Zum Inhalt springen

Hiat

Aus Wiktionary, dem freien Wörterbuch
Singular Plural
Nominativ der Hiat die Hiate
Genitiv des Hiats der Hiate
Dativ dem Hiat den Hiaten
Akkusativ den Hiat die Hiate

Worttrennung:

Hi·at, Plural: Hi·a·te

Aussprache:

IPA: [hiˈaːt]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Hiat (Info)
Reime: -aːt

Bedeutungen:

[1] Medizin: Öffnung, Spalt
[2] Linguistik, Literaturwissenschaft: das Zusammentreffen zweier Vokale am Ende des einen und am Anfang des folgenden Wortes oder Wortteils
[3] Geologie: zeitliche Lücke bei der Ablagerung von Gesteinen
[4] Musik: übermäßige Sekunde
[5] Prähistorie: Zeitraum ohne archäologische Funde

Herkunft:

[1–5] aus dem Lateinischen übernommen, hiatus „Abgrund, Kluft, klaffende Öffnung, Spalt“[1]

Synonyme:

[1–5] Hiatus

Beispiele:

[1?] „Es war, als ob sich zwischen ihn und die Welt eine winzige Lücke geschoben hätte, ein hauchdünner Hiat, durch den ihm die Welt entglitt.“[2]
[2] Das [n] in "amerikanisch" dient dazu, den Hiat [a + ɪ] zu vermeiden.
[2] Das Wort Hiat (Hi-at) enthält einen Hiat.
[2] „Stoßen zwei Vokale aufeinander, so spricht man von einem Hiat (es geht dabei nur um Vokalfolgen, die nicht einen Diphthong bilden können).“[3]
[2] „Die Formbildung ist blockiert durch den Constraint, daß unbetonte Silbenkerne keinen Hiat zulassen (…).“[4]
[2] „Treffen ein vokalisch auslautendes Stützwort und ein vokalisch anlautendes enklitisches Element aufeinander, so treten ebenfalls Assimilationserscheinungen auf, um den entstehenden Hiat zu vermeiden.“[5]

Wortbildungen:

[2] Hiattilger, Hiattrenner, Hiatvermeidung

Übersetzungen

[Bearbeiten]
[2] Wikipedia-Artikel „Hiat
[2] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Hiatus
[1–3, 5] Duden online „Hiat
[2] Hadumod Bußmann: Lexikon der Sprachwissenschaft. 3., aktualisierte und erweiterte Auflage. Kröner, Stuttgart 2002. Stichwort: „Hiat(us)“. ISBN 3-520-45203-0.

Quellen:

  1. Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das große Fremdwörterbuch. Herkunft und Bedeutung der Fremdwörter. 4. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-04164-0, Stichwörter: „Hiat“, „Hiatus“.
  2. Pascal Mercier: Perlmanns Schweigen. Roman. btb Verlag, München 1997, ISBN 978-3-442-72135-1, Seite 287.
  3. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742, Seite XXXVIII. Fett gedruckt: Hiat.
  4. Peter Eisenberg: Grundriss der deutschen Grammatik. Band 1: Das Wort. Metzler, Stuttgart/Weimar 1998, Seite 137. ISBN 3-476-01639-0. Fett gedruckt: Hiat.
  5. Hans Geisler: Realisierung von Objektspronomia und typologische Entwicklung im Rumänischen, Seite 94. Aufgerufen am 4.6.15.

Ähnliche Wörter (Deutsch):

Anagramme: iaht, Thai