Need for Speed Heat
Need for Speed – Heat im Test: Hot oder Schrott?
Uhr
Testfazit
Testnote
2,2
gut
Nach dem etwas von der Fahrbahn geratenen Vorgänger kriegt „NFS – Heat” wieder die Kurve. Das ist nicht allein der guten Grafik und dem fetten Sound geschuldet, sondern liegt zum großen Teil auch an den Personalisierungsmöglichkeiten. Es macht einfach richtig Laune an seinem Rennschlitten herumzubasteln und die PS-Boliden unter sonorem Aufheulen röhrender Motoren auf die Straße zu bringen. Allerdings müssen Hobby-Raser hier gewisse Abstriche machen: „Need for Speed – Heat” ist keine Renn-Simulation à la „Forza” und schon gar nicht „Assetto Corsa”, sondern ein Arcade Racer, der den Spieler voraussetzungsfrei abholt. Aber das ist eigentlich auch gut so, denn bei „Need for Speed – Heat” steht der Spaß ohne großes Grübeln über Konfigurationen im Vordergrund. Die erwähnten Abstriche machen sich allerdings im Fahrverhalten und den Rennen deutlicher bemerkbar, denn die sind oft zu einfach. Auch dass Bäume und Laternen bei der leichtesten Berührung wie Mikadostäbchen durch die Luft fliegen, wirkt fast lächerlich. Ein richtiges Schadensmodell gibt es auch nicht, dafür haben Autos nun eine Art Lebensbalken, der von Crash zu Crash abnimmt, sich nach einem Besuch in der Garage aber automatisch regeneriert. Nachts bringen die Verfolgungsjagten zwar ein wenig „GTA“-Feeling ins Spiel aber wegen der schwächelnden KI kommt hier nicht wirklich Nervenkitzel auf. Cool hingegen sind die Events bei Tag und Nacht, für die es unterschiedliche Belohnungen gibt. Manchen Spielern könnte die aufgesetzte Coolness der Charaktere mit ihren zu gewollt lockeren Sprüchen sauer aufstoßen. In „NFS – Heat“ steckt nun mal leider auch eine Portion „The Fast and Furious” drin. Wer das ausblenden kann, einfach nur durch die Gegend heizen und fette Autos aufmotzen möchte, dürfte mit „Need for Speed – Heat” aber seine Freude haben.
- Schicke Grafik mit tollen Wettereffekten
- Reizvolles Streckendesign
- Personalisierungen
- Umfangreiches Tuning
- Tag-und-Nachtaktivitäten
- Viele Sammelobjekte und Aufgaben
- Nicht allzu schlaue Cop-KI
- Unrealistisches Fahrverhalten
- Kein richtiges Schadensmodell
- Pseudocoole Dialoge
Need for Speed – Heat: Palm City
Sie möchten direkt den fettesten Schlitten fahren und andere an Ihrem Auspuff schnuppern lassen? Pustekuchen! Jeder fängt mal klein an – so läuft es auch in „NFS – Heat“. Und deshalb muss erst einmal Ihr Charakter an die Startlinie gebracht werden. Zwölf Musterfahrer stellt Ihnen das Spiel zur Wahl, nach einer kurzen Personalisierung kann die Story beginnen. Ihren frisch gebackenen Charakter hätte es mit dem neuen Setting von „NFS – Heat“ schlechter treffen können. Es verschlägt ihn nach Palm City, eine fiktive, an Miami angelehnte Stadt, die alles bietet, was Heizer von Welt so brauchen. Das lockt nicht nur Sie in die Metropole, sondern ebenfalls viele Speedjunkies aus dem ganzen Land. In zahlreichen Straßenrennen wollen sie herausfinden, wer die krasseste Karre, das fetteste Tuning hat und wer sich am Ende als der größte Heizer-Zampano der Stadt einen Namen machen wird.
