Mit der zweiten Serie neuer Intel Core Ultra Prozessoren gibt es auch neue Mainboards. Das Z890 AORUS MASTER PRO ICE gehört zu den preislich zugänglicheren Modellen und kann auch mit dem übertakteten Intel Core Ultra 9 285K umgehen. In unserem heutigen Test werfen wir nicht nur einen Blick darauf, was dieses Modell zu bieten hat, sondern zeigen auch die grundlegenden Prozessor-Einstellungen für maximale, vernünftige Leistung und präsentieren einige Gaming-Tests. Los geht's.
Modell | Z890M AORUS ELITE WIFI7 ICE | Z890I AORUS ULTRA | Z890 AORUS ELITE WIFI7 ICE | Z890 AORUS PRO ICE | Z890 AORUS MASTER | Z890 AORUS XTREME AI TOP |
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Format | Micro-ATX | Mini-ITX | Mini-ITX | ATX | ATX | E-ATX |
RAM-Unterstützung | 4× DDR5 bis 9200+ (OC) | 2× DDR5 bis 8800+ (OC) | 4× DDR5 bis 9200+ (OC) | 4× DDR5 bis 9500+ (OC) | 4× DDR5 bis 9500+ (OC) | 4× DDR5 bis 9500+ (OC) |
PCIe x16 Steckplätze | 1× PCIe 5.0 x16 1× PCIe 4.0 x16 |
1× PCIe 5.0 x16 | 1× PCIe 5.0 x16 2× PCIe 4.0 x16 |
1× PCIe 5.0 x16 2× PCIe 4.0 x16 |
1× PCIe 5.0 x16 2× PCIe 4.0 x16 |
2× PCIe 5.0 x16 1× PCIe 4.0 x16 |
M.2/SATA |
3× M.2-Steckplätze
4× SATA 6Gb/s |
2× M.2-Steckplätze
2× SATA 6Gb/s |
4× M.2-Steckplätze
4× SATA 6Gb/s |
5× M.2-Steckplätze
4× SATA 6Gb/s |
5× M.2-Steckplätze
4× SATA 6Gb/s |
4× M.2-Steckplätze
4× SATA 6Gb/s |
Ethernet | 1× Realtek 2.5Gb Ethernet | 1× Realtek 2.5Gb Ethernet | 1× Realtek 2.5Gb Ethernet | 1× Realtek 5Gb Ethernet | 1× Marvell® AQtion AQC113C 10GbE | 2× Marvell® AQtion AQC113C 10GbE |
WiFi | 2×2 Wi-Fi 7 (802.11 a/b/g/n/ac/ax) | 2×2 Wi-Fi 7 (802.11 a/b/g/n/ac/ax) | 2×2 Wi-Fi 7 (802.11 a/b/g/n/ac/ax) | 2×2 Wi-Fi 7 (802.11 a/b/g/n/ac/ax) | 2×2 Wi-Fi 7 (802.11 a/b/g/n/ac/ax) | 2×2 Wi-Fi 7 (802.11 a/b/g/n/ac/ax) |
Audio | Realtek® Audio-CODEC | Realtek® Audio-CODEC | Realtek® ALC1220-CODEC | Realtek® ALC1220-CODEC | Realtek® ALC1220-CODEC ESS ES9118 DAC |
ESS ES9280AC DAC ESS ES9080 |
Preis | 255,90 € | 352,90 € | 309,90 € | 398,90 € | 612,90 € | N/A |
Das Angebot an AORUS-Hauptplatinen ist wie immer leicht chaotisch. Bis auf die Spitzenmodelle MASTER und XTREME, die sowohl in einer „Standard“- als auch in einer „AI TOP“-Version erhältlich sind, sind die anderen Modelle in dunkler und heller (ICE) Ausführung verfügbar. Es gibt sowohl micro-ITX- als auch mini-ITX-Modelle, normale ATX-Formate, und das Flaggschiff ist im E-ATX-Format erhältlich.
