Honfleur
Honfleur | ||
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Staat | Frankreich | |
Region | Normandie | |
Département (Nr.) | Calvados (14) | |
Arrondissement | Lisieux | |
Kanton | Honfleur-Deauville | |
Gemeindeverband | Pays de Honfleur-Beuzeville | |
Koordinaten | 49° 25′ N, 0° 14′ O | |
Höhe | 0–117 m | |
Fläche | 13,67 km² | |
Einwohner | 6.761 (1. Januar 2021) | |
Bevölkerungsdichte | 495 Einw./km² | |
Postleitzahl | 14600 | |
INSEE-Code | 14333 | |
Website | www.ville-honfleur.com | |
Alter Hafen in Honfleur |
Honfleur (französisch ) ist eine französische Gemeinde und Hafenstadt mit 6.761 Einwohnern (Stand: 1. Januar 2021) im Département Calvados in der Normandie.
Lage, Nachbarorte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Honfleur liegt am südlichen Ufer der Mündung der Seine in den Ärmelkanal. Sie ist der nordöstliche Endpunkt der Côte Fleurie, ein Teil der nordfranzösischen Küste.
Die Nachbarorte sind (von Osten im Uhrzeigersinn) La Rivière-Saint-Sauveur, Gonneville-sur-Honfleur, Équemauville und Pennedepie (vergleiche auch die Liste der französischen Küstenorte am Ärmelkanal). Das nordwestlich liegende Le Havre ist etwa 25 Kilometer entfernt.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Name Honfleur wurde als Hunefleth 1025 erstmals urkundlich erwähnt; später ist es als Hunefloth (um 1062), Honneflo (1198), Honflue (1246), dann als Honnefleu (bis zum 18. Jahrhundert) dokumentiert. Der Endkonsonant [r] wurde erst im 19. Jahrhundert hinzugefügt. Das normannische Wort fleu („Blume“; französisch: fleur) wurde wie fleu „Küstenfluss“ im altnormannischen Dialekt ausgesprochen.
Die Stadt war jahrhundertelang ein relativ unbedeutender Hafen im Vergleich mit Harfleur auf dem anderen Ufer der Seinemündung. Um 1831 wurde Honfleur von Bürgermeister Lecarpentier[1] regiert. Im 19. Jahrhundert wurde es zum Zentrum künstlerischer Aktivitäten. Eugène Boudin, der Maler der Küstenlandschaften, wurde hier geboren. Das Musée Eugène Boudin ist ihm gewidmet und dokumentiert die malerische Atmosphäre der Stadt und der Seine-Mündung.
Mit der Zeit hat sich das Städtchen mit seinen schmalen und sechs Stockwerke hohen Häusern und der Lieutenance (dem Rest einer Befestigungsanlage) am Vieux Bassin (Altes Hafenbecken) aus dem 17. Jahrhundert zu einem der reizvollsten Orte der Normandie und vielbesuchten touristischen Anziehungspunkt entwickelt.
Honfleur ist aber auch der Geburtsort des französischen Komponisten Erik Satie. Maler wie Courbet, Sisley, Jongkind, Claude Monet, Pissarro, Renoir und Cézanne kamen nach Honfleur und trafen sich oft in der Ferme St-Siméon, einem Bauernhof, der als eine der Geburtsstätten des Impressionismus gilt und zu einem Hotel umfunktioniert wurde.
Im Zweiten Weltkrieg wurde Honfleur am 25. August 1944 von der deutschen Besatzung befreit.[2]
Jahr | 1962 | 1968 | 1975 | 1982 | 1990 | 1999 | 2009 | 2016 |
Einwohner | 9141 | 9292 | 9188 | 8495 | 8272 | 8178 | 8163 | 7728 |
Quellen: Cassini und INSEE |
Sehenswürdigkeiten (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Auch heute noch stehen die Maler am Kai von Honfleur, und in den Greniers à Sel, zwei Lagerhäusern, die 1670 östlich des Vieux Bassin in l’Enclos, der im 13. Jahrhundert errichteten Verteidigungsanlage der Stadt zum Zweck der Salzlagerung, erbaut wurden, werden Ausstellungen zeitgenössischer Künstler organisiert.
Die Kirche Sainte Catherine mit dem freistehenden Turm steht am Place Ste. Catherine. Sie wurde in der Mitte des 15. Jahrhunderts mit zwei Zwillingsschiffen und einer Dachkonstruktion gleich Schiffsrümpfen von Schiffszimmerleuten ganz aus Holz erbaut und mit bemalten Glasfenstern und weiteren Kunstwerken ausgestattet. Die Kirche ist als historisches Denkmal in der Base Mérimée des französischen Kultusministeriums aufgeführt.
Auch der Komponist Erik Satie ist ein Kind der Stadt, bekannt ist vor allem seine Musik Les Maisons Satie.
Ein Meisterwerk der Ingenieurskunst ist die 1995 eingeweihte Pont de Normandie, die Honfleur und Le Havre (Département Seine-Maritime) verbindet; sie ist eine der längsten Brücken Europas.
Partnerstädte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Sandwich, Kent, (England), seit 1959
- Wörth am Main, Bayern, (Deutschland), seit 2006
- Honfleur (Kanada) seit 2009
- Burlington (Vermont) (USA), seit 2013
- Visé, Belgien
- Pljos, Russland, seit 2016
Persönlichkeiten (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Söhne und Töchter der Stadt
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Alexandre Exquemelin (um 1645–um 1707), Schiffsarzt und Buchautor
- Louis-Alexandre Dubourg (1821–1891), Genre- und Porträtmaler
- Eugène Boudin (1824–1898), Maler, Vorreiter des Impressionismus
- Ernest Henri Besnier (1831–1909), Dermatologe und ärztlicher Direktor des Hôpital St. Louis in Paris
- Maria Pognon (1844–1925), Feministin
- Alphonse Allais (1854–1905), Schriftsteller und Humorist
- Erik Satie (1866–1925), Komponist und Pianist
- Raymond Pognon (1873–1959), Résistancekämpfer
- Lucie Delarue-Mardrus (1874–1945), Dichterin, Romanautorin, Bildhauerin und Zeichnerin
- Louis Marie François Andlauer (1876–1915), Organist und Komponist
Persönlichkeiten, die vor Ort gewirkt haben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Charles Baudelaire (1821–1867), Schriftsteller, wohnte 1859 sechs Monate lang in Honfleur und schrieb dort La danse macabre (Totentanz), La chevelure (Das Haar) und Chant d’automne (Herbstgesang).[3]
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Honfleur Magazin (französisch)
- Tourismusbüro von Honfleur (mehrsprachig)
- Komödiantengeschichte aus dem Jahr 1735
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Laurent Theis: François Guizot (= Marguerite de Marcillac [Hrsg.]: Collection Tempus. Nr. 761). 2. Auflage. Éditions Perrin, Paris 2019, ISBN 978-2-262-07718-1, S. 312 (erste Auflage bei Librairie Arthème Fayard, Paris 2008).
- ↑ Redaktion: Opération « Overlord ». In: Michel Lefevre, Gaïdz Minassian, Yann Plougastel (Hrsg.): Résistants : Missak Manouchian et sa compagne Mélinée entrent au Panthéon. Historiens et descendants racontent l’engagement des combattants étrangers (= Le Monde, Hors-série). Paris 2024, ISBN 978-2-36804-160-4, S. 68 f. (Karte).
- ↑ Yves Lecouturier: Célèbres de Normandie. Orep Editions, 2007, ISBN 978-2-915762-13-6, S. 11 (französisch).