Need for Speed – Heat: Grafik
Zu diesem Zweck ist Palm City genau die richtige Arena, mit den obligatorischen Palmen und Stränden vermittelt der Landstrich das typische Ocean-Drive-Feeling. Abseits des Zentrums laden kurvige Landstraßen und lange High-Speed-Geraden zum Kette geben ein. Rein optisch präsentiert sich „Heat“ in einer ansehnlichen Grafik mitsamt schicker Lichteffekte und Spiegelungen. Dynamische Wetterwechsel zaubern den Sonnenschein Floridas aber auch desöfteren Wolken und plätschernden Regen auf den Bildschirm. Nachts ist alles eher in Neonfarben wie Pink, Blau und Lila getaucht. Insgesamt eine coole Optik, die zum Titel passt.
Need for Speed – Heat: Cops
Doch wie zu erwarten ist nicht alles schick im Raser-Paradies. Denn selbstmurmelnd ist die örtliche Polizei ganz und gar nicht wild darauf, dass sich eine Horde hipper Raser-Twens mit lahmen Sprüchen und schnellen Flitzern die Stadt unter den Nagel reißt und in eine riesengroße Rennmeile verwandelt. Unter der Führung des skrupellosen Lieutenant Mercer wird eine knallharte Task Force ins Leben gerufen, die äußerst fragwürdige Methoden an den Tag legt – vor allem bei Nacht. Denn in den dunklen Stunden wimmelt es nur so von korrupten Cops, die auch gerne selber Gesetze brechen, um Raser zur Strecke zu bringen – zur Not auch mit vorgehaltener Waffe. Dieses Schicksal ereilt das Mitglied einer anderen Crew, das auf Einwirken der Polizei nicht ganz unfreiwillig die Stadt verlässt. Doch so bietet sich Ihnen zumindest die Gelegenheit, seinen begehrten Platz in der Crew zu ergattern. Dafür muss erst einmal der passende Bolide her.
Need for Speed – Heat: Missionen
Auch hierbei haben Sie Glück. Der beste Tuner in der Stadt kann Sie gut leiden und macht Ihnen kurzerhand einen Rennofen klar. Sie starten die Racer-Kampagne mit einem Ford Mustang, BMW M3 oder Nissan 180SX – Ihre Entscheidung. Und weil der Tuner beste Kontakte in die Szene hat, markiert er auch gleich ein paar Straßenrennen auf der Karte, an denen Sie teilnehmen dürfen. Zunächst müssen Sie sich in klassischen Rundkursrennen einen Namen machen, später kommen etwa auch Driftchallenges und Sprintkurse hinzu. Auf der Map ist schon nach kurzer Zeit ganz schön was los. Neben zahlreichen Sammelobjekten, die es aufzuspüren gilt, gibt es allerlei Herausforderungen, etwa Radarfallen, durch die Sie mit einem vorgegebenen Tempo durchrasen müssen oder Sprungrampen. Nach und nach erkunden Sie alle 18 Bezirke der großen Map, sammeln Street-Art, Plakate oder andere Collectibles.
Need for Speed – Heat: Tag und Nacht
Es gibt also viel zu tun – und zwar bei Tag und bei Nacht. Die Tageszeit wechselt zwar nicht dynamisch, doch Sie können sie selbst per Knopfdruck wechseln. Und damit ändert sich auch immer viel im Spiel. Denn während Sie in den Sonnenstunden an legalen Rennen teilnehmen und damit ordentlich Moneten machen, finden Nachts die illegalen Races statt, bei denen es um die Ehre geht. Fahren Sie der Konkurrenz davon, verdienen Sie sich Reputation und steigen Stufenweise auf. Tag und Nacht sind doch das Gleiche in Grün, denken Sie? Keineswegs! Denn tagsüber drehen Sie entspannt Ihre Runden und werden von der Straßenpolizei in Ruhe gelassen. Dafür drehen die Cops aber nachts erst richtig auf und jagen Sie und Ihre Crew hartnäckig. Können Sie sich nicht rechtzeitig in ein Safehouse retten, werden Sie verhaftet und verlieren einen immensen Batzen Geld. Dabei kommt Ihnen allerdings zugute, dass die Cops zwar aggressiv sind aber deren KI ist nicht besonders schlau. Ein paar mal geschickt abbiegen und die lästigen Verfolger sind abgeschüttelt.
