und eine Abkehr von der absolutistischen hin zu einer demokratischen Staatsauffassung mit einer verfassungsmäßigen Garantie von Menschen- und Bürgerrechten. Die Ideen vieler Aufklärer sind in der Philosophie der Antike und dem Denken und Forschen in der Renaissance verwurzelt, während das Mittelalter eher kritisch bewertet wurde. Die, allerdings nicht einheitlichen, natur- und geisteswissenschaftlichen Konzepte der Aufklärer wirken bis in die Gegenwart. Die Grundlagen der modernen Wissenschaften beruhen zu einem großen Teil auf Vorarbeiten der Aufklärer. Während in Frankreich häufig Voltaire als der bedeutendste Aufklärer angesehen wird - man spricht vom Jahrhundert Voltaires - , werden im angelsächsischen Raum oft John Locke und David Hume als die größten Aufklärer betrachtet , im deutschsprachigen wird häufig herausragend auf Immanuel Kant verwiesen. Die Protagnisten sahen die Aufklärung nicht als eine begrenzte Epoche, sondern als den Beginn einer in die Zukunft reichenden, grenzenlosen Ära, die den Menschen und seine Verantwortung in den Mittelpunkt stellt.
Überblick
Das aufgeklärte Denken wurde von zwei Strömungen der Philosophie geprägt: dem Rationalismus, besonders vertreten durch René Descartes, und dem englischen Empirismus; hervorzuheben ist hier John Locke, unter dessen Einfluss die amerikanischen Verfassungsgrundsätze entstanden. Einerseits verbreitete sich die Überzeugung der Empiristen, dass Erkenntnis aus Sinneswahrnehmungen herrühre (Sensualismus), andererseits wuchs die Hochschätzung der im Verstand gegründeten Denkfähigkeit und Urteilskraft.
Zahlreiche Wandlungen bestimmten die Epoche: Freiheit statt Absolutismus, rechtliche Gleichheit anstelle einer Ständeordnung, wissenschaftliche Erkenntnisse und Toleranz sollten Vorurteile überwinden und an die Stelle herkömmlicher Dogmen treten. Die Mehrzahl, besonders der französischen Aufklärer, war davon überzeugt, dass der Mensch von Natur aus gut ist und lediglich der Erziehung bedarf, um tugendhaft, friedlich und glücklich zu leben. Auch die Entwicklung der Menschheit betrachteten Vordenker der Aufklärung mit einem Kultur- und Geschichtsoptimismus.
Das logische und unabhängige Denken der Rationalisten war zunächst auf eine Stärkung des Staates ausgerichtet und hatte religionskritische Züge, die vorderhand auf eine Stärkung der weltlichen gegenüber den geistlichen Machthabern gerichtet waren. Bald bezog sich das kritische Urteil jedoch auch auf die weltlichen Herrscher. Zweifel an Religion und Absolutismus verbreiteten sich schnell. Der deutsche Schriftsteller und Mathematiker Georg Christoph Lichtenberg verlangte in seinen Aphorismen[1] sogar: „Zweifle an allem wenigstens einmal, und wäre es auch der Satz zwei mal zwei ist vier“.
Teile der Aristokratie und der niederen Geistlichkeit wie die Abbés in Frankreich begrüßten ebenso wie eine Elite des Dritten Standes die Schwächung ihrer rechtmäßigen Herren. Rivalitäten innerhalb des europäischen Adels und des Klerus verhinderten eine Unterdrückung dieser Bestrebungen. Durch ökonomische Veränderungen wie die Entwicklung des Manufakturwesens, die das Bürgertum zur wirtschaftlich bedeutendsten Schicht machten, erlangte dieser Stand ein neues Selbstbewusstsein und Selbstwertgefühl.
Im Vergleich zur Epoche des Barock fand ein grundsätzliches Umdenken bezüglich Vanitas und Jenseitsbezogenheit statt. Die Konzentration auf ein Leben nach dem Tod wandelte sich in eine starke Diesseitsbezogenheit. Auch die Ethik beruhte nicht mehr zwingend auf theologischen oder anderen Vorbedingungen. Bildung bekam einen höheren Stellenwert, und die Zugänglichkeit von Information, die traditionell an gesellschaftliche Privilegien gebunden war, wurde zum Zankapfel, was seit der Mitte des 18. Jahrhunderts im mehrmals verbotenen Projekt einer Enzyklopädie allen Wissens gipfelte. Mit der Aufklärung gingen ein immenser naturwissenschaftlicher und technischer Erkenntnisfortschritt und überdies eine rasante Entwicklung von Literatur, Kunst und Musik sowie der Philosophie und der Politischen Theorie einher.
Die adligen Wunderkammern begannen zu Museen im modernen Sinne zu werden. Das Misstrauen gegenüber Luxus und Sensationshunger wich mit ihrer zunehmenden Verfügbarkeit. Beschäftigung mit Literatur, Kunst und Wissenschaft sollte einem (zunächst wohlhabenden) Bürgertum ermöglicht werden und wurde zur Tugend erklärt. Philosophie, die sich mehr und mehr ausdifferenzierte, Mathematik, Naturkunde und Technik erlebten eine Blütezeit, auf deren Ergebnissen viele der heutigen Einzelwissenschaften beruhen. Jean-Baptiste le Rond d’Alembert bezeichnete seine Zeit als „Jahrhundert der Wissenschaft“.[2] Die letzten Universalgelehrten lebten in der frühen Aufklärungszeit.
