Dan
Dan, Tel Dan, דן | |
Bezirk | Obergaliläa |
---|---|
Einwohnerzahl | 0 |
Höhe | 170 m |
Tourist-Info | (0)4 (0)695 15 79 |
Dan |
Dan ist eine Siedlung in Obergaliläa, welche vor allem wegen der Ausgrabungen und des Naturparks von Tel Dan bekannt ist.
Hintergrund
Der Stamm Dan besiedelte die nördlichsten Gebiete im biblischen Israel. Der Fluss Dan ist einer der Quellflüsse des Jordan; obwohl er der kürzeste der Jordanzuflüsse ist, ist er mit dem Hermongebirge und den Bergen des Libanon als Einzugsgebiet der wasserreichste. Das Gebiet im Norden von Obergaliläa grenzt an den Libanon im Norden, den Hermon und die Golanregion im Osten, im Süden vereinigt sich der Nahal Dan mit der aus der Richtung Banyas herabfliessenden Nahal Hermon (oder Nahal Banyas) zum Jordan und fliesst weiter in die Hula - Ebene.
In biblischer Zeit hatte hier die Stadt Dan gestanden, zuvor bestand an diesem Ort bereits eine mit den Phöniziern aus Sidon verbündete Stadt namens Laish (oder Leshem).
Als Neugründung wurde der Kibbutz Dan im Jahre 1939 als Turm und Palisaden - Siedlung in Fertigbauweise errichtet. Das wasserreiche, ganzjährig grüne und fruchtbare Gebiet war bis zum Sechstagekrieg Schauplatz kriegerischer Auseinandersetzungen, es hatte immer zum israelischen Kernland gehört. Nach dem "Wasserkrieg" um 1964, in dem Syrien die Wasserableitung der Dan-Quellen nach Norden anstrebte und ähnlichen Plänen zur Wassernutzung durch Israel wurde das Schutzgebiet 1974 bezeichnet.
Geschichte
Gemäss biblischer Schilderungen (Ri 18,7 Sidoniern verbündet war. Diese Stadt wurde vom Stamm Dan eingenommen und neu aufgebaut, die Daniter lebten dort, "solange das Haus Gottes in Silo stand", d. h. wohl bis zur Zeit der Eroberung durch den Assyrischen König Tiglat Pileser.
Der Kultplatz hatte wohl noch bis in die hellenistisch - römische Zeit Bedeutung, bis sich der Bevölkerungsschwerpunkt ins nahe Banyas verschob, nachdem Herodes Philippus entschieden hatte, diesen Ort zu seiner neuen Hauptstadt auszubauen.
Auf dem Tel Dan etwas nördlich der modernen Siedlung wurden ein Tor aus megalithischen Basalsäulen und Lehmziegeln freigelegt, welche auf die Zeit um 1750 v.Chr. datiert wird, ein zweites Tor aus der Zeit des ersten Tempels wurde nach 1992 entdeckt.
Anreise
Mit dem Flugzeug / Mit der Bahn
Üblicherweise wird aus dem deutschsprachigen Raum der Flughafen "Ben Gurion" von Tel Aviv angeflogen, die entlang der Mittelmeerküste verkehrende Bahn wurde bisher nicht bis ins Jordantal resp. Obergaliläa ausgebaut.
Mit dem Bus
Die Buslinie 36 der Egged verkehrt täglich von Kirjat Schmona nach 1 Busstop Gad Dan (ca. 20 Min.), der einmalige Kurs am Nachmittag macht den Besuch aber schwierig.
Auf der Straße
Die Siedlung Dan liegt an der Strasse 99, welche ab Kirjat Schmona in den Golan führt. Der Naturpark und die Archäologische Stätte von Tel Dan liegen nördlich des modernen Orts, ein 2 Parkplatz am Parkeingang.
Mobilität
Lokal bewegt man sich zu Fuss, ein Teil des Wegs zum Badepool und zum Fluss ist rollstuhlgängig angelegt (), das archäologische Gelände allerdings nicht ().
Sehenswürdigkeiten
- 1 Tel Dan Nature Reserve. Tel.: (0)4-695-1579, Fax: (0)4-695-0218. Im Naturpark können auf verschiedenen (teils rollstuhlgängigen) Wegen zahlreiche Pflanzen und Tiere gesehen werden. Der erste Teil des Wegs führt am Ufer des Nahal Dan entlang. Geöffnet: 08.00-17.00, Winter (Okt.-März 08.00-16.00h. Preis: 28/14 NIS.
