Turnow-Preilack
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 51° 52′ N, 14° 24′ O | |
Bundesland: | Brandenburg | |
Landkreis: | Spree-Neiße | |
Amt: | Peitz | |
Höhe: | 62 m ü. NHN | |
Fläche: | 38,02 km2 | |
Einwohner: | 1102 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 29 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 03185 | |
Vorwahl: | 035601 | |
Kfz-Kennzeichen: | SPN, FOR, GUB, SPB | |
Gemeindeschlüssel: | 12 0 71 401 | |
Gemeindegliederung: | 2 Ortsteile | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Schulweg 19 03185 Turnow-Preilack | |
Website: | www.peitz.de | |
Bürgermeister: | René Sonke | |
Lage der Gemeinde Turnow-Preilack im Landkreis Spree-Neiße | ||
Turnow-Preilack (niedersorbisch Turnow-Pśiłuk, ist eine Gemeinde im Landkreis Spree-Neiße in Brandenburg. Sie wird vom Amt Peitz verwaltet.
),Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Gemeinde liegt im Südosten des Landes Brandenburg in der Niederlausitz im angestammten Siedlungsgebiet der Sorben/Wenden. Durch den südlichsten Teil der Gemeinde fließen in westlicher Richtung die Malxe und der Hammergraben.
Gemeindegliederung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Zur Gemeinde Turnow-Preilack gehören die Ortsteile Preilack (Pśiłuk) mit dem Wohnplatz Ausbau (Wutwaŕki) und Turnow (Turnow) mit dem Wohnplatz Ausbau Windmühle (Wutwaŕki pśi Wětšniku).[2]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Turnow entstand infolge der Errichtung der Festung Peitz im 16. Jahrhundert und wurde 1567 unter dem Namen Neue Peiz erstmals erwähnt. Weil viele Einwohner wegen des Festungsbaus ihre Flächen verloren, siedelten sie sich in der Nähe einer Schäferei neu an, woraus zunächst das Vorwerk Turnow entstand. Der Ort Turnow verfügt als Besonderheit über eine gleichlautende deutsche und sorbische Bezeichnung. Zum Ort Turnow gehört die 1858 erbaute Holländermühle. Am Grassumpf oder Wiesengrund gelegen, bedeutet der niedersorbische Name Pśiłuk der 1587 erstmals als Preylangk erwähnten Gemeinde Preilack. Das Dorf wurde im Dreißigjährigen Krieg 1641 von schwedischen Truppen in Brand gesteckt. Der Ort verfügt mit der ehemaligen Chausseegeldhebestelle (auch „Zollhaus“ genannt) und dem preußischen Rundmeilenstein über Zeugen der preußischen Verkehrsgeschichte.
Turnow und Preilack gehörten seit 1816 zum Kreis Cottbus in der preußischen Provinz Brandenburg und ab 1952 zum Kreis Cottbus-Land im DDR-Bezirk Cottbus. Seit 1993 liegen die Orte im brandenburgischen Landkreis Spree-Neiße.
Die Gemeinde Turnow-Preilack entstand am 31. Dezember 2001 aus dem freiwilligen Zusammenschluss der bis dahin selbstständigen Gemeinden Turnow und Preilack.[3]
Die Gemeinde fördert die wendisch/sorbische Kultur, Sprache und die wirksame politische Mitgestaltung der wendisch/sorbischen Bürger. Die Beschriftung von öffentlichen Gebäuden und Einrichtungen, Straßen, Wegen, Plätzen und Brücken erfolgt schrittweise in deutscher und sorbischer Sprache.
Bevölkerungsentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Jahr | Turnow | Preilack | Jahr | Turnow-Preilack | |
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1875 | 548 | 331 | 2001 | 1290 | |
1910 | 865 | 371 | 2005 | 1289 | |
1939 | 840 | 411 | 2010 | 1204 | |
1946 | 976 | 566 | 2015 | 1154 | |
1950 | 960 | 545 | 2020 | 1102 | |
1971 | 889 | 402 | 2021 | 1110 | |
1990 | 787 | 335 | 2022 | 1103 | |
1995 | 807 | 366 | 2023 | 1102 | |
2000 | 890 | 401 |
Gebietsstand des jeweiligen Jahres, Einwohnerzahl: Stand 31. Dezember (ab 1991),[4][5][6] ab 2011 auf Basis des Zensus 2011
Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gemeindevertretung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Gemeindevertretung von Turnow-Preilack besteht aus zehn Gemeindevertretern und dem ehrenamtlichen Bürgermeister. Die Kommunalwahl am 9. Juni 2024 führte bei einer Wahlbeteiligung von 77,1 % zu folgendem Ergebnis:[7]
Partei / Wählergruppe | Stimmenanteil | Sitze |
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Wählergemeinschaft Turnow-Preilack | 53,9 % | 6 |
AfD | 22,4 % | 2 |
CDU | 22,2 % | 2 |
FDP | 1,5 % | – |
Von den Sitzen der AfD bleibt einer unbesetzt, da die Partei mit nur einem Kandidaten angetreten war.
