Wenn Sie sich eine Überwachungskamera zulegen wollen, ist die erste Frage, ob sie außen oder innen angebracht werden soll. Für beide Fälle gibt es ganz unterschiedliche Anforderungen und entsprechend unterschiedliche Modelle. Daher haben wir diesen Test in Outdoor- und Indoor-Überwachungskameras unterteilt.
Vor allem bei Überwachungskameras für draußen müssen Sie rechtliche Aspekte beachten, denn öffentlicher Grund darf nicht aufgezeichnet werden. Mehr dazu lesen Sie weiter unten im Ratgeber-Teil.
Der Markt für Überwachungskameras ist groß und es gibt sie in jeder Preisklasse. Wir haben 70 Modelle für den Außenbereich und 22 für drinnen getestet – sowohl günstige, als auch teure. 66 der getesteten Überwachungskameras sind aktuell noch erhältlich.
Die beste Outdoor-Überwachungskamera
Früher war es sehr teuer, außen am Haus eine Überwachungskamera zu installieren, denn sie musste aufwändig verkabelt werden. Heute kann man sich bei vielen Kameras nicht nur das Videokabel sparen, sondern bei Bedarf auch das Stromkabel: IP-Kameras senden das Signal direkt per WLAN und viele Modelle gibt es mit Akku oder mit eigenem Solarpanel.
Ein Akku muss allerdings regelmäßig geladen werden, für den Dauereinsatz ist eine Verkabelung daher meist doch sinnvoll – oder aber man setzt auf eine Überwachungskamera mit Solarpanel.
Kurzübersicht
Reolink Lumus
Wer viel Wert auf eine top Bildqualität legt, kommt an Reolink nicht vorbei – egal, ob für realistische Farben am Tag oder eine großflächige Infrarot-Ausstrahlung bei Nacht. Die Überwachungskamera Reolink Lumus geht sogar noch einen Schritt weiter und bringt ihr eigenes LED-Licht mit. Das bleibt zwar dezent, sorgt aber auch bei Nacht für sehr gute Farbaufnahmen. Und damit keine Bewegung unerkannt bleibt, ist ein separater Bewegungsmelder integriert.
Eufy Floodlight Cam 2 Pro S330
Eine gut funktionierende Überwachungskamera, die nicht nur ein starres Bild liefert, sondern auch schwenkbar ist, Bewegungen außerhalb des eigenen Sichtbereiches erkennt und Personen verfolgt, ist die eine Sache.
Die andere Sache ist, die Bewegungserkennung zu nutzen, um die Gartenbeleuchtung zu aktivieren. Die Eufy Security Floodlight Cam 2 pro macht nicht das, sie bringt sogar die passende Beleuchtung mit. Und wir reden dabei nicht von zwei kleinen eingebauten LEDs.
Imou Cruiser 4 MP
Unauffällig ist etwas anderes als die Imou Cruiser 4MP. Man fühlt sich beobachtet und das sogar zurecht. Nichts entgeht der Outdoor-Überwachungskamera und es gibt keine Chance sich zu verstecken. Die Cruiser verfolgt jede Bewegung und das ziemlich schnell. Dazu bietet sie farbige Nachtaufnahmen, die zwar nicht brillant, aber ziemlich gut sind.
Eufy SoloCam S230
Ebenfalls nicht unauffällig ist die Eufy SoloCam S230, was an ihrer Größe und etwas kantigen Form liegt. Die braucht sie aber auch, da sie neben einer integrierten Speicherkarte und einem eingebauten Akku auch gleich ihr Solarpanel zum Aufladen des Akkus mitbringt.
Das macht sie unabhängig und besonders einfach zu installieren. Allerdings macht sie das beim Punkt der Datenspeicherung auch etwas unflexibel.
Arlo Go 2
Mit der Arlo Go2 haben wir eine weitere Überwachungskamera, die das Handynetz zur Datenübertragung nutzen kann. Kann! Denn ist WLAN verfügbar, wird das zur schnelleren Datenübertragung genutzt.
Die Bildqualität der Arlo reicht leider nicht an unseren Testsieger von Reolink heran. In puncto App oder Integration in die Sprachsteuerung ist sie jedoch absolut top. Sie bieten von Geofencing bis zu verschiedenen Benachrichtigungen alles, was eine gute Überwachungskamera haben muss und kann in Alexa sogar Routinen auslösen.
Vergleichstabelle













































- Sehr gute Bildqualität
- Farbige Nachtsicht
- 2-Wege-Kommunikation
- Mail-Benachrichtigung
- PC-Software
- Sichtbreite nur 100°
- Cloud nur für eine Kamera kostenlos

- Gute Bildqualität
- Sehr gute Beleuchtung
- Bewegungsverfolgung
- Löst Alexa-Routine aus
- Umfangreiche App

- Gute Nachtsicht
- Farbige Nachtsicht
- Verfolgt bewegliche Ziele
- Sehr übersichtliche App
- Geofencing
- Sehr groß
- Mäßige Sichtbreite

- Gute Bildqualität
- Beleuchtung komplett einstellbar
- Löst Alexa Routinen aus
- Gut ausgestattete App
- Mäßige farbige Nachtsicht
- Begrenzte Datenspeicherung

- WLAN und GSM
- Großer Blickwinkel
- Sehr zuverlässig
- Löst Alexa-Routinen aus
- Wechselbarer Akku
- Mäßige Nachtsicht
- Teure Cloud nötig

- Schwenkbar
- Integrierte Beleuchtung
- Inkl. Solarpanel
- Schlechte Bildqualität
- Kein Aktivitätsbereich
- App schlecht übersetzt

- Schwenkbar
- Bewegungsverfolgung
- Umfangreiche App
- Geringe Auflösung
- Mäßige Bildqualität

- Komfortabel
- Timeline-Übersicht & Zeitraffer
- Ausrichtung & Fixierung
- Erkennt Personen, Fahrzeuge
- Extreme 8MP-Auflösung
- Gutes Bild, auch nachts
- Extra Netzteil (12V) nötig
- Keine Tier-Mensch-Unterscheidung

- Komfortabel
- Timeline-Übersicht & Zeitraffer
- Erkennt Personen und Fahrzeuge
- Hohe Auflösung
- Gutes Bild, auch nachts
- Extra Netzteil (12V) nötig
- Keine Tier-Mensch-Unterscheidung

- 4K-Auflösung
- Kein Account beim Hersteller nötig
- Speichert lokal, keine Folgekosten
- Hochwertiges Gehäuse
- Sehr gute Nachtsicht
- Ethernet-Port nicht verschließbar
- Braucht schnelles WiFi
- Video-Sichtung in App mühsam

- Schwer als Kamera zu erkennen
- Vielfache Speichermöglichkeiten
- Hochwertige Installation
- Flutlicht für bestimmte Ereignisse
- Gute Nachtaufnahmen
- Zwangskonto
- Teils unzuverlässiges WiFi-Setup
- Kein Pinch-Zoom in App

- Viele Möglichkeiten zur Datenspeicherung
- Im Browser nutzbar
- Zur dauerhaften Überwachung
- 180° Blick
- Sehr gute Bildqualität
- Umständliche Einrichtung
- Nur feste Verkabelung
- Nicht smart

- Umfangreiche App
- Datenspeicherung in der Zentrale
- Integrierte Beleuchtung
- Lange Akku-Laufzeit
- Mittlere Bildqualität

- Akku und Solar integriert
- Umfangreiche App
- Löst Alexa-Routine aus
- Mittlere Bildqualität
- Keine farbige Nachtsicht

- Gute Akku-Leistung
- Top Bild bei Tageslicht
- Magnet- und Schraubhalterung
- Mäßiger Blickwinkel
- Installationsprobleme
- Registrierung mit Google hindert Alexa-Funktionen

- Farbige Nachtsicht (ohne Licht)
- Sehr gute Bildqualität
- Gute Speichermöglichkeiten
- 8,3 Megapixel
- Kein WLAN
- Kein 2-Kanal-Audio

- Gutes Bild am Tag
- Extrem großer Blickwinkel
- Mit Akku
- Solarpanel möglich
- Mäßige Bildqualität in der Nacht
- Keine Empfindlichkeitseinstellung
- Teure Cloud nötig

- Schwenkbar
- Bewegungsverfolgung
- Sehr gute Nachtaufnahmen
- Löst Alexe-Routinen aus
- Verschiedene Speicherungsmöglichkeiten
- Kein Aktivitätsbereich einstellbar
- Empfindlichkeit nur ohne Bewegungserkennung einstellbar

- Farbige Nachtsicht
- Mit extra Beleuchtung
- Mit Akku und Solar
- Komfortable App
- Gute Nachtsicht
- Blasse Farben bei Tageslicht

- Unabhängig von Strom und WLAN
- Schwenkbar
- Trotz Funknetz kurze Reaktionszeiten
- Gute Bildqualität
- Funktioniert nicht mit jedem Handynetz

- Farbige Nachtsicht
- Geofencing
- LAN und WLAN
- Sehr übersichtliche App
- Bewegungs- und Privatzonen
- Blasse Farben bei Tageslicht
- Geringe Sichtbreite

- Sehr gutes Bildmaterial
- Hochwertiges Gehäuse
- 12 Volt Stromversorgung
- Kein Account beim Hersteller nötig
- Benutzername für jede Cam
- Keine Folgekosten
- Gute Nachtsicht Ausleuchtung 2 bis 3 Meter
- keine Folgekosten, mit Software auf PC speichern
- Ethernet-Port nicht verschließbar
- Braucht schnelles WiFi, besser Ethernet Betrieb (im WiFi nicht bedienbar)

- Hochwertiges Gehäuse
- Stimmungslicht + Scheinwerfer
- Reaktionsschnell
- Bild/Video Teilen einfach
- 230-Volt-Sockel
- Keine IR-Nachtsicht
- Braucht schnelles WiFi
- Ethernet-Betrieb nicht vorgesehen
- Cloud-Zwang

- Ohne Abo, speichern auf SD-Karte
- Für jeden Standort, da kein Strom und kein WiFi nötig
- Hoher Preis
- SD-Karte ist nicht dabei
- Aufzeichnungslänge 8 Sekunden nicht änderbar
- Kosten durch SIM mit Datentarif

- Robust und kompakt
- Lokale Speicherung auf SD/USB
- Vergleichsweise komplexe App
- Max. 4 Kameras am Hub
- Hoher Preis

- Sehr hochwertig
- Guter Feuchtigkeitsschutz
- Auto-Off
- Filter: Bewegung, Tiere, Personen
- Zeitraffer und Timeline Gegensprechen via App
- Gute Nachtaufnahmen
- Nest Aware Abo fast zwingend Speicherung auf Server

- Löst Alexa-Routine aus
- Integrierte Beleuchtung
- Akku Erweiterung möglich
- Geringe Auflösung
- Mäßige Bildqualität
- Kein Google Assistant

- Sehr großer Blickwinkel
- Routinenauslösung in Alexa
- Bewegungserkennung
- Nicht Diebstahlsicher
- Schlechte Nachtsicht
- Nur IP54

- Per LAN und WLAN nutzbar
- Sehr massiv
- geschützte Aufnahmen
- Mäßige Bildqualität
- Sehr kleiner Betrachtungswinkel
- Keine Tonübertragung
- Verbindung mit Alexa funktioniert nicht

- Farbige Nachtsicht
- Lange Akku-Leistung
- Sehr langsame App
- Mühsame Installation
- Schlechte Nachtsicht
- Umständliche App

- Sehr gutes Bild mit Tageslicht
- Hochwertige Metallausführung
- Alternative Integration möglich
- Umständliche Einrichtung der Kameras

- Sehr gute Tagsicht
- 2-Wege Kommunikation
- Umfangreiche Smart-Home-App
- Mäßige Nachtsicht
- Langsamer App-Start

- Mit Temperatursensor
- Klein und leicht zu verstecken
- Datenspeicherung auf Stick an der Zentrale
- Gute Alexa-Integration
- Mäßige Bildqualität
- Schlechte Nachtsicht
- Verzögerte Benachrichtigung

- Tier-Mensch-Fahrzeug-Unterscheidung
- Home-Base mit Lade-USB
- Großer Akku
- Komplexe Settings möglich
- Home mit WiFi oder RJ45
- Brauchbare Bildqualität
- Gute Talk-Lautstärke, wenn es ruhig ist
- Timeline ohne Activity-Leiste
- Schlechte IR-Nachtsicht
- Abhängig von Internetverbindung

- Einfache Installation und Bedienung
- Zeitplanung und Geofencing
- Regelmäßiger Batterie-Wechsel
- Keine technischen Ergänzungen möglich
- Nachtaufnahmen könnten besser sein
- Cloud-Zwang

- Vielseitig Befestigen
- Montage-Material
- Talk-Funktion z. B. Kinderaufsicht
- Günstiger Cloud-Speicher
- Komplexe App
- Sirene zu leise für draußen
- Video-Speicherung nur mit Abo
- Verzögerte Aufnahme
- Qualität Nachtbild

- Akku-und Netzbetrieb möglich
- Steuert Türglocke
- Gegensprechen via App
- Schnelle und einfache Installation
- Günstiger Cloud-Speicher
- App teilweise unzuverlässig und langsam
- Gute Nachtsicht nur bis 2 Meter
- Akku hält nur zwei Monate
- Solar-Lader ineffektiv

- Viele Möglichkeiten zur Datenspeicherung
- Im Browser nutzbar
- Zur dauerhaften Überwachung
- Umständliche Einrichtung
- Nur feste Verkabelung
- Nicht smart
- Schlechte Bildqualität

- Datenspeicherung per FTP
- Sehr schlechte Bildqualität
- Kaum Nachtsicht
- Teuer
- Schwache Beleuchtung
- Langsame Datenübertragung

- Helles Spotlight – Gesichter nur 2-3 Meter
- Zügig eingerichtet
- Tier, Mensch, Fahrzeug-Unterscheidung
- Paketerkennung, Geofencing
- Befestigung: Plastik-Sockel
- App nicht für jedes Smartphone
- Zweckdienliche Bildqualität
- Schlechte IR-Nachtsicht
- Sirene, 2-Wege-Audio viel zu leise
- Nur mit Abo nutzbar (3 Monate Probe bei Kauf)

- Solider Fuß
- Schnell installiert
- Aktivitätszonen
- REC LED abschaltbar
- Guter Preis
- Plastik-Gehäuse
- 1-Wege-Mikrofon
- Nur 2 Meter Nachtsicht
- 2-Wege-Talk verzögert
- Bild/Video speichern nicht möglich
- Live-View ist nicht Standard
- Timeline mühsam & reaktionsträge
- Batterie schnell erschöpft

- Überwachungsbereiche
- Kein Abo, keine Folgekosten
- Keine Cloud-Speicherung (SD-Karte)
- Ethernet oder WiFi-Betrieb
- Unkomfortable App
- FTP-Speicher unzuverlässig
- Keine Zeitsteuerung
- Minderwertiges Gehäuse

- Ließ sich nicht aktivieren

- 230 Volt Lösung
- Chassis aus Plastik, schlecht fixiert
- Nicht flexibel (Schwenken/Neigen)
- Nur senkrechter Anbau
- Live-Bild und Gegensprechen stark verzögert
- Sirene nur manuell
- WiFi-Anbindung misslungen
- Nachtsicht nur 4 Meter
Überwachungskameras für draußen im Test: Drahtlose Beobachter
Früher mussten Überwachungskameras für den Außenbereich aufwändig verkabelt werden, heute senden sie das Videosignal einfach per WLAN direkt an den Router. Solche IP-Kameras sind wesentlich günstiger als herkömmliche Überwachungskameras und daher für jedermann erschwinglich. IP steht dabei für »Internet Protocol«, IP-Kamera lässt sich also am besten als »Netzwerkkamera« übersetzen.
Eine IP-Kamera ist letztlich also ein kleiner Computer, der mit einem Kameramodul und Infrarotsensoren bestückt ist und als Netzwerkgerät ins heimische Funknetzwerk integriert wird. Mit Hilfe eines Bewegungssensors zeichnet sie Fotos oder Videos auf, sobald jemand ins Blickfeld der Überwachungskamera kommt. Auch Nachtaufnahmen gelingen mit einem eingebauten Infrarot-Scheinwerfer.

IP-Kameras sind direkt mit dem Internet-Router verbunden, etwa der FRITZ!Box oder einem Telekom Speedport. Das hat den Vorteil, dass nicht immer ein Computer laufen muss, um die Videos aufzuzeichnen. Die Verbindung erfolgt entweder über ein Netzwerkkabel oder – wie bei den meisten Überwachungskameras heute – über WLAN. Das ist viel praktischer, denn so spart man es sich, Kabel zu verlegen.
Auch auf einen Stromanschluss kann man bei einigen IP-Kameras verzichten. Sie werden einfach mit Batterien, Akkus oder einem Solarmodul ausgestattet. So können sie völlig frei ganz ohne Kabel platziert werden.
Für den Test haben wir aus dem riesigen Markt der Überwachungskameras über die Zeit von mehreren Updates in Summe 92 Modelle herausgesucht, die das ganze Preisspektrum abdecken, von günstigen Geräten ab rund 50 bis zu teuren Markenkameras, die an der 400-Euro-Marke kratzen.
Überwachungskameras von Markenherstellern werden inzwischen zunehmend von No-Name-Herstellern aus Fernost verdrängt. Die sind oft wesentlich günstiger, bieten aber so gut wie keinen Kundenservice – und haben manchmal eklatante Sicherheitsmängel. So wurde kürzlich bekannt, dass viele günstige Sicherheitskameras über ihre IP-Adressen ohne jeglichen Passwortschutz über das Internet erreichbar sind – so bekommt jedermann Zugriff auf die Kamera.
Bei der Installation sollte man daher auf jeden Fall ein sicheres Passwort für den Zugang zur Überwachungskamera vergeben, und es ist umso wichtiger, dass der Vorgang einfach und verständlich ist.
Schutz gegen Einbrecher
Praktisch alle Outdoor-Überwachungskameras arbeiten mit einer Smartphone-App zusammen, über die ein Alarm direkt ans Smartphone gemeldet wird, entweder als Push-Nachricht, per SMS oder via E-Mail.

Das hört sich auf den ersten Blick verlockend an, denn so kann man einen Einbrecher selbst aus der Ferne auf frischer Tat ertappen und gleich die Polizei verständigen – denkt man sich zumindest.
Doch die Realität sieht anders aus, denn meistens ist es nicht ein unerwünschter Eindringling, der den Alarm auslöst, sondern die Katze des Nachbarn, die über die Terrasse läuft, spielende Kinder oder ein Auto in der Ferne. Selbst Wind, der die Äste von Bäumen bewegt, kann bestimmte Bewegungsmelder auslösen.
In der Praxis wird daher kaum jemand die Push-Nachrichten aufs Handy dauerhaft eingeschaltet lassen – das ständige Gebimmel nervt. Nur in speziellen Bereichen, etwa dem geschützten Eingangsbereich eines Hauses, sind Push-Meldungen sinnvoll. Alternativ begrenzt eine Zeitplanung die Aktivität der Kamera auf die Nachtstunden.
Mehr und mehr Überwachungskameras gehen daran, das Problem zu entschärfen: Einmal durch die Aufteilung des erfassten Bereiches in verschiedene Segmente. Hier kann der Spielplatz von der Überwachung ausgeschlossen werden, die Einfahrt hingegen bleibt überwacht.

Die Filter bei Netatmo und Nest gehen noch einen Schritt weiter: Es gibt sie für Personen, Tiere oder sonstige Bewegungen. Je nach Wunsch lösen dann nur Menschen Alarm aus, Tiere aber nicht. Manche Überwachungskameras bieten sogar Gesichtserkennung: Familienmitglieder können dann unbehelligt eintreten, Fremde lösen einen Alarm oder zumindest eine Videoaufzeichnung aus.

Wirklich verhindern kann eine Überwachungskamera einen Einbruch also nicht, sie wirkt aber abschreckend. Schließlich liefert sie Beweismaterial, mit dem ein Täter unter Umständen identifiziert werden kann. Einen zielstrebigen und gut vorbereiteten Einbrecher wird auch das nicht abhalten, schließlich kann er sich auch vermummen. Aber so gut vorbereitet gehen die meisten Einbrecher nicht zu Werke.
Einige Überwachungskameras verfügen auch über eine Alarmschaltung, über die zum Beispiel eine Sirene oder ein Flutlicht angeschlossen werden kann bzw. ist eine Sirene gleich eingebaut. So macht man potentiellen Einbrechern das Leben noch ein Stückchen schwerer – oder aufgrund ständiger Fehlalarme auch den Nachbarn.
In der Regel verrichtet eine Überwachungskamera ihren Dienst daher eher passiv. Kommt es zu einem Einbruch, kann man das Material der vergangenen 24 Stunden oder – je nach Modell bzw. Abo – auch der letzten Tage oder Wochen sichten. Das ist der eigentliche Sinn einer Überwachungskamera.
Zusatzfunktionen wie der Blick in den heimischen Garten in Echtzeit wirken zwar erstmal attraktiv, mit der Zeit wird die manuelle Bedienung der Überwachungskamera aber in Vergessenheit geraten.
Bildqualität
Alle Outdoor-IP-Kameras im Test lösten mit mindestens 1.280 x 720 Bildpunkten (720p) auf, viele bieten aber auch höhere Auflösungen, etwa 1.920 x 1.080 Pixel (1080p, also FullHD) oder gar 4K (3.840 x 2.160).
Die Videoqualität von Outdoor-Überwachungskameras kann weder mit der eines Smartphones noch der eines Camcorders mithalten. Auch einen optischen Zoom gibt es fast nie. Die Bildqualität ist am ehesten mit einer einfachen HD-Webcam im Klappdeckel eines Notebooks vergleichbar: Relativ starkes Bildrauschen, oft stark überdrehte Kontraste, verfälschte Farben und manchmal unscharfe Flecken im Bild, speziell bei den beweglichen Dome-Kameras.
Auch wenn die Hersteller mit HD oder FullHD werben – die Bildqualität ist nicht unbedingt das, was man erwartet, selbst wenn die hohe Auflösung das suggeriert.