- Am Nahal Dan leben u.a. die seltenen orangen Salamander (ähnlich Feuersalamandern), Flusskrebse zwischen den Steinen der Bachläufe, spezielle Farne, aber auch Eichen, Terebinthen, Platanen und Eichen. Das Gebiet ist von verschiedenen Wasserläufen durchzogen, Aussichtspunkte erlauben die Beobachtung von Vögeln, in einem "Wading Pool" kann etwas geplanscht werden.
- Der Dan als einer der Quellflüsse des Jordan entspringt als sehr ergiebige Karstquelle mit einer konstanten Temperatur von 14,5°C. Im Parkbereich entspringen bei den Tel Springs noch mehrere kleinere Quellen, deren Wasser teils kanalisiert und zum Betrieb einer Getreidemühle genutzt wurde.
Im archäologischen Gelände sind sehenswert:
- der 1 Kultplatz im Norden des Geländes war möglicherweise der Platz, den König Jerobeam nach der Teilung ins Nord- und Südreich als Alternative zum Heiligtum im Tempel von Jerusalem erbaute, und wo ein goldenes Kalb angebetet wurde (2.Kön 10,29 , 2.Chron 13,8 ). Jedenfalls hatte dieser Platz auch später in hellenistisch - römischer Zeit noch kultische Bedeutung, bis der Bevölkerungsschwerpunkt nach Banias ("Caesarea Philippi") verschoben wurde.
- Auf dem Kultplatz findet sich ein viereckiger Bereich, auf dem der Altar (eine Rekonstruktion aus Metallbalken umschreibt seine Konturen) gestanden hatte. Eine Freitreppe führte hinauf zu einer Terrasse, auf der wohl Kulthandlungen durchgeführt wurden. Von hier aus ergibt sich ein schöner Ausblick in Richtung Norden.
- Das 2 Kanaanitische Tor wurde in der Bronzezeit wohl um 1750 v.Chr. erstellt. Die monolithischen Säulen werden von einem Bogen aus Lehmziegeln überspannt, womit es sich um eines der ältesten Gewölbebauwerke der Welt handeln dürfte (ähnlich alt ist der Torbogen von Ashkelon).
- Das 3 Israelitische Tor, ein Torbau aus der Eisenzeit mit einem mit Steinplatten gepflasterten Weg. Noch gut zu erkennen ist der Stein, an dem die beiden Torflügel ihren Anschlag hatten und ein Podest, auf dem wohl eine Kultstatue gestanden hatte.
- Die Toranlage dürfte bei der Eroberung durch die Assyrer unter Tiglat Pileser zerstört worden sein.
- Im Stadtmauerbereich in der Nähe des Tores wurden 1993/94 die drei Fragmente einer Basaltstele gefunden, auf der in aramäischer Sprache an den Sieg eines aramäischen Königs (von Damaskus) über die Reiche von Israel und Juda erinnert wird. Aufgrund der Tatsache, dass es sich bei der verwendeten althebräischen Schrift um eine Konsonantenschrift handelt, bei der die Bedeutung je nach eingesetzten Vokalen völlig anders ausfallen kann, wird immer noch heftig diskutiert, ob es sich bei den Buchstaben "ביתדוד" um die Worte Beth David, d. h. Haus Davids, handeln könnte, was ein Hinweis auf ein Königshaus des biblischen David sein könnte. Dank der Konsonantenschrift bleibt hier noch reichlich Platz für Interpretationen. Jedenfalls stammt die Inschrift aus der Zeit um 800 v.Chr. und somit aus der Zeit vor der Zerstörung der Stadt durch den assyrischen König.
- das Museum 4 Beth Ussishkin im Ort Dan zeigt archäologische Funde und informiert über die Urbarmachung des Jordangebiets und der Hula-Ebene.
Aktivitäten
- Besichtigung der Archäologischen Stätten
- Picknick und Spaziergänge im Naturpark, unter den schattigen Bäumen (im Sommer ist das Grün im sonnenverbrannten Israel schon aussergewöhnlich) können seltene Pflanzen und Tiere gesehen werden, in einem Badeteich kann im knietiefen Wasser geplanscht werden.
Einkaufen
Küche
Verpflegungsmöglichkeiten bestehen in einem Restaurant beim Parkeingang, es bestehen Picknickplätze und Trinkwasserstellen.
Nachtleben
Der Nationalpark ist nachts geschlossen, wer das Nachtleben sucht, sucht am besten in dem von Touristen gern besuchten Tiberias
Unterkunft
Unterkunftsmöglichkeiten bestehen zahlreich am nahen See Genezareth und, wer es näher will, in Kiryat Shmona.
Ausflüge
- nach Banyas und der Nimrodsburg, in die Golanhöhen
- nach Süden ins Hula-Tal und zum See Genezareth