Wikipedia:Edit-War

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
(Weitergeleitet von Wikipedia:E-W)
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Abkürzung: WP:WAR, WP:E-W
Keine Diskussion ist auch keine Lösung.

Von einem Edit-War (anhören/?) (englisch für Bearbeitungskrieg) spricht man, wenn zwei oder mehrere Benutzer abwechselnd die Änderungen anderer Benutzer rückgängig machen („revertieren“) oder überwiegend überschreiben. Bereits das erste Revertieren eines begründeten Reverts wird in der Regel als Edit-War angesehen, wenn zuvor durch Diskussion kein Konsens erreicht wurde.

Faustregeln zur Vermeidung: Wer eine Bearbeitung eines anderen Benutzers rückgängig macht, sollte seinen Revert in der Zusammenfassungszeile oder auf der Diskussionsseite begründen.[Anmerkung 1] Begründungen müssen sich immer auf den Artikelinhalt bzw. den Diskussionsverlauf beziehen, eine Begründung mit der Person des Editierenden ist unzulässig (sofern nicht anderweitig geregelt – etwa bei lokal/global ausgeschlossenen Personen). Wer eine mit Begründung revertierte Bearbeitung erneut durchführen will, sollte zuvor die Diskussion mit dem Revertierenden suchen (vorzugsweise auf der zum Artikel gehörenden Diskussionsseite) und erst nach Vorliegen eines entsprechenden Diskussionsergebnisses bzw. bei Ausbleiben von Reaktionen nach einer angemessenen Wartefrist seine Bearbeitung wiederholen. Dies gilt nicht nur beim Wiederholen einer eigenen Bearbeitung, sondern auch von Bearbeitungen anderer. Auch sind bei erstmaligen Revertierungen aktuelle und dem Revertierenden bekannte frühere Diskussionen zu berücksichtigen.

Entstehungsweise

Ein Edit-War ist nicht dasselbe wie Vandalismus, da die Beteiligten für gewöhnlich nicht absichtlich Schaden anrichten wollen, sondern jeder der Ansicht ist, mit seinen Bearbeitungen den Artikel zu verbessern. Der Edit-War zwischen ihnen entsteht oft aus unzureichender Kommunikation der eigenen Absichten oder aus mangelndem Verständnis der Argumente des Kontrahenten.

Schädlichkeit

  • Das bloße Revertieren zeigt einen ungeklärten Sach- oder Personenkonflikt an. Das Revertieren erschwert aber die nötige Konfliktlösung, indem es die Fronten verhärtet. Das führt zu Wikistress – nicht nur bei den am Edit-War beteiligten, sondern auch weiteren Wikipedianern, die sich hineinziehen lassen oder sich um Konfliktlösung bemühen.
  • Bei diesem Vorgang können unbeteiligte Nutzer nur schwer Änderungen einbringen, da diese beim nächsten Wiederherstellen von alten Versionen oft unter den Tisch fallen.
  • Oft wird im Eifer des Gefechts zu schnell gehandelt, und Annäherungs- oder Vermittlungsversuche auf der Diskussionsseite werden übersehen: Darum unbedingt vor einem Revert die Diskussionsseite lesen!
  • Das Revertieren ohne Begründung im Versionskommentar oder auf der Diskussionsseite zum Artikel verstärkt den Eindruck anderer, hier wolle jemand nur seine Ansichten durchdrücken. Das kann das Vertrauen zur Mitarbeit des Betreffenden dauerhaft beschädigen.
  • Die Versionsgeschichte des Artikels wird unnötig aufgebläht und damit unübersichtlicher. Damit wird es immer schwieriger, die Entstehungsgeschichte nachzuvollziehen, sodass auch Vandalismus bessere Chancen hat, unbemerkt zu bleiben.
Es ist menschlich, nicht alles bis zum Äußersten auszutragen.

Lösungswege

  • Naheliegend ist zunächst, dein Gegenüber nach einer Begründung seines Zurücksetzens bzw. seiner Wiederherstellung einer zurückgesetzten Bearbeitung zu fragen. Dazu gibt es die Artikel- oder Benutzer-Diskussionsseite. Viele Benutzer können über die E-Mail-Funktion erreicht werden, das erleichtert eine direkte und diskrete Kommunikation.
  • Wenn die Diskussion bereits festgefahren ist und sich im Kreis dreht, kann auch einfach mal eine kleine Auszeit von der Mitarbeit an dem umstrittenen Artikel zur Entspannung der Situation beitragen. Oft lösen sich Dinge nach einer Pause leichter.
  • Sollte auch das nicht helfen, kannst du andere, nicht in deinen Konflikt verwickelte Benutzer zu Rate ziehen. Falls dir niemand einfällt, kannst du für inhaltliche Probleme in Artikeln fachspezifische Wikiprojekte, Portale, Redaktionen, die Seite Wikipedia:Dritte Meinung, für allgemeinere Konfliktsituationen eventuell auch die Seite Wikipedia:Fragen zur Wikipedia nutzen. Bei besonders festgefahrenen und persönlich geprägten Konfliktsituationen kann ein Wikipedia:Vermittlungsausschuss helfen.
  • Verweigert dein Gegenüber jede Diskussion und setzt den Edit-War fort, kannst du den Vorfall auf der Seite Wikipedia:Vandalismusmeldung melden. Dann kann ein Administrator nach unabhängiger Prüfung den Artikel vorübergehend schützen, bis sich die Situation entspannt.
  • In Extremfällen können ein oder mehrere „Krieger“ vorübergehend gesperrt werden, so dass sie keine Wikipedia-Artikel mehr bearbeiten können. Bei unabhängiger Prüfung kann ein Administrator auch demjenigen den Schreibzugriff kurzfristig entziehen, der den Edit-War gemeldet hat, falls dieser selbst daran beteiligt war. Lasst es bitte nicht so weit kommen!
Ein exemplarischer Verschiebewar zwischen Admins

Weitere Varianten – „Wheel War“

Wenn Adminrechte mit einbezogen werden, wird häufig von einem „Wheel-War“[Anmerkung 2] gesprochen. Da Administratoren selbst wiederherstellen können, kann man die Löscher nur bitten, sich bis zum Ende einer Diskussion zurückzunehmen. In extremen Fällen können ihnen vorübergehend oder sogar permanent die Adminrechte entzogen werden. Entsprechende Situationen können auch bei Seitenverschiebungen sowie Seiten- und Benutzersperren entstehen.

Anmerkungen

  1. Eine Begründung muss nicht erfolgen, falls es einen offensichtlichen Grund (wie beispielsweise Vandalismus) gibt.
  2. wheel bezeichnet eine privilegierte Admin-Benutzergruppe im Betriebssystem Unix.

Siehe auch