Bildauflösung ist zweitrangig – solange die Bildqualität stimmt
Aber bei einer Überwachungskamera geht es ja auch nicht darum, möglichst schöne Videos vom Einbrecher zu machen, sondern darum, dass sie zuverlässig in allen möglichen Lichtsituationen ein erkennbares Bild liefert – vor allem auch nachts.
Dazu sind IP-Kameras in der Regel mit Infrarot-Lichtquellen ausgestattet, die den Bereich vor der Kamera mit einer für das menschliche Auge unsichtbaren Lichtwellenlänge ausleuchten. Infrarot-Licht im Wellenlängenbereich von 800 bis 1.000 Nanometern kann von jeder Überwachungskamera in Schwarzweiß aufgezeichnet werden. Bei Tageslicht wird der Infrarot-Filter in der Kamera einfach weggeklappt.

Gänzlich unsichtbar sind die Infrarot-Scheinwerfer der meisten IP-Kameras allerdings nicht. Wenn man nachts frontal in die Überwachungskamera blickt, kann man meist rote oder blaue Punkte sehen. Der Grund: IR-Scheinwerfer in Kameras arbeiten meist mit einer Wellenlänge von 850 Nanometern. Es gibt zwar auch unsichtbare 940nm-IR-Strahler, deren Reichweite ist aber nur halb so groß wie die von 850nm-IR-Strahlern.
Typischerweise schauen Überwachungskameras in eine Richtung und leuchten dabei einen engen Bereich aus. Im Test war der ein bis zwölf Meter weit und höchstens vier bis sechs Meter breit. Herstellerangaben von 15 bis 20 Metern Reichweite halten wir für stark übertrieben. Im Test konnten die Scheinwerfer höchstens sechs Meter vernünftig ausleuchten.
Objekte in größerer Entfernung verschwanden in der Dunkelheit. Mit separaten IR-Scheinwerfern aus dem Handel kann man Abhilfe schaffen, falls man mit der Ausleuchtung unzufrieden ist. Das ist bei einem hohen Anspruch an die Nachtsichtqualität sogar empfehlenswert, denn die Infrarot-LED-Scheinwerfer im Kameragehäuse sind selten eine optimale Lösung.

Auch sonst haben eingebauten Scheinwerfer Nachteile: Verschmutzungen auf der Objektivabdeckung führen zu Reflexionen, die die Bildqualität drastisch verschlechtern können. Ein häufiges Problem sind solche Spiegelungen vor allem bei eingebauten Infrarot-LEDs bei Dome-Kameras, denn die Plastikkuppel der Abdeckung reflektiert auch das Infrarot-Licht der LEDs darunter.
Zwar verschmutzen auch externe LED-Strahler, aber das hat allenfalls Auswirkungen auf die Ausleuchtung, nicht auf die Bildqualität. Abstrahlwinkel und Leuchtweite sind bei eingebauten LED-Strahlern im Kameragehäuse in jedem Fall ungünstiger als bei externen LED-IR-Scheinwerfern. Außerdem lockt die Abwärme der eingebauten IR-LEDs Insekten und Spinnen an, die sich gern an der Überwachungskamera niederlassen und die Sicht blockieren.
Bis vor wenigen Jahren besaßen Überwachungskameras im besten Fall eine Auflösung von 640 x 480 Pixeln (VGA). Für den Einsatzzweck reicht das auch heute noch aus, aber viele Käufer erwerben trotzdem gerne hochauflösende Megapixel-Kameras: 1.920 x 1.080 Bildpunkte sind heute der Standard.
Eine geringere Auflösung kann sinnvoller sein
Weil die Bildsensoren trotz höherer Auflösung aber nicht größer werden, benötigen solche Überwachungskameras mehr Licht, um die gleiche Detailschärfe zu liefern. Sie beginnen dadurch schneller zu rauschen als Kamerasysteme mit geringen Auflösungen.
Die Folge des Bildrauschens: Die Qualität der Bilder sinkt, die erforderliche Bandbreite und der Speicherbedarf steigen um bis zu 80 Prozent und intelligente Analysefunktionen liefern permanent Fehlergebnisse. Unser Tipp: Entscheiden Sie sich gleich für eine geringere Auflösung – maximal 1080p bei netzbetriebenen Kameras und maximal 720p bei Akku-Kameras.
So oder so sollte ihre Überwachungskamera ein sehr gutes WiFi-Signal haben – oder besser noch per Ethernet-Kabel verbunden sein – , sonst nerven ständige Verbindungsfehler, eine quälend langsame App und deutliche Zeitverzögerungen beim Live-View.

Apps günstiger Kameras: Oft nicht brauchbar oder zu komplex
Namenhafte Hersteller wie Logitech, Nest, Netgear, Netatmo, D-Link, Ring, Eufy und Reolink haben viel Zeit und Mühe in die Entwicklung komfortabler Apps investiert. Das merkt man diesem Programm auch an. Als Nutzer fühlt man sich wohl, selbst wenn man sich hier und da etwas einarbeiten muss.
Viele günstige Hersteller haben dafür keine Zeit. Sie versuchen entweder durch zahlreiche Funktionen und überbordende Einstellungsmöglichkeiten den Nutzer einzuschüchtern (Instar, LogiLink, Wansview) oder sie haben nur eingeschränkte Einstellungsmöglichkeiten (Abus, Samsung, Blink XT). Von Komfort wollen wir gar nicht reden. Ein richtiger Wohlfühlfaktor wollte da nicht aufkommen.
Die Dome-Kameras von LogiLink, Trendnet und Foscam, aber auch die Instar-Kameras setzen beim Thema Bedienung noch eins drauf: Sie können per PC- oder Mac-Software oder einfach per IP-Zugriff im Browser bedient und eingerichtet werden. Der Laie steigt bei diesen Profi-Tools jedoch schnell aus, denn »einfach« und »komfortabel« ist hier gar nichts.
Für den Profi, der vier oder mehr Überwachungskameras einrichtet und die Überwachung hautsächlich vom PC aus steuert, sind LogiLink, Instar, Wansview oder Foscam allerdings mächtige Tools. Von der Zeitplanung, der Bildanpassung bis hin zum FTP-Speicherort bleiben kaum Wünsche offen.

Speicher: Online oder auf Karte
Viele IP-Kameras speichern das aufgezeichnete Videomaterial auf fest eingebaute oder von außen eingesteckte SD-Speicherkarten. Alternativ kann das Material bei einigen Überwachungskameras auch gleichzeitig auf einem Onlinespeicher abgelegt werden – darüber sollten Sie sich vor dem Kauf genau informieren. Oft müssen Sie separat eine Speicherkarte erwerben, die können Sie dann gleich mitbestellen.

In Punkto Ausfallsicherheit ist die Onlinespeicherung ideal, denn auch bei Zerstörung der Kamera bleibt das Beweismaterial erhalten.
Einige wenige Überwachungskameras verfügen über einen eigenen Router (Netgear Arlo, D-Link, Reolink Go, Eufy, Blink XT), gewissermaßen als Empfangsteil der Kamera, das man im Haus unterbringt. Auf diesem kann das Videomaterial teilweise auf einem USB-Stick oder einer SD-Karte gespeichert werden.
Wenn die Überwachungskamera manuell mit der Smartphone-App ausgelöst wird, werden Bilder und Videos meistens direkt auf dem Speicher des Smartphones abgelegt.
Bewegungserkennung
Der Bewegungssensor ist ein passiver Infrarot-Sensor (PIR-Sensor), der auf Bewegung in Verbindung mit Wärme reagiert. So kann er den Erfassungsbereich laufend nach Lebewesen absuchen, denn die strahlen Wärme ab.

Vor dem vier mal fünf Millimeter großen Sensor sitzt eine Linsenanordnung, die den Erfassungsbereich in Zonen aufteilt. Jede Linse sieht einen genau abgegrenzten Bereich und lenkt auftretende Wärmestrahlung direkt auf den PIR-Sensor. Bewegt sich eine Wärmequelle durch die einzelnen Zonen, werden unterschiedliche Ladungsdifferenzen auf dem PIR-Sensor erzeugt und der Alarm wird ausgelöst.
Eine andere Möglichkeit der Bewegungserkennung ist das konstante Aufzeichnen eines Videostreams. Verändert sich der Bildinhalt sehr schnell, etwa wenn eine Person durch das Sichtfeld läuft, wird der Alarm ausgelöst.
Doch ein solcher Bildvergleich kann unter Umständen viele Fehlalarme produzieren, etwa, wenn Bäume sich durch Wind bewegen, starker Schnee fällt oder Autos durchs Bild fahren. Zuverlässiger sind Überwachungskameras mit passiven Infrarot-Sensoren.
Was ist mit Ton?
Während einige Überwachungskameras komplett auf die Audioaufzeichnung verzichten, können andere mit einem Außenmikrofon ergänzt werden oder haben ein integriertes Mikrofon (fast alle Modelle). Einige IP-Kameras haben sogar einen Lautsprecheranschluss bzw. eingebaute Lautsprecher. Zusammen mit einem Mikrofon können sie dann auch als Gegensprechanlage eingerichtet werden. Die Qualität dabei ist aber bestenfalls zufriedenstellend und in Umgebungen mit Umgebungslärm kaum verständlich.
Rechtliche Situation
Privatnutzer in Deutschland müssen sich auf ihren Grundstücken und in ihren Wohnungen wenig Gedanken über Datenschutzbestimmungen machen, wenn sie eine Überwachungskamera einsetzen wollen. Sie müssen noch nicht einmal konkrete Gründe dafür nennen. Teile einer öffentlichen oder vom Nachbarn genutzten Fläche dürfen aber nicht überwacht werden. Es gilt allgemein die Transparenzpflicht: Wenn Sie Ihren Besuchern gegenüber fair sein möchten, sollten Sie Hinweise bzgl. der Überwachungskamera anbringen.
Nur das eigene Grundstück darf überwacht werden
Gezielte Beobachtungen des Nachbargrundstückes sind allerdings klar verboten. Das wäre eine tiefgreifende Verletzung des Persönlichkeitsrechts des Nachbarn und er könnte auf Schadenersatz und Schmerzensgeld klagen. Um keinen Unfrieden zu stiften, sollten Sie im Zweifel mit Ihren Nachbarn über das Vorhaben sprechen und darauf hinweisen, welche Bereiche aufgezeichnet werden. Vor allem, wenn es um gemeinsame Zuwege und Flächen geht, ist eine einvernehmliche Absprache Pflicht.
Dabei spielt es nach aktueller Rechtslage keine Rolle, ob die Überwachungskamera eine Attrappe oder technisch gar nicht funktionsfähig ist. Entscheidend ist, dass Ihr Nachbar oder ein Besucher von einer Aufzeichnung ausgeht und sich beobachtet fühlt.
Vorsicht ist auch geboten, wenn öffentliche Gehwege, Parkplätze etc. durch die Kamera mit überwacht werden. Deutsche Gerichte räumen dem Persönlichkeitsrecht des Passanten regelmäßig mehr Gewicht ein als den Schutzinteressen eines Hausbesitzers. Mehr dazu können Sie in einer Broschüre der Universität Münster nachlesen.
Gewerbe
Gaststätten, Hotels, Geschäfte oder Bürogemeinschaften berufen sich in der Regel auf ihr Hausrecht, wenn sie Überwachungskameras installieren. Hier gibt es jedoch datenschutzrechtliche Vorschriften, schließlich handelt es sich um öffentlich zugängliche Räume im Sinne von § 6b Bundesdatenschutzgesetz (BDSG).
Grundsätzlich dürfen Pächter und Eigentümer aber Maßnahmen gegen Diebstahl oder Beschädigungen des Eigentums ergreifen und die Videoüberwachung ist dabei ein legitimes Mittel zur Prävention und zur Aufklärung. Eine heimliche oder verdeckte Videoüberwachung verletzt aber die Interessen der Betroffenen und ist daher grundsätzlich unzulässig. Das gilt vor allem für Gaststätten oder ähnliche Lokale.
Produktionsstätten, Büros und Küchen sind kritisch
Produktionsstätten ohne Publikumsverkehr, Büros oder auch Küchen sind bei der Überwachung grundsätzlich ein kritischer Fall, die Inhaber oder Entscheider sollten sich auf jeden Fall über ihren rechtlichen Spielraum genau informieren. Wirtschaftsgänge, Lager, Außenbereiche oder Parkplätze sind hingegen selten problematisch.
In der Schweiz ist die Rechtslage ähnlich wie in Deutschland. Mehr Informationen dazu finden Sie beim eidgenössischen Datenschutzbeauftragten.
In Österreich ist die Gesetzeslage dagegen strenger: Hier sind Überwachungskameras meldepflichtig, sobald sie Videomaterial aufzeichnen. Im gewerblichen Bereich darf Videoüberwachung nur in begründeten Ausnahmefällen eingesetzt werden und muss ebenfalls vorab genehmigt werden. Mehr Informationen dazu finden sie bei der österreichischen Datenschutzbehörde.
Der Haken mit der Datenspeicherung
Der einfachste Weg, die Aufnahmen einer Überwachungskamera zu speichern, ist eine Speicherkarte in der Kamera, auf die sich mittels App zugreifen lässt. Das ist allerdings auch der einfachste Weg, die Aufnahmen zu sabotieren. Entdeckt ein Einbrecher die Kamera, kann er diese auch gleich noch entwenden und es bleiben einem nicht mal mehr die Aufnahmen der Tat.
Aufzeichnungen niemals nur in der Kamera speichern!
Deutlich besser und sicherer ist die Speicherung in einer Cloud, was sehr viele Hersteller inklusive der App-Nutzung anbieten. Doch Vorsicht, bei etlichen Anbietern ist die Nutzung stark eingeschränkt und nur in einer bezahlten Premium-Variante wirklich sinnvoll. Canary verlangt dafür beispielsweise jeden Monat 10 Euro, und bei mehr als einer Kamera wird es noch teurer.
Sicher und kostengünstig ist die Speicherung im eigenen Netzwerk. Die kann über die Zentrale Kamerasteuerung, einen eigenen Daten-Server erfolgen oder sogar der USB-Stick an der Fritz!Box sein. Gerade Xiaomi zeigt sich da sehr offen und man kann zur Datenspeicherung jeden im Netzwerk befindlichen Rechner nutzen.

Unser Favorit
Reolink Lumus
Überwachungskameras von Reolink sind bei mir schon länger im Einsatz, und das aus einem guten Grund: Reolink überzeugt mit einer tollen Bildqualität – am Tag wie auch in der Nacht. Die Reolink Lumus ist da keine Ausnahme und legt qualitativ sogar noch eine Schippe drauf. Schaltet sich bei einer Bewegungserkennung der integrierte LED-Scheinwerfer ein, gibt es auch Nachtaufnahmen mit tollen Farben.
Die alte Methode, dass die neue Überwachungskamera ein eigenes WLAN-Netz stellt, in das man sich einloggen und dann der Kamera die eigenen WLAN-Daten verraten muss, kennt sicher jeder noch. So umständlich ist es heute nicht mehr und die Reolink App zeigt, wie es sogar ganz einfach geht.
Einfache Installation mit QR-Code
Ein Klick auf das Plus-Zeichen genügt, um eine neue Überwachungskamera hinzuzufügen, und der Scanner wird aktiviert. Jede Kamera besitzt einen QR-Code, und somit weiß die App jetzt genau, welche Kamera hinzugefügt werden soll. Aus den anschließend eingegebenen WLAN-Daten erzeugt die App nun wiederum einen QR-Code, den die Kamera ausliest.
Jetzt muss die Kamera in der App nur noch benannt und mit einem Passwort versehen werden, und schon ist sie einsatzbereit. Einfacher geht es kaum, eine Überwachungskamera mit dem WLAN zu verbinden.
Software
Eine Überwachungskamera kommt selten allein und daher sollte die App auch dafür bereit sein. Hier präsentiert sich die Reolink App sehr aufgeräumt und zeigt übersichtlich die Vorschaubilder aller Kameras. Auf Wunsch kann man sich auch für eine Kamera entscheiden, die beim Öffnen der App in der Live-Ansicht gestartet wird.
Nur das responsive Design passt nicht ganz. Während die Vorschaubilder auf dem Smartphone das richtige Seitenverhältnis haben, sind sie auf dem Tablet gequetscht beziehungsweise in die Breite gezogen. In der Vollansicht stimmt das Seitenverhältnis aber wieder.
An der App-Bedienung gibt es nichts auszusetzen. Es gibt ein Hauptmenü für grundlegende Einstellungen und für jede angelernte Kamera eigene Einstellungsmöglichkeiten für die Beleuchtung oder den Überwachungszeitraum. Aufnahmen können durch Bewegungserkennung, Zeitplan oder auch dauerhaft gestartet werden.
Bildqualität
Bereits die Reolink Argus 2 hat uns vor einigen Jahren mit ihrer guten Nachtsicht überzeugt. Klar kann sie heute nicht mehr mit allen aktuellen Überwachungskameras mithalten, aber auch Reolink hat nicht geschlafen und der Lumus neben kräftigen IR-LEDs auch ein Spotlight verpasst.
Auch bei Nacht eine tolle Bildqualität
Dank der Kombination mit einem Sternlicht-CMOS-Sensor sind so auch bei Nacht Aufnahmen mit kräftigen Farben möglich. Das Spotlight schreckt zusätzlich ab oder leuchtet den Weg, wenn man selbst bei Dunkelheit heimkehrt. Aber auch am Tage entstehen beeindruckende Aufnahmen, und wäre das verzerrte Bild nicht, um einen größeren Weitwinkel zu ermöglichen, könnte man es für ein gutes Foto mit einem Smartphone halten.
Datenspeicherung und Alarmierung
Grundvoraussetzung für die Datenspeicherung ist eine eingesetzte MicroSD-Karte. Nur stellt das nicht die optimale Lösung dar. Wird die Kamera entwendet, sind auch die Aufnahmen weg, die den Täter überführen könnten.
Als zweite Alternative steht die Reolink-Cloud zur Verfügung. Die ist zwar auf ein Gigabyte und eine Speicherdauer von sieben Tagen begrenzt, in dieser Form aber kostenlos. Bereits für monatlich 3,49 Euro kann die Speicherung auf 5 Kameras, 30 Tage und 30 GB erweitert werden. Das ist gegenüber vielen anderen Anbietern mehr als fair.
Ganz ohne weitere Kosten funktioniert die Datenspeicherung mit einem Netzwerkrekorder, der ebenfalls von Reolink angeboten wird. Die Geräte sind zwar nicht ganz günstig, bieten aber einen großen Speicherplatz und die eigenen Daten bleiben auch im eigenen Netzwerk.
Bei der Arbeitsgeschwindigkeit kann die Reolink Lumus absolut überzeugen. Die App startet innerhalb von drei Sekunden und bereits eine Sekunde später ist das Bild der gewünschten Kamera auf dem Display. Das unterbietet im aktuellen Update keine andere Überwachungskamera.
Ebenso schnell ist die Benachrichtigung per Push-Meldung. Auch hier vergehen zwischen Bewegungserkennung und Benachrichtigung lediglich drei Sekunden. Etwas länger dauert die E-Mail, aber wenigstens besteht diese Möglichkeit. Einen solchen »Luxus« bieten nur namhafte Hersteller. Die meisten günstigen Kamerasysteme beschränken sich auf die Benachrichtigung per App.