Eine weitere Forderung war die nach Toleranz. Die christlich geprägten gebildeten Europäer lernten andere Weltreligionen und Hochkulturen erst während der Aufklärung kennen. Dieses neu erlangte Wissen erweiterte den Horizont, trug zur Akzeptanz anderer Denkmodelle bei oder ließ den „edlen Wilden“ gar zum Vorbild werden, wie es sich in zahlreichen Kommentaren zu Reiseberichten spiegelt, die von Jean-Jacques Rousseaus Abhandlung über den Ursprung und die Grundlagen der Ungleichheit unter den Menschen (1755) inspiriert waren.
Wurzeln und Ausprägung
Die moderne europäische Aufklärung, verstanden als Abkehr von einer christlich-mittelalterlichen Lebenshaltung, begann in der Renaissance, als Elemente der Antike vom Gegenbild zum Vorbild gemacht wurden. Renaissance und Reformation leiteten das Zeitalter der Aufklärung ein. Grundlegend dafür war einerseits die Glorious Revolution in England, die den Absolutismus bezwang, andererseits aber auch die Konsolidierung der französischen Staatsmacht im 17. Jahrhundert.
Aufklärung im Sinne eines Postulats von Herrschaft der Vernunft gab es seit den großen Universalgelehrten des 17. Jahrhunderts mit ihren bahnbrechenden wissenschaftlichen Forschungen: Descartes in Frankreich, Gottfried Wilhelm Leibniz in Deutschland und Isaac Newton in England. Diese Zeit umfasst mit Ludwig XIV. den Höhepunkt französischer aristokratischer Machtentfaltung und wurde daher im deutschsprachigen Raum gegenüber der späteren „deutschen“ Aufklärung oft abgewertet.
Die geistige Aufklärung ging zunächst hauptsächlich von England und Holland aus, davon beeinflusst und radikaler ausgeprägt von Frankreich. Etwas später erfasste sie auch die Deutschen und andere Völker in Europa.
Die wichtigsten Voraussetzungen für die Aufklärung waren der vorausgegangene Humanismus, die Entdeckung Amerikas und das daraus entstandene neue Weltbild. Durch den Buchdruck wurde allmählich der Bucherwerb auch für das bürgerliche Publikum erschwinglich, ein Verlagswesen mit Zeitungsproduktion und Buchmarkt entstand. Auch entwickelten sich sogenannte Lesegesellschaften, über die auch Bürger, welche des Lesens nicht mächtig waren, an die Literatur herangeführt wurden.
Gegen Ende des 17. Jahrhunderts kam Reiseliteratur in Mode. Hatte man zuvor den Europäer (und Christen) für überlegen gehalten, las man nun, dass manche Anders- oder Ungläubige sehr wohl ethische Prinzipien und eine eigene Hochkultur haben konnten. So übte die Reiseliteratur jener Tage mehr oder weniger deutliche Kritik an der europäischen Gesellschaft. In fiktiven Reiseberichten, z. B. Montesquieus Persischen Briefen, in denen zwei Perser Europa besuchen, sehen die Leser ihre Welt durch die Augen der Fremden – reich an satirischen Elementen, Voltaire lässt einen Indianer den französischen Absolutismus erkunden.[3]
In Frankreich bildeten sich im 18. Jahrhundert, vereinzelt schon im 17. Jahrhundert Literarische Salons, die meistens von gebildeten Frauen geführt wurden, so die Salons der Madame de Deffand und ihrer Nachfolgerin Julie de Lespinasse. Hier verkehrten die Erneuerer von Kultur, Wissenschaft und Politik. Aufgrund der strengen Zensur im eigenen Land arbeiteten einige französische Druckereien in Amsterdam, wo auch berühmte Aufklärer Zuflucht fanden. Schriften wurden von dort nach Frankreich geschmuggelt. Das gleiche Muster zeigte sich in Österreich; viele Druckwerke erschienen in Deutschland.
Das Zeitalter der Aufklärung war geprägt durch eine Bewegung der Säkularisierung und eine Abkehr von der absolutistischen hin zu einer demokratischen Staatsauffassung. Die englischen Aufklärer nannten sich „Free- Thinker“, ein Begriff, der auch in Frankreich (Libre Penseur) und Deutschland (Freidenker) verwandt wurde. Das liberale Konzept der Menschen- und Bürgerrechte kam auf. Es ging auf John Locke[4] zurück, der natürliche Rechte auf Leben, Freiheit, Glück und Eigentum sowie ein Widerstandsrecht gegen eine despotische Obrigkeit postulierte.[5] Die Bewegung trat für ein vernunftgemäßes selbständiges Denken ein, lehnte Vorurteile, Fanatismus und „religiösen Aberglauben“ ab und entwickelte eine „Vernunftreligion“ mit dem Glauben an einen Gott, den sogenannten Deismus, der von manchen Aufklärern wie David Hume und Jean-Jacques Rousseau nicht auf den Verstand, sondern auf die Gefühle zurückgeführt wurde.
Anhänger der Aufklärung waren tolerante Christen bzw. Juden, Deisten, Pantheisten, Agnostiker oder leiteten ihren Atheismus aus einem konsequenten Materialismus ab. Einigkeit bestand darüber, dass Wissenschaft und Bildung gefördert und verbreitet werden sollten.
