Wirkung von Korallenkalzium - Dosierung und Nebenwirkungen (2024)

Wirkung von Korallen-Kalzium auf die Gesundheit:

Korallenkalzium soll als Nahrungsergänzungsmittel vielen Zivilisationskrankheiten vorbeugen. Ein wissenschaftlicher Nachweis für die gesundheitsfördernde Wirkung dieses speziellen Korallenkalziums in Bezug auf einzelne Krankheiten steht jedoch noch aus.

ÜBERSICHT

  • 1 Kann Korallenkalzium Krankheiten vorbeugen?
  • 2 Calcium-Tagesdosis – Wie viel ist zu viel?
  • 3 Auswirkungen eines Kalziummangels (Calciummangel, Hypokalzämie)
  • 4 Risikogruppen für Kalziummangel

Kann Korallenkalzium Krankheiten vorbeugen?

Das Problem: Der wissenschaftliche Nachweis fehlt. Studien am Menschen, die die Wirksamkeit und Sicherheit von Nahrungsergänzungsmitteln mit Korallenkalzium untersucht haben, gibt es nach derzeitigem Kenntnisstand bislang nicht.

Teilweise wird damit geworben, dass solche Präparate auf Basis von Korallen-Kalzium Krankheiten wie Osteoporose vorbeugen, vor Sonnenallergien und/oder Heuschnupfen schützen, die Entstehung bestimmter Krebsarten verhindern, so ein Bericht der Verbraucherzentralen.

Dem Bericht zufolge ist bislang nicht nachgewiesen, dass Kalzium (Calcium) oder Magnesium aus Meereskorallen tatsächlich eine andere (bessere) Wirkung haben als „normales“ Calcium oder Magnesium, das man über die normale tägliche Nahrung oder in Form gängiger Nahrungsergänzungsmittel zu sich nimmt.

Meereskorallen bestehen zum größten Teil aus Calciumcarbonat (Kalk) und Magnesiumcarbonat. Diese beiden Mineralstoffverbindungen werden indes in zahlreichen Nahrungsergänzungsmitteln verwendet.

Die beworbene „deutliche Überlegenheit“ erscheint daher nach Ansicht der Verbraucherzentralen aus wissenschaftlicher Sicht wenig plausibel. Werbeaussagen wie die, dass Korallenpulver vorbeugend gegen Krankheiten wie Karzinome (Krebs), Herzkrankheiten, Diabetes und andere schwere Erkrankungen wirken soll, sind wissenschaftlich nicht belegt und für Nahrungsergänzungsmittel verboten.

Calcium-Tagesdosis – Wie viel ist zu viel?

Kalzium ist der am häufigsten im menschlichen Körper vorkommende Mineralstoff.

Kalzium findet sich in einer Reihe von Lebensmitteln, wird anderen Lebensmitteln zugesetzt, ist in verschiedenen Arzneimitteln enthalten und wird in Form von Nahrungsergänzungsmitteln angeboten.

  • Erwachsene benötigen cirka 1000 mg Kalzium pro Tag.

Vor der Einnahme von mehr als 500 mg Kalzium pro Tag warnt die Deutsche Gesellschaft für Endokrinologie.

Demnach kann die zusätzliche Einnahme von Kalzium in Tablettenform zu Nierensteinen und Gefäßverkalkungen führen. Da zudem viele Menschen mehrere Ergänzungsmittel einnehmen, ist eine versehentliche Überdosierung nicht auszuschließen.

Wichtig: Gesunde Menschen, die sich ausgewogen und abwechslungsreich mit Milchprodukten ernähren, benötigen laut einer Meldung der der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie (DGE) keine medikamentöse Kalzium-Supplementierung.

Auswirkungen eines Kalziummangels (Calciummangel, Hypokalzämie)

Ein Mangel an Kalzium kann die Knochenfestigkeit verringern und zu Osteoporose führen, die durch brüchige Knochen und ein erhöhtes Sturzrisiko gekennzeichnet ist.

Kalziummangel kann auch zu Rachitis bei Kindern und anderen Knochenerkrankungen bei Erwachsenen führen, obwohl diese Erkrankungen häufiger durch Vitamin-D-Mangel verursacht werden.

Kinder, die an Rachitis leiden, haben keine normale Mineralisierung des Wachstumsknorpels, was zu irreversiblen Veränderungen der Skelettstruktur führen kann. Eine weitere Folge des chronischen Calciummangels ist die Osteomalazie, eine gestörte Knochenmineralisierung und Knochenerweichung, die bei Erwachsenen und Kindern auftreten kann.

Bei Rachitis und Osteomalazie scheinen Kalzium- und Vitamin-D-Bedarf insofern zusammenzuhängen, als der Bedarf an Kalzium zur Vorbeugung dieser Krankheiten umso größer ist, je niedriger der Serumspiegel von Vitamin D (gemessen als 25-Hydroxyvitamin D) ist.

Risikogruppen für Kalziummangel

Zu den Gruppen, die am ehesten einen zusätzlichen Kalziumbedarf haben, gehören die zwei nachfolgenden Gruppen: Frauen nach der Menopause und Menschen, die auf Milchprodukte verzichten.

In der Menopause kommt es zu einem Knochenschwund, da der Rückgang der Östrogenproduktion die Calciumaufnahme verringert und den Verlust von Kalzium über den Urin sowie die Resorption von Kalzium aus den Knochen erhöht.

Im Durchschnitt verlieren Frauen nach der Menopause etwa 1 Prozent ihrer Knochenmineraldichte (BMD) pro Jahr. Mit der Zeit führen diese Alterungsprozesse zu einer Abnahme der Knochenmasse und zu Knochenbrüchigkeit.

Bei Menschen mit Laktoseintoleranz, Milchallergie und Menschen, die keine Milchprodukte konsumieren (beispielsweise Veganer), besteht ein erhöhtes Risiko für eine unzureichende Kalziumzufuhr, da Kuhmilch und Milchprodukte wie Joghurt, Kefir und Käse besonders reich an Kalzium sind.

Zu den Möglichkeiten, die Kalziumzufuhr bei Personen mit Laktoseintoleranz zu erhöhen, gehört der Verzehr von laktosefreien oder laktosereduzierten Milchprodukten, die die gleiche Menge an Kalzium enthalten wie normale Milchprodukte.

  • Wer Milchprodukte aufgrund von Allergien oder aus anderen Gründen meidet, kann Kalzium auch aus milchfreien Quellen wie bestimmten Gemüsesorten (z. B., Brokkoli, Grünkohl und Chinakohl), Dosenfisch mit Gräten oder mit Calzium angereicherten Lebensmitteln (Frühstückszerealien, Fruchtsäfte, etc.) zu sich nehmen.

Quellen

Dieser Beitrag beschäftigt sich mit einem medizinischen Thema, einem Gesundheitsthema oder einem oder mehreren Krankheitsbildern. Dieser Artikel dient nicht der Selbst-Diagnose und ersetzt auch keine Diagnose durch einen Arzt oder Facharzt. Bitte lesen und beachten Sie hier auch den Hinweis zuGesundheitsthemen!

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