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Seite:De Zimmerische Chronik 3 598.jpg

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dem alten schwebischen gebrauch. Dieweil aber die stang etwas schwer, druckt die in aller procession vor menigclichem den latz ab, also das dem gueten jungen gesellen der penitenzer herfür trang und iederman anfieng zu lachen. Also,

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ain gröser scandalum zu verhüeten, kam ain ander, der löst in mit dem fanen eilents ab, er muest entlaufen. Nit ain ungleichformige sach hat sich darvor zu Stüelingen begeben. Daselbst hat auch ein junger gesell den kirchfanen sollen umbtragen. Wie er aber ain vorteil zu suchen begert, hat

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er die stangen auch uf den latz gesteurt und vermaint, er habs gleich wol geschaffen. Aber ich waiß nit, wie ers übersehen, die stang schlupft im in latz und trifft im den wetzkegel so hart, das er überlaut anfacht zu schreien. Er ließ den fanen vor schmerzen fallen, fiel damit auch uf den

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boden. Die stang must man im vor weib und man, dann menigclichen zugeloffen, userm latz thuen und in volgends haimfieren. Gleich darnach in volgendem sommer hat künig Ferdinandus graf Wilhelmen Wernhern mit etlichen schönen hierß-

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und steinbockgehürnen, bergwerg und anderer antiquiteten allergnedigest vereret. Sollichs alles war zu Straßburg im Johaniterhaus zum grünen Werdt, daselbs es[1] weilunt kaiser Maximilian in ein cammer behalten lasen, nachdem er den vor jaren vil haimwesens daselbst gehapt und den

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mehrertail zum grünen Werdt war einzogen. Solchs alles verehret der künig dem grafen, und damit im aber das verfolgt, schickt er im brief und genugsammen bevelch, dieses alles, wie oblaut, in Ir Majestat nammen zu erheben. Das beschach, aber es warden dem grafen die schönesten und bösten stuck

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von solchen gehirnen und antiquiteten verzuckt und veruntrewet, das sie im nit zu haus kommen sein, wiewol er mermals darum geschriben und angehalten. Das überig ließ er geen Zimbern ins schloß füeren. Daselbst hat er die seltzamen gehirn der königlichen Majestat zu

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underthenigisten ehren in die säle statlichen ufmachen und mit gemelden zieren lasen. Der zeit hat graf Wilhelm Wernher nach abstandt graf Wilhelm von Eberstains und graf Jeörgen von Helfenstains zwen andere assessores gehapt, namlichen grave Ulrichen

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von Montfort und herr Johann Jacoben freiherren von Künigs-


  1. es] hs. iez.
Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band III. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 598. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_3_598.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)