2024. 16 Seiten, zahlreiche Abb. Geheftet. ISBN 978-3-944469-66-9
Walser-Biograf Jörg Magenau spürt einer bislang nur schwach beleuchteten Phase in Martin Walsers Leben und Schaffen nach: den Tübinger Studien- und Promotionsjahren des späteren Schriftstellers Ende der 40er-, Anfang der 50er-Jahre. Walser suchte mit großer Energie nachzuholen, was er durch Kriegsdienst und Gefangenschaft an Bildung verpasst hatte. Im Zentrum steht Walsers Doktorarbeit beim Hölderlin-Spezialisten Friedrich Beißner: Zusätzlich zu seiner Arbeit als Journalist für den Süddeutschen Rundfunk in Stuttgart promovierte Walser über Kafka. Auch wenn er sich in seiner Dissertation nur mit formalen Fragen beschäftigte, ist sie doch weit mehr als bloße »Erbsenzählerei«. Mit Kafka begründete Walser eine eigene Poetik, vor allem die strenge perspektivische Bindung an die Erzählerfigur, wie sie auch seine eigenen Romane auszeichnet. Neben einem Faksimile des Promotionsberichts bietet das Heft unveröffentlichte Dokumente und Bilder aus dem Nachlass des Autors und den Tübinger Universitätsakten.
Bestell-Nr.: 136