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Seznam avstrijskih vladarjev
[uredi | uredi kodo]Hier aufgeführt sind die regierenden Erzherzöge im Erzherzogtum Österreich, nicht sämtliche habsburgischen bzw. habsburg-lothringischen Prinzen und Prinzessinnen, die Erzherzog von Österreich (Erzherzog zu Österreich)[1] von ihrer Geburt an als Titel ihres fürstlichen Hauses, des so genannten Erzhauses, führten.
Uvod
[uredi | uredi kodo]Am Dreikönigstag 1453 bestätigte der habsburgische Kaiser Friedrich III. die Österreichischen Freiheitsbriefe Rudolfs IV. von 1358/1359, eine erfundene Urkunde, mit der Rudolf den Erzherzogstitel zu einer Zeit, als die Habsburger den Römischen Kaiser noch nicht stellten, de facto einführte. Mit Friedrichs III. Sanktus wurde nun das später Privilegium maius genannte Staatsdokument rechtskräftig (Privilegium minus nannte man zur Unterscheidung die Erhebung Österreichs zum Herzogtum 1156).
Somit erhielt das damalige Österreich (nicht zu verwechseln mit dem späteren Kaisertum Österreich oder der heutigen Republik), bisher Herzogtum, die Bezeichnung Erzherzogtum und im Heiligen Römischen Reich eine im Rang ähnliche Stellung wie die Kurfürstentümer. Die Kurwürde, das Recht, den römischen König zu wählen, war mit dieser Rangerhöhung aber nicht verbunden. Friedrichs Mündel, Ladislaus Postumus, führte nach Reichsrecht als erster rechtskräftig den Titel des Archidux Austriae (Erz-Herzog von Österreich),[2] der von den Habsburgern in der Folge bis 1918 getragen wurde und von 1804 an Teil des großen Titels des Kaisers von Österreich war.
Da nach Reichsrecht alle legitimen männlichen Nachkommen eines Fürsten das gleiche Herrschaftsrecht erbten (wenn auch die tatsächliche Herrschaft später auf den ältesten Nachkommen fokussiert wurde, um die Zersplitterung zu vermeiden), trugen bald alle Prinzen und Prinzessinnen des Hauses Habsburg den Erzherzogtitel. Der Titel Erzherzog bestand weltweit ausschließlich in dieser Dynastie (siehe Pragmatische Sanktion, Stammliste der Habsburger, Habsburg-Lothringen).
Posesti Nadvojvodine
[uredi | uredi kodo]Der Begriff „Österreich“ hatte verschiedene Bedeutungen. Er konnte das Haus Österreich, die regierende Dynastie, bezeichnen. Er wurde für die alten Habsburgischen Erblande verwendet. Er konnte, was im Lauf der Jahrhunderte zunehmend der Fall war, deren gesamtes Herrschaftsgebiet oder ab 1867 dessen westlichen Teil, Cisleithanien, bezeichnen. Predloga:Überarbeiten In unmittelbarer Verbindung mit dem Erzherzogtitel war aber stets nur Österreich ob und unter der Enns (heutiges Ober- und Niederösterreich) mit der Hauptstadt Wien gemeint, der historische Kern des habsburgischen Herrschaftsgebietes; nur er war bis 1804 reichsrechtlich unter Österreich zu verstehen.
Die Trennung in das Land ob[er] (Donau-oberhalb, westlich) und unter, teils auch nieder (östlich) der Enns – als naturräumliche Gliederung – ist anfangs auf eine Provinz (provincia) und ein (Land-)Gericht ob der Enns beschränkt, mit einem Landeshauptmann / Landrichter, während in den beiden anderen Landesteilen Österreichs, ober (nördlich der Donau) und unter (südlich) dem Manhartsberg, ein Marschall zuständig war. Die Trennung wird politisch, im Sinne zweier (Erz-)Herzogtümer, das erste Mal im Bruderzwist Albrechts mit Friedrich im 15. Jahrhundert aktuell, dann wieder im Österreichischen Erbfolgekrieg, als Maria Theresia und Karl Albrecht der Bayer beide von einem Erzherzogtum ob der Enns sprechen. 1783, nach Erwerb des Innviertels, wird Österreich ob der Enns eigenes Kronland, noch mit unklarer staatsrechtlicher Stellung in Bezug auf die Erzherzogswürde, aber erst 1861 im Rahmen des Februarpatents endgültig im Status eines eigenen Erzherzogtum bestätigt – der (gemeinsame) Titel Erzherzog von Österreich für diese beiden Länder (und nur diese) bleibt aber bis 1918 aufrecht, nur fallweise spricht man von einem Erzherzogtum ob und unter der Enns.