Nachteile?
Auf den ersten Blick bietet die Reolink Lumus keinen Punkt zur Beanstandung. Man kann natürlich den nicht sonderlich guten Klang der 2-Wege-Kommunikation kritisieren, darf dabei aber nicht vergessen, welche Technik in der Überwachungskamera steckt und dass das Platzangebot für einen guten Lautsprecher beschränkt ist.
Einen besonderen Wunsch gibt es natürlich, und das wäre eine Lumus mit Akku. Das passende Solarmodul für die Ladung des Akkus bietet Reolink ja bereits an.
Reolink Lumus im Testspiegel
Bisher sind uns keine aussagekräftigen Testberichte zur Reolink Lumus bekannt. Sollten wir neue finden, so tragen wir diese hier nach.
Alternativen
Eufy Floodlight Cam 2 Pro S330
Fakt ist, die Eufy Floodlight Cam 2 Pro oder kurz S330 ist nicht gerade günstig. Fakt ist aber auch, sie bietet weit mehr als eine typische Überwachungskamera. Es gibt welche die schwenken und verfolgen erkannte Personen, welche mit farbiger Nachtsicht, mit integrierter Beleuchtung, welche die lösen in Alexa Routinen aus… Die Eufy S330 kann einfach alles und das auch noch (fast) perfekt.
Der erste Punkt der auffällt, sind ziemlich großen LED-Panels. Davon gibt es drei Stück, die sich gemeinsam neigen lassen. Die beiden äußeren können dazu nochmal einzeln gekippt und zur Seite gedreht werden. Dadurch ergibt sich eine beleuchtete Fläche von über 180 Grad. Wie effektiv das funktioniert, zeigen die Bilder mit warmweißen und kaltweißen Licht.
Das praktische daran ist, die Möglichkeit, das Licht separat und ohne Alarmstellung der Kamera zu nutzen. Das funktioniert mit Bewegungserkennung oder nach Sonnenauf- und Untergang. Für jede Funktion (Nachtlicht, Bewegungserkennung und manuelle Schaltung) lassen sich Lichtfarbe und Helligkeit separat einstellen.
So super wie die Beleuchtung ist auch die App mit ihren Möglichkeiten. Aktivitätsbereiche, Menscherkennung, Geofencing oder Einstellungen zur Aufnahmequalität sind da schon keine Besonderheit mehr. Was eine gute Überwachungskamera können muss, die Eufy Floodlight Cam 2 Pro kann es.
Was sie auch beziehungsweise besonders gut kann, ist die Bewegungsverfolgung. Denn diese beschränkt sich nicht nur auf die Verfolgung. Wird zu einem günstigen Moment ein Gesicht erkannt, wird das eingefangen, vergrößert und zur Alarmmeldung ausgeliefert. Mit Basisstation, soll das Gesicht sogar einer Person zugeordnet werden können.
Eine ebenso interessante Sache ist die Bewegungserkennung. In den meisten Fällen wird diese von der Kamera ausgelöst, nur ist der Sichtwinkel bei schwenkbaren Kameras meist nicht groß. Das stört nicht weiter, denn es lässt sich einrichten, ob auch Bewegungen außerhalb des Blinkwinkels erkannt werden soll. Dann schwenkt die Eufy sofort zur Seite und zur erkannten Bewegung.
Was wäre eine Überwachungskamera ohne smarte Anbindung? Natürlich kann die S330 auch das, beschränkt sich aber auf Amazon Alexa und Google Assistant. Getestet haben wir Alexa und da ist wirklich alles möglich.
Das Bild der Kamera lässt sich in der Alexa-App anzeigen, die Bewegungserkennung kann Routinen auslösen und selbst die LED-Beleuchtung lässt sich (separat) über die App steuern. Als hätte man eine smarte Kamera und eine smarte Beleuchtung.
Der letzte wichtige Punkt einer guten Überwachungskamera ist die Qualität der Aufnahmen. Eine Auflösung von 2560 x 1440 px (3,7 MP) ist schon ordentlich, genutzt wird diese aber auch sehr gut. Nicht jede Überwachungskamera kann so gut mit ihrer hohen Auflösung umgehen.
Bei Tageslicht liefert die Eufy Floodlight Cam 2 Pro absolut naturgetreue Farben und einen (für eine Schwenkkamera) recht großen Betrachtungswinkel. Mit IR-Licht reicht es für ein gutes Bild mit gleichmäßiger Ausleuchtung, weißen, schwarzen und grauen Tönen aus.
Auch die farbige Nachtsicht überzeugt mit recht guten Farben, könnte mit dem großen LED-Flutlicht aber noch etwas besser sein. Gegenüber vielen anderen farbigen Nachtsichten, ist das aber ein Meckern auf sehr hohem Niveau.
Imou Cruiser 4 MP
Läuft man an einer Überwachungskamera vorbei und diese verfolgt einen, geht man davon aus, dass da jemand sitzt und einen beobachtet. Dem muss nicht so sein. Die Imou Cruiser 4MP macht das automatisch und ganz von selbst, sofern man das möchte und die Funktion aktiviert hat. Dann reagiert sie aber sehr schnell und verliert die verfolgte Person auch nicht, wenn diese etwas flotter unterwegs ist.
Auf den ersten Blick ist die Cruiser recht klobig, groß, leicht und wirkt dadurch nur bedingt hochwertig. Aufgrund der Möglichkeit der Schwenkbewegung ist eine kleinere Bauweise aber kaum möglich. Und vom Material und der Verarbeitung her gibt es auch nichts auszusetzen.
Die Cruiser verfügt über zwei Antennen und schwenkt horizontal um 355° als auch senkrecht um 90°. Nimmt man den Betrachtungswinkel von 88° in der Breite und 46° in der Höhe dazu, ermöglicht sie also einen kompletten Rundumblick.
Die beigelegte Halterung ermöglicht die Montage an der Wand oder der Decke und kann alternativ auch einfach hingestellt werden. Der Anschluss erfolgt über eine kurze Kabelpeitsche, die die Spannungsversorgung und einen LAN-Anschluss beinhaltet. Um diese wetterfest zu gestalten, liegt eine Verschraubung bei, die über den Stecker gezogen und mit einer dicken Dichtung Schutz vor Wettereinflüssen bietet.
Die App Imou Life ist relativ flink und sehr übersichtlich. Kameras werden mit der einfachen QR-Code-Methode hinzugefügt und beim Öffnen der App auch mit einem Vorschaubild angezeigt. So sieht man sofort, welche Kamera wo installiert wurde. Alternativ können auch alle Kameras gleichzeitig in der Live-Ansicht gezeigt werden.
Um die Bewegungserkennung der Imou Cruiser zu verbessern, lassen sich Aktivitätszonen und auch Privatbereiche festlegen. Zusätzlich lässt sich programmieren, zu welchen Zeiten sich die App per Push melden soll und zu welchen nicht. Leider gibt es auch nur diese Form der Benachrichtigung.
Die Kooperation mit Alexa scheint noch in den Kinderschuhen zu stecken. Wie bei den meisten Überwachungskameras, lässt sich das Bild auf dem Echo Show anzeigen. Zusätzlich werden die Kameras von Imou aber auch als Auslöser einer Routine angezeigt, was eher selten ist. Nur bei der Anwahl erscheint dann doch die Fehlermeldung, dass das Gerät momentan nicht unterstützt wird. Vielleicht ändert sich das mit einem Update.
Die Qualität der Aufnahmen ist nicht perfekt, aber ziemlich gut. Am Tage gibt es nichts zu meckern und die Imou Cruiser 4MP liefert satte Farben. Das Bild könnte nur etwas heller sein.
Nachts sollen auch farbige Aufnahmen gemacht werden, wofür es verschiedene Einstellungen und eine LED-Beleuchtung gibt. Hier muss man sich ein wenig ausprobieren, wie die besten Aufnahmen gemacht werden. Bei uns hat das mit der farbigen Nachtsicht nicht so gut funktioniert.
Die Imou Cruiser 4 MP bietet gute Bilder und eine ordentlich ausgestattete App. Ihr großer Vorteil liegt aber in der schwenkbaren Ausführung, die selbstständig bewegliche Ziele verfolgt. Ohne erkannte Bewegung dreht sie sich wieder auf ihre Ausgangsposition zurück.
Eufy SoloCam S230
Jede Überwachungskamera braucht eine Spannungsversorgung, eine Netzwerk- oder Internetanbindung und eine Speichermöglichkeit. An zwei der Punkte kann man mit der Eufy SoloCam S230 ein Häkchen machen. Sie hat Strom, versorgt sich selber damit und eine Speicherkarte ist ebenfalls bereits eingebaut.
Zugegeben, dezent ist die SoloCam nicht. Das ist allerdings auch nicht möglich, da das integrierte Solarpanel nun mal etwas Platz benötigt, um genügend Sonnenstrahlen einfangen zu können. Das macht sie größer und optisch auch etwas unförmig. Aber egal, es kommt auf die Funktionen an.
Die Eufy SoloCam SS230 kommt mit der typischen Kamera-Befestigung, die inzwischen sehr viele Überwachungskameras nutzen. Im Idealfall können Kameras sogar einfach ausgetauscht werden. Zusätzlich gibt es einen SYNC-Knopf und einen USB-C-Anschluss, über den sie bei zu wenig Sonne extern aufgeladen werden kann.
Entweder liebt man die Eufy SoloCam S230 oder findet einige Punkte, die einem gar nicht gefallen. Die Tatsache, dass sie mit eingebautem Akku, Solarpanel und fester Datenspeicherung ziemlich selbstständig arbeitet, zieht leider auch nach sich, dass sie in manchen Punkten unflexibel ist.
So gibt es beispielsweise keine andere Möglichkeit, als den internen Speicher zur Videoaufzeichnung zu nutzen. Es gibt keine Cloud – was einige sicher als Vorteil sehen – und auch keine Netzwerkaufzeichnung. Die S230 sollte also möglichst so angebracht werden, dass sie weder zerstört noch mitgenommen werden kann. Denn dann sind auch die Aufzeichnungen weg.
Dafür ist die App mit vielen weiteren Funktionen vollgestopft. Es lässt sich die Empfindlichkeit der Auslösung einstellen, der Erfassungsbereich ist flexibel einstellbar und auch die Verknüpfung mit der Sprachsteuerung klappt.
In Amazon Alexa lässt sich die Eufy sogar so gut integrieren, dass sie Routinen auslöst und beispielsweise die Gartenbeleuchtung einschaltet. Wird eine gewisse Zeit keine Bewegung erfasst, kann die Beleuchtung per Routine wieder abgeschaltet werden.
Bei der Bildqualität bewegt sich die Überwachungskamera Eufy SoloCam S230 in einem guten bis sehr guten Rahmen. Die Farben dürften gern etwas kräftiger sein, das Bild bringt aber eine gute Schärfe und auch ein recht großes Blickfeld mit.
Bei Dunkelheit und ohne die integrierte LED-Beleuchtung funktioniert die farbige Nachtsicht nicht. Das könnte allerdings auch an der blendenden Straßenlaterne liegen, die dem Sensor mehr Licht suggeriert als auf der überwachten Fläche tatsächlich ankommt. Damit haben viele Überwachungskameras ein Problem.
Mit aktivierter Beleuchtung sieht das Bild wieder recht gut aus. Es ist zwar bei weitem nicht so scharf wie mit Tageslicht aber Personen wären zu erkennen. Mit aktiver IR-Beleuchtung gibt es zwar keine farbigen Aufnahmen mehr aber das Bild wird gestochen scharf und ist nahezu perfekt.
Man liebt oder hasst sie. Die Eufy SoloCam S4230 besitzt einen fest verbauten Akku und ein integriertes Solarpanel. Selbst die Speicherkarte ist bereits eingebaut. Das ist einerseits sehr praktisch und lässt die Eufy selbstständig arbeiten, damit ist man aber auch unflexibel bei der Datenspeicherung, was so mancher nicht mögen wird.
Arlo Go 2
Fällt das WLAN mal aus, liefern die meisten Überwachungskameras kein Bild mehr und fällt der Strom aus, sind davon auch die LAN-Kameras betroffen. Die einzige Alternative ist daher das Funknetz, wofür es Überwachungskameras mit SIM-Karte gibt. Die Arlo Go2 kombiniert WLAN mit dem Funknetz. So wird, wenn möglich, das schnelle WLAN genutzt und steht das mal nicht zur Verfügung, das 2G/3G-Netz.
Überwachungskameras von Arlo sind bei uns schon einige Jahre im Einsatz und man kann ihnen nicht nachsagen, dass sie nicht zuverlässig arbeiten würden. Vorteilhaft ist bei fast allen Modellen, dass sie die Möglichkeit bieten, Aufnahmen zentral auf einem USB-Stick zu speichern.
Dazu darf man sie aber nicht direkt in das WLAN einbinden, sondern muss die Überwachungskameras mit der Basisstation von Arlo verknüpfen. Auf Dauer ist es günstiger, die Basis extra zu kaufen, als monatlich in die Cloud-Speicherung zu investieren. Die Mitgliedschaften zur Cloud-Speicherung beginnen bei 4,99 Euro pro Monat und reichen bis 16,99 Euro. Genauere Informationen findet man auf der Website des Herstellers.
Einige ältere Modelle können sogar nur mit der Basisstation arbeiten. Bei der Arlo Go2 funktioniert das in dieser Form nicht. Da sie sich per UMTS in das Telefonnetz einwählt, bleibt nur die Cloud oder aber die MicroSD-Karte, die separat eingesteckt werden kann. Also wer nicht möchte, muss dennoch nicht die Cloud nutzen.
Die Installation in das WLAN-Netz ist sehr einfach. Die App öffnen, ein neues Gerät hinzufügen und per QR-Code die WLAN-Daten übertragen. Das war es bereits. Möchte man auch den mobilen Zugang einrichten, wird es etwas haarig, denn die Anleitung verschweigt hier etwas.
Ehe der UMTS-Zugang genutzt werden kann, muss bei jeder Telefonkarte der PIN eingegeben werden. Nur geht das bei einer Überwachungskamera nicht. Daher muss die SIM-Karte erst in einem Smartphone oder anderem Gerät freigeschaltet und der PIN deaktiviert werden. Erst dann kann die SIM-Karte in die Überwachungskamera. Mit der Erfahrung durch andere Kameras, ist die Verbindung dann ebenso schnell hergestellt.
An der Arlo App gibt es wenig auszusetzen. Gerade wer mehrere Kameras von Arlo nutzt, wird sich über die übersichtliche Ansicht freuen. Alle Kameras können in der Übersicht einzeln aktiviert und beobachtet werden.
Ebenso lässt sich einzeln einstellen, wie jede einzelne Kamera auf eine Bewegungserkennung reagiert. Soll sie nur ein Video aufnehmen? Eine Push-Nachricht oder Email senden? Die Sirene auslösen?Dabei lässt sich auch festlegen, in welchem Bereich Bewegungen erkannt werden sollen und ob sie von einem Menschen, einem Tier oder Auto kommen. Selbst abgelegte Pakete können erkannt werden.
Ein besonderes Highlight der Arlo Überwachungskameras und auch der Arlo Go2 ist die Verknüpfung mit Alexa. Hat Alexa bereits Zugriff auf die Kameras, muss gar nichts unternommen werden. Automatisch wird jede neue Arlo hinzugefügt.
Und interessant ist – das hat bei der Reolink Go 3G/4G nicht funktioniert – dass trotz der mobilen Einbindung eine komplette Integration in Alexa besteht. Also selbst wenn die Go2 nicht mit dem WLAN verbunden ist, kann sie als Auslöser einer Routine genutzt werden und bei erkannter Bewegung beispielsweise die Gartenbeleuchtung einschalten.
Die Bildqualität: Wenn Arlo hier irgendwann mal ordentlich zulegt, könnte der Thron der Reolink Lumus wackeln. Denn in puncto App ist Arlo klasse und die Integration in Alexa super. Da muss sich Reolink sogar geschlagen geben. Bei der Bildqualität kann die Arlo Go2 wiederum keiner Reolink das Wasser reichen.
Bei Tageslicht sind die Aufnahmen noch toll. Nicht ganz scharf aber mit perfekten Farben. Nachts wird es dann leider ziemlich matschig. Egal ob in farbiger Nachtsicht oder mit IR-Beleuchtung, die Schärfe der Tagaufnahmen wird nicht mehr erreicht, was sehr schade ist.
Aus technischer Sicht passt bei der Arlo Go2 von der App bis zur mobilen Nutzung mit SIM-Karte alles. Die Nutzung des Handy-Netzes verzögert alles um zwei bis drei Sekunden aber ansonsten gibt es keine Einschränkungen. Auch die Integration in die Sprachsteuerung von Alexa ist top. Leider hapert es wieder an der Bildqualität. Hier muss Arlo einfach noch eine Schippe drauflegen.
Außerdem getestet
Annke FCD600 I51DW
Die Überwachungskameras von Annke sind eher selten im privaten Bereich zu finden und gehören in die Überwachung von Firmen und Betrieben. Dort gibt es ein schnelles und gut ausgebautes Netzwerk und Netzwerkrekorder zeichnen rund um die Uhr auf.
Genau dafür ist auch die Überwachungskamera Annke FCD600 ausgelegt. Sie benötigt einen festen Stromanschluss und vor allem eine schnelle Netzwerkanbindung. Dazu können Alarmsignale ebenso per Kabel übertragen werden. Eine smarte Anbindung an eine Sprachsteuerung ist nicht nötig und die gibt es daher auch nicht.
Trotzdem hat die FCD600 mehr als begeistert. In ihr schlummern 2 Kameras, deren Bilder sich überschneiden und anschließend als ein 180° Blick ausgegeben wird. Das bietet eine enorm große Sichtfläche und das auch noch in brillanter Qualität.
Egal ob am Tage bei Sonnenschein oder in der Nacht mit IR-Beleuchtung, alles wird scharf dargestellt und Details sind gut zu erkennen. Das schaffen selbst Kameras mit einem viel kleinerem Bildausschnitt nicht. Mit beiden Kameras kommt die Annke auf immerhin 6 MP.
Nachts muss man sich aber nicht mit einem schwarz/weißem Bild zufrieden geben. Dank einer eingebauten LED-Beleuchtung ist auch eine farbige Nachtsicht möglich und selbst die kann sich sehen lassen. Obwohl die Fläche gar nicht so hell erleuchtet wird, sind weiße Flächen tatsächlich weiß und Farben werden gut dargestellt.
Nachteilig bei einer solch guten Darstellung über zwei Kameras ist allerdings, dass sie eine sehr schnelle Netzwerkanbindung benötigt. Im Test wurde das Livebild leider öfter von Artefakte überlagert.
TP-Link Tapo C420S2
Wenn es um die reine Bildqualität geht, wird die TP-Link Tapo C420 sicher nicht unter den Empfehlungen zu finden sein. Bei Tageslicht wirkt alles irgendwie unscharf, sehr aufgehellt und dadurch auch wieder blass. Und das, obwohl der Blickwinkel relativ klein ausfällt und die Kamera mit 2K QHD beworben wird.
Eine farbige Nachtsicht ist dank eingebauter LEDs zwar möglich, nur rein auf diese sollte man sich nicht verlassen. Wirklich gut wird die farbige Nachtsicht erst, wenn es weitere Lichtquellen gibt.
Trotzdem gefällt die Tapo 420 auch wieder, was zum Teil am Set Tapo C420S2 liegt. Das S steht hierbei für den beigelegten Smart Hub Tapo H200 und die 2 am Ende für die 2 Überwachungskameras. Mit dem Smart Hub ist es nämlich möglich, die Aufnahmen im Haus und getrennt von den Kameras zu speichern, ohne für eine Cloud zu bezahlen.
Dazu kommt, dass die Tapo App keine reine Kamera-App ist, sondern eine Smarthome-Zentrale, die Kameras, Saugroboter und weitere smarte Geräte verwaltet. Dadurch sind zwar nicht alle Funktionen sofort auffindbar und man muss ein wenig üben, aber letztendlich ist von Personenerkennung, über Aktivitätsbereiche bis zu Routinen und Szenen alles vorhanden.
Einen besonderen Wert legt der Hersteller bei der TP-Link Tapo C420 auf den Akku und die Akku-Verwaltung. Immerhin soll der geladene Akku 180 Tage lang durchhalten. Das konnten wir zwar nicht testen, aber ein großer Akku-Verlust konnte bei unseren Tests trotz eingebauter LED-Beleuchtung tatsächlich nicht verzeichnet werden.
Eufy S220 SoloCam
Die Eufy S220 SoloCam ist ein Gesamtpaket aus Überwachungskamera, integriertem Speicher und einem eingebauten Solarpanel. Ebenso ist es eine etwas günstigere Version unserer bereits ausgezeichneten Eufy SoloCam S230.
Was die Funktionen betrifft, sind sich beide Versionen sehr ähnlich und auch bezüglich der App gibt es keine Unterschiede.
Einen großen Unterschied gibt es jedoch in der Bildqualität. Bei Aufnahmen am Tag, gefällt uns die S220 etwas besser, wobei hier auch die Sonneneinstrahlung für kleine Unterschiede sorgen kann. Gut bis sehr gut sind beide Modelle.


