Knackige Kirschtomaten, gegrillte Fleischtomaten, cremige Tomatensuppen und mit viel Amore gekochte Tomatensaucen – wir sind schon von klein auf verliebt in das Sommergemüse schlechthin.
Schon als Kinder haben wir uns jedes Mal auf Spaghetti mit Tomatensauce gefreut. Für alle Mamas und Papas war es ein schnell zubereitetes Gericht und für uns ein kleines Highlight. Auch wenn wir nicht durften, haben wir die fruchtige Sauce von den Nudeln geschlürft und in der ganzen Küche und auf uns selbst verteilt. Da haben die Geschirrtücher auch nicht geholfen, die wir zum Schutz umgebunden bekommen haben.
Mit jedem Rezept für Tomatensuppe, Bruschetta, Pesto und Pizzasauce wurde unsere Liebe zu Tomaten größer. Größer noch als die größte Fleischtomate der Welt, die 3,9 Kilo schwer war. Tomaten sind einfach super vielseitig: Ihr könnt sie roh naschen, braten, grillen, füllen, pürieren und sogar als Saft schlürfen (und das nicht nur im Flugzeug).
Wir haben euch 20 leckere Tomaten-Rezepte rausgesucht. Für alle Hobby-Gärtner und die, die es werden wollen, haben wir außerdem eine Warenkunde und Tipps zum Anbauen von Tomaten.
Tomaten – beliebtes Sommergemüse oder Pflanzen des Satans?
Heimische Tomaten gibt es ab Anfang Juli bis teilweise in den Oktober zu kaufen. Auch wenn ihr sie das ganze Jahr über im Supermarkt kaufen könnt, schmecken die heimischen Varianten im Sommer besonders aromatisch. Probiert es mal aus und vergleicht die verschiedenen Sorten und unterschiedlichen Anbaugebiete.
Vor allem Tomaten aus dem eigenen Garten schmecken unvergleichlich gut. Ihr werdet den Unterschied merken, wenn ihr bisher die Früchte auf dem Markt oder im Supermarkt gekauft hat. Diese Tomaten werden nämlich oft noch halbgrün geerntet und reifen erst auf dem Transport nach. Die Gartentomaten dagegen können ihr volles Aroma und die kräftige Farbe noch an der Pflanze entwickeln.
Die ursprüngliche Heimat der Tomate ist Peru, wo sie auch heute noch wild wächst. Die Frucht und den Namen verdanken die Tomaten den Azteken - sie nannten sie schon "tumatl". Spanische Eroberer brachten die Tomate mit nach Europa. Von hier trat die Tomate später ihren eigenen "Siegeszug" in die ganze Welt an. Im Laufe der Zeit hat die Tomate auch recht fantasievolle Namen erhalten: Paradiesapfel, Paradeiser und Liebesapfel - weil man glaubte, dass Tomaten die Liebeslust und -kraft stärken, weshalb die Kirche sie zeitweise zu »Pflanzen des Satans« erklärte und verbot.
Die verschiedenen Tomatensorten
Weltweit gibt es über 3.800 Tomatensorten. Um bei dieser Vielzahl nicht rot zu sehen, stellen wir euch die beliebtesten Sorten kurz vor:
- Die Salattomate hat nur zwei Fruchtkammern, die Fleischtomate dagegen mehrere. Diese Tomate ist daher besonders fleischig und wohlschmeckend. Hochwertige Sorten haben wenig Kerne, sind weichschalig und trotzdem schnittfest und von der Form her oft leicht gerippt.
- Fleischtomaten bilden besonders große Früchte und werden bis zu 400 g schwer. Sie eignen sich zur Zubereitung von Salaten, zum Grillen und auch zum Rohessen.
- Kochtomaten werden vorrangig zur Zubereitung von Saucen und Suppen verwendet. Die Frucht ist eher oval als rund, hat festes Fleisch und wenig Kerne. Sie ist vor allem in der italienischen Küche beliebt. Kochtomaten eignen sich auch zum Einfrieren.
- Kirschtomaten sind auch als Cocktailtomaten bekannt und eignen sich ganz besonders für kalte Platten oder Salate. Zum Kochen wären diese Tomaten viel zu schade. Ihre Früchte wachsen meist in Traubenform, wobei die einzelne Frucht nicht größer als 2-3 cm im Durchmesser wird. Kirschtomaten sind sehr ertragreich und schmecken leicht süßlich.
- Gelbe Tomaten sind säureärmer als rote Tomaten und werden von Menschen besser vertragen, die mit den roten Tomaten Probleme haben.
Wann sind Tomaten reif und wie werden sie richtig gelagert?
Tomaten dürfen nie grün gegessen werden, dann enthalten sie nämlich das Gift Solanin, das im Reifeprozess abgebaut wird. Das Solanin in der Tomate lässt sich durch Kochen verringern, jedoch nicht ganz zerstören, so dass ihr auch beim Verzehr von Marmelade aus grünen Tomaten vorsichtig sein solltet. Ein Tipp: "Natürliche", sprich im Freiland gereifte Tomaten, erkennt ihr an einer schwachen Grünfärbung am Stielende. Lasst sie dann noch zwei, drei Tage liegen und nachreifen.
In den Kühlschrank legt ihr eure Tomaten besser nicht, denn dann verlieren sie etwas von ihrem aromatischen Geschmack. Am besten sucht ihr einen trockenen, dunklen, aber gut belüfteten Lagerort für sie.