Die Wohlhabenden und Gebildeten, vorrangig das ökonomisch erfolgreiche Bürgertum, waren Träger der Aufklärung. Es gab aber auch zahlreiche Aristokraten als Vorläufer oder Vertreter des Aufklärungsgedankens. Manche sympathisierten mit der Bewegung und unterstützten in juristische oder finanzielle Bedrängnis geratene Aufklärer. Marie Jean Antoine Nicolas Caritat, Marquis de Condorcet ging so weit, seinen Adelstitel Markgraf abzulegen und sich fortan Nicolas de Condorcet zu nennen.[6]
Große Bedeutung erlangte die Freimaurerei – entstanden im 18. Jahrhundert – mit ihren Grundpfeilern: Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit, Toleranz und Humanität. Im Berliner jüdischen Bildungsbürgertum entstand 1770 begründet von dem bekannten Philosophen Moses Mendelsohn die Haskala, eine Vereinigung, die sich innerhalb der Bewegung die jüdische Emanzipation und Gleichberechtigung zum Ziel gesetzt hatte.
Als eine der wichtigsten praktischen Errungenschaften der Aufklärung gelten die englischen Bill of Rights aus dem Jahre 1689, die die Rechte des Parlaments gegenüber dem Monarchen festlegten, und ungefähr hundert Jahre später die Verabschiedung der ersten demokratischen Verfassungen der Neuzeit. Hiermit wurde die geistige Aufklärung auf Staaten und Gesellschaften übertragen. In erster Linie Locke, Montesquieu und Rousseau formulierten die theoretischen Grundlagen. Die erste dieser Verfassungen war die Declaration of Independence (Unabhängigkeitserklärung) der 13 Gründungskolonien der USA am 4. Juli 1776 - von Thomas Jefferson verfasst, durch Benjamin Franklin und John Adams ergänzt. In ihre Präambel wurden die natürlichen von der Schöpfung her gegebenen unveräußerlichen Rechte auf Leben, Freiheit und Streben nach Glück aufgenommen. Wenig später folgte die Verfassung der Vereinigten Staaten 1787 einschließlich der Bill of Rights. Kurz nach dem Beginn der Französischen Revolution durch den Sturm auf die Bastille am 14. Juli 1789 verabschiedete die erste französische Nationalversammlung am 26. August 1789 die Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte, die zur Präambel der Verfassung von 1791. In Polen-Litauen entstand am 3. Mai des selben Jahres ebenfalls eine moderne Verfassung. Die Erklärung der Rechte der Frau und Bürgerin von Olympe de Gouges wurde ebenfalls im Jahr 1791 als Vorlage für die Nationalversammlung verfasst, blieb aber - wie nicht anders zu erwarten - folgenlos. Derweil die britischen und nordamerikanischen Aufklärer eher liberalen Zielen anhingen, setzten sich die meisten Franzosen stark für die allgemeine wirtschaftliche und soziale Wohlfahrt[7] ein, eine Tendenz, die auch heute noch von Bedeutung ist.
Obgleich die Aufklärung nicht die einzige Ursache der Französischen Revolution war, hat sie diese doch in vielen Aspekten geprägt: Ihre Führer, radikale Anhänger der Aufklärung – inzwischen teilweise unduldsam geworden –, schafften den Einfluss der katholischen Kirche ab und ordneten Kalender, Uhr, Maße, Geldsystem und Gesetze anhand rein rationaler Kriterien neu. Die Französische Revolution markiert gemeinhin das Ende der Aufklärung im Sinne einer Epoche.
Als Gegenströmung zum Rationalismus des späten 17. Jahrhunderts gab es seit 1720, in England und Frankreich schon 20 Jahre früher, die Empfindsamkeit als eine Variante der Aufklärung, befördert etwa durch Jean-Baptiste Dubos.[8] Sie beruhte teilweise auf den gleichen Idealen wie die vernunftorientierte Aufklärung, ein Unterschied war jedoch, dass die Tugend nicht nur über den Verstand gesucht wurde, sondern auch im Gefühl. Menschliche Gefühlsregungen waren eine wichtige Möglichkeit, ethisch zu denken und zu handeln. Einflussreich war dabei die Vorstellung, dass das reine Gefühl die Standesgrenzen überschreitet.
