Die Bibliothek des Deutschen Literaturarchivs Marbach erwirbt, erschließt und archiviert innerhalb ihres Sammelauftrags auch interaktive Computerprogramme mit narrativem Charakter (Computerspiele).
Um diese nächste mediale Stufe von Literatur als eine spezifische Form des Literarischen zu dokumentieren und zugänglich zu machen, stellt die Bibliothek – wie bereits beim Aufbau eines Quellenkorpus für die seit den 90er-Jahren entstehende Literaturgattung ›Netzliteratur‹ (Projekt 2013–16, Literatur-im-Netz) – ein Korpus zu erwerbender Computerspiele zusammen und schreibt dieses fort.
In diesem Korpus sollen aussagekräftige Beispiele verschiedener Spieltypen mit erzählerischem Anspruch und Rezeptionsspuren zu Autor/-innen und literarischen Werken (z.B. »The Franz Kafka Videogame«, 2018) aus unterschiedlichen Entstehungszeiträumen vertreten sein. Der Schwerpunkt des Korpus liegt in den Bereichen der Adaption literarischer Texte und Themen (z.B. »Bad Mojo Redux«, 2005) sowie der Hybride zwischen Literatur und Spiel (z.B. »Ottos Mops [trotzt]«, 1996), bevorzugt in der Wechselwirkung zur deutschsprachigen Literatur. Analog zur üblichen Sammelpraxis schließt die Erwerbung der Computerspiele auch die Sammlung von Kontextmaterialien mit ein. Die Quellen können auf Datenträgern vorliegen oder online im Netz.
Die Computerspiel-Sammlung befindet sich derzeit im Aufbau. Die bisher erfassten und archivierten Titel sind bibliografisch im Marbacher Online-Katalog Kallías nachgewiesen. Die (digitale) Bereitstellung und technische Langzeitarchivierung der Computerspiele für die wissenschaftliche Forschung sollen in weiteren Projekten konzipiert werden.
Kontakt
Andreas Kozlik, M.A.
Referent Mediendokumentation
Telefon +49 (0) 7144 / 848-360
E-Mail [email protected]
Heinz Werner Kramski (Technik)
Leiter Stabstelle »Digitales Archiv, Digital Humanities, Forschungsdatenmanagement«
Telefon +49 (0) 7144 / 848-140
Telefax +49 (0) 7144 / 848-154
E-Mail [email protected]