Tuggen
Tuggen | |
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Staat: | Schweiz |
Kanton: | Schwyz (SZ) |
Bezirk: | March |
BFS-Nr.: | 1347 |
Postleitzahl: | 8856 |
UN/LOCODE: | CH TUG |
Koordinaten: | 714191 / 229140 |
Höhe: | 409 m ü. M. |
Höhenbereich: | 404–624 m ü. M.[1] |
Fläche: | 13,51 km²[2] |
Einwohner: | 3425 (31. Dezember 2023)[3] |
Einwohnerdichte: | 254 Einw. pro km² |
Ausländeranteil: (Einwohner ohne Schweizer Bürgerrecht) |
18,8 % (31. Dezember 2023)[4] |
Website: | www.tuggen.ch |
Tuggen, Blick nach Südosten Richtung Walensee
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Lage der Gemeinde | |
Tuggen ist eine politische Gemeinde am oberen Ende des Zürichsees im Bezirk March des Kantons Schwyz in der Schweiz.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Laut Walahfrid Strabo kamen um 610 die irischen Missionare Columban und Gallus mit ihren Gefährten nach Tuggen. Diese waren der Limmat flussaufwärts gefolgt und entlang des Zürichseeufers an den Ort gelangt. Sie schienen sich dort niederlassen zu wollen, um die heidnische Bevölkerung zu bekehren. Sie mussten aber bald fliehen, weil Gallus die Tempel niederbrannte und die Opfergaben in den See warf.[6] Heute führt die Gemeinde den Heiligen Gallus im Wappen. Bis ca. 1550 reichte der Tuggenersee bis unmittelbar an das Dorf.
Der Schlosswald (Buechberg) zieht eine Grenze zwischen Tuggen und dem Zürichsee. Über ihn sind etliche Sagen und Märchen überliefert, z. B. Der Schwarze Schatten von Tuggen, der im frühen 12. Jahrhundert im Schlosswald auf Jagd nach Menschen gewesen sein soll. Rund 200 bis 300 Menschen sollen zwischen im 12. und 13. Jahrhundert als vermisst gemeldet und nie wieder gefunden worden sein. Der Schwarze Schatten bekam seinen Namen von angeblichenn Augenzeugen, die damals nur berichten konnten, einen dunklen Schatten im Wald gesehen zu haben und daraufhin einen kalten Schauer zu spüren. Nachts habe man seltsame, laute Geräusche aus dem Schlosswald gehört, bei welchen kein Bewohner schlafen konnte. Man sagt, dass es die Schreie der verschwundenen Personen gewesen seien. Seit dem 14. Jahrhundert wurde kein einziger Vermissten-Fall aus dem Schlosswald gemeldet; ob der Schwarze Schatten seitdem verschwunden ist und nie mehr zurückkehren wird, ist ungeklärt.
Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gemeindepräsident Tuggens ist Rene Knobel von der FDP. Der weitere Gemeinderat setzt sich aus einem weiteren FDP-Mitglied, zwei CVP-Mitgliedern, je einem SVP und SP Vertreter und einem Parteilosen Mitglied zusammen. (Stand 17. Februar 2020).[7]
Gemeindepartnerschaften
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Tuggen unterhält seit 2000 eine Partnerschaft mit der deutschen Ortschaft Unterharmersbach im Schwarzwald.
Wirtschaft
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Grösster Arbeitgeber ist das Unternehmen Tulux AG Licht.Lumière, das in der Leuchtenherstellung und -vermarktung tätig ist.
Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die barocke Kirche St. Ehrhard und Viktor wurde 1733 und 1734 erbaut. Sie wurde bereits 1736 eingesegnet aber erst am 29. August 1743 geweiht. Eine erste merowingische Kirche entstand am gleichen Ort im 7. Jahrhundert. Es folgte eine zweite Kirche um 1000 im romanischen Stil und ein dritter gotischer Kirchenbau im 14. Jahrhundert. 1994 wurde die Kirche renoviert und der Altar neu geweiht.[8]
Auf dem Buechberg befinden sich mehrere Weiher, ein erratischer Block und (am östlichen Ende) ein Lehrpfad zu Bunkern aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs.
Sportvereine
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Tuggen ist unter anderem die Heimat des 1966 gegründeten FC Tuggen, der 1994/95 in der Nationalliga B spielte, und des Turnvereins STV Tuggen.[9][10][11]
Wappen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Wappen zeigt auf rotem Hintergrund und blauem Schildfuss ein gelbes kleines Schiff mit weissem Segel, darauf die beiden heiligen Missionare Gallus und Kolumban.[12]
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Dorfzentrum
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Schulhaus Tuggen
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Katholische Kirche St. Ehrhard und Viktor
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Altar der Kirche St. Ehrhard und Viktor
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Linus Birchler: Die Kunstdenkmäler des Kantons Schwyz, Band I: Die Bezirke Einsiedeln, Höfe und March. (= Kunstdenkmäler der Schweiz. Band 1). Hrsg. von der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte GSK. Bern 1927.
- Albert Jörger: Die Kunstdenkmäler des Kantons Schwyz, Band 2: Der Bezirk March. Hrsg. von der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte GSK. Bern 1989 (Kunstdenkmäler der Schweiz Band 82). ISBN 3-909158-22-6. S. 409–465.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Offizielle Website der Gemeinde Tuggen
- Ralf Jacober: Tuggen. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Generalisierte Grenzen 2024. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2024 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024.
- ↑ Generalisierte Grenzen 2024. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024.
- ↑ Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2023. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2024 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024
- ↑ Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2023. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2024 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024
- ↑ Amt für Wirtschaft Kanton Schwyz: Der Kanton Schwyz in Zahlen. (PDF) Abgerufen am 12. Januar 2021.
- ↑ Walahfrid Strabo: Vita Sancti Galli 1.4
- ↑ Tuggen Online: Gemeinderat. Abgerufen am 17. Februar 2020.
- ↑ Pfarrkirche St. Erhard und Viktor. Abgerufen am 11. Januar 2021.
- ↑ football.ch: FC Tuggen. Abgerufen am 13. März 2011.
- ↑ fctuggen.ch: Chronik. Abgerufen am 13. März 2011.
- ↑ Website des STV Tuggen
- ↑ Wappen auf sz.ch