Der hier regierende Erzherzog war also die meiste Zeit sowohl Oberhaupt der Dynastie Habsburg, Monarch deren Reiches, Regent derer Erblande, wie auch speziell Landesherr im Gebiet der heutigen Bundesländer Ober- und Niederösterreich; als dieser trug er den Titel. Da der regierende Erzherzog meistens auch den Kaisertitel trug und meist in allen seinen Ländern Landesherr war, war sein Erzherzogstitel allerdings vor allem von historischer und schmückender Bedeutung. Wichtiger war er für seine nicht regierenden Familienangehörigen, die dadurch aus der unüberschaubaren Menge deutscher Prinzen und Prinzessinnen herausragten.
Nadvojvodi kot avstrijski gospodadarji
[uredi | uredi kodo]Vor 1457 siehe: Liste der Markgrafen und Herzöge von Österreich im Mittelalter
- Unter weitere Titel werden Kaiser- und Königstitel genannt, nicht aber Titel niedrigeren Ranges wie Herzog, Fürst, Markgraf oder Graf
- Usurpatoren, Eroberer und andere Gegenherrscher sind mit dunkelgrauem Hintergrund unterlegt, vertraglich vom jeweiligen Regenten anerkannte Kontrahenten hellgrau
- † verstorben
- * unmittelbarer Amtsantritt mit dem Tod des Vorgängers, als Erbanspruch nach dem Motto Predloga:"
Bild | Ime | Spol | drug naslov | sorodstvo | od | op. | do | op. |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Ladislaus Postumus | Habsburg | König von Böhmen, Ungarn (V.) | Sohn von Albrecht V. | 6. Jänner 1453 | Bestätigung des Titels[3], ist Herzog von Geburt 22. Februar 1440 an | 23. November 1457 | † | |
Friedrich V., der Friedfertige | Habsburg | Kaiser des H.R.R. (III.) | Großneffe von Albrecht III. | 23. November 1457 | *; war vorher schon seit 27. Oktober 1439 interimistisch und seit 22. Februar 1440 als Vormund Regent | 26. Dezember 1462 | Ende der Belagerung von Wien durch Albrecht[4] | |
Albrecht VI., der Freigiebige | Habsburg | seit 6. Jänner 1453 Erzherzog[5] | Bruder des Vorgängers | 21. August 1458 | Hausvertrag mit Friedrich, Regierungsantritt in Österr. o.d.Enns;[6] | 2. Dezember 1463 | † | |
26. Dezember 1462 | Machtübernahme in Österr. u.d.Enns[4] | |||||||
Friedrich V. (fortgesetzte Amtszeit) | Habsburg | Kaiser des H.R.R. (III.) | 2. Dezember 1463 | *; residiert 1484–1493 zu Linz | 19. August 1493 | † | ||
Matthias Corvinus | Hunedoara | (Gegen-)König in Böhmen, Ungarn | 1. Juni 1485 | Einnahme von Wien,[7] beansprucht den Herzogstitel (Beginn des Feldzugs 1477) | 6. April 1490 | †; 29. August 1490 Rückeroberung Wiens durch Maximilian[7] | ||
Maximilian I., der letzte Ritter | Habsburg | Kaiser des H.R.R. | Sohn von Friedrich V. | 19. August 1493 | * | 12. Jänner 1519 | † | |
Karl I. | Habsburg | Kaiser des H.R.R. (V., 1520–56), König von Spanien, bd.Sizilien, Ungarn etc., d.Balearen, kan.u.ind. Inseln u.jenseits d.Ozeans | Enkel des Vorgängers | 12. Jänner 1519 | * | 28. April 1521 | Reichstag zu Worms, Einsetzung eines Reichsregiment, Wormser Erbteilungsvertrag ebenda | |
Ferdinand I. | Habsburg | Kaiser des H.R.R. (V., ab 1558), König von Böhmen, Ungarn (ab 1526/27) etc. | Bruder des Vorgängers | 28. April 1521 | Regentschaftsübergabe im Wormser Vertrag | 25. Juli 1564 | † | |
Maximilian II. | Habsburg | Kaiser des H.R.R., König von Böhmen, Ungarn etc. | Sohn des Vorgängers | 25. Juli 1564 | * | 12. Oktober 1576 | † | |
Rudolf V. | Habsburg | Kaiser des H.R.R. (II.), König von Böhmen, Ungarn etc. | Sohn des Vorgängers | 12. Oktober 1576 | * | 25. Juni 1608 | Frieden von Lieben, Verzicht auf Österr. ua., † 20. Jänner 1612 | |
Matthias [I.] | Habsburg | Kaiser des H.R.R., König von Böhmen, Ungarn etc. | Bruder des Vorgängers | 25. Juni 1608 | Frieden von Lieben, September 1578 Beginn des Bruderzwists, seit 1593 Statthalter in Österr. | 20. März 1619 | † | |