Die Stromversorgung des Prozessors auf dem Z890 AORUS PRO ICE erfolgt über eine Spannungsversorgung mit einer Komposition aus 16 Phasen mit 90A für die Prozessorkerne, 1 Phase mit 40A für die iGPU und 2 Phasen mit 80A für andere Teile. Es handelt sich um ein 4-DIMM-Board mit Unterstützung für neue CUDIMM-Speicher, bis zu 196 GB DRAM und maximalen Geschwindigkeiten von 9.500 MT/s nach OC. Auf dem Board gibt es einen primären PCIe 5.0 x16-Steckplatz für GPUs mit Schnellverschlussmechanismus in Form eines Knopfes sowie zwei physische x16 PCIe 4.0-Steckplätze, die vier bzw. eine PCIe-Lane bieten.
Die Kühlung des Boards wird durch einen soliden Kühlkörper mit integriertem I/O-Shield gewährleistet, der die Wärme besser von den Anschlüssen ableitet. Erwähnenswert ist insbesondere der RL-ILM-Sockel, bei dem es sich im Wesentlichen um eine verbesserte Halterung mit zusätzlicher Unterlage handelt, die das Durchbiegen des Prozessors, wie es beim LGA1700 der Fall war, verhindert. Die Kühlkörper für M.2-Laufwerke verfügen ebenfalls über Schnellverschlüsse, die ohne Schrauben und Schraubendreher auskommen, sodass die Bedienung des Boards unkompliziert und reibungslos ist.
Auf der Rückseite des I/O-Shields befinden sich 4x USB 2.0, USB 3.2 Gen1 (Typ A) und 2x USB 3.2 Gen2 (1x Typ A, 1x Typ C). Außerdem gibt es dualen Thunderbolt 4. Für die Netzwerkkonnektivität stehen 1x 5 GbE Ethernet und zwei Anschlüsse für duale Wi-Fi 7-Antennen zur Verfügung. Leider fehlt ein Videoausgang für die Verwendung der iGPU, was schade ist, da die neuen Intel Core Ultra Series 2 mit einem interessanten Xe-LPG Alchemist-Chip ausgestattet sind.
Auf dem Board finden Sie zudem 1x 20Gb/s USB-C-Anschluss für die Verbindung mit dem Frontpanel eines PC-Gehäuses, 5x M.2-Steckplätze (1x PCIe 5.0, 4x PCIe 4.0). Für den Audioausgang sorgt der ALC1220-Chip von Realtek.
Das Z890 AORUS PRO ICE ist mit einem POST-Display, Debug-LEDs und Hardwaretasten zum Einschalten, Zurücksetzen des Boards sowie einer Taste für Q-Flash+ BIOS über den USB-Port ausgestattet. Die Reset-Taste kann umprogrammiert werden, um RGB zu steuern, den sofortigen Zugriff auf das BIOS zu ermöglichen oder den Safe Mode zu aktivieren.
KI wird ein immer größeres Thema, und das nicht nur im Bereich textbasierter Module. AORUS hat sich dieses Mal umfassend damit beschäftigt und bietet seinen Nutzern ein Set von KI-Features, die als D5 Bionic Corsa bezeichnet werden.
Das Herzstück ist das KI-OC-Modell, das AORUS als AI SNATCH Engine bezeichnet. Es wird über AORUS AI Snatch genutzt, eine Anwendung, die Übertaktung und Optimierung sowohl der Kerne als auch des Arbeitsspeichers verspricht. Sogar das Design des PCB-Boards und des BIOS wurde mit Hilfe von KI entwickelt.
In diesem Kapitel werfen wir einen Blick auf die Grundeinstellungen des Intel Core Ultra 9 285K im UEFI und vergleichen anschließend die Leistung zwischen den Standardeinstellungen und den manuellen Einstellungen.
