Zattoo
Zattoo Player
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Basisdaten
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Entwickler | Zattoo Europa AG, Zürich |
Erscheinungsjahr | 2005 |
Aktuelle Version | 5.0.1 (12. Februar 2014) |
Betriebssystem | Microsoft Windows, Mac OS X, Linux, Android, iOS und Windows Phone |
Kategorie | IPTV |
Lizenz | Freeware, proprietär |
deutschsprachig | ja |
zattoo.com |
Zattoo ist eine Software zur Übertragung von Fernsehkanälen über das Internet. Entwickelt wird sie von Wissenschaftlern und Programmierern in Ann Arbor und Zürich mit Schwerpunkt auf einer Verwendung in Europa. In Deutschland und der Schweiz kann ein Basisangebot des Dienstes nach vorheriger Registrierung kostenlos genutzt werden.
Ursprünglich nur über die gleichnamige proprietäre Software verfügbar, können seit April 2009 die Inhalte auch direkt über den Webbrowser als Flash-Videostreams im H.264-Standard abgespielt werden.
Geschichte
Zattoo nahm den Betrieb anlässlich der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 mit zunächst vier frei empfangbaren Schweizer Fernsehkanälen auf. Das Netzwerk trat im Dezember 2006 ins öffentliche nutzbare Beta-Stadium und ist seit September 2007 in Deutschland verfügbar. Der Zattoo-Client wurde für die Betriebssysteme Microsoft Windows, Mac OS X und Linux entwickelt und zum kostenlosen Herunterladen bereitgestellt. Die Übertragungen fanden dabei nach dem Prinzip P2PTV über ein Peer-to-Peer-Netzwerk statt. Der anfänglich verfügbare Linux-Client wurde zeitweilig eingestellt.
In der Schweiz war die Nutzung von Zattoo trotz der Verfügbarkeit mehrerer Privatsender kostenlos und legal. Seit dem 1. September 2008 zieht das Schweizer Bundesamt für Kommunikation die Gebühren für Radio- und Fernsehempfang auch bei Internetnutzern ein.[1][2]
Ende 2009 wurde das Peer-to-Peer-Prinzip aufgrund zu schmaler Uploadraten der DSL-Anschlüsse abgeschafft. Es wurde auf einen direkten Serverstream von Zattoo umgestellt.[3] Nach dem Start mit Live-TV für Desktop-PCs hat Zattoo seine Verfügbarkeiten erweitert. Seit Anfang 2011 ist der Empfang auch auf mobilen Endgeräten möglich, seit August 2011 auch auf internetverbundenen Fernsehern sowie zahlreichen Streamingboxen und Spielkonsolen. Das erste Premium-Pay-TV-Angebot startete mit Zattoo+ im September 2011. Im Juni 2012 übertrug Zattoo, ebenso wie die Angebote der öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten von ARD und ZDF, die Fußball-Europameisterschaft 2012 im Livestream im Internet.[4]
In Deutschland wurden die Programme der Mediengruppe RTL Deutschland (RTL, RTL II, VOX, Super RTL und n-tv) am 13. Juni 2013 und Sport1 am 29. Januar 2014 aufgeschaltet. Nachdem die ProSieben-Sat1-Gruppe im April 2014 ins Zattoo-Angebot aufgenommen worden war, wurden die Preise für den Empfang in „High Quality“ (HiQ) aufgrund der gestiegenen Lizenzkosten[5] auf mehr als das Doppelte erhöht.[6] In der Schweiz bleiben diese Sender weiterhin kostenlos.
Seit November 2015 bietet Zattoo zusätzlich zu den Live-TV-Inhalten auch Video-on-Demand von ProSiebenSat.1, Studio Hamburg, SPIEGEL TV und BBC an.[7]
Im März 2016 verzeichnete Zattoo insgesamt 17 Millionen angemeldete Benutzer. Die Anzahl derjenigen, die den Dienst aktiv nutzen, wird von Zattoo auf bis zu 2 Millionen im Monat beziffert.[8]
Verfügbarkeit
Der Dienst wird schwerpunktmäßig in der Schweiz und in Deutschland angeboten. Auch in anderen europäischen Ländern wie Dänemark und Spanien ist der Fernsehempfang über Zattoo möglich.[9] Nach mehr als sechs Jahren wird das Angebot für Frankreich im Frühjahr 2015 eingestellt.[10]
Zattoo verfügt über Lizenzen für die ausgestrahlten Sender, weshalb jeder Sender nur für Nutzer aus den Staaten verfügbar ist, für die eine Lizenz besteht. Die Software prüft mittels Geotargeting der IP-Adresse des Benutzer-Computers, aus welchem Land der Dienst in Anspruch genommen wird, und ermöglicht ausschließlich den Empfang der für dieses Land lizenzierten Fernsehprogramme. So ist beispielsweise die deutsche Privatsendergruppe ProSiebenSat.1 zwar in der Schweiz, nicht jedoch in Deutschland kostenfrei zu empfangen.