Ferdinand II. | Habsburg | Kaiser des H.R.R., König von Böhmen | , Ungarn etc.Neffe von Maximilian II. | 20. März 1619 | * | 15. Februar 1637 | † | |
Ferdinand III. | Habsburg | Kaiser des H.R.R., König von Böhmen, Ungarn etc. | Sohn des Vorgängers | 15. Februar 1637 | * | 2. April 1657 | † | |
Leopold V. [Ignatius] | Habsburg | Kaiser des H.R.R. (I.), König von Böhmen, Ungarn etc. | Sohn des Vorgängers | 2. April 1657 | * | 5. Mai 1705 | † | |
Joseph I. | Habsburg | Kaiser des H.R.R., König von Böhmen, Ungarn etc. | Sohn des Vorgängers | 5. Mai 1705 | * | 17. April 1711 | † | |
Karl II. [Franz Joseph] | Habsburg | Kaiser des H.R.R. (VI.), König von Böhmen (II.), Ungarn (III.) etc. | Bruder des Vorgängers | 17. April 1711 | * | 20. Oktober 1740 | † | |
Maria Theresia | Habsburg / Habsburg-Lothringen | Kaiserin des H.R.R. (als Frau von Franz I. Stephan), Königin von Böhmen, Ungarn etc. | Tochter des Vorgängers | 20. Oktober 1740 | * | 29. November 1780 | † | |
Karl [III.] Albrecht | Wittelsbach | Kaiser des H.R.R. (VII., 1742–45), Kurfürst, Herzog von Bayern, (Gegen-)König von Böhmen | 2. Oktober 1741 | Erbhuldigung zu Linz;[8] November 1740 Ultimatum zur Anerkennung M. Th., Österreichischer Erbfolgekrieg, besetzt September 1741 Österr. o.d.Enns und u.d.Manhartsberg | 16. April 1742 | Einberufung des Landtags nach Linz;[8] Januar 1742 Rückeroberung von Linz, 25. Juni 1743 Erbhuldigung für M. Th. zu Prag, † 20. Jänner 1745 | ||
Joseph II. | Habsburg-Lothringen | Kaiser des H.R.R. (seit 1765), König von Böhmen, Ungarn etc. | Sohn von Maria Theresia | 29. November 1780 | *; Mitregent seit 1763 | 20. Februar 1790 | † | |
Leopold VI. | Habsburg-Lothringen | Kaiser des H.R.R. (II.), König von Böhmen, Ungarn etc. | Bruder des Vorgängers | 20. Februar 1790 | * | 1. März 1792 | † | |
Franz I. [Joseph Karl] | Habsburg-Lothringen | Kaiser des H.R.R. (II., bis 1806), Kaiser von Österreich (I., ab 1804), König von Böhmen, Ungarn etc. | Sohn des Vorgängers | 1. März 1792 | * | 2. März 1835 | † | |
Ferdinand IV., der Gütige | Habsburg-Lothringen | Kaiser von Österreich (I.), König von Böhmen (V.), Ungarn (V.) etc. | Sohn des Vorgängers | 2. März 1835 | * | 2. Dezember 1848 | Regierungsübergabe | |
Franz Joseph (I.) | Habsburg-Lothringen | Kaiser von Österreich (I.), König von Ungarn, Böhmen etc. | Neffe des Vorgängers | 2. Dezember 1848 | Regierungsübergabe | 21. November 1916 | † | |
Karl I./IV. [Franz Joseph] | Habsburg-Lothringen | Kaiser von Österreich (I.), König von Ungarn (IV.), Böhmen etc. | Großneffe des Vorgängers | 21. November 1916 | * | 11. November 1918 | Verzicht auf die Regierungsgeschäfte; 24. März 1919 Exil, 10. April 1919 Landesverweisung lt. Habsburgergesetz, † 1. April 1922 |
Nach 1918/19 siehe
- Liste der Bundespräsidenten der Republik Österreich (zum Staatsoberhaupt der Republik)
- Liste der österreichischen Landeshauptleute: Niederösterreich, Oberösterreich (zum Landesoberhaupt der beiden Nachfolgeterritorien im engeren, föderalen Sinne)
- Stammliste des Hauses Habsburg-Lothringen: Von Karl I. an (titulare Erbfolge)
Anmerkungen
[uredi | uredi kodo]Siehe auch
[uredi | uredi kodo]- Liste der römisch-deutschen Herrscher
- Liste der Ehefrauen der römisch-deutschen Herrscher
- Die Träger des Titels Kaiser von Österreich
Weblinks
[uredi | uredi kodo]- Austrian Lands before 1918: Austria (Österreich). Ben Cahoon: worldstatesmen.org, 2000
- Chronik ab 1453. Automatische erstellte Suchseite in: Geschichte, NÖ Landesmuseum
- Bedeutende Geschichtsdaten in Stichworten. (PDF; 1,4 MB) habsburg.net; zu Stammbaum der Habsburger
Einzelnachweise
[uredi | uredi kodo]- ↑ Anm.: Die Formen Erzherzog von Österreich und Erzherzog zu Österreich finden sich auch in der zeitgenössischen Literatur gleichermaßen.