Bürgermeister
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 2003–2014: Helmut Fries (Wählergemeinschaft Turnow-Preilack)[8]
- seit 2014: René Sonke (Wählergemeinschaft Turnow-Preilack)[9]
Sonke wurde in der Bürgermeisterwahl am 9. Juni 2024 ohne Gegenkandidat mit 88,5 % der gültigen Stimmen für eine Amtszeit von fünf Jahren[10] wiedergewählt.[11]
Wappen und Flagge
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Wappen wurde am 18. April 2011 genehmigt.
Blasonierung: „In Rot ein silberner Schräglinksbalken, belegt mit einer blauen Wellenleiste, nach der Teilung begleitet von zwei abgeschnittenen silbernen Zweigen, oben eine Schlehe mit fünf schwarzen Früchten und unten eine Trollblume mit drei Blüten.“[12]
Die Gemeinde führt laut ihrer Hauptsatzung eine Flagge in den Farben Rot-Weiß-Rot (Rot-Silber-Rot) im Verhältnis 1:5:1 mit dem Gemeindewappen im Mittelstreifen.
Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In der Liste der Baudenkmale in Turnow-Preilack und in der Liste der Bodendenkmale in Turnow-Preilack stehen die in der Denkmalliste des Landes Brandenburg eingetragenen Denkmale.
Verkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Gemeinde liegt an der Bundesstraße 168 zwischen Lieberose und Peitz sowie an der Landesstraße 50 zwischen Peitz und Guben.
Der nächstgelegene Bahnhof ist Peitz Ost an der Bahnstrecke Guben–Cottbus. Er wird von der Regionalbahnlinie RB 11 (Frankfurt (Oder)–Cottbus) bedient.
Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Měto Bukwaŕ (1789–1843), Pfarrer, Bewahrer der sorbischen Sprache; in Turnow geboren
- Maria Hartmann, geb. Loback (1798–1853), Herrnhuter Missionarin; in Turnow geboren[13]
- Mjertyn Moń (Martin Moyn; 1848–1905), Lehrer, sorbischer Volkskundler und Sprachwissenschaftler; in Turnow geboren
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Website zur Gemeinde
- Turnow in der RBB-Sendung Landschleicher vom 23. November 2008
- Preilack in der RBB-Sendung Landschleicher vom 14. November 1993
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Bevölkerungsentwicklung und Bevölkerungsstand im Land Brandenburg Dezember 2023 (Fortgeschriebene amtliche Einwohnerzahlen, bezogen auf den aktuellen Gebietsstand) (Hilfe dazu).
- ↑ Kommunalverzeichnis: Turnow-Preilack. Dienstleistungsportal des Landes Brandenburg, abgerufen am 6. Mai 2023.
- ↑ Bildung einer neuen Gemeinde Turnow-Preilack. Bekanntmachung des Ministeriums des Innern vom 30. Oktober 2001. Amtsblatt für Brandenburg Gemeinsames Ministerialblatt für das Land Brandenburg, 12. Jahrgang, 2001, Nummer 49, Potsdam, den 5. Dezember 2001, S. 831 PDF
- ↑ Historisches Gemeindeverzeichnis des Landes Brandenburg 1875 bis 2005. Landkreis Spree-Neiße. S. 30–33
- ↑ Bevölkerung im Land Brandenburg von 1991 bis 2017 nach Kreisfreien Städten, Landkreisen und Gemeinden, Tabelle 7
- ↑ Amt für Statistik Berlin-Brandenburg (Hrsg.): Statistischer Bericht A I 7, A II 3, A III 3. Bevölkerungsentwicklung und Bevölkerungsstand im Land Brandenburg (jeweilige Ausgaben des Monats Dezember)
- ↑ Ergebnis der Kommunalwahl am 9. Juni 2024
- ↑ Kommunalwahlen 26.10.2003. Bürgermeisterwahlen. Landesbetrieb für Datenverarbeitung und Statistik Land Brandenburg, Potsdam 2004, S. 33. Abgerufen am 11. Juni 2024.
- ↑ Ergebnis der Bürgermeisterwahl am 25. Mai 2014 ( vom 14. Februar 2016 im Internet Archive)
- ↑ Brandenburgisches Kommunalwahlgesetz, § 73 (1)
- ↑ Ergebnis der Bürgermeisterwahl am 9. Juni 2024
- ↑ Wappenangaben auf dem Dienstleistungsportal der Landesverwaltung des Landes Brandenburg
- ↑ Alfred Roggan: Die sorbische/wendische Missionarin Maria Lobak/Marija Lobakojc aus Turnow – genannt Maria Lobach (1798–1853) auf www.ebu.de