Protagonisten der Aufklärungsgedanken
Der holländische rationalistische Philosoph Baruch Spinoza vertrat in seinem theologisch-politischen Traktat von 1670 die These, Judentum und Christentum seien lediglich vergängliche Phänomene ohne absolute Gültigkeit. Samuel Pufendorf, politischer Philosoph und früher deutscher Völkerreichtler, führte das Konzept der natürlichen säkularen Menschenwürde ein, welches später in die modernen Verfassungen aufgenommen wurde. Die Forderung nach Gedanken- und Glaubensfreiheit konnte sich u.a. auf John Lockes Briefe über die Toleranz (1689-1692) berufen. Diese Briefe bezogen sich auf (eingeschränkte) religiöse Toleranz.[9] Seitdem wurde die Toleranzidee von verschiedenen Gelehrten und Schriftstellern verbreitet. Ungefähr 70 Jahre später, 1763, sprach sich Voltaire in seiner „Abhandlung über den Toleranzgedanken“ (Traité sur la tolérance) endlich für uneingeschränkte Glaubens- und Gewissensfreiheit aus. Nochmals mehr als ein Jahrzehnt später schrieb der deutsche Dichter Gotthold Ephraim Lessing: „An die Stelle der Religion muss die Überzeugung treten.“[10]
John Toland veröffentlichte 1696 sein Erstlingswerk Christianity not Mysterious, in dem er versuchte, das Christentum mit der Vernunft in Einklang zu bringen. Er argumentierte, die Bibel beschreibe keine realen Wunder außerhalb der Naturgesetze, fast alle christlichen Glaubenssätze seien rational zu erklären. Er verwendete 1709 erstmals den Begriff Pantheismus - eine Weltanschauung, deren Vertreter sich auf Spinoza bezogen. Gott sah er als Summe aller Materie. In den Literarischen Salons zuhause war der erste philosophe - ein vielseitig gebildeter Autor mit literarischen, philosophischen und unterhaltsamen naturwissenschaftlichen Veröffentlichungen - Bernard le Bovier de Fontenelle. Ein weiterer herausragender französischer Frühaufklärer Pierre Bayle attackierte den Aberglauben, dass Kometen Unheil ankündigen und andere Vorurteile, setzte sich für eine Trennung von Kirche und Staat ein und verlangte vollständige Religionsfreiheit. In seinem 1695-97 erschienenen zweibändigen Hauptwerk Dictionnaire historique et critique (Kritisch-Historisches Lexikon) belegte er kurze lexikalische Sachartikel mit unterschiedlichen ausführlich dargestellten Quellen, die häufig auf gegensätzlichen Annahmen beruhten und entwickelte damit die moderne historische Quellenkritik. Jean Meslier, der bis zu seinem Tod 1729 praktizierender katholischer Priester war, legte in seinen - wegen der Zensur und seiner Stellung nur heimlich verbreiteten, erst lange nach seinem Tod vollständig veröffentlichten - religions- und kirchenkritischen Aufzeichnungen seine materialistisch-atheistische Überzeugung dar.
Um die Jahrhundertwende entwickelte der englische Moralphilosoph und Philanthrop Anthony Ashley-Cooper, 3. Earl of Shaftesbury ein modernes psychologisches Menschenbild, wonach das Individuum mit seinem Verstand aufgrund von Erziehung versucht, Triebe, Leidenschaften und Gefühle, die wesentlich sind, zwischen Egoismus und Altruismus auszubalancieren. Gelingt dies harmonisch, so handelt der Mensch tugendhaft als Teil und zum Wohle einer sozialen Gemeinschaft. Noch vor Francis Hutcheson sprach Shaftesbury vom moralischen Sinn, worunter er die Fähigkeit des Menschen versteht, den moralischen Wert seiner Handlungen zu erkennen.
Politisch äußerte sich Gerhard Noodt, Rektor der Universität Leiden. In einer Rektoratsrede 1699 proklamierte er, dass dem Fürsten die Macht vom Volk genommen werden könne. 1707 befürwortete er in einer weiteren Rede die absolute Freiheit der Untertanen in Religionsfragen. Grundlegende Werke zur politischen Philosophie und zum Völkerrecht schrieben der Holländer Hugo Grotius- Wegbereiter des Souveränitätsgedankens - und sein englischer Freund John Milton, der sich auch für die Pressefreiheit stark machte. Der deutsche Jurist und Philosoph Christian Thomasius wandte sich nicht nur - wie schon vor ihm der Holländer Balthasar Bekker - gegen die Hexenprozesse, sondern lehnte auch die Folter im Allgemeinen ab und forderte eine Humanisierung des gesamten Strafrechts. Vom Naturrecht ausgehend, erarbeitete der rationalistische Philosoph und Gelehrte Christian Wolff ein theoretisches Konzept für Justizreformen und schuf noch heute gebräuchliche Kategorien der Philosophie.[11] Dabei bezog er sich auf das leibnizsche Denken. Während die meisten Aufklärer religiöse Traditionen einer göttlichen Offenbarung ablehnten, wollte er Vernunft mit Offenbarung versöhnen.
Viele Menschen im Zeitalter der Aufklärung beflügelte der Glaube, Vernunft, Freiheit und Bildung würden die Menschheit in absehbarer Zeit von Unterdrückung, Krieg und Armut erlösen. Sie schenkten dem Diktum „Wissen ist Macht“ von Francis Bacon Vertrauen. In Frankreich entstand so die berühmte Encyclopédie. Herausgegeben wurde sie von dem Schriftsteller Denis Diderot und dem Mathematiker und Physiker Jean d'Alembert. Als sich letzterer zurückzog, trat der kleine Landadelige Louis de Jaucourt an seine Stelle, der mit Hilfe von eigens eingestellten Sekretären mehr als 15000 der ca. 60000 Beiträge lieferte. Berühmte französische Dichter und Gelehrte („philosophes“) wie Voltaire, Montesquieu und Rousseau schrieben Artikel für das monumentale Werk der Aufklärung. Die Enzyklopädie sollte das gesamte Wissen und Können der Menschheit gegen den Widerstand weltlicher und geistlicher Machthaber öffentlich verfügbar machen. Sie hatte insgesamt mehr als 150 Autoren, die so genannten Enzyklopädisten. Anders als Bayle in seinem 1702 erweiterten historisch-kritischen Lexikon waren die Enzyklopädisten einer wenn auch vielfältigen Weltanschauung verpflichtet und nahmen gegensätzliche Standpunkte nicht auf. Nur den Artikel 'Pyrronienne' (Skeptizismus) übernahmen sie aus Bayles bekanntem Werk.