- ↑ In der neueren Forschung wird allerdings davon ausgegangen, dass die Bestätigung vom 6. Jänner 1453 vor allem gegen Ladislaus gerichtet war, dazu Heinrich Koller: Kaiser Friedrich III. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2005, S. 134ff, vor allem 136. Das steht jedenfalls im Widerspruch dazu, dass Ladislaus als erster rechtskräftig den Titel des Archidux Austriae bzw. Erzherzog von Österreich nach Reichsrecht geführt haben soll.
- ↑ Nach Eva Bruckner: Formen der Herrschaftsrepräsentation und Selbstdarstellung habsburgischer Fürsten im Spätmittelalter. Wien, Dissertation, 2009, S. 107, hat Ladislaus selbst den Erzherzogstitel nicht verwendet, und es sind auch keine Bildzeugnisse vorhanden, auf denen er sich mit der entsprechenden Insigne präsentiert. In den wenigen, von ihm eigenhändig signierten Urkunden bezeichnet er sich als „Ladislaus Rex manu propria“.
- ↑ 4,0 4,1 26.12.1462 Erzherzog Albrecht VI. übernimmt die Regierung in Österreich unter der Enns. NÖ Landesmuseum.
- ↑ Konstantin Moritz A. Langmaier: Erzherzog Albrecht VI. von Österreich (1418–1463). Ein Fürst im Spannungsfeld von Dynastie, Regionen und Reich (= Forschungen zur Kaiser- und Papstgeschichte des Mittelalters, Band 38). Böhlau, Köln u. a. 2015, S. 399 ff.
- ↑ Predloga:§§. Regg.F.III. H. 18 n. 37. In: Sonja Dünnebeil, Paul Herold, Kornelia Holzner-Tobisch (Bearb.): Regesten Kaiser Friedrichs III. (1440–1493). Nach Archiven und Bibliotheken geordnet. H. 18: Die Urkunden und Briefe des Österreichischen Staatsarchivs in Wien, Abt. Haus-, Hof- und Staatsarchiv: Allgemeine Urkundenreihe, Familienurkunden und Abschriftensammlungen (1458–1463). Wien [u. a.], 2004 (regesten.regesta-imperii.de).
- ↑ 7,0 7,1 siehe Liste der Belagerungen Wiens
- ↑ 8,0 8,1 Gustav Otruba: Die Erbhuldigungen der oberösterreichischen Stände 1732 - 1741 - 1743. Eine Studie zur Geschichte des Treueverhaltens von Klerus, Adel und Bürgertum gegenüber Karl VI., Karl Albert und Maria Theresia. In: Mitteilungen des Oberösterreichischen Landesarchivs, Band 16, 1990, III. Der Tod Karls VI, die Pragmatische Sanktion, die Erbansprüche der Wittelsbacher und die Erbhuldigung (1741). S. 161–191; IV. Die Rückeroberung des Landes Ob der Enns durch Khevenhüllers königliche Truppen und die Bestrafung der Treulosen. S. 191–204; V. Aus den Akten der Untersuchungskommission: Gnadengesuche und Rechtfertigungschreiben. S. 204–191 [gesamter Betrag S. 135–301], Predloga:OoeGeschichte
Osterreich Osterreich2 !! *! *! Kategorie:Geschichte Niederösterreichs * *!