Im Tweaker steht direkt unter dem ersten Punkt GIGABYTE PerfDrive eine Auswahl von sechs Profilen zur Verfügung. Wählen Sie „Unleash“, um alle Beschränkungen zu entfernen, die Sie möglicherweise einschränken könnten. Sie können versuchen, Min und Max Ring Ratio auf x42 einzustellen, aber bisher scheint es, dass das Mainboard die Einstellung aus irgendeinem Grund ignoriert, und der Ring lief bei mir persönlich auf x39 (Standard). Mit einem weiteren BIOS-Update sollte hoffentlich eine Korrektur kommen.
AORUS hat mit dem Mainboard auch neue CUDIMM DDR5 Kingston Fury X-Speichermodule geliefert, die mit vier XMP-Profilen ausgestattet sind. Bis zu 8.400 MT/s konnte mit dem Mainboard im Gear Mode 2 betrieben werden; darüber hinaus musste alles im Gear Mode 4 laufen. Ich habe daher 8.400 MT/s belassen und nur leicht angepasst.
Wenn Sie möchten, können Sie versuchen, die Prozessorkerne zu undervolten. Im Vergleich zum konkurrierenden Z890 ROG HERO waren die Einstellungsmöglichkeiten etwas eingeschränkt, da die DLVR-Stromversorgung die Spannung separat für P-Cores und Cluster mit E-Cores einstellen lässt. Oben im Tweaker unter „Advanced CPU Settings“ finden wir Optionen zur Konfiguration der beiden Interconnects NGU und D2D. Sie können diese wieder je nach Prozessor übertakten, aber nur der D2D-Interconnect reagierte auf die Einstellungen, NGU lief im Standardmodus.
In derselben Sektion etwas weiter unten finden wir den Punkt „Active Turbo Ratios“. Diesen stellen wir auf „Manuell“ und wählen die Multiplikatorwerte entsprechend der Kernlast aus. Im Bild habe ich beispielsweise 5,6 GHz bei der Belastung von zwei Kernen und 5,5 GHz bei drei oder mehr eingestellt. Gehen wir zurück in den Tweaker, finden wir unter „Advanced Memory Settings“ Optionen zur Konfiguration der Speichertimings. Das XMP-Profil habe ich also in Bezug auf tRAS und tRFC angepasst, was für eine spürbare Reduzierung der Latenzen ausreicht.
Für die Tests wurde der neueste verfügbare Build von Windows 11 23H2 mit allen verfügbaren Updates verwendet. VBS (Virtual Based Security) oder die Funktion Speicherintegrität wurde deaktiviert, da sie die Spieleleistung erheblich reduziert und wir die Betriebssystem-Overhead in Leistungstests vermeiden möchten. Gleichzeitig wurde auf dem Mainboard die Post-Release-BIOS-Version F10c verwendet.
Starcraft II ist wieder eines der meistgespielten RTS eSport-Spiele. Gemessen wird eine sehr anspruchsvolle benutzerdefinierte Szene mit der niedrigsten grafischen Auflösung, die den Beginn eines 4v4-Kampfes darstellt. In den ersten Sekunden fallen die FPS hier auf sehr niedrige Werte, und die gesamte Szene dauert 20 Sekunden. Dieses legendäre Spiel stammt aus der Feder von Blizzard Entertainment und wird sowohl von Gelegenheitsspielern als auch von den härtesten Profis häufig gespielt.
Starcraft II |
Manuelle Einstellungen haben uns in Starcraft II eine Leistungssteigerung von soliden 17 % im Vergleich zu den Standardeinstellungen gebracht.
World of Warcraft bedarf wohl keiner Vorstellung. Obwohl es sich um ein 20 Jahre altes MMORPG handelt, ist es weiterhin aktiv. The War Within ist bereits die 10. Erweiterung und in Sachen Technologie auf dem neuesten Stand – ausgestattet mit RayTracing. Entwickler und Publisher des Spiels ist Blizzard Entertainment. Gemessen wird eine 20-sekündige Szene in der Region Hallowfall, die besonders anspruchsvoll ist und sich gut im offenen Spiel messen lässt.