In der Nacht schlägt die S230 die S220 jedoch deutlich, denn darin liegt ihr großer Unterschied. Während sich die S220 auf ihr IR-Licht verlassen muss, bietet die S230 integrierte LEDs und damit auch eine farbige Nachtsicht. Auch wenn diese eher mittelmäßig überzeugt hat.
Insgesamt gefällt das Gesamtpaket der Eufy S220 SoloCam. Wer auf die LED-Beleuchtung und farbige Nachtsicht verzichten kann, kommt gegenüber der S230 etwas günstiger weg.
Sannce I81BG
Eine Überwachungskamera mit Akku und Solarpanel und dann noch für einen günstigen Preis, klingt super. Gute Technik gibt es jedoch nicht geschenkt und wer am falschen Ende spart, zahlt letztendlich drauf oder muss sich mit einem mittelmäßigem Ergebnis zufrieden geben.
Ob die Sannce I81BG schnell kaputt geht und man später drauf zahlt, können wir leider nicht testen. Dass man sich mit einem mittelmäßigem Ergebnis zufrieden geben muss, jedoch leider bestätigen.
Grundlegend sind die Funktionen der App ok, auch wenn es keine Aktivitätszonen gibt. Sie zeigt sich sehr aufgeräumt und bietet ausreichend Einstellungsmöglichkeiten. Etwas kurios ist allerdings, dass nicht die App Sannce Anwendung findet, sondern die App iCsee, die es nur in Englisch gibt.
Als positiv kann sicher die farbige Nachtsicht gesehen werden, allerdings nur die Funktion selbst. Das Ergebnis ist nicht so berauschend. Die integrierte Beleuchtung reicht nur für ein matschiges und unscharfes Bild aus. Kommt die Gartenbeleuchtung dazu, wird es etwas besser. Aber selbst bei voller Beleuchtung am Tage, ist die Bildqualität (trotz sehr kleinem Bildausschnitt) nur mittelmäßig.
Insgesamt funktioniert die Sannce I81BG schon und die Kombination aus Überwachungskamera mit Solarpanel ist günstig. Man bekommt aber eben was man bezahlt und das ist in einigen Punkten nur mittelmäßig.
TP-Link Tapo C500
Wer mit tp-link auf seine smarte Technik setzt, kommt um Überwachungskameras nicht herum. Ob es aber unbedingt die tp-link Tapo C500 sein muss?
An der smarten Anbindung gibt es mit Amazon Alexa, Google Assistant, IFTTT und Smart Things sicher nichts auszusetzen. Auch wenn die Kamera in Alexa als Routinenauslösung angezeigt wird, was jedoch nicht funktioniert.
Auch die dazugehörige App gefällt, die im Grunde nicht nur für die Überwachungskamera da ist, sondern eine Smarthome-Zentrale bietet.
Dazu kommt, dass es sich bei der C500 um eine schwenkbare Kamera handelt, die menschliche Bewegungen erkennt und diese sogar folgt. Aus der Sicht und vor allem beim günstigen Preis macht man sicher nichts verkehrt.
Nicht überzeugen kann dagegen die Bildqualität. Am Tag sehen die Farben noch gut aus, es gibt jedoch nur einen sehr kleinen Bildausschnitt zu sehen. Die Nachtsicht mit IR kennt fast nur schwarz/weiß und bei der farbigen Nachtsicht wird es richtig duster. Kommt allerdings eine externe Beleuchtung dazu, kann man mit der Bildqualität einigermaßen zufrieden sein.
Ring Spotlight Cam Pro
Ring begeistert mit seinem Komplettpaket aus Video-Türklingel und Alarmanlage. Dazu kommt eine erstklassige smarte Einbindung, wodurch der Bewegungsmelder beispielsweise das Licht schalten oder bei Bedarf Alarm auslösen kann.
Dasselbe gilt für die Überwachungskamera Ring Spotlight Cam Pro Akku. Auch sie kann überwachen und gleichzeitig in Alexa Routinen auslösen. Fans von Google bleiben leider auf der Strecke, denn Ring mag nur Alexa.
Ebenso speziell ist Ring, wenn es um die Datenspeicherung geht. Ohne ein kostenpflichtiges Abo geht nichts und das schlägt monatlich mit 4 € je Kamera zubuche. Bei zwei Kameras wird es mit 2,50 € je Kamera etwas günstiger.
Die Ring Spotlight Cam Pro Akku lohnt sich nur für denjenigen, der mit vielen Produkten auf Ring setzt und eh den Protect-Plan Plus nutzt.
Aber selbst dann kann die Spotlight Cam Pro nur bedingt überzeugen. An der App und den Funktionen gibt es nichts auszusetzen. An der Bildqualität schon. Positiv fällt zwar der große Betrachtungswinkel auf, dafür ist das Bild selbst bei Tageslicht sehr dunkel und unscharf.
Die farbige Nachtsicht ist ebenfalls zu dunkel und dazu sehr vermatscht. Es dürfte extrem schwer fallen, so ein Gesicht zu erkennen. Die IR-Nachtsicht wirkt schon etwas detailreicher, leuchtet aber nur sehr zentral gut aus.
Annke C500 I51DM
Die Überwachungskamera Annke C500 ist der Beweis, dass Pixel nicht alles sind. Mit einer Auflösung von 2560 x 1920 px verspricht sie ein gestochen scharfes Bild, kann dieses aber nur bedingt liefern.
Am Tag sieht es recht gut aus, zeigt aber einen leichten Rotstich. Damit lässt sich sicher leben, denn immerhin fällt der Betrachtungswinkel recht groß aus. Für 5 MP hätten wir jedoch mehr erwartet. Die Annke FCD600 bietet mit gerade 1 MP mehr die doppelte Sichtbreite und dennoch ein ähnlich gutes Bild.


Auch die Aufnahme in der Nacht mit IR-Licht erreicht nur ein ok. Die Abstufungen sind nicht fein genug und der Rasen wirkt wie eine einheitliche Fläche. Hier wird sie von der Annke FCD600 um längen geschlagen.
Ansonsten gilt für die Annke C500 dasselbe, wie für die meisten Annke-Kameras. Sie sind zur dauerhaften Überwachung mit einer entsprechenden Steuerung gedacht. Die perfekte Einrichtung ist kompliziert, smarte Funktionen gibt es nicht und mit einem nicht so leistungsfähigem Netzwerk gerät die Datenübertragung schnell an ihr Limit.
Netatmo NOC01-DE (Presence)
Die große Enttäuschung im Update 08/2023 heißt Netatmo MOC01-DE. Ein sehr hoher Preis für ein schwache Außenleuchte mit noch schwächerer Kamera.
Auch wenn die Auflösung nicht immer ein Indiz für gute oder schlechte Bildqualität ist hat sich doch gezeigt, dass 1920 x 1080 px einfach zu wenig sind. Bereits am Tage bei bestem Wetter, zeigt sich das Bild unscharf, matschig und total übersteuert. Hellblaue Flächen im Pool werden weiß, der grüne Rasen wird grün/gelb und selbst die grauen Polster der Sonneninsel sind weiß.
Noch schlimmer wird es nachts mit der integrierten LED-Beleuchtung. Diese soll eine farbige Nachtsicht ermöglich und tatsächlich lassen sich auf dem dunklen Bild auch ein paar Farben erkennen. Wirklich brauchbar ist die Aufnahme jedoch nicht.
Zu Gute halten kann man der App, dass sie mit Amazon Alexa, Google Assistant und Apple Homekit arbeitet. Auf Funktionen wie Geofencing oder eine Empfindlichkeitseinstellung muss man jedoch verzichten.
Die Netatmo MOC01-DE ist bereits seit ein paar Jahren erhältlich und hatte ihre Zeit. Damals war sie sicher gut, heute kann sie mit aktuellen Überwachungskameras nicht mehr mithalten.
D-Link DCS-2802KT-EU
Die zwei D-Link-Überwachungskameras im Set bieten zahlreiche Vorzüge, allerdings für einen kräftigen Aufpreis. Zum einen ist ihre Verarbeitung vorbildlich, in dieser Hinsicht und auch bei der Optik und Befestigung ähnelt D-Link den Arlo-Konkurrenten stark. Die Kameras können mit dem Magnet-Halbkreis an der Wand befestigt werden.
Das erlaubt eine sehr einfache Ausrichtung und Nachjustierung. Für die Dachmontage, also stehend auf einer Oberfläche, benutzen Sie die Stativverschraubung auf der Unterseite. Eine entsprechende Halterung liegt bei. Die Kameras sind nach dem Aufstellen der Basis-Station zügig eingerichtet, sie haben dafür einen Sync-Button. Die Basis ist per Netzkabel mit ihrem Router verbunden und muss im Gebäude aufgestellt werden, sie ist nicht wetterfest.
Die Basisstation ist mit einer Sirene ausgerüstet, die auf Wunsch automatisch bei einem Alarmereignis angeht. Vielleicht ist es aber gar nicht in Ihrem Interesse, denn wenn der Täter die Basis aufgrund des Lärms findet, stiehlt er gegebenenfalls gleich das Videomaterial.
Die Videoaufnahmen gelingen fast ohne Verzögerungszeit. Das ist besonders lobenswert, die anderen Kameras haben durchaus mal ein bis zwei Sekunden Verzögerung. In dieser Zeit sind Menschen manchmal schon wieder aus dem Blickfeld der Kamera verschwunden.
Unterm Strich halten wir die D-Link DCS-2802KT-EU für eine sehr gute Lösung, die sich allerdings aufgrund ihrer Komplexität an ambitionierte Alarmanlagen-Fans richtet, die perspektivisch auch noch weitere Kameras integrieren möchten. Wer eine schnelle Lösung sucht, ist woanders besser aufgehoben.
Lupus LE221
Robust, wetterfest, wartungsfrei und erstklassige Bildqualität – das sind die Merkmale der Lupus IE221. Alle, die nicht auf Akkus oder Batterien angewiesen sein wollen, eine klassische Verkabelung bevorzugen und auch von einem hohen Preis nicht abgeschreckt werden, werden mit der Lupus wahrscheinlich zufrieden sein.
Lupus hat keine Cloud, Sie kümmern sich selbst um die Verwahrung ihrer Alarm-Clips (SD-Karte bis 128 Gigabyte). Für jede Überwachungskamera wird ein Nutzername und ein Passwort eingerichtet. Das klingt lästig, ist aber nötig, weil es keinen zentralen Account gibt. Sie müssen sich also nicht beim Hersteller registrieren und irgendwelche Daten preisgeben.