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[uredi | uredi kodo]Predloga:Österreichbezogen mini|hochkant=0.7|Erzherzogtum Österreich (1512) Hier aufgeführt sind die regierenden Erzherzöge im Erzherzogtum Österreich, nicht sämtliche habsburgischen bzw. habsburg-lothringischen Prinzen und Prinzessinnen, die Erzherzog von Österreich (Erzherzog zu Österreich)[1] von ihrer Geburt an als Titel ihres fürstlichen Hauses, des so genannten Erzhauses, führten.
Einführung des Titels
[uredi | uredi kodo]Predloga:Überarbeiten Am Dreikönigstag 1453 bestätigte der habsburgische Kaiser Friedrich III. die Österreichischen Freiheitsbriefe Rudolfs IV. von 1358/1359, eine erfundene Urkunde, mit der Rudolf den Erzherzogstitel zu einer Zeit, als die Habsburger den Römischen Kaiser noch nicht stellten, de facto einführte. Mit Friedrichs III. Sanktus wurde nun das später Privilegium maius genannte Staatsdokument rechtskräftig (Privilegium minus nannte man zur Unterscheidung die Erhebung Österreichs zum Herzogtum 1156).
Somit erhielt das damalige Österreich (nicht zu verwechseln mit dem späteren Kaisertum Österreich oder der heutigen Republik), bisher Herzogtum, die Bezeichnung Erzherzogtum und im Heiligen Römischen Reich eine im Rang ähnliche Stellung wie die Kurfürstentümer. Die Kurwürde, das Recht, den römischen König zu wählen, war mit dieser Rangerhöhung aber nicht verbunden. Friedrichs Mündel, Ladislaus Postumus, führte nach Reichsrecht als erster rechtskräftig den Titel des Archidux Austriae (Erz-Herzog von Österreich),[2] der von den Habsburgern in der Folge bis 1918 getragen wurde und von 1804 an Teil des großen Titels des Kaisers von Österreich war.
Da nach Reichsrecht alle legitimen männlichen Nachkommen eines Fürsten das gleiche Herrschaftsrecht erbten (wenn auch die tatsächliche Herrschaft später auf den ältesten Nachkommen fokussiert wurde, um die Zersplitterung zu vermeiden), trugen bald alle Prinzen und Prinzessinnen des Hauses Habsburg den Erzherzogtitel. Der Titel Erzherzog bestand weltweit ausschließlich in dieser Dynastie (siehe Pragmatische Sanktion, Stammliste der Habsburger, Habsburg-Lothringen).
Herrschaftsgebiet des Erzherzogtums
[uredi | uredi kodo]Der Begriff „Österreich“ hatte verschiedene Bedeutungen. Er konnte das Haus Österreich, die regierende Dynastie, bezeichnen. Er wurde für die alten Habsburgischen Erblande verwendet. Er konnte, was im Lauf der Jahrhunderte zunehmend der Fall war, deren gesamtes Herrschaftsgebiet oder ab 1867 dessen westlichen Teil, Cisleithanien, bezeichnen. Predloga:Überarbeiten In unmittelbarer Verbindung mit dem Erzherzogtitel war aber stets nur Österreich ob und unter der Enns (heutiges Ober- und Niederösterreich) mit der Hauptstadt Wien gemeint, der historische Kern des habsburgischen Herrschaftsgebietes; nur er war bis 1804 reichsrechtlich unter Österreich zu verstehen.
Die Trennung in das Land ob[er] (Donau-oberhalb, westlich) und unter, teils auch nieder (östlich) der Enns – als naturräumliche Gliederung – ist anfangs auf eine Provinz (provincia) und ein (Land-)Gericht ob der Enns beschränkt, mit einem Landeshauptmann / Landrichter, während in den beiden anderen Landesteilen Österreichs, ober (nördlich der Donau) und unter (südlich) dem Manhartsberg, ein Marschall zuständig war. Die Trennung wird politisch, im Sinne zweier (Erz-)Herzogtümer, das erste Mal im Bruderzwist Albrechts mit Friedrich im 15. Jahrhundert aktuell, dann wieder im Österreichischen Erbfolgekrieg, als Maria Theresia und Karl Albrecht der Bayer beide von einem Erzherzogtum ob der Enns sprechen. 1783, nach Erwerb des Innviertels, wird Österreich ob der Enns eigenes Kronland, noch mit unklarer staatsrechtlicher Stellung in Bezug auf die Erzherzogswürde, aber erst 1861 im Rahmen des Februarpatents endgültig im Status eines eigenen Erzherzogtum bestätigt – der (gemeinsame) Titel Erzherzog von Österreich für diese beiden Länder (und nur diese) bleibt aber bis 1918 aufrecht, nur fallweise spricht man von einem Erzherzogtum ob und unter der Enns.
