Der VW Arteon Shooting Brake ist wohl das optische Highlight im VW-Programm. Womit er außer seinem Design noch glänzen kann, verraten wir in unserem Testbericht.
Mit dem Facelift des VW Arteon hat VW auch die Shooting Brake-Version präsentiert. Damit zeigt VW Mut zur Nische und bringt in unseren Augen den schönsten VW aller Zeiten auf den Markt.
Im Vergleich zum bisherigen Arteon kann der Shooting Brake mit einer noch eleganteren Linienführung aufwarten, ohne an Dynamik zu verlieren.
Zudem ist er natürlich die praktischere Version des Arteon und auch eine schönere Alternative zum VW Passat Variant, vor allem wenn Platz nicht alles ist, was zählt.
Als Design-Highlight zeigt sich der Arteon Shooting Brake leider auch beim Preis von einer recht exklusiven Seite. Wie der Vergleich zwischen einem Anzug von C&A und einem von Gucci ist auch der Preisvergleich zwischen Passat Variant und Arteon Shooting Brake zu sehen.
Mit einem Listenpreis von 58.490,- Euro ist der Arteon Shooting Brake R-Line TDI DSG 4Motion um knapp 5.000,- Euro teurer als ein gleich motorisierter Passat Variant in Elegance-Ausstattung.
Mit an Bord sind aber schon LED-Scheinwerfer, der Travel Assist, eine automatische Distanzregelung, das Radio „Ready 2 Discover“ mit 8“-Touchscreen und DAB+, Komfortsitze und noch vieles mehr.
Für absolutes Luxus-Feeling hatte unser Testfahrzeug noch so gut wie alles an Bord, was die Liste der Optionen hergibt.
Unter anderem wurden wir noch mit einem Head-up-Display, einer adaptiven Fahrwerksregelung, dem Lederpaket „Nappa“, dem ergoComfort-Sitz, einem Harman Kardon-Soundsystem, dem Business Premium-Paket, dem Design-Paket Plus und dem Assistenz Plus-Paket verwöhnt, um nur das Wichtigste zu nennen.
Preis in der Premium-Liga
Der Gesamtpreis hat mit 77.407,20 Euro auf jeden Fall den Premium-Anspruch des Arteon Shooting Brake deutlich unterstrichen.
Im Innenraum erwartet die Fahrgäste auf jeden Fall ein schöner Mix aus noblen Materialien. Das weiche Leder der Sitze kann dabei ebenso überzeugen wie die wunderschönen Dekorleisten, die in den Türen und über die Armaturentafel verlaufen.
Auch die grafische Darstellung des digitalen Tachos und des im Business Premium-Paket enthaltenen Discover Pro-Infotainmentsystems können überzeugen.
Leider gibt es nach wie vor im Tacho keine Anzeige, ob die Scheinwerfer an sind oder nicht, dafür muss man den Blick von der Straße nehmen und Richtung Fußraum zum Lichtschalter wenden, ein beim VW-Konzern leidiges Thema, das auch im Digitalzeitalter noch nicht gelöst wurde.
Ebenfalls nicht der Weisheit letzter Schluss sind die neuen „Slider“ für die Temperaturregulierung und bei den Bedienflächen am Lenkrad.
Wer die Tasten für den Tempomat oder den Bordcomputer erfühlen möchte, dreht automatisch die Lautstärke des Radios Richtung Disco-Feeling oder wechselt den Radiosender. So muss man auch hier den Blick von der Straße nehmen, um die Tasten gezielt auszuwählen.
Positiver hat uns dafür das Platzangebot gestimmt, hier zeigt der Arteon Shooting Brake, dass auch ein sportliches Design mit viel Platz möglich ist.
Selbst im Fond gibt es viel Beinfreiheit, und bis zu einer Größe von 185 cm hat man wohl auch kein Problem mit der Kopffreiheit.
Sehr geräumiger Kofferraum
Das Kofferraumvolumen kann sich mit 565 bis 1.632 Litern Fassungsvermögen ebenfalls sehen lassen und macht den stylischen Kombi so auch zum idealen Urlaubsauto für die ganze Familie.
Um sportlich und effizient ans Ziel zu kommen, empfiehlt sich der stärkste Diesel im Programm. Der 2,0 Liter TDI hat eine Leistung von 200 PS (147 kW) und liefert zwischen 1.750 und 3.500 U/Min ein maximales Drehmoment von 400 Nm.
Unser Testfahrzeug hatte auch noch den 4Motion-Allradantrieb an Bord, der für eine noch bessere Traktion sorgt und die Kraft jederzeit ohne Probleme auf die Straße bringt.
Das zeigt sich auch bei den Fahrleistungen, die Allradversion sprintet in nur 7,4 Sekunden von 0 auf 100 km/h und ist damit um 0,5 Sekunden flotter als der gleich motorisierte Arteon Shooting Brake ohne Allrad.
Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 230 km/h und sollte somit für unsere Autobahnen auch mehr als ausreichend sein, zumindest für alle, die ihren Führerschein noch länger behalten möchten.
VW hat beim frisch gelifteten Arteon mit TDI-Motor auch die Anfahrtsschwäche eliminiert, das früher oft lästige Turboloch von unten heraus ist gänzlich verschwunden.
Kraftvoller Motor
Schon vom Start weg liefert der Arteon viel Power, und man ist auch im Comfort-Modus schon sehr flott unterwegs. Die adaptive Dämpferregelung sorgt zudem je nach Fahrmodus für eine entsprechende Abstimmung.
Während man im Comfort-Modus sehr sanft über Bodenunebenheiten schwebt, merkt man den Fleckerlteppich auf mancher Asphaltschicht im Sport-Modus deutlich.
Dafür liegt der Arteon Shooting Brake im Sport-Modus gefühlt nochmals satter auf der Straße und vermittelt mit einer gefühlt noch direkteren Lenkung noch mehr Fahrspaß.
Zudem werden die Gänge des wunderbar schaltenden 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebes im Sport-Modus weiter ausgedreht.
Die Geräuschkulisse bleibt aber in jedem Fall sehr dezent, die Dämmung ist der Preisklasse entsprechend sehr gut.
Trotz aller Sportlichkeit bleibt aber die Effizienz nicht auf der Strecke. Laut Werk wird ein Verbrauch von 5,8 bis 6,7 Litern angegeben, wir haben bei unserem Test mit einem Durchschnittsverbrauch von 6,2 Litern pro 100 Kilometer genau die goldene Mitte der Angabe erreicht.
Wer den Fahrspaß nicht zu sehr genießt, wird sicher ans untere Ende kommen, wer nur im Sport-Modus über die Straßen fetzt, kommt eher ans obere Ende. Auf jeden Fall ist der Verbrauch sehr überzeugend.
Gute Sicherheitsausstattung
Auch die Sicherheitsausstattung kann sich sehen lassen und bietet alles, was man sich in dieser Preisklasse wünschen kann. Ein Highlight sind auch die IQ.Light LED-Matrix-Scheinwerfer, die im Komfort Plus-Paket enthalten sind.
Der VW Arteon Shooting Brake hat in unserem Test auf jeden Fall begeistert, vor allem sein Design und die Luxusausstattung haben uns gefallen.
Auch der sparsame, aber sehr agile Motor hat uns über die kleinen Bedienschwächen gut hinweggetröstet. VW hat mit dem Arteon Shooting Brake auf jeden Fall ein Highlight im Programm, das Sportlichkeit und Eleganz perfekt verbindet.
Was uns gefällt:
Das Design, das Platzangebot, die IQ. Light LED-Matrix-Scheinwerfer, der Verbrauch, die Straßenlage, die Qualität
Was uns nicht gefällt:
Dass es trotz Digitaltacho keine Kontrolllampe für das Licht im Tacho gibt, der Preis, die „Slider“-Bedienelemente am Lenkrad und für Klimatisierung
Testzeugnis:
Ausstattung Sicherheit: 1-
Ausstattung Komfort: 1
Verbrauch: 1
Fahrleistung: 1
Fahrverhalten: 1
Verarbeitung: 1
Platzangebot Fahrer/Beifahrer: 1
Platzangebot Rückbank: 1
Kofferraum: 1
Ablagen: 2-
Übersichtlichkeit: 2-
Technische Daten VW Arteon Shooting Brake R-Line 2,0 TDI DSG 4Motion
Preis in Euro | |
Testwagenpreis ohne Extras | 58.490,00 |
Testwagenpreis mit Extras: | 77.407,20 |
davon Steuern | 17.928,39 |
Technische Daten | |
Zylinder | 4 |
Hubraum in ccm | 1.968 |
Leistung PS/KW | 200/147 |
Max. Drehmoment Nm/bei U/min | 400/1.750 – 3.500 |
Getriebe | 7 Gang Automatik |
Antriebsart | Allradantrieb |
Fahrleistung und Verbrauch | |
0 – 100 km/h in sek. | 7,4 |
Höchstgeschwindigkeit in km/h | 230 |
Durchschnittsverbrauch in Liter | 5,8 – 6,7 |
CO2 Ausstoß pro km in Gramm | 151 – 175 |
Abmessungen und Gewichte | |
Länge in cm | 486,6 |
Breite in cm | 187,1 |
Höhe in cm (inkl. Dachgalerie) | 146,2 |
Radstand in cm | 283,5 |
Kofferraumvolumen in Liter | 565 – 1.632 |
Tankinhalt in Liter | 66 |
Leergewicht in kg | 1.726 |
Zulässiges Gesamtgewicht in kg | 2.290 |
Max. Zuladung in kg | 564 |