Die Lupus kann im WLAN (2,4 GHz) oder am Netzwerkkabel betrieben werden. Letzteres versorgt die Überwachungskamera dann auch mit Energie (PoE). Das mitgelieferte 12-Volt-Steckernetzteil ist nicht wetterfest, es muss auf jeden Fall trocken untergebracht sein. Das wird mit dem kurzen Verbindungskabel nicht immer möglich sein, dann müssen Sie verlängern. Betreiber einer Insel-Solaranlage können die Kamera direkt an eine 12-Volt-Batterie anschließen.
Die Lupus LE221 liefert bei Tag erstklassiges Bildmaterial ab, die Farben sind natürlich. Durch das Weitwinkelobjektiv (112 Grad horizontal, 60 Grad vertikal) entsteht eine Fischaugen-Optik mit leicht verzerrten Objekten.
In der Nacht erleben wir eine zentrierte IR-Ausleuchtung, die bis auf vier bis sechs Meter jedes Detail erkennbar macht. Die Infrarot-Lichter streuen nicht in die Breite, sondern fokussieren auf die Mitte, was in den Bildern deutlich erkennbar ist.
Ezviz eLife 2K
Wenn das Wörtchen »wenn« nicht wäre … Die App von Ezviz gefällt richtig gut und das meinen auch die meisten Nutzer. Mit 4,6 Sternen ist sie nicht grundlos top bewertet. Auch der qualitative Eindruck der Ezviz eLife 2K kann absolut überzeugen.
Absolut top ist die Bildqualität bei Tageslicht, das ein breites Sichtfeld, tolle Farben und ein scharfes Bild liefert. Wie die Bilder bei Nacht aussehen, konnte erst einen Tag später getestet werden, denn es gab so einige Stolpersteine.
Der erste Stolperstein betraf die Anmeldung bzw. Registrierung. Toll, dass das auch mit Google, Facebook oder TicToc geht. Schade nur, dass die Integration in Alexa mit der Google-Anmeldung nicht funktionierte. Also doch mit Mailadresse und Passwort anmelden. Dann funktioniert die Verbindung, Routinen lassen sich mit der Bewegungserkennung jedoch nicht auslösen.
Der zweite Stolperstein galt die Nachtsicht. Farbig und ohne Infrarot gab es nur ein sehr dunkles Bild, auf dem sich kaum etwas erkennen ließ. Die LED-Beleuchtung schaltete nicht ein und war auch nicht dazu zu bewegen. Ebenso wenig, wie die Umstellung auf die monochrome Nachtsicht mit IR-Scheinwerfer.
Ein Update sollte die Lösung sein, doch anschließend war die Ezviz eLife 2K gar nicht mehr zu erreichen. Erst nach mehreren Resets und der Installation auf einem anderen Gerät funktionierte alles wieder. Probleme bei der Nachtsicht gab es jedoch weiterhin.
Die Ezviz eLife 2K benötigt keine Basisstation und lässt sich direkt ins WLAN einbinden. Der große und fest eingebaute Akku, sowie die integrierte Speicherkarte machen sie unabhängig und flexibel nutzbar. Auch die dazugehörige App ist top ausgestattet. Wenn jetzt noch an den technischen Problemen gearbeitet wird, ist Ezviz auf dem besten Weg.
Problemfindung: IR-Beleuchtung und die eingebauten LEDs funktionieren und beide Varianten bieten Nachts ein tolles Bild. Gab es jedoch einmal durch die Gartenbeleuchtung genug Licht, wird nicht wieder in den Nachtmodus geschalten. Beide Hilfsbeleuchtungen bleiben aus. Erst ein Abdecken des Sensors schafft Abhilfe.
Blink Video Doorbell
Eigentlich gehört die Blink Video Doorbell nicht in die Kategorie der Überwachungskameras. Da sie aber neben der Klingelfunktion auch über eine Bewegungserkennung verfügt, soll sie ihre Chance bekommen.
Betrachtet man sich die Aufnahme bei Tageslicht, hat sie sich ihre Chance sogar redlich verdient. Der horizontale Betrachtungswinkel von 135 Grad bietet ein enorm großes Blickfeld und vergisst man nicht, dass es sich nur um eine kleine Video-Türklingel handelt, sieht das Bild richtig gut aus. Etwas blaustichig, aber auch in größerer Entfernung ist alles gut zu erkennen.
Bei Dunkelheit kann sie allerdings nicht mehr glänzen. Das IR-Licht reicht nicht weit und das gesamte Bild ist matschig, unscharf. In der Nacht ist sie daher nur eine bedingte Hilfe. Die Bewegungserkennung und Signalisierung funktionieren dagegen super.
Die Blink Video Doorbell ist eine Türklingel und keine Überwachungskamera, daher sollte die Bildqualität nicht überbewertet werden. Ihre Qualitäten zeigt sie vor allem im Zusammenspiel mit Alexa wo sie nicht nur als Klingel dient, sondern auch Bewegungen »ankündigt«. Die App ist gut ausgestattet und bietet die wichtigsten Einstellungsmöglichkeiten.
Trotzdem können wir sie auch als Türklingel nicht uneingeschränkt empfehlen. Die Montage erfolgt von außen und zum Abnehmen reicht es, mit etwas dünnem von unten die Sperre zu lösen. Mit einem Handgriff ist sie weg und klingelt zukünftig in einem anderem Haushalt. Das sollte unbedingt sicherer gestaltet werden.
Annke NC800
Nach bisherigen Tests war unsere Meinung zu den Kameras von Annke etwas durchwachsen. Mal passte die Qualität der Aufnahmen am Tag, mal bei Nacht , eine ließ sich im Netzwerk nicht finden, andere nur umständlich installieren … Trotzdem beeindruckte stets die sehr solide Qualität.
Die Annke NC800 fällt da ein wenig aus der Rolle und bis auf ein paar Kleinigkeiten bietet sie ein echt tolles Gesamtpaket. Vor allem schafft sie aber etwas, was bisher keine andere Überwachungskamera geschafft hat – die echte farbige Nachtsicht.
Viele Hersteller versprechen zwar eine farbige Nachtsicht, mit eingeschalteter LED-Beleuchtung ist es aber keine echte Nachtsicht mehr und ohne brechen fast alle gnadenlos zusammen. Nicht so die Ananke NC800. Ihr reichen 0,0005 Lux aus, um richtig gute Bilder in Farbe zu liefern. Das Ergebnis ist in den Bildern zu sehen und auch wenn es in den Aufnahmen nicht so aussieht, der Himmel war zu diesem Zeitpunkt tatsächlich schwarz.
Kein 2-Wege-Audio, kein Geofencing und Routinen lassen sich mit der Annke NC800 in Alexa auch nicht auslösen. Es ist also noch Luft nach oben. Trotzdem gefällt die NC800 richtig gut und liefert bisher die besten (farbigen) Bilder bei Dunkelheit,
Arlo Pro 4
Fast hätten wir uns Schockverliebt. Die Arlo Pro 4 überzeugt mit einer hohen Verarbeitungsqualität und auch die Arlo-App lässt kaum Wünsche offen. Dazu dieses wirklich tolle Testbild bei Tageslicht. Satte 130 Grad in der Breite und 56 Grad in der Höhe nimmt die Arlo auf. Mehr konnte bisher keine andere Überwachungskamera ohne Schwenkfunktion bieten.
Die Farben könnten zwar ein wenig kräftiger sein und der 2k-Livestream hat mitunter seine Problemchen, dafür ist die Bildfläche absolut beeindruckend und erkannte Bewegungen können in Alexa sogar Routinen auslösen. Aber auch nicht vorhandene Bewegung können ein Signal geben. Nämlich immer dann, wenn ein abgelegtes Paket erkannt wird. Eine interessante Funktion.
Die Begeisterung ging leider mit der Sonne. Die versprochene farbige Nachtsicht dank eingebautem LED-Scheinwerfer entpuppte sich als grauer Matsch. Und selbst wenn die Gartenbeleuchtung eingeschaltet wird, bessert sich die Qualität nicht wirklich. Dann doch lieber mit IR-Licht. Hier bieten die Aufnahmen mehr Schärfe.
Wer tagsüber einen möglichst großen Bereich überwachen und bei Bewegungserkennung über Alexa Funktionen auslösen möchte, der wird von der extrem weitsichtigen Arlo Pro 4 begeistert sein. Tolle farbige Nachtsichten darf man jedoch nicht erwarten und eine kostenlose Datenspeicherung gibt es nur beim Kauf einer Arlo Zentraleinheit. Ansonsten muss die recht teure Cloud genutzt werden.
D-Link DCS-8635LH
Die D-Link DCS-8635LH wirkt schon etwas verspielt und auch die App richtet sich eher an die Smart-Home-Nutzer als an die Fans der Sicherheitsüberwachung. Sie ist zwar schwenkbar und in der Lage, Personen sogar zu verfolgen, nur muss man dann auf die Empfindlichkeitseinstellung verzichten, was zu Fehlalarmen führen kann.
Im Test meldete die D-Link immer wieder erkannte Personen, obwohl nirgends eine zu sehen war und auch keine andere Kamera irgendeine Bewegung signalisierte. So ganz ausgereift ist die Funktion demnach nicht.
Dafür – und das zeichnet sie wieder für die Smart-Home-Nutzer aus – lässt sie sich nicht nur in Alexa integrieren, sie ist auch in der Lage, Routinen auszulösen. Und einen Wermutstropfen für die Sicherheitsenthusiasten gibt es auch, die Alarmaufnahmen lassen sich auf fast jeder gewünschten Art und Weise aufzeichnen.
Als Überwachungs- oder Sicherheitskamera zeigt die D-Link DCS-8635LH etwas zu viele Schwächen, was die fehlerfreie Alarmsignalisierung betrifft. In puncto Datenaufzeichnung und Verknüpfung ist sie jedoch sehr flexibel und kann gut den Smart-Home-Bereich erweitern.
Yale Wi-Fi Pro
Die Yale Wi-Fi Pro zeigt sich sehr robust und ohne Audio-Funktion passt sie eher in die stille Überwachung von Firmengeländen. Passend hierzu lässt sich der Aktivitätsbereich sehr genau einstellen und Videos können sogar verschlüsselt gespeichert werden.
Für echte Begeisterung sorgte die Yale trotzdem nicht, was hauptsächlich an der Bildqualität lag. 2560 x 1440 Pixel (3,7 Megapixel) klingen zwar gut und die Bilder werden bei Tageslicht wirklich scharf, jedoch ist der Bildausschnitt ziemlich klein.
Schade ist, dass die versprochene Alexa-Funktion im Test nicht funktionierte. Laut Auskunft gibt es aktuell Wartungsarbeiten, was es uns aber nicht ermöglicht, die Funktionen zu überprüfen. Da aus unserer Sicht die Yale Wi-Fi Pro allerdings eh nicht so in den privaten Bereich passt, ist der Punkt vermutlich nicht so tragisch.
Echte Begeisterung kam bei der Yale Wi-Fi Pro nicht auf. Sie wirkt zwar sehr robust, technisch aber doch schon ein wenig veraltet. Die Bildqualität hinkt der Zeit deutlich hinterher und auf einige praktische Funktionen wie Geofencing, 2-Wege-Audio oder Sirene muss man verzichten. Die Verbindung mit Alexa funktionierte ebenfalls nicht, was aber nur ein vorübergehendes Problem sein soll.
Eufy eufyCam 2 Pro
Die Eufy eufyCam 2 Pro ist eine kabellose Überwachungskamera mit FullHD-Auflösung und einem mit 6.500 mAh äußerst starken Akku-Pack. Dieser soll laut Hersteller für den ganzjährigen Betrieb genügen. Überprüfen konnten wir das im Test nicht. Bei wenigen täglichen Aufnahmen, Verzicht auf Live-View und ohne Winterbetrieb ist sicherlich ein halbes Jahr vorstellbar. Danach docken Sie die Kamera einfach für einen halben Tag an den Lade-USB-Port der Basis.
Die eufyCam 2 Pro wird im Doppelpack mit Basis ausgeliefert. Die Kameras können nicht direkt mit dem Router sprechen, denn sie haben kein WLAN. Die Basis ist per Kabel oder alternativ per Funk mit ihrem Router verbunden. Eine Verbindung kann auch mit dem Smart Home eingegangen werden: eufy bietet einen kleinen Bauchladen an Sensoren und Aktoren.
Die Befestigung erfolgt entweder mit Magnetfuß oder mit einer kleine Schraubhalterung. Gerade letztere Kunststoffkonstruktion wirkt für den Outdoor-Einsatz zu empfindlich und fragil. Immerhin muss hier eine 748 Gramm schwere Überwachungskamera bei Sturm und Regen in Position gehalten werden. Das Gehäuse der Überwachungskamera ist wiederum über jeden Zweifel erhaben, weil solide und wetterfest.
Die eufyCam 2 Pro ist reichlich clever, dafür braucht Sie aber eine ständige Internetverbindung. Das kann in einem schwachen oder störanfälligen WiFi-Netzwerk schnell durch eine nicht reagierende App nerven. So kamen wir während einer Störung des Netzwerkes nicht mehr in den Zuhause-Modus.
Ganz neu ist Geofencing, hier noch als Beta deklariert. Beim Verlassen der näheren Umgebung oder des Grundstücks schaltet die Kamera automatisch auf »Abwesend« und die Überwachung beginnt.
Unterm Strich funktioniert die Erkennung gut. Aufnahmen werden auf ein Minimum reduziert, was der Sichtung zugutekommt. Leider hat die Zeitleiste keine Activity-Anzeige, bei der Recherche mussten wir uns vergleichsweise mühsam durch die Clips arbeiten.
Die Eufy kann als Gegensprechanlage für Besucher genutzt werden. Dabei fällt die Talk-Lautstärke ordentlich aus. Es kann ein Gespräch geführt werden, sofern keine Autos in unmittelbarer Nähe unterwegs sind.
Die Tag-Bildqualität in FullHD ist brauchbar und zweckdienlich, keineswegs aber gut. Einen digitalen Zoom braucht man das schon nicht mehr zu wagen, Details sind im Rauschen kaum zu erkennen.
Die schlechte IR-Nachtsicht ist den schwachen Infrarot-Scheinwerfern geschuldet. Auf fünf Meter scheint die Ausleuchtung noch okay, Gesichtszüge sind aber nicht erkennbar. Nur auf zwei Meter lässt sich erahnen, wer der nächtliche Besucher war.
Wer auf Ausfallsicherheit und bestmöglichen Datenschutz aus ist, sollte lieber die Finger von der Eufy eufyCam 2 Pro lassen. Für ihre Objekterkennung von Tier, Mensch und Fahrzeug schickt sie ständig Bildmaterial zur Analyse an den Hersteller-Server.
Reolink RLC-810A
Die Reolink RLC-810A ist die höherpreisige Schwester unseres Testsiegers Reolink RLC-510A. Sie hat eine höhere Auflösung (3840×2160 Bildpunkte statt 2.560 x 1.920) und eine eckige Bauform. Ansonsten sind die technischen Merkmale als auch die Bedienung, Ausleuchtung und Bildqualität identisch. Wenn eine hohe Auflösung Ihr Kriterium ist, ist die Reolink RLC-810A „Ihr“ Testsieger.
Reolink RLC-510A
Die Reolink RLC-510A ist ruckzuck eingerichtet. Die Überwachungskamera benötigt 12 Volt Gleichstrom von einem Netzteil oder einer Batterie. Das Netzteil wird nicht mitgeliefert, wir haben die Kamera mit einem solchen betrieben.
Alternativ, speziell wenn sie viele Kameras betreiben, nutzen sie PoE-Switch, PoE-Injektor oder PoE-NVR (Netzwerk-Videorekorder). So brauchen Sie nur Ethernet-Kabel zu den Kameras verlegen. Ein Netzwerkkabel, das Sie an Ihren heimischen Router anklemmen, genügt nicht, da keine Betriebsspannung angelegt wird. PoE – Power over Ethernet – ist die Lösung professioneller Kamerabetreiber, sie spart Kabel und Netzteile ein.
Die Überwachungskamera nur eine 40 Zentimeter kurze Kabelpeitsche mit RJ45-Port, 12-Volt-Eingang und Reset-Button. Die könnte je nach Aufbau im Freien liegen. Damit der Ethernet-Kontakt vor Nässe geschützt ist, liegt ein Nässeschutzstecker bei. Schön und gut, doch um den zu benutzen muss der Stecker vom Ethernet-Kabel entfernt werden, anders gelingt das Aufschieben nicht. Für den Laien ohne spezielles Werkzeug zum Herstellen von RJ45-Kabeln ist dieser Steckerschutz nutzlos.
Die Konstruktion der Überwachungskamera und des Armes ist solide und ohne winzige Inbus-Schrauben gelöst: Die Kamera sitzt auf einem Kugelkopf, der über einen Fixierring gelöst wird. Das Ausrichten und Fixieren ist entsprechend einfach und kann ohne Werkzeug durchgeführt werden.
Die Reolink RLC-510A kann an Wand oder Deckel montiert werden. Die Linse kann parallel an einer Wand entlang schauen (90-Grad-Winkel). Ist der Fuß einmal montiert, kann die Überwachungskamera in alle Richtungen innerhalb des 90-Grad-Winkels schauen.
Die starke Auflösung von fünf Megapixeln kommt durch 3.840 x 2.160 Bildpunkte zustande, das ist für Fotos. Videos werden mit maximal 2.560 x 1.920 aufgezeichnet, bei 30 FPS. Das ist bei Videos fast das 2,4-fache von FullHD! Hier zeigt sich einmal mehr, wie verschwenderisch eine verkabelte Überwachungskamera mit Auflösung umgehen kann.
Um Platz auf der Speicherkarte zu sparen, kann die Auflösung für Bild und Video reduziert werden. Die feststehende Linse bietet nur einen optischen Zoom. Schwenken ist nicht möglich.
Netatmo Presence
Die Presence ist erst auf den zweiten Blick als Überwachungskamera zu erkennen, auf den ersten Blick sieht Sie aus wie ein Flutlicht neben der Haustür. Die Stromversorgung kommt aus der Fassade, Sie könnten also eine alte Leuchte demontieren und dafür die Presence einsetzen. Die Presence von Netatmo ist beim Bedienkomfort unterm Strich auf gleicher Höhe mit den Logitech- bzw. Nest-Kameras. Eine Personenerkennung (intelligente Warnungen) gibt es bei Nest als auch bei Netatmo. Damit ist jedoch nicht die Gesichtserkennung gemeint (bekannte Gesichter versus Unbekannte), die gibt es nur bei der Nest Cam IQ.
Die Installationsmittel als auch der kantig wuchtige Kamera-Korpus sind stabil und robust für den wetterfesten Einsatz an der Fassade. Die Befestigung mit der Montageplatte und entsprechender Ausrichtung gelingt professionell. Die Kamera kann vertikal oder horizontal ausgerichtet werden.
Die App bietet eine schöne Timeline mit Bildvorschau. Um Fehlalarme einzugrenzen, können Sie Filter für Bewegung, Tiere und Personen einrichten. Dann reagiert die Überwachungskamera nicht bei einer Katze, aber bei menschlichen Bewegungen.
Die Tonqualität über die App hat uns gefallen. Sprache ist laut und verständlich, das Mikrofon dämpft Nebengeräusche. Gelungen sind auch die Alarmbereiche: Hier können Sie auf dem Blickfeld der Überwachungskamera Aktivitätszonen einrichten, die unterschiedlich reagieren, z. B. einen privaten Bereich, der keine Reaktionen auslöst. 24-Stunden-Zeitraffervideos bringen eine kurze Zusammenfassung des Tages – so müssen Sie nicht jeden Clip einzeln durchsehen.
Ähnlich wie bei Logitech und Nest ist ein Netatmo-Konto Pflicht, es kann aber flexibler abgespeichert werden und Sie benötigen kein Abo. Tatsächlich bietet Netatmo gar keinen Cloud-Service an: Die mittgelieferte, austauschbare SD-Karte speichert die Videos, sie können aber auch auf einen eigenen FTP-Speicher oder in der DropBox abgelegt werden, also quasi in der eigenen Cloud.
Die Auflösung von 1920 x 1080 Pixeln ist für eine Überwachungskamera ziemlich gut, die Farben sind unverfälscht, die Konturen deutlich. Hinsichtlich der Nachtsicht sollten Sie jedoch nicht zu viel erwarten, auch nicht vom Scheinwerfer. Höchstens sechs Meter leuchtet selbiger aus, sodass Sie eine Person vielleicht noch erkennen können.
Leider ärgerte uns die Installationsroutine: Nach einer Änderung des WiFi-Kennwortes brachten wir die Neueinrichtung über Stunden nicht zustande, denn ohne erkennbare Gründe wollte sich die Kamera nicht verbinden.
Reolink Argus 3 Pro
Die Kameras von Reolink bieten durchweg gute bis sehr gute Aufnahmen. Die Reolink Argus 3 Pro schneidet hierbei zwar nicht ganz so gut ab wie die Reolink Lumus, was sich hauptsächlich bei Aufnahmen im Tageslicht zeigt, glänzt dafür aber in der Nacht.
Abgesehen von den ziemlich guten farbigen Nachtaufnahmen, stört sich die Argus 3 Pro nicht an der blendenden Laterne im Hintergrund. Viele Überwachungskameras sind mit dieser Konstellation überfordert und stellen sich auf die Helligkeit der Laterne ein – Reolink nicht. Als eine der wenigen Kameras zeigt sie dennoch sehr farbige und monochrome Nachtaufnahmen.
Die App zur Überwachungskamera unterscheidet sich nicht zum Testsieger Reolink Lumus und überzeugt einfach. Ob Privatzonen, Push-Zeitplan, Einstellung der Empfindlichkeit oder genaue Vorgaben zur Aufnahmequalität – die App Reolink bietet alles sehr übersichtlich zusammengefasst. Schade ist nur, dass sich die Zeitrafferaufnahme nicht aktivieren ließ und immer wieder einen Fehler anzeigte.
Reolink Go PT 3G/4G LTE
Wer absolut unabhängig von Strom und WLAN sein möchte, der kann zur Reolink Go PT greifen. Mit einem aufladbaren Akku und einer Nano-SIM-Karte kann sie selbst mittig auf dem Acker stehen und dennoch Live-Bilder an das Smartphone senden. Man muss allerdings etwas aufpassen, denn unterstützt werden nur Telekom (4G/LTE), Vodafone und O2, was an den genutzten Frequenzbändern liegt.
Die Bildqualität ist, für Reolink typisch, recht gut, aufgrund der Datenübertragung aber nicht mit guten LAN-Kameras vergleichbar. Um so erstaunlicher ist es, dass Schwenkbewegungen zwar etwas verzögert, aber doch recht synchron ausgeführt wird. Auch das Öffnen der Live-Ansicht geht mit fünf Sekunden recht zügig. Eine ausgelöste Alarmmeldung braucht ebenso lange.
Imou Bullet 2S 4MP
Die Imou Bullet 2S 4MP ist in der Lage, farbige Aufnahmen bei Nacht zu machen, und das gelingt ihr sogar ein wenig besser als der Imou Cruiser. Ihr reicht weniger Licht aus, um von Schwarzweiß auf Farbe umzuschalten. Ohne Schwenkmöglichkeit ist auch der Weitwinkel größer, aber doch noch erheblich kleiner als bei einigen anderen Überwachungskameras für den Außenbereich.
Die Befestigung erfolgt in bewährter Methode und ermöglicht eine Wandmontage ebenso wie die Unterbringung unter einem Dach. Wie die Cruiser, bietet sie die Möglichkeiten sich per WLAN oder LAN zu verbinden, was wir bei einer festen Installation mit benötigtem Stromanschluss immer vorziehen würden.
Die App ist nicht die schnellste, zeigt sich aber sehr aufgeräumt, praktisch und bietet alle Möglichkeiten, um sich auf bestimmte Bereiche zu beschränken oder private Zonen auszublenden. Die aufgenommen Bilder und Videos werden auf der Speicherkarte oder für sieben Tage in der kostenlosen Cloud abgelegt.
Lupus LE204 Outdoor
Die Lupus LE204 Outdoor ist die kleine Dome-Schwester der Lupus LE221 Outdoor. Sie hat ein ebenso wetter- und schlagfestes Gehäuse (IP67 & IK10) und liefert sehr gute Bildqualität. Allerdings nicht 4K, sondern nur 3MP (2304 x 1296 Bildpunkte). Obgleich die Kamera in einer Kuppel steckt und an der Decke angebracht wird: Es ist keine 360-Grad-Kamera! Die Weitwinkel-Linse ist fix, sie wird manuell eingestellt (100 Grad horizontal, 55 Grad vertikal).
Die LE204 Outdoor teilt alle Vorzüge der Lupus-Kameras hinsichtlich Cloud- und Account-Freiheit (keine Folgekosten, keine Datenkrake). Sie kann ebenfalls per WiFi oder per Ethernet betrieben werden, wobei abermals schneller Funk nötig ist. Wir konnten die LE204 Outdoor erst am Kabel vernünftig betreiben.
Die Nachtsicht-Ausleuchtung geht mit zwei bis drei Metern in Ordnung, es ist eben eine Überwachungskamera für einen Eingangsbereich und nicht für den 300-Quadratmeter-Hof.
Bosch Smart Home Eyes-Außenkamera
Die Bosch Eyes-Außenkamera richtet sich an Hausbesitzer, die kein als Überwachungskamera erkennbares Gerät an der Fassade haben möchten. Dafür tarnt sich die Bosch als Leuchte für den Hauseingang – mit Bewegungsmelder, Gegensprechanlage und Stimmungslicht. Sie brauchen also nur ihre alte Bewegungsmelder-Leuchte mit der Bosch auszutauschen. WLAN-Zugriff ist Pflicht, bei der Bosch kann kein Netzwerkkabel angeschlossen werden. Es muss auch ein schnelles WLAN sein, die minimale Upload-Geschwindigkeit beträgt laut Hersteller 768 kb/s. Ist diese vorhanden, reagieren App und Live-View reaktionsschnell.
Die Eyes-Außenkamera hat einen kleinen internen Speicher von vier Gigabyte. Er kann nicht erweitert werden, denn es gibt keinen SD-Card Slot. Die Nutzung der Bosch-Cloud ist daher Zwang, was kostenlos ist. Wer sein Material länger als 14 Tage vorhalten will, muss zum zahlungspflichtigen Abo greifen. Ein Ausfall der Internetverbindung hat zur Folge, dass nur noch temporär auf dem kleinen Speicher geschrieben werden kann.
Bis auf den Kunststoffsockel ist das Gehäuse sehr hochwertig. Es besteht aus poliertem Aluminium und einem Milchglas, das den Strahler abdeckt. Oben und unten an der »Röhre« leuchtet ein Stimmungslicht, dessen Verhalten auch in der App eingestellt werden kann.

Eine Besonderheit der Bosch Eyes-Außenkamera: Sie hat keine Infrarot-Scheinwerfer, ein Grund warum das Objektiv so unauffällig verbaut werden konnte. Für Alarm-Videos oder Fotos in der Nacht wird der Scheinwerfer eingeschaltet, genauso wie eine Bewegungsmelder-Leuchte das macht. Bis vier Meter sind damit gut ausgeleuchtet, dahinter wird es düster.
Das Bildmaterial bei Tageslicht ist in den Farben zu kontraststark, sofern starkes Sonnenlicht auf die Kamera scheint. Bei halbschattigen Lichtverhältnissen sind die Farben lebensecht. Die Bosch löst mit FullHD auf. Heranzoomen wird damit schnell pixelig.
Die App ist angenehm bedienbar, wir konnten zügig zwischen der Außen- und der Innen-Eyes hin- und herwechseln. Das Teilen von eigenen Videos oder Bildern über die App geht einfach. Nutzer können Zeitpläne erstellen aber auch sensible Bereiche frei Hand in das Sichtfeld der Überwachungskamera einzeichnen.
Reolink Go
Mobiler geht es wirklich nicht: Die Reolink Go setzt nicht nur auf den Akkubetrieb, sondern auf WiFi-Unabhängigkeit mit einer eigenen SIM-Karte. Das ist sicherer, verursacht aber Zusatzkosten. Um die Stromversorgung dauerhaft zu gewährleisten, gibt es ein optionales Solarpanel. Wir empfehlen das dringend, denn schon bei mittlerer Aktivität entleert sich der Akku binnen Tagen. Videos werden lokal auf einer SD-Karte gespeichert und erst bei Zugriff heruntergeladen. Ein Cloud-Dienst ist in Arbeit. Die Talk-Funktion und die Sirene erlauben ein aktives Eingreifen bei Alarm. Die Aufzeichnungslänge von acht Sekunden kann nicht verändert werden, wohl aber die Qualität.
Der große Vorteil: Sie können Ihre Reolink Go vollkommen WiFi- und stromunabhängig in der Landschaft aufstellen, zum Beispiel auf der Pferdekoppel oder auf einem Hochstand. Einzig ein Mobilfunknetzwerk muss zur Verfügung stehen. Im Lieferumfang befindet sich eine V-SIM-Karte von Vodafone, die man nutzen kann, aber nicht muss. Je nachdem, welcher Betreiber in ihrem Gebiet eine gute Abdeckung hat, können Pin-freie Micro-SIM-Karten von T-Mobile, Telekom, O2, EE oder Orange genutzt werden.


Leider liegt keine SD-Karte im Karton, das hätten wir bei diesem Preis gern gesehen. Auf dieser Karte speichert die Kamera sämtliche Alarmaufnahmen. Ein Cloud-Dienst ist für Deutschland in Arbeit, bis dahin liegen die Videos in der Kamera, was mitunter ein Sicherheitsrisiko darstellt.
Wir empfehlen das optionale Solarpanel dringend, denn die Laufzeit mit Akku liegt irgendwo zwischen acht Stunden im ständigen Betrieb und zwei Monaten. Der Akku kann zum Aufladen entnommen werden, der vordere Teil der Überwachungskamera wird dazu einfach abgeschraubt. Alternativ kann auch direkt über den USB-Port der Kamera geladen werden. Doch das sind Tätigkeiten, die Sie sicher nicht alle paar Tage oder auch alle paar Wochen machen möchten. Alternativ können Sie auch jeden beliebigen 5V-/2A-Adapter benutzen, z. B. von einem Solar-Laderegler.
Wir haben unsere Reolink mit der SIM-Karte sehr schnell eingerichtet. Wichtig: Die PIN der SIM-Karte muss vorher deaktiviert werden, dafür müsste sie kurzzeitig einmal in ein Mobiltelefon gesteckt werden.
Die Verarbeitung der Überwachungskamera ist sehr gut. Der Hersteller liefert einen stabilen Fuß für die Wandmontage mit. Eine Montage auf dem Dach ist damit nicht möglich. Zum Lieferumfang gehört eine Wetterschutzhaube aus Silikon. Der USB-Port für das Solarpanel oder zum Aufladen befindet sich an der Unterseite der Kamera und ist durch eine Abdeckung geschützt.
Ein mitunter großes Manko der Reolink Go ist die Festlegung der Video-Mitschnitte auf eine Länge von acht Sekunden. Das kann nicht verändert werden. Wohl aber können Sie die Bild- und Bit-Rate verändern sowie bei der Qualität zwischen 1080p (FullHD) und wesentlich geringeren 360p wählen.
Wir empfehlen die Reolink Go für alle, die einen WiFi-unabhängigen Einsatz planen. Das Solarpanel oder eine anderweitige Stromversorgung ist allerdings ein Muss. Der hohe Preis wird durch die Flexibilität gerechtfertigt, mit der Sie die Überwachungskamera an jedem Ort befestigen können. Außerdem gibt es (noch) keine Abo-Option mit langfristigen Kosten. Die SD-Karte in der Kamera sehen wir als ihren größten Schwachpunkt an.
Nest Cam Outdoor
Die Nest Cam Outdoor kann kabelgebunden im Außenbereich installiert werden. Aufgrund des exzellenten Installationszubehörs (Klemmen, Schrauben) und des sieben Meter langen Kabels kann die war auch an der Fassade profimäßig installiert werden. Wir betonen das, weil bei den meisten Sicherheitskameras das Installationsmaterial minderwertig und die wassergeschützten Kabel viel zu kurz sind. Da muss der Installateur dann mit Verlängerungen arbeiten oder Verbindungen behelfsmäßig vor Wind und Wetter schützen. Nicht so beim Nest, hier ist der Feuchtigkeitsschutz erstklassig.
Das Abo ist nicht gerade günstig und erst damit gibt es auch den Videoverlauf im Zeitraffer. Sie wählen über ein passendes Abo, wie lange die Videos vorgehalten werden sollen: 5 Tage, 10 Tage oder 30 Tage. Weitere Kameras kosten extra.
Ezviz BC1
Die Überwachungskamera Ezviz CS-BC1 benötigt eine Basisstation und wird daher zumeist als Set angeboten. Nicht so schön: An einer Basisstation können nur bis zu vier Kameras angemeldet werden. Dafür hat eine Basisstation den Vorteil, dass sie mit einer Speicherkarte ausgestattet die Aufnahmen der vier Kameras speichern kann.
Auch die dazugehörige Ezviz App hat einiges zu bieten und ermöglicht beispielsweise eine eigene Ansage bei Bewegungserkennung. Dafür war die Registrierung und Anmeldung der einzelnen Komponenten etwas holprig.
Ganz ohne Fehler erscheint dafür die Bildqualität bei Tageslicht. Scharfe Aufnahmen, unverfälschte Farben und ein breites Sichtfeld. Was will man mehr? Eventuell eine gute Nachtsicht, denn da kann die Ezviz nicht wirklich überzeugen. Zwar liefert sie auch farbige Nachtaufnahmen, kommt aber nicht mit dem Gegenlicht der Laterne zurecht.
Wird die Überwachungskamera weiter nach unten gedreht und verlässt man sich auf das Infrarot-Licht, wird es ziemlich matschig und die ausgeleuchtete Fläche ist kleiner als der Aufnahmebereich.
Annke C800
Die Anneke C800 ist nicht die typische Überwachungskamera für den privaten Anwender. Hierbei handelt es sich eher um eine Netzwerkkamera, die am besten mit einem Netzwerkrekorder arbeitet.