Need for Speed – Heat: Tuning
Wie so oft im echten Leben, geht es auch in „NFS – Heat“ um Geld und Ehre. Im Spiel kommt das eine nicht ohne das andere aus, wenn es ums Kerngeschäft geht: dem Tuning! Und in diesem Punkt haut Ghost Games ordentlich was raus. Es gibt kaum etwas, das sich nicht tunen lässt. Sei es nur die Optik, mit unzähligen Lackvariationen für Karosserie und Felgen, aber auch der Sound, der sich aufmotzen lässt. Gefällt Ihnen das Knattern und Röhren Ihres Auspuffs nicht? Kein Ding, in der Soundgarage lässt sich sogar das anpassen. Und natürlich gibt es viele ultrafette Autos beim Händler zu kaufen. In der Garage werten Sie drei Kategorien auf: Motor, Chassis, und Antrieb, die jeweils zahlreiche Unterkategorien haben. Die Autoteile sind in verschiedenen Kategorien verfügbar, von Standard über Pro bis Elite, müssen aber erst einmal durch Ihre Reputation freigespielt und mit Geld bezahlt werden. Cool: Sogar während der Fahrt drehen Sie mit dem Live-Tuning an Stellschrauben und regeln on the fly Leistungsempfindlichkeit sowie Anpressdruck und schalten die Traktionskontrolle sowie den Drift-Stil – Gas oder Bremse – um.
Need for Speed – Heat: Fazit
Nach dem etwas von der Fahrbahn geratenen Vorgänger kriegt „NFS – Heat” wieder die Kurve. Das ist nicht allein der guten Grafik und dem fetten Sound geschuldet, sondern liegt zum großen Teil auch an den Personalisierungsmöglichkeiten. Es macht einfach richtig Laune an seinem Rennschlitten herumzubasteln und die PS-Boliden unter sonorem Aufheulen röhrender Motoren auf die Straße zu bringen. Allerdings müssen Hobby-Raser hier gewisse Abstriche machen: „Need for Speed – Heat” ist keine Renn-Simulation à la „Forza” und schon gar nicht „Assetto Corsa”, sondern ein Arcade Racer, der den Spieler voraussetzungsfrei abholt. Aber das ist eigentlich auch gut so, denn bei „Need for Speed – Heat” steht der Spaß ohne großes Grübeln über Konfigurationen im Vordergrund. Die erwähnten Abstriche machen sich allerdings im Fahrverhalten und den Rennen deutlicher bemerkbar, denn die sind oft zu einfach. Auch dass Bäume und Laternen bei der leichtesten Berührung wie Mikadostäbchen durch die Luft fliegen, wirkt fast lächerlich. Ein richtiges Schadensmodell gibt es auch nicht, dafür haben Autos nun eine Art Lebensbalken, der von Crash zu Crash abnimmt, sich nach einem Besuch in der Garage aber automatisch regeneriert. Nachts bringen die Verfolgungsjagten zwar ein wenig „GTA“-Feeling ins Spiel aber wegen der schwächelnden KI kommt hier nicht wirklich Nervenkitzel auf. Cool hingegen sind die Events bei Tag und Nacht, für die es unterschiedliche Belohnungen gibt. Manchen Spielern könnte die aufgesetzte Coolness der Charaktere mit ihren zu gewollt lockeren Sprüchen sauer aufstoßen. In „NFS – Heat“ steckt nun mal leider auch eine Portion „The Fast and Furious” drin. Wer das ausblenden kann, einfach nur durch die Gegend heizen und fette Autos aufmotzen möchte, dürfte mit „Need for Speed – Heat” aber seine Freude haben. Release „Need for Speed – Heat”: 8. November 2019 für PC, PlayStation 4 und Xbox One