Der hier regierende Erzherzog war also die meiste Zeit sowohl Oberhaupt der Dynastie Habsburg, Monarch deren Reiches, Regent derer Erblande, wie auch speziell Landesherr im Gebiet der heutigen Bundesländer Ober- und Niederösterreich; als dieser trug er den Titel. Da der regierende Erzherzog meistens auch den Kaisertitel trug und meist in allen seinen Ländern Landesherr war, war sein Erzherzogstitel allerdings vor allem von historischer und schmückender Bedeutung. Wichtiger war er für seine nicht regierenden Familienangehörigen, die dadurch aus der unüberschaubaren Menge deutscher Prinzen und Prinzessinnen herausragten.
Die Erzherzöge als Landesherren von Österreich
[uredi | uredi kodo]Predloga:Überarbeiten Vor 1457 siehe: Liste der Markgrafen und Herzöge von Österreich im Mittelalter
- Unter weitere Titel werden Kaiser- und Königstitel genannt, nicht aber Titel niedrigeren Ranges wie Herzog, Fürst, Markgraf oder Graf
- Usurpatoren, Eroberer und andere Gegenherrscher sind mit dunkelgrauem Hintergrund unterlegt, vertraglich vom jeweiligen Regenten anerkannte Kontrahenten hellgrau
- † verstorben
- * unmittelbarer Amtsantritt mit dem Tod des Vorgängers, als Erbanspruch nach dem Motto Predloga:"
Bild Name Geschlecht weitere Titel Verwandtschaft von Anm. bis Anm. zentriert|rahmenlos|143x143px Ladislaus Postumus Habsburg König von Böhmen, Ungarn (V.) Sohn von Albrecht V. 6. Jänner 1453 Bestätigung des Titels[3], ist Herzog von Geburt 22. Februar 1440 an 23. November 1457 † zentriert|rahmenlos|157x157px Friedrich V., der Friedfertige Habsburg Kaiser des H.R.R. (III.) Großneffe von Albrecht III. 23. November 1457 *; war vorher schon seit 27. Oktober 1439 interimistisch und seit 22. Februar 1440 als Vormund Regent 26. Dezember 1462 Ende der Belagerung von Wien durch Albrecht[4] zentriert|rahmenlos|133x133px Albrecht VI., der Freigiebige Habsburg seit 6. Jänner 1453 Erzherzog[5] Bruder des Vorgängers 21. August 1458 Hausvertrag mit Friedrich, Regierungsantritt in Österr. o.d.Enns;[6] 2. Dezember 1463 † 26. Dezember 1462 Machtübernahme in Österr. u.d.Enns[4] zentriert|rahmenlos|157x157px Friedrich V. (fortgesetzte Amtszeit) Habsburg Kaiser des H.R.R. (III.) 2. Dezember 1463 *; residiert 1484–1493 zu Linz 19. August 1493 † zentriert|rahmenlos|107x107px Matthias Corvinus Hunedoara (Gegen-)König in Böhmen, Ungarn 1. Juni 1485 Einnahme von Wien,[7] beansprucht den Herzogstitel (Beginn des Feldzugs 1477) 6. April 1490 †; 29. August 1490 Rückeroberung Wiens durch Maximilian[7] zentriert|rahmenlos|122x122px Maximilian I., der letzte Ritter Habsburg Kaiser des H.R.R. Sohn von Friedrich V. 19. August 1493 * 12. Jänner 1519 † zentriert|rahmenlos|172x172px Karl I. Habsburg Kaiser des H.R.R. (V., 1520–56), König von Spanien, bd.Sizilien, Ungarn etc., d.Balearen, kan.u.ind. Inseln u.jenseits d.Ozeans Enkel des Vorgängers 12. Jänner 1519 * 28. April 1521 Reichstag zu Worms, Einsetzung eines Reichsregiment, Wormser Erbteilungsvertrag ebenda zentriert|rahmenlos|197x197px Ferdinand I. Habsburg Kaiser des H.R.R. (V., ab 1558), König von Böhmen, Ungarn (ab 1526/27) etc. Bruder des Vorgängers 28. April 1521 Regentschaftsübergabe im Wormser Vertrag 25. Juli 1564 † zentriert|rahmenlos|126x126px Maximilian II. Habsburg Kaiser des H.R.R., König von Böhmen, Ungarn etc. Sohn des Vorgängers 25. Juli 1564 * 12. Oktober 1576 † zentriert|rahmenlos|130x130px Rudolf V. Habsburg Kaiser des H.R.R. (II.), König von Böhmen, Ungarn etc. Sohn des Vorgängers 12. Oktober 1576 * 25. Juni 1608 Frieden von Lieben, Verzicht auf Österr. ua., † 20. Jänner 1612 zentriert|rahmenlos|138x138px Matthias [I.] Habsburg Kaiser des H.R.R., König von Böhmen, Ungarn etc. Bruder des Vorgängers 25. Juni 1608 Frieden von Lieben, September 1578 Beginn des Bruderzwists, seit 1593 Statthalter in Österr. 