Im britischen Königreich schrieben die Aufklärer seit 1768 an der Encyclopædia Britannica, die bis heute fortlaufend erneuert und erweitert wird. Johann Georg Sulzers Allgemeine Theorie der schönen Künste[12] war das erste deutschsprachige Werk, das wie die französische Enzyklopädie aufgebaut war. Mit seinen ca. 900 Artikeln über Literatur, Rhetorik, bildende Künste, Architektur, Tanz, Musik und Schauspielerei sollte es eine Systematisierung aller Erkenntnisse hinsichtlich der Ästhetik bieten. 1781 gab Ignacy Krasicki, Erzbischof und Schriftsteller, die erste polnische Enzyklopädie in zwei Bänden heraus.
Diderot selbst und die meisten anderen französischen Aufklärer, die an der Encyclopédie mitwirkten, waren Vertreter des Materialismus, so La Mettrie, Helvétius und insbesondere Paul Thiry d’Holbach. Die Darstellung eines mechanistisches Weltbildes erschien in seiner 1770 aus Sicherheitsgründen unter Pseudonym herausgebrachten Schrift Système de la nature (System der Natur).
Ausgehend von John Locke, entwickelte der französische Philosoph Étienne Bonnot de Condillac eine sensualistische Erkenntnistheorie mit dem Anspruch, durch Logik mehr als nur wahrscheinliche Aussagen machen zu können. Basierend auf seiner These über die Einheit von Denken und Sprache, begründete er eine handlungsorientierte Sprachtheorie. Die Seele erklärte er [13] - ohne Rückbezug auf metaphysische Annahmen - allein durch die Sinneseindrücke, welche dem Wollen und den Gefühlen zugrunde liegen.
Philosophischer Antipode der französischen Materialisten war der Ire George Berkeley, ein Hauptvertreter des subjektiven Idealismus. Für Berkeley existiert keine Außenwelt, lediglich Individuen und ihre Wahrnehmungen.[14]
Das zentrale Werk des Staatstheoretikers Baron de Montesquieu aus dem Jahr 1748 De l'esprit des loix / Vom Geist der Gesetze enthält die grundlegenden Überlegungen für die Gewaltenteilung moderner Staaten, die er aufbauend auf John Lockes Legislative und Exekutive durch Judikative auf drei erweiterte. Er unterschied zwischen gemäßigten Regierungsformen (bestimmte Arten von Republiken und Monarchien) und auf Schrecken und Furcht beruhendem Despotismus. Nach dem Vorbild des Königreichs Britannien pladierte er für eine konstitutionelle Monarchie mit aristokratischen und demokratischen Elementen, wo begrenzt durch Gesetze und Institutionen zum Schutz der öffentlichen Ordnung, am ehesten Toleranz und Freiheit zu gewährleisten seien. Montesquieu gilt als Vorläufer der modernen Milieutheorie. Der „Geist“ der Gesetze eines Staates ist bestimmt durch den „allgemeinen Geist“ („esprit général“) eines Volkes, der sich - beruhend auf geographischen und klimatischen Determinanten, die Sitten und Gebräuche beeinflussen und Gewohnheiten bilden - im Geschichtsprozess entwickelt. Dieser Prozess sollte nur behutsam beeinflusst werden. Durch Freihandel werden Vorurteile abgebaut, Sitten verändert, Toleranz gefördert und Wohlstand gemehrt. „Verfassungsregeln, Strafgesetze, das Zivilrecht, religiöse Vorschriften, Sitten und Gewohnheiten all das ist ineinander verwoben und beeinflusst und ergänzt sich gegenseitig. Wer da unüberlegt ändert, gefährdet seine Regierung und die Gesellschaft."
Der italienische Rechtsphilosoph Cesare Beccaria formulierte das juristische Gebot der Verhältnismäßigkeit und lehnte die Todesstrafe ab.
Verfechter der Aufklärung setzten sich für eine Republik oder eine konstitutionelle Monarchie nach britischem Vorbild ein. Maria Theresia von Österreich, ihr Sohn Joseph II., die russische Zarin Katharina II. und insbesondere der preußische König Friedrich II., der selbst philsophische Schriften verfasste, waren die wichtigsten Repräsentanten des aufgeklärten Absolutismus. Die deutschen Aufklärer waren hauptsächlich Anhänger einer Konstitutionellen Monarchie. Zahlreiche Philosophen, die ihr Heimatland zeitweise verlassen musssten, fanden am Hof des Preußischen Aufklärers Zuflucht.
Mit seinem Buch Der Wohlstand der Nationen legte der schottische Philosoph Adam Smith 1776 in Abgrenzung zum vorherrschenden Merkantilismus die Grundlage für die Klassische Nationalökonomie. Er strebte einen Staat freier gebildeter Bürger mit gerechten politisch-juristischen Institutionen an und begründete, dass Arbeitsteilung zu erhöhter Produktivität und ein eigennütziges Streben nach Besitzvermehrung, geregelt allein durch den Markt, zum Wohlstand in einem breiten Sinne führt.
Einer der Gründerväter der Vereinigten Staaten, Thomas Paine, veröffentlichte während des Unabhängigkeitskrieges gegen das Königreich Großbritannien Anfang 1776 die wirkmächtige Flugschrift Common Sense (dt. Gesunder Menschenverstand), in der er das Recht auf Unabhängigkeit begründete und die Grundzüge einer Demokratie auf der Basis von Menschenrechten darlegte.