Zwar ist die Nutzung per App ebenso möglich, die Installation dadurch aber etwas umständlicher. So muss die C800 erst per IP im Browser aufgerufen und freigegeben werden, ehe sie in die App integrierbar ist. Einmal eingerichtet ist sie mit der App aber flott unterwegs und bietet vor allem bei Tageslicht erstklassige Aufnahmen. Da machen sich auch die 3840 X 2160 px bemerkbar.
Nachts sehen diese nicht ganz so toll aus, dafür stört sie das Gegenlicht der Laterne nicht. Aber egal ob Tag oder Nacht, wichtig ist der LAN-Anschluss, den die Überwachungskamera benötigt. Trotz guter Codierung müssen einige Daten bei einer solch hohen Auflösung übertragen werden. Der von uns genutzte LAN-/WLAN-Adapter war teilweise damit überfordert.
TP-Link Tapo C310
Es dauert satte zehn Sekunden, ehe sich die Tapo App öffnet, und weitere zwei, bis das Live-Bild der Tapo C310 zur Verfügung steht. Damit ist sie die langsamste in unserem Test. Schuld daran hat vermutlich die enorm umfangreiche und wirklich gut gestaltete App, die weit mehr bietet als die Integration von Kameras.
Hinter Tapo steckt ein kleines Smart-Home-Center, das die Überwachungskameras mit smarten Steckdosen und Lampen verbindet. Da zum Test ausschließlich zwei Kameras zur Verfügung standen, ließ sich das Zusammenspiel allerdings nicht testen. Die Funktionen mit Regeln und Routinen sehen zumindest gut aus.
In das Gesamtbild passt auch die C310. Sie bringt zwar einige Funktionen zur Bewegungserkennung in bestimmten Bereichen mit, die Bildqualität kann aber weder am Tag noch in der Nacht so richtig überzeugen. Dafür passt sie eben in das Smart-Home-Paket und lässt sich mit anderen Geräten der Reihe kombinieren. Also wer auf Tapo-Smart-Home setzt, kann durchaus auch zur günstigen Tapo C310 greifen. Wem allerdings die gute Überwachungskamera wichtig ist, der sollte sich lieber bei Modellen von Reolink umsehen.
Blink Outdoor
Die Blink Outdoor kann als Überwachungskamera nicht begeistern. Äußerst praktisch ist zwar das zusätzlich benötigte Blink Sync Modul, wodurch sich sämtliche Aufnahmen auf einem USB-Stick an der Zentrale speichern lassen, aber die Bildqualität kann nicht mal am Tage überzeugen und der Zugriff auf die Live-Ansicht dauert einfach zu lange.
An der App gibt es dagegen nichts zu bemängeln. Sie bietet die üblichen Zonen zur Bewegungserkennung oder Ausblendung und es lassen sich sogar Benachrichtigungen aktivieren, falls die Überwachungskamera eine Temperatur außerhalb den vorher festgelegten Bereiches registriert.
Wirklich interessant sind die Kameras von Blink vermutlich nur für Alexa-Fans, denn Blink gehört zur Amazon Company, und da ist mit Alexa auch einiges möglich. So gehören die Blink-Kameras zu den wenigen, die in Alexa eine Routine auslösen können. Auch Ankündigungen können erstellt werden, die jeden begrüßen, der in den Erfassungswinkel tritt. So wird die Überwachungskamera zum smarten Bewegungsmelder, der auch filmen kann.
Netgear Arlo
Einfach zu installieren und ohne Schnickschnack, das ist die Netgear Arlo. Allerdings nervt im Test das regelmäßige Wechseln der Batterien, speziell wenn mehrere Kameras arbeiten. Das in Verbindung mit der geringen Bildqualität kostet Sie unsere Empfehlung.
Die Bildqualität der Nachtaufnahmen lässt zu wünschen übrig, speziell, weil man Gesichter oder Beschriftungen erst auf sehr kurze Distanz erkennen kann. Hier zeigt sich der Nachteil des Batteriebetriebs: Um Energie zu sparen, hat der Hersteller nur eine schwache Infrarot-Beleuchtung eingebaut. Während der gut vierwöchigen Testphase im Winter fiel der Akkustand von 95 auf 75 Prozent. Bei hoher Auflösung gehen wir daher von einer drei bis höchstens viermonatigen Laufzeit aus, der Hersteller gibt vier bis sechs Monate an. Die vier CR2-Batterien können immerhin sehr einfach ausgetauscht werden. Der Kostenpunkt liegt bei 11 bis 15 Euro für vier Stück.
Zeitplanung und Geofencing erlauben eine nahtlose Einbindung in die normalen Abläufe eines Haushalts. So beginnt die Überwachung auf Wunsch erst, wenn alle Bewohner das Haus verlassen haben (Geofencing).
Die Netgear Arlo schafft bei der Datenübertragung problemlos eine 15-Meter-Distanz zu seinem eigenen Router im Wohngebäude. Die wenigen Einstellungen der Arlo zu Qualität, Nachtsicht und Bildumkehrung (für die Deckenmontage) sind übersichtlich. Hier kann auch die Bewegungserkennung aktiviert oder deaktiviert werden, passend dazu mit einem Zeitplan.
Eine Bibliothek zeigt nach Datum strukturiert das Alarm-Logfile. Bei Bedarf können die Videos aufs Smartphone heruntergeladen werden. So übersichtlich wie die App von Netgear ist nur noch die von Blink XT, allerdings gibt es eben auch weniger Optionen/Filter als bei Logitech, Nest oder Netatmo.
Das Arlo-System ist nur bis zum Einsatz von maximal fünf Kameras und Speichern der Aufnahmen für sieben Tage kostenlos, aber das dürfte für die meisten mehr als ausreichen. Wer länger auf die Aufnahmen zugreifen möchte, mit mehr Kameras überwachen möchte, muss das Premier-Paket für neun Euro im Monat erwerben und kann dann 30 Tage lang auf die Aufnahmen in der Cloud zugreifen. Will man mit mehr als fünf Kameras überwachen, muss man Einzelkamera-Abos abschließen. Für den professionellen Einsatz mit mehr Funktionen bzw. Kameras war die Arlo Pro 2 gedacht, die inzwischen nicht mehr hergestellt wird.
Ein weiterer Nachteil: Man muss die Arlo-Cloud zur Speicherung von Videos nutzen, denn lokale Speichermöglichkeiten auf einer SD, einem USB-Stick oder einer USB-Festplatte an der Arlo Basis gibt es beim Arlo-System nicht. Die Schwester Arlo Pro 2 kann das, sie hat zwei USB-Ports an der Basis für ein lokales Back-Up.
Ring Stick Up Cam Battery 2. Gen
Die Ring Stick Up Cam Battery hat ihre Stärken bei der Verarbeitung, dem stabilen Befestigungsmaterial und dem Gelenk-Arm. Der Wechsel-Akku muss extern per USB geladen werden oder Sie nutzen das optionale Solarpanel. In der App können drei fixierte Alarmzonen festgelegt werden. Die App ist vergleichsweise komplex aufgebaut, hier können einzelne oder mehrere Ring-Geräte beaufsichtigt und verknüpft werden, z. B. eine Doorbell und ein Chime (Klingel & WiFi-Repeater). Die Stick Up Cam kann passabel als Gegensprechanlage benutzt werden, die Aufnahme- und Tonqualität ist gut. Die Lautstärke der eingebauten Sirene ist jedoch zu gering für Außenanwendungen.
Bislang sind Video-Speicherung und Video-Verlauf für 30 Tage nur mit Abo zu haben, das kostet 3 Euro pro Monat oder 30 Euro pro Jahr. Ab Juli 2022 verlängert sich die Speicherdauer auf 180 Tage, gleichzeitig steigt der Preis für das Abo auf 3,99 Euro pro Monat oder 39,99 pro Jahr. Lokal hat die Kamera keinen Speicher.
Leider sind Videos nicht immer »vollständig«: Wenn der Mitschnitt einer Person startet, hat diese meist schon die Hälfte des Bildes passiert oder aber man sieht nur noch den Rücken. Das Problem verzögerter Aufnahmen haben auch andere Akku-Kameras, z. B. eufy.
Ring Video Doorbell 2
Die Ring Video Doorbell 2 ist nicht die einzige Überwachungskamera im Test mit einer Gegensprechfunktion, Logitech, Nest, Netatmo und andere Kameras können das auch und teils sogar mit guter Sprachqualität. Eine richtige, klassische Türklingel haben sie aber nicht im Gepäck und genau hier kommt Ring Video Doorbell 2 ins Spiel. Der Überwachungsaspekt ist die Bewegungserkennung (PIR Sensor, Nachtsicht-Modus), welche in verschiedenen Aktivitätszonen der Weitwinkelansicht definiert werden kann. Das ist praktisch: Spielende Kinder in drei Meter Entfernung zur Haustür sollen vielleicht keinen Alarm auslösen, vorbeigehende Fußgänger sowieso nicht. Personen, die den Zwei-Meter-Nahbereich betreten, werden hingegen gemeldet.
Arlo Essential Spotlight
Die Arlo Essential Spotlight ist nicht für jeden, das heißt, sie arbeitet nicht mit jedem China-Smartphone zusammen, was uns die App auch gleich mitteilte. Mit einem Alternativ-Gerät ging es dann fröhlich weiter, allerdings trübte der Plastiksockel der Batterie-Kamera das Bild. Wie lange soll so etwas halten, wenn erst die Weichmacher ausgedampft sind?
Die einfache Zeitleiste muss ohne Activity-Balken auskommen, das macht die Recherche mühsam. Arlo speichert grundsätzlich nur auf dem eigenen Server. Wer ein Video verschicken will, verschickt einen Download-Link. Einen Button für Einzelfotos gibt es keinen, wir haben uns mit dem Screenshot beholfen.
Die Bildqualität ist zweckdienlich, aber nicht mehr. FullHD soll es sein, davon merkt man aber nichts, weil man sich Fotos gar nicht herunterladen kann. Screenshots jedenfalls rauschen deutlich, selbst bei Tageslicht können wir keine guten Fotos ausmachen.
Der Spotlight-Scheinwerfer soll ja des Nachts für Farbaufnahmen sorgen: Das klappt auch, aber nur auf einen bis zwei Meter Distanz. Darüber hinaus sind Gesichter schon nicht mehr erkennbar. Die IR-Aufnahmen auf diese Distanz sind allesamt schlecht erkennbar.
Kurz: Arlo spart Energie, wo es nur geht, und die Qualität des Materials ist im Vergleich zu anderen Sicherheitskameras schlecht. App und Warnmeldungen hingegen sind grundsätzlich gelungen.
Blink XT2
Die Blink XT2 optimiert die Batterie-Laufzeit des Vorgängers Blink XT, zumindest sagt das der Hersteller. Die versprochene Laufzeit von zwei Jahren wird in der Praxis mit häufigen Live-Views und zahlreichen täglichen Aufnahmen aber nicht erreicht, selbst dann nicht, wenn man die niedrigen Auflösungen wählt. Positiv, der Cloud-Speicher ist klein aber nach wie vor kostenlos und die Videos werden bis zu einem Jahr vorgehalten. Nutzer können jederzeit älteres Material löschen, um neuen Platz zu schaffen.
Talk-Back ist eine Notlösung, der Lautsprecher ist zu leise und das Gespräch funktioniert, wie beim CB-Funk, immer nur einseitig und außerdem verzögert. Alarm-Videos leiden immer noch an einer deutlichen Aufnahme-Verzögerung. Das heißt die Person kann schon fast aus dem Bild sein, wenn die Aufzeichnung beginnt.
Für manuelle Schnappschüsse ist die Blink eine schlechte Wahl, Teilen ist zu kompliziert, die Qualität ist schlecht und es zieht an der Batterie. Die Timeline ist mühsam und reaktionsträge, das Durchforsten von Videos bereitet keine Freude.
D-Link DCS-2670L
Die Vorteile der D-Link DCS-2670L liegen in ihrer guten Bildqualität bei Tageslicht und in ihrem Verzicht auf Cloud-Speicherung. Sie benötigen zwar ein D-Link-Konto, Videos werden aber ausschließlich auf eine SD-Karte in der Sicherheitskamera gespeichert. Diese liegt im Auslieferungszustand allerdings nicht bei, Sie müssen eine erwerben. Speichern in der eigenen Cloud, sprich dem eigenen FTP-Speicher, ist aber möglich. Allerdings ist der Zugriff auf denselben unzuverlässig. Alarmvideos werden dann schlichtweg nicht abgelegt, was natürlich ein Graus ist, wenn gerade dann etwas passiert ist.
Annke C500
Trotz viel investierter Zeit und mehren Resets, ließ sich die Anneke C500 nicht zu einer Verbindung bewegen und konnte daher nicht getestet werden.


Somfy Outdoor 2401560
Die Somfy Outdoor 2401560 ist eine 230-Volt-Lösung ähnlich der Bosch Eyes-Außen – jedoch ist es kein Scheinwerfer. Allerdings ist die Verarbeitung deutlich schlechter: Das Chassis aus Plastik ist schlecht fixiert (nur eine winzige Schraube!) und es ist mattweiß. Jeder Hausbesitzer weiß, wie das nach einem Jahr ausschaut. Die Wetterfestigkeit entspricht auch nur IP54.
Die Kamera kann ein klein wenig geschwenkt oder geneigt werden, allerdings über einen winzigen Kunststoffbolzen, der wenig Vertrauen erweckt. Der Anbau ist nur senkrecht möglich.
Das Live-Bild kommt etwas verzögert, gleiches gilt für den unidirektionalen Sprechfunk (Talk-Funktion). Hier rächt es sich, dass Somfy keine Ethernet-Anbindung anbietet. Eine Sirene hat die Überwachungskamera nicht.
Die Kameraerkennung hat uns zudem Stunden gekostet, inklusive der Somfy Indoor 2401507, deren WiFi-Verbindung wir nicht aktivieren konnten. Zuerst war gar nicht klar, ob die App visidom, tahoma oder protect genutzt werden muss. Das war alles ziemlich verwirrend. Somfy bietet komplexe Smart-Home-Lösungen an. Die Somfy Outdoor kann aber als Single Solution ohne eine Tahoma Box genutzt werden.
Die Bildqualität ist dann auch nur brauchbar, statt echtem FullHD (1.920 x 1.080) gibt es nur 607 x 1.080 im Weitwinkel. Die Nachtsicht ist brauchbar ausgeleuchtet, aber nur bis vier Meter.
Die beste Indoor-Überwachungskamera
Kameras für drinnen haben oft einen anderen Zweck als solche für draußen: Wer ist in der Wohnung? Töchterchen oder noch jemand? War die Nachbarin da und hat sich um die Katze gekümmert? Wie viele Freunde bringt Sohnemann heute wieder mit ins Haus?
Solche Fragen werden nicht vor, sondern hinter der Tür geklärt. Eine Kamera im Flur oder im Wohnzimmer zeichnet hereinkommende oder herausgehende Personen auf und erstellt darüber ein Logfile. Im Zweifel können wir über die Timeline herausfinden, wer wann die Wohnung betreten hat. Da es sich um private Räume handelt, müssen wir uns weder vor den Nachbarn rechtfertigen, noch Besucher explizit darauf hinweisen. Die Höflichkeit gebietet Letzteres aber schon!
Kurzübersicht
Netatmo Welcome
Die Netatmo Welcome lernt und unterscheidet Gesichter und kann deshalb differenzierte Push-Nachrichten schicken: »Lisa hat die Wohnung betreten« oder »Sandra und eine unbekannte Person sind eingetreten«. Sie wissen immer, wer Zuhause ist. Gespeichert wird zu 100 Prozent lokal. Für Schnappschüsse und Videos von der Familienfeier ist die Kamera hingegen suboptimal.
Bosch Smart Home Eyes-360°
Die Bosch Eyes-360°-Innenkamera ist die Welcome für große Räume, hier aber mit Gegensprech-Funktion. Der 360-Grad-Schwenk gibt deutlich mehr Überblick. Die Überwachungskamera hat keine Folgekosten, gespeichert wird in der Bosch-Cloud. Die gute Nachtsicht in Verbindung mit der leicht bedienbaren App und dem einfachen Teilen von Fotos und Videos haben uns gefallen. Eine Gesichtserkennung hat das System aber nicht zu bieten.
Eufy Indoor Cam 2K Pan & Tilt
Die Eufy Indoor Cam 2K Pan & Tilt kann Personen und Tiere unterscheiden, speichert lokal ohne Kosten und hat eine gute Tageslicht-Bildqualität bei hoher Auflösung. Sie beherrscht sogar Geofencing, das heißt, die Bereitschaft beginnt, wenn Sie das Grundstück verlassen.
Nachteile sind indes die lächerlich leise Sirene, der geräuschvolle Motor sowie die unabdingbare Internetverbindung für die Personenerkennung.
Xiaomi MI 360° Home Security Camera 2K Pro
Ist es gespenstisch, wenn einem die Kamera folgt? Ist es! Aber bei einer Überwachungskamera auch äußert praktisch. Die Xiaomi Mi 360° ist dezent, unscheinbar und folgt einem auf Schritt und Tritt. Vorteilhaft ist dabei die Datenspeicherung, da alle Aufnahmen auf jedem beliebigen Rechner im heimischen Netzwerk abgelegt werden können.
TP-Link Tapo C200
»Gut & Günstig« steht bei uns für eine günstige Überwachungskamera, bei der man dafür aber auch Abstriche machen muss. Das passt bei der Indoor Überwachungskamera TP-Link Tapo C200 nicht so ganz, denn es fehlen die nicht so guten Punkte.
Top ausgestattet und mit einer sehr guten Bildwiedergabe, bietet die kleine schwenkbare Kamera alles, was eine gute Überwachungskamera bieten muss.
Vergleichstabelle























- Gesichtserkennung funktioniert
- Design, Verarbeitung
- Durchdachtes Wer-ist-zuhause-Konzept
- SD-Karte nur optional
- Für Fotos/Videos suboptimal
- Schlechte Nachtsicht

- Sichtfeld 360 Grad
- Gute Nachtsicht
- Gut bedienbare App, auch für mehrere Kameras
- Design, Verarbeitung
- Für Fotos/Videos optimal
- SD-Karte nur optional

- Zügig eingerichtet
- Sehr gutes Bild, tagsüber
- Tier, Mensch, Fahrzeug-Unterscheidung, Geofencing (beta)
- Lange USB-Kabel zur Stromversorgung
- Lokal speichern auf SD
- Gute Auflösung 2304×1296
- Komplexe Settings möglich (Automatisierung Smart Home)
- Geräuschvoller Motor
- Timeline ohne Activity-Leiste
- Sirene ist lächerlich leise
- Schlechte IR-Nachtsicht
- Internet-Verbindung MUSS für Betrieb bestehen

- Schnell eingerichtet
- Verfolgt Bewegungen
- Umfangreiche Smart-Home-App
- Datenspeicherung im Netzwerk
- Bluetooth-Zentrale für Smart-Home-Geräte
- Schwenkbewegung reagiert langsam
- Mäßiger Lautsprecher

- Gutes Bild am Tag
- Sehr gute Nachtsicht
- Automatisierungen / Szenen
- Smarthome-App
- Geringes Sichtfeld

- Sehr gute Nachtsicht
- Schwenkbar
- Kein Google Assistant
- Mäßige App
- Geringes Sichtfeld

- Gutes Bild am Tag
- Gute Nachtsicht
- Automatisierungen / Szenen
- Kein Google Assistant
- Keine Speicherkarte möglich

- Bewegungsverfolgung
- Schwenkt ohne Zeitverzögerung
- Sehr kleines Sichtfeld
- Ruckelnde Bewegungsverfolgung
- Im Test keine Alarmierung

- 130° Blickwinkel
- Privat-Schutzschild vor Linse
- Komfortable App
- Gute Alexa-Integration
- Kostenpflichtige Datenspeicherung
- Mäßige Bildqualität

- Schwenkbar
- Mäßige Bildqualität
- Kein Google Assistant
- Kleines Sichtfeld
- Kein Aktivitätsbereich

- Gutes Bild am Tag
- Automatisierungen / Szenen
- Sehr großes Sichtfeld
- Keine Personenerkennung