20. März 1619 † zentriert|rahmenlos|152x152px Ferdinand II. Habsburg Kaiser des H.R.R., König von Böhmen , Ungarn etc.Neffe von Maximilian II. 20. März 1619 * 15. Februar 1637 † zentriert|rahmenlos|125x125px Ferdinand III. Habsburg Kaiser des H.R.R., König von Böhmen, Ungarn etc. Sohn des Vorgängers 15. Februar 1637 * 2. April 1657 † zentriert|rahmenlos|132x132px Leopold V. [Ignatius] Habsburg Kaiser des H.R.R. (I.), König von Böhmen, Ungarn etc. Sohn des Vorgängers 2. April 1657 * 5. Mai 1705 † zentriert|rahmenlos|129x129px Joseph I. Habsburg Kaiser des H.R.R., König von Böhmen, Ungarn etc. Sohn des Vorgängers 5. Mai 1705 * 17. April 1711 † zentriert|rahmenlos|158x158px Karl II. [Franz Joseph] Habsburg Kaiser des H.R.R. (VI.), König von Böhmen (II.), Ungarn (III.) etc. Bruder des Vorgängers 17. April 1711 * 20. Oktober 1740 † zentriert|rahmenlos|136x136px Maria Theresia Habsburg / Habsburg-Lothringen Kaiserin des H.R.R. (als Frau von Franz I. Stephan), Königin von Böhmen, Ungarn etc. Tochter des Vorgängers 20. Oktober 1740 * 29. November 1780 † zentriert|rahmenlos|133x133px Karl [III.] Albrecht Wittelsbach Kaiser des H.R.R. (VII., 1742–45), Kurfürst, Herzog von Bayern, (Gegen-)König von Böhmen 2. Oktober 1741 Erbhuldigung zu Linz;[8] November 1740 Ultimatum zur Anerkennung M. Th., Österreichischer Erbfolgekrieg, besetzt September 1741 Österr. o.d.Enns und u.d.Manhartsberg 16. April 1742 Einberufung des Landtags nach Linz;[8] Januar 1742 Rückeroberung von Linz, 25. Juni 1743 Erbhuldigung für M. Th. zu Prag, † 20. Jänner 1745 zentriert|rahmenlos|208x208px Joseph II. Habsburg-Lothringen Kaiser des H.R.R. (seit 1765), König von Böhmen, Ungarn etc. Sohn von Maria Theresia 29. November 1780 *; Mitregent seit 1763 20. Februar 1790 † zentriert|rahmenlos|155x155px Leopold VI. Habsburg-Lothringen Kaiser des H.R.R. (II.), König von Böhmen, Ungarn etc. Bruder des Vorgängers 20. Februar 1790 * 1. März 1792 † zentriert|rahmenlos|145x145px Franz I. [Joseph Karl] Habsburg-Lothringen Kaiser des H.R.R. (II., bis 1806), Kaiser von Österreich (I., ab 1804), König von Böhmen, Ungarn etc. Sohn des Vorgängers 1. März 1792 * 2. März 1835 † zentriert|rahmenlos|128x128px Ferdinand IV., der Gütige Habsburg-Lothringen Kaiser von Österreich (I.), König von Böhmen (V.), Ungarn (V.) etc. Sohn des Vorgängers 2. März 1835 * 2. Dezember 1848 Regierungsübergabe zentriert|rahmenlos|128x128px Franz Joseph (I.) Habsburg-Lothringen Kaiser von Österreich (I.), König von Ungarn, Böhmen etc. Neffe des Vorgängers 2. Dezember 1848 Regierungsübergabe 21. November 1916 † Karl I./IV. [Franz Joseph] Habsburg-Lothringen Kaiser von Österreich (I.), König von Ungarn (IV.), Böhmen etc. Großneffe des Vorgängers 21. November 1916 * 11. November 1918 Verzicht auf die Regierungsgeschäfte; 24. März 1919 Exil, 10. April 1919 Landesverweisung lt. Habsburgergesetz, † 1. April 1922 Nach 1918/19 siehe
- Liste der Bundespräsidenten der Republik Österreich (zum Staatsoberhaupt der Republik)
- Liste der österreichischen Landeshauptleute: Niederösterreich, Oberösterreich (zum Landesoberhaupt der beiden Nachfolgeterritorien im engeren, föderalen Sinne)
- Stammliste des Hauses Habsburg-Lothringen: Von Karl I. an (titulare Erbfolge)
Anmerkungen
[uredi | uredi kodo]Siehe auch
[uredi | uredi kodo]- Liste der römisch-deutschen Herrscher
- Liste der Ehefrauen der römisch-deutschen Herrscher
- Die Träger des Titels Kaiser von Österreich
Weblinks
[uredi | uredi kodo]- Austrian Lands before 1918: Austria (Österreich). Ben Cahoon: worldstatesmen.org, 2000
- Chronik ab 1453. Automatische erstellte Suchseite in: Geschichte, NÖ Landesmuseum
- Bedeutende Geschichtsdaten in Stichworten. (PDF; 1,4 MB) habsburg.net; zu Stammbaum der Habsburger
Einzelnachweise
[uredi | uredi kodo]- ↑ Anm.: Die Formen Erzherzog von Österreich und Erzherzog zu Österreich finden sich auch in der zeitgenössischen Literatur gleichermaßen.