Nur wenige Aufklärer, wie in Frankreich Montesquieu, Claude Adrien Helvétius und Condorcet, in Deutschland Theodor Gottlieb Hippel,[15] setzten sich für Frauenrechte ein. Condorcet wollte das allgemeine Wahlrecht auch den Frauen gewähren.
Jean-Jacques Rousseau ist einer der einflussreichsten Autoren der Aufklärung. Er erarbeitete eine Systematik, mit der er in seinen Werken das jeweilige Thema historisch-kritisch erschloss. Wissen und Vernunft schätzte er allerdings gering ein. So verneinte er in seiner preisgekrönten Antwort die Frage der Akademie von Dijon, ob die Wissenschaften und Künste zum moralischen Fortschritt der Menschheit beigetragen haben, da er in der Kulturgeschichte aufgrund der Kriege, des Elends und der Unterdrückung einen sittlichen Verfall sah.[16] Rousseau ging mit seiner Kultur- und Zivilisationskritik, die im Besonderen auf den Manierismus des Rokoko zielte, soweit, das Denken[17] des Menschen absolut zu verurteilen und in seiner Abhandlung über den Ursprung und die Grundlagen der Ungleichheit unter den Menschen 1755 eine Rückkehr in den unschuldigen glücklichen Naturzustand zu fordern.[18] Er konstatierte, der Mensch habe durch die Entdeckung des Privateigentums diesem glücklichen Zustand ein Ende bereitet. Wegweisend für demokratische Gemeinwesen sind seine Begriffe Gemeinwille und Volkssouveränität in seinem politischen Hauptwerk Vom Gesellschaftsvertrag oder Prinzipien des Staatsrechtes, 1762. Dieser wird durch Abstimmungen freier Bürger ermittelt und ist anschließend für alle bindend. Seine politischen Werke beeinflussten maßgebliche Vertreter der Französischen Revolution, sein Bildungsroman Émile oder über die Erziehung[19], ebenfalls 1762 erschienen, die Pädagogik. Rousseau schrieb zudem „Bekenntnisse“, eine intime, sexuelle Details, aber auch Verfehlungen umfassende autobiographische Schrift,[20]die bis in die Gegenwart Autoren als Vorbild dient.
Sein auf den Vernunftprinzipien beharrender Kontrahent Voltaire, geboren als François Marie Arouet, ist mindestens ebenso wirksam. Der entschiedene Gegner der Katholischen Kirche, des Absolutismus und des Feudalismus war ein Erneuerer der Geschichtsschreibung, die er nicht auf Ereignisse und Herrscherpersonen fokussieren wollte, sondern als Darstellung der Kultur- und Geistesgeschichte, bezogen auf die gesamte Welt, verstand. Den uneingeschränkten Glauben vieler Aufklärer an einen kontinuierlichen Fortschritt teilte er nicht. Eine breite, auch nichtintellektuelle Öffentlichkeit erreichte er seit Mitte des 18. Jahrhunderts mit seinem umfangreichen, oft sarkastischen, literarisch-philosophischen Werk. Die contes philosophiques, philosophische Erzählungen, enthalten die Hauptgedanken der Aufklärung, die hier publikumswirksam präsentiert werden. Auch die Verbreitung der naturwissenschaftlichen Erkenntnisse Newtons in Frankreich geht auf Voltaire zurück. Einen großen Teil seiner Popularität verdankt Voltaire seinem erfolgreichen Kampf gegen gravierende Irrtümer bzw. willkürliche Urteile der Justiz. Außerdem propagierte er als einer der ersten die Meinungsvielfalt. Wegbereitend für die Französische Revolution waren seine kämpferischen und gleichzeitig gut formulierten politischen Pamphlete.
Während in England [21]und mehr noch in Holland die Vertreter der Aufklärung relativ offen agieren konnten, waren sie in Frankreich politischen Verfolgungen ausgesetzt. Sie wurden inhaftiert, mussten vielfach zeitweise das Land verlassen, klandestin vorgehen oder ihre wahren Gedanken in Satiren bzw. Spötteleien, Fabeln u.a. literarische Formen kleiden. Ihre Werke waren nicht nur von der Zensur betroffen, sondern auch von der umgehenden Indizierung seitens der Katholischen Kirche und erschienen daher oftmals im Ausland, z.B. in Genf.
David Hume: Empirist und Aufklärer
Ein wichtiger britischer Theoretiker der Aufklärung und Vertreter des Empirismus war – neben John Locke und George Berkeley − David Hume. Anknüpfend an Locke war er Autor einer bahnbrechenden Erkenntnistheorie. Er galt als amoralischer Atheist, so dass ihm eine universitäre Laufbahn verwehrt war. Tatsächlich verteidigte er eine auf Gefühlen beruhende deistische Religionsauffassung.
In der Mitte des 18. Jahrhunderts verfassste er Eine Untersuchung über die Prinzipien der Moral, Eine Untersuchung über den menschlichen Verstand und eine Abhandlung zur Politik. Die Wurzeln der Moral liegen für Hume im Gefühl, da keine objektiven Tugenden existieren. Der Mensch lehnt ein Verbrechen aus Mitgefühl für das Opfer ab, nicht weil es für tatsächliche Ereignisse allgemein gültige Kriterien der Beurteilung gibt. Hume zufolge kann der menschliche Verstand keine Wahrheit ausdrücken, sondern immer nur eine Wahrscheinlichkeit. Als gemäßigter Skeptiker polemisierte er gegen den Wunderglauben. Mit seinem großen Werk The History of Great Britain (1754–1762) - deutsche Ausgabe Geschichte von Großbritannien und Geschichte von England - gehörte er wie Voltaire und Rousseau zu den Begründern der modernen Geschichtsschreibung.