Nach langen Verhandlungen haben sich die öffentlich-rechtlichen Anstalten und Zattoo auf eine einjährige Testphase für ihre gesamte Programmpalette über Zattoo geeinigt. Die öffentlich-rechtlichen TV-Sender, einige kleinere Privatsender sowie 20 Hörfunkprogramme werden seit dem 1. April 2008 über die deutsche Version von Zattoo verbreitet.[11] Seit dem 1. April 2009 ist der Vertrag mit den öffentlich-rechtlichen TV-Sendern ausgelaufen. Vorläufig wird die fortgeführte Ausstrahlung jedoch weiter geduldet. Auf Anfrage wurde im April 2011 von Seiten der „Programmdirektion –Zuschauerredaktion Das Erste“ jedoch per E-Mail bestätigt, dass zwischen der ARD und Zattoo ein entsprechendes Kooperationsabkommen bestehen würde.
Bei Wiedergabe mit der eigenen Zattoo-Software sind die übertragenen Inhalte praktisch kopiergeschützt, die Datenströme lassen sich mit dem Zattoo-Player nicht aufnehmen.[12] Seit 2010 gibt es für Schweizer Nutzer die kostenpflichtige Option, alle empfangbaren Kanäle aufzuzeichnen. Sie stehen als „Recalls“ bis zu sieben Tage lang zur Verfügung. Zusätzlich können bis zu 500 Sendungen ohne zeitliche Einschränkung gespeichert werden.
Senderbouquet
Schweiz
Folgende Sender sind in der Schweiz verfügbar. Einige Kanäle (HD, Zattoo+, Erotik, bosnische, kroatische, polnische, türkische und portugiesische Sender) sind nur mit entsprechendem Abonnement empfangbar.
Deutschland
Die folgenden Sender sind in Deutschland verfügbar. HD-Sender (auch öffentlich-rechtliche) und alle Sender der RTL Group und die der Pro7-Sat.1-Gruppe (Pro 7, Sat.1, sixx, Kabel1) können nur mit dem kostenpflichtigen Paket HiQ empfangen werden. Die Sender der RTL Group werden auch dann nur über stationäre Breitband-Internetzugänge und nicht über Mobilfunk übertragen.
Siehe auch
- Internetfernsehen – Fernsehübertragung des Programmanbieters über das allgemeine Internet
Weblinks
- Offizielle Website
- Interview mit den Mitgründern (last100.com)
- Audio-Podcast mit Thomas Billeter von Zattoo Schweiz
Einzelnachweise
- ↑ bakom.admin.ch: Empfangsgebühren. Bakom, 9. Juli 2008.
- ↑ Bakom würdigt Zattoo. Zattoo.com, 10. Juli 2008.
- ↑ Zattoo IPTV – Kostenlos und einfach übers Internet fernsehen! iptv-anbieter.info, abgerufen am 22. November 2012.
- ↑ Euro 2012: 30 tolle EM-Apps, Downloads und Websites. t3n, abgerufen am 6. Juni 2012.
- ↑ Offener Brief Nick Brambring, CEO Zattoo International, an Zattoo-Nutzer in Deutschland. inside-digital.de. Abgerufen am 27. August 2016.
- ↑ Preise für HiQ-Pakete von Zattoo teils mehr als verdoppelt. onetvmag.com. Abgerufen am 9. April 2014.
- ↑ Online-TV: Zattoo führt VoD-Inhalte ein. Computer Bild, abgerufen am 27. August 2016.
- ↑ Über Zattoo. Zattoo, abgerufen am 27. August 2016.
- ↑ Happy Birthday Zattoo. zattooblog.wordpress.com, abgerufen am 8. Juni 2007.
- ↑ DWDL: Fokus auf Kernmärkte – Zattoo stellt seinen Dienst in Frankreich ein, 11. Februar 2015
- ↑ P2P-Internetfernsehen Zattoo streamt öffentlich-rechtliches Vollprogramm. heise.de, 1. April 2008.
- ↑ FAQ – Könnt ihr Pause/Play- und Record-Funktionen hinzufügen? Zattoo.com.