World of Warcraft: The War Within |
Im neuesten World of Warcraft-Addon betrug der Leistungsunterschied 13 %.
Marvels Spider-Man Remastered ist, wie der Name andeutet, ein Remaster des ursprünglichen Spiels mit einer Menge RayTracing. Das Spiel läuft auf der Insomniac Engine, die Entwickler sind Insomniac Games und Nixxes Software, und der Publisher ist Playstation PC. Wir messen eine 20 Sekunden lange Szene im Bereich der Innenstadt.
Spider-Man: Remastered |
Und schließlich brachte die manuelle Optimierung im remasterten Spider-Man 14 % zusätzliche Leistung.
Das Z890 PRO ICE ist zwar kein High-End-Modell wie zum Beispiel das nochmals höher angesiedelte Master, dennoch steht es der Optimierung Ihrer CPU für volle Leistung nicht im Wege. Intel Core Ultra Series 2 Prozessoren bieten wenig Spielraum bei den großen Kernen, daher gibt es keinen Grund zur Eile. Der Arbeitsspeicher ließ sich sowohl manuell als auch mithilfe von AI Snatch problemlos übertakten und einstellen, und die Funktion zur automatischen Übertaktung der Kerne sollte in einem der kommenden BIOS-Updates verfügbar werden.
Der Hauptnachteil waren jedoch die höheren Latenzen des Arbeitsspeichers, die auch eine etwas schlechtere Gaming-Performance zur Folge hatten. Das BIOS des Boards hat auch nach dem Launch noch seine Schwächen, die hoffentlich früher oder später mit einem Update behoben werden. Angesichts des holprigen Starts der neuen Intel-Prozessoren ist das jedoch nicht überraschend, und es wird noch eine Weile dauern, bis alles stabil läuft.
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Das Board ist zwar in puncto Konnektivität etwas spärlich ausgestattet, ein spürbarer Nachteil ist der fehlende Videoausgang. Dies ist besonders bedauerlich, da die neuen Intel-Prozessoren mit einer iGPU Xe-LPG Alchemist ausgestattet sind. Das Bild kann jedoch über Thunderbolt (USB-C) auf der Rückseite mit I/O-Anschlüssen oder über den internen Sensor Panel Link-Anschluss gelöst werden. Nichtsdestotrotz ließ sich das Board gut handhaben, und dank des hellen Designs eignet es sich hervorragend für unkonventionelle Builds.
Z890-Boards sind allgemein höllisch teuer. Möchten Sie jedoch eine solide Grundlage für Ihre CPU und sich dabei nicht sinnlos finanziell belasten, bietet das Z890 AORUS PRO ICE ein solides Preis-Leistungs-Verhältnis. Die Frage bleibt nur, wie langlebig die Plattform sein wird und ob die kommenden Nova Lake-Prozessoren der 300er-Serie weiterhin mit diesem Sockel kompatibel sein werden.
Z890 AORUS PRO ICE
Z890 AORUS PRO ICEDas Z890 AORUS PRO ICE ist ein gut ausgestattetes High-End-Board für Gaming und Arbeit, das eine solide Grundlage für Intel Core Ultra Series 2-Prozessoren bietet.
Vorteile
Nachteile
Das Z890 AORUS PRO ICE ist die ideale Wahl für diejenigen, die nicht zu viel Geld für ein Mainboard ausgeben möchten und dennoch keine zu großen Kompromisse eingehen wollen.
Michal Mikle
Ich bin ein Overclocker, ein Miner, ein Enthusiast für Blockchain, Kryptowährung und Dezentralisierung. Ungenutzte Leistung lässt mich bei Computerhardware nicht kalt, und für meine Hobbys greife ich oft nach flüssigem Stickstoff oder anderen extremen Kühlmethoden. Ich habe einen Service eingerichtet, um die Intel-Prozessoren zu optimieren, Vorträge zum Thema Bergbau zu halten und aktiv zu versuchen, an allen Innovationen in der digitalen Welt teilzunehmen.