Immanuel Kant: Philosophische Definition der Aufklärung, Theoretische Grundlagen für „ewigen“ Frieden
Kant war ein bedeutender Philosoph gegen Ende des Zeitalters der Aufklärung, der von Hume beeinflusst war. Seinem Essay aus dem Jahr 1784 Beantwortung der Frage: Was ist Aufklärung? entstammt eine Definition der 'Aufklärung' und die Aufforderung, jederzeit selbst zu denken. Damit zielt er auf den äußeren Widerstand gegen die Aufklärung, aber auch auf die innere Befreiung von Bevormundung durch „Pfaffentum“.
- „Aufklärung ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbstverschuldeten Unmündigkeit. Unmündigkeit ist das Unvermögen, sich seines Verstandes ohne Leitung eines anderen zu bedienen. Selbstverschuldet ist diese Unmündigkeit, wenn die Ursache derselben nicht am Mangel des Verstandes, sondern der Entschließung und des Mutes liegt, sich seiner ohne Leitung eines anderen zu bedienen. Sapere aude! Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen!“
In seinen drei Hauptwerken Kritik der reinen Vernunft (1781), Kritik der praktischen Vernunft (1788) und Kritik der Urteilskraft (1790) widmete er sich der Frage nach den Grenzen der Erkenntnis. Die vernunftorientierte Ethik Kants befasst sich mit dem Denken, dem Handeln und dem Fühlen des aufgeklärten Menschen.
„Handle so, dass die Maxime deines Willens jederzeit zugleich als Prinzip einer allgemeinen Gesetzgebung gelten könnte.“ Dieser berühmte Ausspruch Kants (Kategorischer Imperativ) verdeutlicht die Forderung nach einem Gesetz, das nicht den Interessen von Machthabern dient, sondern von der Einsicht und dem ethischen Handeln der Bürger ausgeht. Galt bisher als schuldhaft derjenige, der selbstherrlich dachte und handelte, ohne sich von geistlichen und weltlichen Herrschern leiten zu lassen, plädierte er für die Mündigkeit des Menschen.
Trotz ihrer Grenzen, sieht Kant die Vernunft als die bedeutendste Eigenschaft des Menschen, besonders in Hinblick auf die Ermöglichung eines praktischen moralischen Handelns. Gleichzeitig bezweifelt er die Möglichkeit einer schnellen, einzig vom Dritten Stand ausgehenden Erneuerung. Eine „Reform des Denkens“ kann nur langsam vonstatten gehen. „Es ist für den Einzelnen schwierig, die Unmündigkeit zu überwinden, weil sie den meisten Menschen als Normalität erscheint.“ Neben einer Beschränkung der Adelswillkür ging es ihm darum, den Einfluss des Klerus auf die Politik einzuschränken.
In derselben Schrift spricht Kant vom Zeitalter der Aufklärung bzw. Jahrhundert Friedrichs.
Als Anhänger eines Verfassungsstaates, verstand er sich als Weltbürger - sein Aufsatz Idee zu einer allgemeinen Geschichte in weltbürgerlicher Absicht erschien 1784. In seinem „philosophischen Entwurf“ Zum ewigen Frieden (1795) entwickelte er theoretische, auf Freiheit beruhende, antidespotische Grundbegriffe für einen vertraglich gesicherten Frieden zwischen souveränen Staaten.
Sein Schüler Johann Gottfried Herder, einer der Hauptvertreter der Weimarer Klassik, grenzte sich scharf vom späten Kant ab, führte Vernunft auf Sprache zurück und postulierte einen „Nationalcharakter“ der einzelnen Völker, deren Vielfältigkeit und Eigenwertigkeit er betonte.
Anmerkungen
- ↑ Lichtenberg schrieb seine Gedanken ab 1764 in Hefte („Sudelbücher“), ein Teil davon wurde erstmals 1812 von Rahel Varnhagen veröffentlicht.
- ↑ Discours préliminaire (Einleitung) zur Encycloédie
- ↑ L' Ingenu. (Der Freimütige). 1748, siehe Liste der Werke Voltaires
- ↑ 1689 veröffentlichte Locke sein Werk Two Treatises of Government (dt.: Zwei Abhandlungen über die Regierung) anonym. Er enthüllte erst in seinem Testament die öffentlich vermutete Urheberschaft.
- ↑ In seinen Persichen Briefen formulierte 1721 auch Montesquieu ein solches Recht auf Widerstand gegen absolutistische Fürsten, die die Freiheit unterdrückten und das Streben nach Glück behinderten.
- ↑ Das französische „de“ entspricht dem deutschen „von“.
- ↑ Der Begriff Wohlfahrtsstaat hat seinen Ursprung im aufgeklärten Absolutismus Friedrichs.
- ↑ Réflexions critiques sur la poésie et sur la peinture, 1719, (Kritische Betrachtungen über die Poesie und Malerei).
- ↑ Der erste Brief erschien zunächst aus Sicherheitsgründen anonym auf Lateinisch.