Tomaten für den Winter hamstern
Wer die aromatischen Sommertomaten und damit Erinnerung an schöne Sommertage und wärmende Sonnenstrahlen für den Winter haltbar machen möchte, der hat zwei Möglichkeiten:
- Ihr könnt sie einfrieren. Dafür solltet ihr ihre Schale entfernen, denn sonst platzen sie auf, und sie vorher kurz einzeln schockgefrieren. Besser noch ist, sie vorher zu Tomatenmus oder Tomatensauce zu verarbeiten.
- Trocknen könnt ihr die roten Sommerboten auch. Das geht zum Beispiel gut mit halbierten oder geviertelten Tomaten und einem Dörrgerät. Eine andere Möglichkeit ist das Trocknen der Tomate an der Luft oder im Ofen bei niedrigster Wärme und leicht geöffneter Tür. Dabei könnt ihr die Hälften der Tomaten mit etwas Kräutersalz bestreuen. Die Tomaten dürfen sich nicht berühren und sind fertig, wenn sie total trocken sind. Danach könnt ihr die Tomaten in Balsamico kurz aufkochen und dann in Olivenöl einlegen.
Im Video zeigen wir euch, wie leicht ihr eine Tomate enthäutet und entkernt.
Haben Tomaten Heilkräfte?
Eine Zeit lang hat man Tomaten ganz übel nachgeredet, sie seien krebsfördernd und bei Gicht sehr gefährlich. Mittlerweile sind diese Mutmaßungen aber überholt und Tomaten stehen auf der Hitliste der Heilstoffträger wegen ihrer Antikrebsstoffe. Außerdem sind Tomaten zu einem unserer vielseitigsten und beliebtesten Küchengemüse geworden.
Tomaten selbst anbauen: So geht's
Wer das einzigartige Aroma von selbst angepflanzten Tomaten genießen möchte, der sollte seine eigenen Stauden im Garten oder auf dem Balkon anbauen - allerdings besser erst ab Ende Mai, wenn niedrige Temperaturen keine Gefahr für die Tomaten mehr darstellen. Ein bisschen Glück gehört für eine gute Ernte allerdings dazu, denn während ein warmer und trockener Sommer jedem Tomaten-Fan eine ertragreiche Ernte verspricht, kann eine verregnete Saison für viel Enttäuschung sorgen. Die Tomatensorten solltet ihr nach eurem eigenen Geschmack und Vorlieben aussuchen.
Welche Sorte passt zu mir?
Runde oder pflaumenförmige Kirschtomaten wie die Sorte „Sweet Million" oder „Dasher" schmecken süß und fruchtig.
Besonders widerstandsfähig gegenüber Tomatenkrankheiten wie der Kraut- und Braunfäule ist zum Beispiel die Tomatensorte „Philovita".
Wer es gerne bunt mag, der sollte auch zu der Sorte „Orangino" greifen, die sehr aromatische Tomaten in knalligem Orange hervorbringt.
Besonders beliebt – vor allem in der italienischen Küche – sind auch die Tomatensorten „Timos", „Myrto", „Corianne" und „Agro", die sich durch festes sowie kern- und saftarmes Fleisch auszeichnen.
Vorgezogene Jungpflanzen vieler Sorten findet ihr im Fachhandel oft auch in veredelter Form, was den Vorteil hat, dass sie sehr viel mehr Früchte tragen. Allerdings brauchen diese Tomaten dann auch eine regelmäßige Wässerung und zusätzliche Nährstoffe. Wer auf der Suche nach ausgefallenen Tomatensorten ist, der muss wahrscheinlich auf Tomatensamen zurückgreifen und die Pflanzen selbst ziehen. Damit solltet ihr bereits Anfang März beginnen und die Tomatensamen in kleinen Töpfen an warmen, sonnigen Plätzen säen, bis sie keimen.
Tomatenpflanzen aller Sorten benötigen generell einen möglichst sonnigen Platz und viele Nährstoffe im Boden. Hier können je nach Boden schon drei bis fünf Liter Kompost pro Quadratmeter von Nöten sein, um eine ausreichende Nährstoffversorgung der Tomaten zu garantieren. Sobald die Tomaten blühen, solltet ihr sie zusätzlich mit einem kaliumreichen, speziellen Tomatendünger verwöhnen. Zudem ist ein regelmäßiges Wässern äußerst wichtig - der Boden darf niemals vollständig trocken sein. Achtet darauf, dass beim Gießen der Tomaten möglichst nicht die Blätter der Pflanze nass werden.
Beim Pflanzen sollte ein Abstand von 60 cm zu den Nachbarpflanzen zwar eingehalten werden, allerdings vertragen sich Tomaten generell gut mit ihren Nachbarn - Ausnahmen sind Kartoffeln, Fenchel und Erbsen. Um Tomatenkrankheiten zu vermeiden, solltet ihr die Tomaten außerdem jedes Jahr in ein anderes Beet setzen. Bis auf die Buschtomaten benötigen alle Tomatensorten eine Stütze - sorgt also rechtzeitig für entsprechende Rankhilfen bei den entsprechenden Sorten. Für die Pflege von Tomatenpflanzen spielt zudem das sogenannte Ausgeizen eine große Rolle: Entfernt regelmäßig die Seitentriebe an den Blattachseln, sonst bleiben die Früchte klein und die Pflanze wird zum Dickicht. Viel Spaß und eine reiche Ernte!