Wer unter Linux beruflich oder privat viel mit PDF zu tun hat, kommt mit den Bordmitteln nicht allzu weit, wenn es um die Erstellung oder Bearbeitung von PDFs geht. Kürzlich kam mir eine Anwendung unter, die viele Tools zur PDF-Bearbeitung in sich vereint. Die Rede ist von Stirling PDF.
Selbst hosten
Es gibt eine Menge an Online-PDF-Tools, die einen ähnlichen Funktionsumfang wie Stirling PDF bieten. Der Vorteil von Stirling PDF ist, dass die Daten nicht auf einen fremden Cloud-Server wandern, sondern euer Netzwerk nicht verlassen. Dazu setzt ihr auf einem NAS oder einem anderen Home-Server einen Docker-Container auf, worin ihr Stirling PDF selbst hostet. Wer Docker nicht mag: Es lässt sich mit etwas mehr Aufwand auch ohne Docker installieren.
Aber zunächst zu den Funktionen von Stirling PDF:
- PDFs in mehrere Dateien mit bestimmten Seitenzahlen aufteilen oder alle Seiten als einzelne Dateien extrahieren
- Mehrere PDFs zu einer einzigen Datei zusammenführen
- Konvertieren von PDFs in und aus Bildern
- PDF-Seiten in verschiedenen Reihenfolgen reorganisieren
- Hinzufügen von Bildern zu PDFs an bestimmten Stellen
- PDFs in 90-Grad-Schritten drehen
- PDFs komprimieren, um ihre Dateigröße zu verringern (funktioniert aktuell nicht!)
- Hinzufügen und Entfernen von Passwörtern
- PDF-Berechtigungen festlegen
- Wasserzeichen hinzufügen
- Konvertieren aller gängigen Dateien in PDF
- Bilder aus PDF extrahieren
- OCR auf PDF (funktioniert aktuell nicht!)
- Metadaten bearbeiten
- Dunkler Modus
- Benutzerdefinierte Download-Optionen
- Parallele Dateiverarbeitung und Downloads
Weitere PDF Toolsets
Natürlich kann man auch verschiedene Toolsets direkt auf Betriebssystemebene installieren, aber da wird die Luft schon dünn. Der früher frei verfügbare Master PDF Editor ist nur noch mit eingeschränktem Funktionsumfang frei verfügbar. Dann gibt es Tools wie PDF Mix Tool, PDFsam Basic, PDFArranger, PDF Chain und PDF Slicer, die alle nur Teilbereiche der PDF-Bearbeitung beherrschen. Wer auf der Kommandozeile zu Hause ist, findet in bester Unix-Manier unzählige Tools, die jeweils ein Problem lösen. Da finde ich Stirling PDF sehr praktisch und zudem ist es Open Source.
Installation
Am einfachsten gelingt die Installation mit Docker, entweder direkt oder mit Docker Compose. Beide Wege sind auf GitHub beschrieben. Eine native Installation ist dort ebenfalls erklärt, erfordert aber etwas mehr Aufwand. Wer das alles scheut, findet auf adminForge eine direkt nutzbare Implementierung der Software. Hier müsst ihr natürlich dem Betreiber der Plattform vertrauen, der versichert, keine Daten zu speichern. In diesem Fall sehe ich keine Vertrauensprobleme, da adminForge eine im Open-Source-Bereich angesehene Plattform ist.
Falls ihr weitere gute Open-Source-Tools oder Toolsets für PDFs kennt, teilt sie doch mit unserer Community.