- Schwenkbar
- Mäßige Bildqualität
- Kein Google Assistant
- Kleines Sichtfeld
- Kein Aktivitätsbereich

- Zentrale Datenspeicherung möglich
- Schlechte Bildqualität
- Kein Google Assistant
- Keine Personenerkennung
- Kamera ohne Speicherkarte

- 2-Wege Kommunikation
- Umfangreiche Smart-Home-App
- Schwenkbar
- Reagiert sofort auf Schwenkbewegungen
- Keine Privatzonen einstellbar
- Mäßige IR-Sicht
- Langsamer App-Start

- Mit Temperatursensor
- Klein und leicht zu verstecken
- Datenspeicherung auf Stick an der Zentrale
- Gute Alexa-Integratiom
- Mäßige Bildqualität
- Verzögerte Benachrichtigung

- Gute App mit Detail-Settings und Timeline
- Schnell und einfach installiert
- Speichern auf SD-Karte
- Kamerafahrten (Dome)
- Geringe Qualität von Kamera und Befestigung
- Unscharfe Nachtaufnahmen

- Zügig eingerichtet
- Sehr gutes Bild, tagsüber
- Tier-Mensch-Fahrzeug-Unterscheidung, Geofencing (beta)
- Lange USB-Kabel zur Stromversorgung
- Lokal speichern auf SD
- Gute Auflösung 2304×1296
- Komplexe Settings möglich (Automatisierung Smart Home)
- Timeline ohne Activity-Leiste
- Sirene lächerlich leise
- Schlechte IR-Nachtsicht
- Simples Gehäuse
- Internet-Verbindung MUSS für Betrieb bestehen

- Überwacht die Raumluft
- Sehr großer Weitwinkel
- LAN und WLAN
- Datenspeicherung nur in teurer Cloud
- 2-Wege-Kommunikation nur mit Premium
- Mäßige Bildqualität
- Späte Alarmmeldung

- Bildqualität bei Tag und Nacht
- Alarmzone freihand einzeichnen
- Speichern auf SD-Karte
- 100 % lokale Speicherung
- Talk-Funktion z. B. für Kinderaufsicht
- Keine Nebenkosten
- SD-Karte nur optional
- Komplexe App
- Sirene zu leise

- Sehr großer Weitwinkel
- Datenspeicherung nur in teurer Cloud
- 2-Wege-Kommunikation nur mit Premium
- Mäßige Bildqualität
- Späte Alarmmeldung

- Wi-Fi Einrichtung wiederholt gescheitert

- Speicher fest eingebaut
- Hübsches Design
- Wi-Fi Einrichtung wiederholt gescheitert
Überwachungskameras für drinnen im Test: Wissen, wer zuhause ist
Ob Einbrecher, Besucher oder die Oma – es gibt viele Gründe im Innenbereich Kameras aufzustellen. Beweismaterial ist wohl der Hauptgrund, heute können die Kameras aber auch darüber informieren, wann Familienmitglieder heimgekehrt sind.
Technisch unterscheiden sich Indoor-Kameras nicht von ihren Kollegen für draußen – bis auf den Wetterschutz. Häufig bestehen Indoor-Kameras aus einfachem, nicht UV-beständigem Kunststoff und sie haben weniger ausgeklügelte Montage-Optionen. Deshalb sind Kameras für drinnen oft deutlich günstiger als wetterfeste Modelle mit gleichen Merkmalen.
Während Outdoor-Kameras häufig mit Akkus betrieben werden, um das Verlegen von Kabeln zu vermeiden, sind die Wohnungsmodelle fast ausschließlich kabelgebunden. Das betrifft die Stromversorgung – meistens 5 Volt – die Netzwerkverbindung ist typischerweise WiFi mit dem heimischen Router. Einige Überwachungskameras für den Innenbereich haben auch einen Ethernet-Port, hier kann die Kamera per Netzwerkkabel mit dem Router verbunden werden.
Bildqualität
Der Standard für die Auflösung von Kameras im Innenbereich liegt heute bei 1080p, also FullHD (1.920 x 1.080). Es gibt aber auch Modelle mit 4K (3.840 x 2.160). 720p ist selten geworden, denn der Wunsch nach Schnappschüssen und Videos in hoher Auflösung ist groß.
Die Bildqualität ist mit der einfacher Smartphones vergleichbar, wobei aufgrund der geringen Distanzen in Räumen Weitwinkel-Objektive verwendet werden. Diese haben sehr breite Blickwinkel, weshalb das Bildmaterial oft eine Fischaugen-Optik mit verzerrten Linien an den Rändern trägt.
Beliebt im Innenbereich sind Schwenk- bzw. 360-Grad-Kameras, deren Objektiv sich wie ein Kopf dreht und dabei fast in jede Richtung blicken kann. Manchmal können sich diese Modelle auch neigen, das heißt nach unten oder oben blicken.
Nachts wird auf Infrarot gesetzt
Wie bei den Outdoor-Versionen haben die Indoor-Überwachungskameras Infrarot-Scheinwerfer, die den Bereich vor sich ausleuchten. Meistens sind das nur wenige Meter, was im Räumen aber oft ausreicht, um Gesichter zu erkennen.
Datenspeicherung der Überwachungskamera
Alarm-Clips werden entweder in der Cloud des Herstellers, auf dem eigenen Webspace (z. B. DropBox) oder auf einer lokalen SD-Karte gespeichert. Hier sind die Varianten ganz unterschiedlich, informieren Sie sich am besten gut vor dem Kauf. Cloud-basierte Abos gibt es auch, etwa wenn Sie bei Bosch mehr als 20 Clips länger als 30 Tage aufbewahren möchten. Bis zu 200 Clips können kostenlos für 30 Tage aufbewahrt werden, danach überschreiben sich die ältesten Dateien oder man schließt eben ein Abo ab. 25 Favoriten können aber unbegrenzt gespeichert werden.
Bewegungserkennung
Mit Hilfe eines Bewegungssensors zeichnet sie Fotos oder Videos auf, sobald jemand ins Blickfeld der Überwachungskamera kommt. Auch Nachtaufnahmen gelingen mit einem eingebauten Infrarot-Scheinwerfer. IP-Kameras sind direkt mit dem Internet-Router verbunden, etwa der Fritzbox oder einem Telekom-Speedport. Das hat den Vorteil, dass nicht immer ein Computer laufen muss, um die Videos aufzuzeichnen. Die Verbindung erfolgt entweder über ein Netzwerkkabel, oder – wie bei den meisten Überwachungskameras heute – über WLAN. Das ist viel praktischer, denn so spart man es sich, Kabel zu verlegen.
Und der Ton?
Die Kameras werden häufig nicht nur als reine Überwachungskameras angeschafft, sondern als Kommunikationsschnittstellen. Mit Gegensprechfunktion können Sie von der Arbeit die Kinder im Wohnzimmer anrufen, denn die App hat eben deren Eintreffen gemeldet. Andere Kameras werden explizit als Baby-Monitor beworben. Deshalb hat so gut wie jede Indoor-Überwachungskamera ein Mikrofon für die Tonaufnahme.
Unser Favorit
Netatmo Welcome
Sind die Kinder zuhause? Wen haben Sie mitgebracht? Hat die Nachbarin sich schon um die Blumen gekümmert? Haben Unbekannte meine Wohnung betreten?
Solche Fragen kann eine normale Überwachungskamera nicht klären. Für Sie ist jede Person und meistens auch jedes Tier ein Trigger – die Bewegung schlägt an und ein Clip wird mitgeschnitten und ggf. per Push-Nachricht gemeldet. Doch nach dem 100. Male wird es nervig: Die Frau kommt eben immer um 15 Uhr heim, die Katze ist immer vor der Haustür unterwegs. Interessant wird es, wenn ein fremdes Gesicht die Wohnung betritt. Darüber wollen wir eine Push-Info bekommen. Genau an diesem Punkt setzt die Welcome von Netatmo an.
Gesichtserkennung, die funktioniert
Wir haben die Welcome einige Wochen ausprobiert. Vier Familienmitglieder und einige regelmäßige Besucher wurden von der Kamera erfasst, manuell einem Namen zugewiesen und in Folge erkannt. »Sebastian und Danika haben die Wohnung betreten«, meldet dann die Kamera – selbst, wenn Letztere die Wohnung etwas später betritt. Es kann eine Verzögerung eingestellt werden, damit die Kamera kombinierte Meldungen versenden kann.
Nach einer Woche hatte sich das System mit den Hausbewohnern eingespielt und wir konnten die Häufigkeit der Push-Nachrichten reduzieren, weil mehr und mehr nur noch bei unbekannten Gesichtern aufgezeichnet wird. Die Katze wurde von der Kamera erfolgreich ignoriert.
Die unscheinbare Kamera ist recht leicht und befindet sich in einem Alu-Gehäuse. Der Standfuß hätte breiter bzw. schwerer ausfallen können, durch das Kabel fällt sie schnell mal um, wenn die Katze daran wackelt. An der Verarbeitung gibt es nichts zu kritisieren, die Spaltmaße sind sauber und die Optik ist gediegen und zurückhaltend.
Schnell im Einsatz
Die Welcome ist kabelgebunden und kommt mit 5-Volt-Netzteil. Dasselbe hat einen Micro-USB-Stecker, weshalb Sie die Kamera auch an 5-Volt-Stom-Hubs betreiben können. Allerdings müssen 2.000 mA Leistung zur Verfügung stehen (2 Ampere), das schafft bei weitem nicht jedes Smartphone-Netzteil. Der hohe Energieverbrauch, auch erkennbar an der deutlichen Erwärmung, kommt durch die Gesichtserkennung zustande, die der Kamera viel Rechenarbeit beschert!
Die Konnektivität wird durch ein Ethernet-Kabel oder durch WLAN hergestellt, die Kamera hat dazu auf der Rückseite einen RJ45-Anschluss für ein Netzwerkkabel. Die schnelle Direktverbindung zum Router ist aber nicht zwingend. Im Test hat es verzögerungsfrei mit dem Router funktioniert.
Damit nicht ständig ein Feed über das Kommen und Gehen von Personen erstellt wird, können Zeitpläne penibel genau in der App „Netatmo Security“ eingestellt werden. Aber nicht nur das – wenn die Kamera einige Personen kennt, kann für jedes Gesicht bestimmt werden, ob Clips aufgezeichnet werden oder nicht und wenn ja, zu welchen Zeiten. Somit können die Bewohner etwa völlig unbehelligt bleiben, während Besucher und unbekannte Personen mitgeschnitten werden.
Eine Talk-Funktion hat die Netatmo nicht. Sie hat keinen Lautsprecher, nur Mikrofone. Letztere macht auch die Überwachung von Geräuschen möglich, sofern das gewünscht wird.
Es können unbegrenzt viele Welcome-Kameras in einer App betrieben werden – das behauptet zumindest der Hersteller. Auf dieselbe Weise können auch mehrere Personen auf dasselbe Kamerakonto zugreifen, eine Arbeitsteilung für das manuelle Zuweisen.
Speichern lokal, Abgleichen zentral
Videos werden auf der SD-Karte gespeichert, es gibt keine Cloud. Nachteil: Bei Diebstahl ist das Videomaterial auch gleich mit weg. Clips können auf dem Smartphone gesichert werden, allerdings ist das mühsam – die App ist dafür nicht optimiert.
Die persönliche Cloudspeicherung per Dropbox oder FTP für Webspace/NAS ist ebenfalls möglich. Es wäre also eine Option, die Aufnahmen auf einer externen Festplatte zu speichern, die am Router mit USB-Funktionalität hängt.
Lokal gespeichert heißt allerdings nicht, dass die Kamera ohne Internet auskommen würde. Sie benötigt ständig eine Verbindung zum Netatmo-Server, denn mit dessen Hilfe kann Sie Gesichter erkennen und interpretieren. Die Cam braucht Zugriff auf diese bestehende Datenbank, um Abgleiche und Abstimmungen zu erstellen. So viel Speicherplatz und Rechenleistung hat die kleine Überwachungskamera nicht selbst an Bord.
Das Teilen von Schnappschüssen aus dem Live View ist schlichtweg nicht vorgesehen. Hier muss man den Umweg über Full-Screen und Screenshot gehen.
Bildqualität
Das Thema Bildqualität steht bei der Welcome eigentlich gar nicht an, sie soll Gesichter erkennen und keine Bilder für den Foto-Druck aufnehmen. Die Welcome besitzt mit 130 Grad ein sehr breites Sichtfeld. Die Kamera ist folglich besonders gut darin Räume zu überwachen, nicht aber einen langen Flur.

Die 1080p-Aufnahmen sind passabel, die Ausleuchtung der Nachtaufnahmen ist hingegen schlecht. Gerade mal auf zwei bis drei Meter Distanz ist eine Person erkennbar, weil gut ausgeleuchtet. Die Gesichtserkennung funktioniert auch in der Nacht.
Durchdachtes Wer-ist-zuhause-Konzept
Wir empfehlen die Netatmo Welcome allen, die einfach wissen möchten, wer zu Hause ist. Bis das reibungslos funktioniert, muss man sich aber auf eine Lernphase von bis zu einem Monat einstellen, innerhalb dieser Zeit werden immer wieder Gesichter manuell zugewiesen.
Eine Anbindung an andere Smart-Home-Geräte ist neuerdings auch möglich, Netatmo bietet eine Sirene und Tür/Fenster-Sensoren sowie Rauchmelder an. So kann bei einem unbekannten Gesicht automatisch oder manuell die Sirene ausgelöst werden. Über den Dienst IFTT kann die Welcome grundsätzlich mit allen kompatiblen Lampen, Steckdosen etc. gekoppelt werden.
Nachteile?
Die Welcome ist nicht dafür gemacht, Bilder und Videos manuell aufzunehmen und zu teilen. Das funktioniert mit der Bosch Eyes-360°-Innenkamera deutlich besser. Ein schwerer Standfuß hätte uns gefallen, durch Stromkabel und ggf. Ethernet-Kabel kippt die Kamera schnell mal um. Für die Gesichtserkennung ist die Welcome auf eine stabile Internetverbindung angewiesen.
Netatmo Welcome im Testspiegel
Die Connect vergibt ein »Gut« mit 402 von 500 Punkten. Hauptgründe dafür sind clevere Details bei Installation und alltäglicher Nutzung sowie die zuverlässige Gesichtserkennung.
»Je nach gewähltem Überwachungsmodus und Anwesenheitseinstellung lösen unbekannte Gesichter eine Alarmmeldung aus. Das funktioniert in der Praxis überraschend gut.«
Die Kollegen von Home & Smart loben die Gesichtserkennung sowie das Registrieren von akustischen Alarmen. Sie kritisieren allerdings das Fehlen einer 2-Wege-Audiokommunikation.
»Wer von innen den Eingangsbereich im Auge behalten will, erhält mit der Welcome eine gute Kamera, die ohne lästige Kabel auskommt. Funktionen wie Gesichtserkennung, oder das Registrieren von akustischen Alarmen heben die Sicherheitskamera von vielen Mitbewerbern ab.«
Techtest lobt die hervorragende Gesichtserkennung.
»Aber das Besondere an der Netatmo Welcome ist nun mal die hervorragende App und die Personenerkennung. Hierdurch ist gerade das Auswerten der Aufnahmen ein Kinderspiel, da Euch die App gleich sagt ob eine bekannte Person auf der Aufnahme zu sehen ist oder jemand Unbekanntes.«
Die Chip lobt neben der Gesichtserkennung auch die schnelle Einrichtung und die stabile Verbindung, kritisiert aber die fehlende Verbindung zu anderen Smart Home Systemen.
»Netatmo Welcome überzeugt im Test als unkomplizierte, einfach bedienbare Smart Home-Kamera. Die Gesichtserkennung funktioniert nach einer Anlernphase meist ebenso zuverlässig wie der Remote-Zugriff per Smartphone. Zur klassischen Hausüberwachung ist Netatmo Welcome aber nur bedingt geeignet.«
Sollten wir weitere Tests des Netatmo Welcome finden, so tragen wir diese hier nach.
Alternativen
Die Welcome hat ein durchdachtes und funktionierendes Gesichtserkennungskonzept. Doch das wird nicht jeder haben wollen. Wer klassische Mitschnitte bei Abwesenheit und eine Talk-Funktion wünscht, wird bei unseren alternativen Empfehlungen fündig.
Bosch Smart Home Eyes-360°
Die Eyes-360°-Innenkamera von Bosch hat den Rundumblick: Das Kameraauge kann sich 360 Grad drehen – und das macht es bei der Überwachung auch. Die 1080p-Qualität ist gut, aber nicht perfekt. Nachtbilder sind auf drei bis vier Meter gut ausgeleuchtet, das spricht für ordentliche IR-Scheinwerfer.
Die App ist reaktionsschnell und man kann mehrere Kameras damit verwalten. Sprechen ist über ein Zwei-Wege-System möglich (Hören und Sprechen gleichzeitig).

Leider ist es nicht möglich, automatische Kamerafahrten ein zu stellen. Die Bosch überwacht den Ausschnitt aus dem 360-Grad-Bereich, den sie im Live View zuletzt hinterlassen. Dennoch ist eine komplette Überwachung sehr großer Räume drin, denn die Kamera detektiert Geräusche und richtet ihr Auge daraufhin aus.
Zeitpläne sagen der Kamera, wann überwacht wird und wann nicht. Wenn nicht überwacht wird, fährt der Kamerakopf ins Gehäuse. So ist äußerlich sehr gut sichtbar, was Phase ist. Ein kurzes Tippen auf den Kopf der Kamera lässt die Linse verschwinden.
Die Bosch ist ideal zum Teilen von Fotos und Videos. Das gelingt schnell aus der App heraus. Bis zu 200 Clips können kostenlos für 30 Tage aufbewahrt werden, danach überschreiben sich die ältesten oder man schließt ein Abo in der BoschCloud ab. 25 Favoriten können unbegrenzt gespeichert werden.
Die gesteckte SD-Karte ist eine Art Zwischenspeicher (8 Gigabyte). Der Hersteller rät aktuell von einem Austausch gegen ein größeres Modell ab, was keinen Vorteil mit sich bringen würde (aber auch keinen Nachteil). Über die App gibt es keinen Zugriff auf die SD-Karte. Es scheint sich um eine Art Cache für die Kamera zu handeln, denn die Kamera samt Zugriff auf die Timeline funktioniert auch ohne Karte.
Wir empfehlen die Bosch allen, die einer Gesichtserkennung nicht über den Weg trauen, aber eine klassische Überwachung mit Schnappschuss- und Gegensprechfunktion wünschen.
Eufy Indoor Cam 2K Pan & Tilt
Die Eufy Indoor Cam 2K Pan & Tilt kann Personen und Tiere unterscheiden, speichert lokal ohne Kosten und hat eine gute Tageslicht-Bildqualität bei hoher Auflösung. Sie beherrscht sogar Geofencing, das heißt die Bereitschaft beginnt, wenn Sie das Grundstück verlassen.
Nachteile sind indes die lächerlich leise Sirene, der geräuschvolle Motor sowie die unabdingbare Internetverbindung für die Personenerkennung. Die App meckert sofort, wenn die Verbindung einmal nicht besteht. Schade, denn das Home-Netzwerk fällt ja nicht aus und gespeichert wird lokal auf einer MicroSD-Karte. Ebendiese muss separat gekauft werden, es gibt keine Cloud-Speicherung mit Folgekosten.