- ↑ In: Nathan der Weise, 1779 veröffentlicht, Uraufführung 1783. Auch in seiner religionsphilosophischen Schrift Die Erziehung des Menschengeschlechts (1777) plädierte er für religiöse Toleranz.
- ↑ In seinem Werk Philosophia rationalis, sive logica (1728) prägte er z.B. den Begriff Teleologie.
- ↑ verfasst seit 1753, veröffentlicht in zwei Bänden 1771 und 1774
- ↑ 1754 in seinem Werk Traité des sensations
- ↑ Treatise Concerning the Principles of Human Knowledge. Erstauflage, Dublin 1710, (Abhandlung über die Prinzipien der menschlichen Erkenntnis).
- ↑ in seiner Schrift Über die bürgerliche Verbesserung der Weiber (1792) und in der überarbeiteten Auflage von 1793 seines mehrmals veränderten Werkes Über die Ehe.
- ↑ Discours sur les sciences et les arts, 1750
- ↑ frz la réflexion
- ↑ “...j’ose presque assurer que l’état de réflexion est un état contre nature, et que l’homme qui médite est un animal dépravé.”
- ↑ Darin schildert er die Erziehung eines Knaben, der durch weitgehende Abschirmung von der verderblichen Zivilisation mit unmerklicher Unterstützung, seine natürlichen Anlagen entfalten kann.
- ↑ Les Confessions (Die Bekenntnisse), posthum erschienen 1782
- ↑ Die Werke der Deisten konnten allerdings bis weit in das 18. Jahrhundert hinein nicht frei erscheinen, die Autoren wurden juristisch belangt. Einige Vergehen mit religiösem Hintergrund konnten die Todesstrafe oder eine Verbrennung des Buches nachsichziehen.
Literatur
Zur Einführung
- Hans Joachim Störig: Weltgeschichte der Philosophie. 1950, überarbeitete und erweiterte Neuauflagen als Kleine Weltgeschichte der Philosophie. Kohlhammer-Verlag 17. Auflage, Stuttgart 1999, ISBN 3170160702
Weiterführende Literatur
- Ernst Cassirer: Die Philosophie der Aufklärung. (1932), Meiner, Hamburg 1998, ISBN 3-7873-1362-1
- Wolfgang Hardtwig (Hg): Die Aufklärung und ihre Weltwirkung. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2010. [=Geschichte und Gesellschaft, Sonderhaft 23]
- Jonathan Israel: Radical Enlightenment: Philosophy and the Making of Modernity 1650-1750, Oxford University Press, Neuauflage 2002, ISBN 0-19-925456-7
- Jonathan Israel: Enlightenment Contested: Philosophy, Modernity, and the Emancipation of Man,1670-1752, New York: Oxford University Press, 2006, Rezension
- Frank Kelleter: Amerikanische Aufklärung. Sprachen der Rationalität im Zeitalter der Revolution. Schöningh, Paderborn 2002, ISBN 3-506-74416-X
- Panajotis Kondylis: Die Aufklärung im Rahmen des neuzeitlichen Rationalismus. Meiner, Hamburg 2002, ISBN 3-7873-1613-2
- Werner Krauss: Studien zur deutschen und französischen Aufklärung. Rütten & Loening, Berlin 1963
- Peter Pütz: Die deutsche Aufklärung. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1991, ISBN 3-534-06092-X
- Helmut Reinalter (Hrsg.): Die Aufklärung in Österreich. Ignaz von Born und seine Zeit. Lang, Frankfurt/M. 1991, ISBN 3-631-43379-4 (Demokratische Bewegungen in Mitteleuropa 1770-1850; Bd. 4)
- Jochen Schmidt (Hrsg.): Aufklärung und Gegenaufklärung in der europäischen Literatur, Philosophie und Politik von der Antike bis zur Gegenwart. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1989, ISBN 3-534-10251-7
- Werner Schneiders (Hrsg.): Lexikon der Aufklärung : Deutschland und Europa. C.H. Beck, München 1995 (Taschenbuchausg.: München: C.H. Beck, 2001. ISBN 3-406-47571-X).
- Winfried Schröder (Hrsg.): Französische Aufklärung. Bürgerliche Emanzipation, Literatur und Bewußtseinsbildung. Reclam, Leipzig 1979
- Jürgen Stenzel (Hrsg.): Das Zeitalter der Aufklärung (Deutsche Schriftsteller im Porträt, Bd. 2), Beck, München 1980, ISBN 3-406-06020-X
- Barbara Stolberg-Rillinger: Europa im Jahrhundert der Aufklärung. Stuttgart 2000, ISBN 3-15-017025-7 (Rezension).
- Fritz Wagner: Europa im Zeitalter des Absolutismus und der Aufklärung. (Handbuch der europäischen Geschichte, hrsg. von Theodor Schieder, Band 4) Union Verlag Stuttgart 1968, 3. Auflage: Verlag Klett-Cotta, Stuttgart 1996. ISBN 9783129075609
Weblinks
- William Bristow: Enlightenment. In: Edward N. Zalta (Hrsg.): Stanford Encyclopedia of Philosophy.
- Linkliste und Literaturliste zur Philosophie der Renaissance, Empirismus, Rationalismus, Aufklärung des Institut für Philosophie an der Universität Wien
- Aufklärungsforschung im Netz, das Portal Aufklärungsforschung des Forschungszentrum Europäische Aufklärung Potsdam (FEA)
- Anette Schlemm: Renaissance, Aufklärung