- ↑ In der neueren Forschung wird allerdings davon ausgegangen, dass die Bestätigung vom 6. Jänner 1453 vor allem gegen Ladislaus gerichtet war, dazu Heinrich Koller: Kaiser Friedrich III. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2005, S. 134ff, vor allem 136. Das steht jedenfalls im Widerspruch dazu, dass Ladislaus als erster rechtskräftig den Titel des Archidux Austriae bzw. Erzherzog von Österreich nach Reichsrecht geführt haben soll.
- ↑ Nach Eva Bruckner: Formen der Herrschaftsrepräsentation und Selbstdarstellung habsburgischer Fürsten im Spätmittelalter. Wien, Dissertation, 2009, S. 107, hat Ladislaus selbst den Erzherzogstitel nicht verwendet, und es sind auch keine Bildzeugnisse vorhanden, auf denen er sich mit der entsprechenden Insigne präsentiert. In den wenigen, von ihm eigenhändig signierten Urkunden bezeichnet er sich als „Ladislaus Rex manu propria“.
- ↑ 4,0 4,1 26.12.1462 Erzherzog Albrecht VI. übernimmt die Regierung in Österreich unter der Enns. NÖ Landesmuseum.
- ↑ Konstantin Moritz A. Langmaier: Erzherzog Albrecht VI. von Österreich (1418–1463). Ein Fürst im Spannungsfeld von Dynastie, Regionen und Reich (= Forschungen zur Kaiser- und Papstgeschichte des Mittelalters, Band 38). Böhlau, Köln u. a. 2015, S. 399 ff.
- ↑ Predloga:§§. Regg.F.III. H. 18 n. 37. In: Sonja Dünnebeil, Paul Herold, Kornelia Holzner-Tobisch (Bearb.): Regesten Kaiser Friedrichs III. (1440–1493). Nach Archiven und Bibliotheken geordnet. H. 18: Die Urkunden und Briefe des Österreichischen Staatsarchivs in Wien, Abt. Haus-, Hof- und Staatsarchiv: Allgemeine Urkundenreihe, Familienurkunden und Abschriftensammlungen (1458–1463). Wien [u. a.], 2004 (regesten.regesta-imperii.de).
- ↑ 7,0 7,1 siehe Liste der Belagerungen Wiens
- ↑ 8,0 8,1 Gustav Otruba: Die Erbhuldigungen der oberösterreichischen Stände 1732 - 1741 - 1743. Eine Studie zur Geschichte des Treueverhaltens von Klerus, Adel und Bürgertum gegenüber Karl VI., Karl Albert und Maria Theresia. In: Mitteilungen des Oberösterreichischen Landesarchivs, Band 16, 1990, III. Der Tod Karls VI, die Pragmatische Sanktion, die Erbansprüche der Wittelsbacher und die Erbhuldigung (1741). S. 161–191; IV. Die Rückeroberung des Landes Ob der Enns durch Khevenhüllers königliche Truppen und die Bestrafung der Treulosen. S. 191–204; V. Aus den Akten der Untersuchungskommission: Gnadengesuche und Rechtfertigungschreiben. S. 204–191 [gesamter Betrag S. 135–301], Predloga:OoeGeschichte
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