Die Kamera kann ausschließlich am WiFi betrieben werden, einen Netzwerkanschluss gibt es nicht. Die Timeline hat keine Activity-Leiste, an der man erkennen würde, wann vermehrt Aktivitäten aufgezeichnet wurden. Das mindert den Komfort, weshalb man die Kamera genau einrichten sollte (KI: Personen/Tier/Fahrzeuge, Aktivitätszone), um möglichst wenig unnötige Clips zu speichern.
Aktivitätszone meint: Hier kann im Bildausschnitt ein Bereich freihändig markiert werden, in dem Bewegung erfasst wird.
Die Einrichtung gelingt schnell, die App ist sinnvoll aufgebaut und erlaubt viele Einstellungen. Interessant ist die KI mit Tier-Mensch-Fahrzeug-Unterscheidung – ein Merkmal, das derart günstige Kameras bisher noch nicht bieten. Allerdings macht der Server des Herstellers die Arbeit, weshalb es ohne Internetverbindung nicht geht.
Tagsüber machen 2.304 x 1.296 Bildpunkte einen guten Job, sogar im Zoom-In sind Details klar erkennbar. Des Nachts machen sich aber die schlechten bzw. zu wenigen IR-Strahler bemerkbar. Jenseits der zwei Meter ist kein Gesicht mehr erkennbar.
Xiaomi MI 360° Home Security Camera 2K Pro
Preislich ist die Xiaomi Mi 360° ein absoluter Tipp, doch billig ist sie absolut nicht. Sie wartet mit Technik auf, von der deutlich teurere Überwachungskameras nur träumen können, denn sie hat stets ein wachsames Auge und verfolgt Bewegungen automatisch.
Die Xiaomi Mi 360° kommt sehr unscheinbar daher und man sieht ihr nicht an, dass sie sich um 360° drehen kann. Ebenso ist kaum zu glauben, was alles in ihr steckt. Schwenkbar sind so einige Kameras, aber nur wenige machen das selbstständig, wenn sie eine Bewegung erkennen.
Auf den ersten Blick sieht man eine weiße »Glocke« mit einem inzwischen üblichen USB-Ladeanschluss, und auch der Kartenschlitz unter der Drehkugel ist typisch. Damit hört es schon auf. Alles andere ist glatt und wirkt obendrein sehr gut verarbeitet. Da gibt es weder irgendwo Grat noch einen Absatz zwischen den beiden Gehäusehälften.
Die Bildqualität ist gut, hebt sich aber nicht vom Durchschnitt ab. Drei Megapixel versprechen zwar viel, sagen aber nichts über die Qualität der Aufnahme aus.
Die Xiaomi App ist erstaunlich umfangreich und beinhaltet etliche Smart-Home-Funktionen. Um so erstaunlicher ist es, dass sie als eine der schnellsten startet (etwas über eine Sekunde) und auch innerhalb von einer Sekunde auf die Überwachungskamera zugreift. Das schafft keine andere.
Von der Bedienung her ist sie etwas gewöhnungsbedürftig, da sich die Einstellungen der Kamera in einem extra Fenster öffnen, das auf dem Tablet ziemlich klein ist. Vermutlich ist darin die Arbeitsgeschwindigkeit der App begründet, die für jedes hinzugefügte Gerät eine extra »Unter-App« hat, die nur bei Bedarf geöffnet wird.
Die Einstellungen zur Überwachung sind okay, aber nicht so umfangreich wie bei einigen anderen Modellen. Es lässt sich zwar die Empfindlichkeit der Bewegungserkennung einstellen und die Mi 360° erkennt sogar Baby-Geschrei, verschiedene Aktivitätszonen lassen sich jedoch nicht einstellen.
Bei der Alarmmeldung hebt sich Xiaomi wieder von vielen Modelle ab und ist mit fünf Sekunden sehr schnell. Noch besser ist sie aber bei der Datenspeicherung. Viele mögen die Cloud nicht, weil sie nicht wollen, dass ihre Daten irgendwo durch das Internet und ins Ausland fliegen. Das muss mit der Mi 360° nicht sein. Die Aufzeichnungen können auf jedem Rechner im heimischen Netzwerk abgelegt werden. Das kann auch eine externe Festplatte oder ein USB-Stick an der FritzBox sein. So leicht machen es einem die wenigsten.
TP-Link Tapo C200
»Gut & Günstig« steht meist für vernünftige Geräte, bei denen man aufgrund des Preises jedoch ein paar Abstriche machen muss. Bei der TP-Link Tapo C200 passt das allerdings nicht so ganz, dann auch nach intensiver Suche ließen sich die besagten Abstriche nicht wirklich finden.
Auf den ersten Blick sieht die schwenkbare Überwachungskamera von TP-Link kaum anders als viele andere aus. Deutlich an der dunklen Kugel ist der Hebe- und Senkbereich zu erkennen und seitlich dreht sie sich um etwa 530 Grad, um ein Sichtfeld von mindestens 360 Grad abzudecken.
Wird der Kamerakopf nach oben gedreht, verbergen sich darunter der Schlitz für die Speicherkarte und der Reset-Knopf. Alles wie bei vielen Indoor Überwachungskameras und selbstverständlich gibt es auch einen Fuß, der die Decken- oder Wandmontage ermöglicht.
Für echte Begeisterung sorgt die App der TP-Link Tapo C200, denn die spiegelt wieder, worum es TP-Link tatsächlich geht – um die ein smartes Zuhause. Daher bietet sie bereits auf der Startseite eine Unterteilung in Kameras, Saugroboter und intelligente Steuerungen.
Werden die Kameras ausgewählt, ist sofort eine Übersicht aller Kameras mit Vorschaubild zu sehen. Dazu lassen sich direkt Zuhause- und Abwesenheitsmodus aktivieren. Wird die Kamera ausgewählt, lässt sie sich schwenken, neigen, der Alarmaktivieren oder auch in den Privatsphärenmodus versetzen.
Dazu gibt es die typischen Einstellungen zur Nachtsicht, Videoqualität, Speicherung, Bewegungsverfolgung, Art der Alarmierung und es lässt sich auswählen, ob die Personen- und/oder Babygeschrei-Erkennung aktiviert werden soll.
Ja, die TP-Link Tapo C200 erkennt ein weinendes Baby und tatsächlich wurde der Alarm ausgelöst, weil die Tochter die miauende Katze nachgeahmt hat. Praktisch ist gerade deswegen, dass es zwei verschiedene Alarmpläne gibt. Einen für die Alarmierung auf dem Smartphone und einen für die Kamera. Der Kamera-Alarm kann dabei auf Geräusch, Licht und Licht & Ton eingestellt werden.
Obligatorisch gehört zur richtigen Einstellung natürlich auch, dass es Aktivitätszonen gibt. Als Bonus gibt es auch Privatsphärenzonen, die allerdings etwas sinnfrei sind, da diese mitschwenken und mit einer Schwenkung der Kamera den gesperrten Bereich freigeben.
Sehr gut gefällt die Kooperation mit der Sprachsteuerung Amazon Alexa. Es lässt sich nicht nur einfach das Kamerabild auf einem Echo Show zeigen, die erkannten Bewegungen können ebenso Routinen oder Ankündigungen auslösen.
In puncto der Bildqualität geht man mit der TP-Link Tapo C200 keine Kompromisse ein. Wie bei schwenkbaren Kameras leider üblich, fällt der Blickwinkel nicht sonderlich groß aus. Daran lässt sich auch nichts ändern.
Dafür kann sich die Bildqualität sehen lassen. Bei Tageslicht wirkt die Aufnahme zwar ein wenig blass und könnte mehr Farbe vertragen, dafür ist von der relativ geringen Auflösung (1920 x 1080 px) absolut nicht zu merken. Dasselbe gilt für die Aufnahmen bei Nacht, die sich sehr scharf und in einem ausgewogenen Kontrast zeigen.
Die TP-Link Tapo C200 ist zwar sehr günstig, aber echte Abstriche muss man dabei nicht machen. Die Aufnahmen sind erstklassig, es gibt endlos viele Einstellungen und sie arbeitet perfekt mit Alexa zusammen. Schade ist allerdings, dass sie sich nicht mit dem Tapo Smart Hub verbinden lässt, um die gespeicherten Aufnahmen dort abzulegen.
Außerdem getestet
Tenda CP3
Mit der Tenda CP3 erhält man eine sehr günstige Indoor Überwachungskamera, die in einigen Punkten auftrumpfen kann. Allerdings muss sie zu den eigenen Bedürfnissen passen. Das fängt bereits bei der smarten Einbindung an, denn die CP3 arbeitet ausschließlich mit Amazon Alexa zusammen. Mit Google oder Apple möchte sie nichts zu tun haben.
Der nächste Haken kommt bei der eigentlichen Nutzung. Hier sollte man Zeit mitbringen, denn einige Funktionen sind so schlecht übersetzt, dass man sie einfach ausprobieren muss. Dazu benötigt man offenbar das passende Smartphone oder Tablet. Bei unserem Test wurde einiges verschoben dargestellt oder einfach abgeschnitten.


Etwas »beschnitten« wirkt auch der Sichtbereich. Dieser ist nicht sehr groß, was aber bei schwenkbaren Kameras generell selten den Fall ist. Dafür funktioniert die Bewegungserkennung und auch die Bewegungsverfolgung.
Die Bildqualität ist etwas gespalten. Bei Tageslicht ist alles ziemlich überdreht. Weißes ist zu hell und die Farben etwas zu kräftig. Das wirkt etwas unangenehm und färbt selbst weiße Flächen grün ein.
Bei Dunkelheit und mit Infrarot-Licht, wird es deutlich besser. Von Schwarz über Grau bis Weiß sind alle Stufen vorhanden. Dazu ist die Ausleuchtung sehr gleichmäßig. Da gibt es absolut nichts auszusetzen. Selbst die geringe Auflösung von 1920 x 1080 px stört nicht.
Ring Indoor Cam (2. Gen)
Die Indoor Überwachungskamera Ring Indoor Cam (2. Generation) kann vor allem eins – weit blicken. Mit einem horizontalen Weitwinkel von 115° ist schon sehr viel zu sehen. Da bleibt es allerdings nicht aus, dass die Ränder sehr gewölbt sind.
Die Bildqualität ist dabei nicht perfekt aber trotzdem recht gut. Die Farben wirken etwas überdreht und kommt Gegenlicht dazu, wird alles wieder zu blass. Dennoch sind Details gut zu erkennen.


Auch die Ansicht bei Dunkelheit kann als gut bezeichnet werden. Trotz sehr großem Aufnahmebereich ist die Ausleuchtung gut und gleichmäßig. Die Aufnahme könnte allerdings etwas heller sein und mehr Kontrast vertragen. Von grau bis schwarz ist alles dabei, weiß fehlt jedoch.
Sehr schade ist bei Ring, dass lediglich eine Speicherung in der kostenpflichtigen Cloud möglich ist. Gerade bei Indoor Überwachungskameras ist das eher selten. Diese bieten fast immer die Möglichkeit, eine Speicherkarte aufzunehmen. Bei Ring ist das nicht der Fall.
Annke Crater Pro
Annke baut offenbar nicht nur fest verkabelte Überwachungskameras, sondern möchte auch den privaten WLAN-Nutzer erreichen. Dafür gibt es dann auch mit MyAnnke eine eigene App.
Zumindest mit der App hat Annke alles richtig gemacht. Sie zeigt sich sehr übersichtlich und aufgeräumt. Lediglich eine Einstellung zum Aktivitätsbereich konnten wir nicht finden und auch Geofencing scheint es nicht zu geben.
Ebenso eingeschränkt ist die smarte Anbindung. Außer mit Alexa möchte Annke mit niemandem reden.
Technisch gesehen hält sich die Begeisterung etwas in Grenzen. Während die LAN-Kameras von Annke sehr robust wirken, unterscheidet sich die Annke Crater Pro nicht von anderen günstigen Modellen der Indoor Überwachungskameras.


Auf den Bildern steht links oben in der Ecke »Annke Crater 2«, was in der App von uns falsch benannt wurde. Es handelt sich um Aufnahmen der Annke Crater Pro.
Auch die Bildqualität ist trotz der stattlichen 4 Mp nicht wirklich gut und es zeigt sich, dass eine hohe Auflösung alleine nicht ausreicht. Bei Tageslicht gibt es einen deutlichen Farbstich und in der Nacht ist das Bild ziemlich dunkel.
Wenn Annke noch an der Bildqualität arbeitet, könnten die kleinen WLAN-Kameras richtig gut werden. Die App gefällt und was ganz selten ist, die Annke Crater Pro kann das 2,4 GHz und das 5 GHz Netz nutzen.
Aqara G2H Pro
Aqara ist mehr als nur ein System aus Überwachungskameras. Vielmehr ist es ein eigenständiges Smarthome-System, zu dem es einiges an Zubehör gibt. Das fängt bei Sensoren an und hört bei Futterautomaten für Hunde und Katzen noch lange nicht auf.
Das Angebot an Überwachungskameras bei Aqara ist allerdings recht überschaubar und mit der Aqara Hub G2H Pro dürften wir die Mittelklasse der drei verfügbaren Modelle haben. Zumindest, wenn man die Preise vergleicht.
Als Mittelklasse kann aber auch die Bildqualität gesehen werden. Positiv dabei ist der Betrachtungswinkel (diagonal) von 146°. Das ist schon ordentlich und zeigte im Test einen großen Teil des Wohnzimmers.


Farblich war es allerdings nicht so berauschend. Die Ränder an den Fenstern sind lila und Lampen grünstichig. Selbst die weiße Decke bekommt etwas grüne Farbe ab. Die Schärfe ist trotz des sehr großen Winkels und einer Auflösung von nur 2 MP erstaunlich gut.
Bei Dunkelheit ist von der guten Auflösung allerdings nicht mehr so viel zu sehen. Weißes ist grau und schwarzes dunkelgrau. Hier fehlt es doch reichlich an Kontrast.
An der App gibt es im Test nur sehr wenig zu kritisieren. Sie zeigt sich sehr aufgeräumt und bietet viele smarte Funktionen. Ein wenig erinnert sie an Tuya beziehungsweise Smartlife. Gut gefällt dabei, dass sich die Startseite sogar selbst gestalten lässt.
Annke Crater 2
Die Annke Crater 2 ist die kleine Schwester der Annke Crater Pro und kommt mit ähnlichen Eigenschaften. Verzichten muss man dabei auf das 5 GHz WLAN und man hat statt 4 MP nur noch 3 MP. Einen optischen Unterschied macht das allerdings nicht.
Wie die Crater Pro, holt auch die Crater 2 wenig aus der eigentlich sehr hohen Auflösung. Die Farben passen nicht wirklich, das Bild bekommt einen Lila-Stich und aus dem zu dunklem Bild bei Nacht wird jetzt ein grauer Matsch. Die Bildqualität kann nicht überzeugen.


Auf den Bildern steht links oben in der Ecke »Annke Crater Pro«, was in der App von uns falsch benannt wurde. Es handelt sich um Aufnahmen der Annke Crater 2.
Die Bewegungsverfolgung beherrschen beide Modelle, die Crater 2 macht dabei allerdings sehr unschöne Geräusche. Gut, dass sich das Mikrofon beim Schwenken ausschaltet. Was ebenso fehlt, ist ein festlegbarer Aktivitätsbereich.
Blink Home Security Mini
Was den Smarthome-Bereich angeht, hat Amazon mit Blink einiges zu bieten, was Sinn macht und vor allem gut miteinander arbeitet. Nachteilig ist dabei natürlich, dass sämtliche Blink-Geräte wirklich nur mit Amazon Alexa kooperieren. Verbindungen über Google, Apple, Smart Things oder IFTTT bleiben außen vor.
Die Blink Mini ist nicht die erste Überwachungskamera von Blink im Test und sie ist auch nicht die erste, die endlich mal überzeugen kann. Ja, sie passt wunderbar in das Blink-System, arbeitet perfekt mit Alexa und mit dem Sync Modul können die Aufnahmen sogar zentral auf einer Speicherkarte gesichert werden. Das passt super.


Das war es dann allerdings auch schon mit den positiven Punkten und bei der Bildqualität kommen keine weiteren dazu. Das Bild bei Tageslicht ist unscharf, matschig und überblendet. Dagegen sieht das Bild mit IR-Licht schon fast gut aus, erhält aber auch nicht mehr Schärfe.
Die Blink Mini kann nicht zwischen Mensch, Tier und anderen Bewegungen unterscheiden und es lassen sich auch keine Bereiche ausblenden. Nicht mal einen Zeitplan für die automatische Überwachung gibt es.
Reolink H-E1 Pro
Die Reolink H-E1 Pro ist eine schwenkbare Dome-Kamera für Innenräume. Sie ist kabelgebunden und wird mit Netzteil (drei Meter Kabel) ausgeliefert. Die Auflösung (4K) ist sehr hoch und die Qualität sind relativ gut. Fotos und Videos werden zu 100 Prozent lokal abgelegt, entweder auf der SD-Karte oder auf einem NVR (Netzwerk-Videorecorder).
Eine MicroSD-Karte muss allerdings separat gekauft werden. Es gibt (noch) kein Cloud-Abo, also auch keine Nebenkosten.
Die App ist komplex, als Nutzer müssen wir sehr vieles bedenken und einstellen. So gibt es etwa vier Zeitpläne, jeweils für Alarmtöne, Aufzeichnungen, Push-Nachrichten und E-Mails. Sie können auch Szenen anlegen, um eine Vielzahl von Kameras mit einem Knopfdruck in verschiedene Arbeitszustände zu schicken, z. B. »Leute im Haus« (ohne Aufzeichnung), wenn abends noch Besuch kommt, anstatt »Schlafen« mit aktivem Alarm.
Bereiche, die keinen Alarm auslösen sollen, können Freihand ins Bild eingezeichnet werden – das ist selten. Die Lautstärke der Sirene ist selbst für drinnen eher ein Witz. Dennoch kann die Reolink H-E1 Pro gut mit der Gegensprechfunktion als Babysitter genutzt werden, dafür ist der Lautsprecher laut genug.
Annke Crater
Eine schwenkbare Überwachungskamera, die auch noch Bewegungen verfolgt – soll das zu dem Preis möglich sein? Mit der Annke Crater scheint das zumindest so. Der Test zeigte allerdings viele Unzulänglichkeiten und man sollte etwas mehr Geld in die Hand nehmen.
Die Installation ist ziemlich einfach und die App erinnert stark an SmartLife. Die Umstellung auf die App »Annke Smart« ist allerdings fehlerhaft oder nicht vollständig. Einige Bezeichnungen sind auf Deutsch, andere auf englisch und Teile der Routinen auf Chinesisch. Dazu benötigt die App enorm lange für ihren Start.


Nur offenbar muss man eine Routine erstellen, um benachrichtigt zu werden, denn eine andere Möglichkeit haben wir nicht gefunden. Aber auch die Routinen mit allen möglichen Einstellungen haben nicht geholfen, es ist uns nicht gelungen, auch nur eine einzige Push-Benachrichtigung zu erhalten.
Auch die Aufnahmen können nur bedingt überzeugen. Bei viel Licht sehen sie zwar recht gut aus, der Betrachtungswinkel ist aber extrem klein, was bei der Bewegungsverfolgung auf kurzen Distanzen zu Problemen führt. Zu schnell verliert die Crater ihr Ziel aus den Augen.
Deutlich besser ist da das Schwenken über die App. Das funktioniert fast synchron, wenn auch ziemlich ruckartig.
Insgesamt kann die Annke Crater im Test nicht überzeugen. Die Bildqualität entspricht zwar dem Preis und da macht man auch nichts verkehrt. Die App ist aber eine Katastrophe und wenn eine Überwachungskamera zwar überwacht aber nicht meldet, nützt sie nur halb etwas.
Tipp: Die Überwachungskamera lässt sich auch in SmartLife oder Tuya einbinden. Die Sprachprobleme gibt es dort zwar auch, dafür funktionieren aber die Push-Meldungen.
Arlo Essential Indoor
Wir haben bereits seit längerer Zeit zwei Kameras von Arlo im Gebrauch und sind sehr zufrieden. Die App ist trotz ihres großen Funktionsumfangs sehr übersichtlich und arbeitet schnell und zuverlässig. Ihr großer Vorteil liegt aber in der Integration in die Sprachsteuerung Alexa, denn hier können die Kameras Routinen auslösen. Ein großer Nachteil der Überwachungskameras ist dagegen, dass sie ihre eigene Basisstation benötigen.


Mit der Arlo Essential Indoor wird nun alles anders. Diese Überwachungskamera kann sowohl an der Arlo Basisstation angemeldet werden, als auch direkt im heimischen Netzwerk. Der Integration in Alexa tut das keinen Abbruch. Es bringt aber einen anderen nicht zu vernachlässigen Nachteil mit sich. Ohne Basisstation können Aufnahmen nur in der Cloud gespeichert werden und die schlägt in der günstigsten Variante für eine Kamera bereits mit 4,99 Euro pro Monat zu Buche.
Bildlich konnte die kleine Indoor-Überwachungskamera im Test nicht so ganz überzeugen. Das Bild ist bei Tageslicht und auch bei Dunkelheit etwas matschig und verschwommen. Toll ist dafür der Privatschutz, der die Linse der Kamera bei Nichtgebrauch verschließt.
TP-Link Tapo TC70
Die Tapo TC70 beziehungsweise die Tapo App ist eher ein Smart-Home-Paket und nicht direkt für eine Kameraüberwachung ausgelegt. So wird man beim Öffnen der App beispielsweise nicht mit einer Kameravorschau begrüßt, sondern kann lediglich die verbundenen Smart-Home-Geräte auswählen.


Die Einstellungsmöglichkeiten der TC70 sind für Überwachungskameras typisch. Es gibt jedoch nur Erkennungs- aber keine Privatzonen und die Empfindlichkeit kann lediglich in drei Stufen angepasst werden.
Sehr gut gefällt die Schwenkfunktion der Tapo. Nach bereits einigen Schwenkkameras hatte ich noch keine, die so schnell und synchron reagiert. Die Bildqualität ist okay, aber leicht farbstichig und nachts etwas dunkel.
Blink Indoor
Die Blink Indoor ist angenehm klein, benötigt aber als Zentrale das Blink Sync Module 2. Das hat wiederum den Vorteil, dass die Einrichtung sehr einfach verläuft und Daten auf einem USB-Stick an der Basisstation gespeichert werden können. Die kostenpflichtige Cloud wird somit nicht benötigt.


Die Einstellungen sind umfangreich und bieten Bewegungs- als auch Privatzonen. Der große Vorteil der Blink-Kameras liegt aber in der Kooperation mit Alexa, die die meisten nur marginal beherrschen. Die Blink Indoor lässt sich dagegen in Routinen einbinden und ermöglicht Ankündigungen, wenn eine Person den Raum betritt. Die Qualität der Aufnahmen ist nur durchschnittlich, für Alexa-Nutzer ist sie aber ein Muss.
Eufy Indoor Cam 2K
Die Eufy Indoor Cam 2K kann fast alles, was die große Schwester Cam 2K Pan & Tilt kann: Sie hat ein sehr gutes Bild (tagsüber) in hoher Auflösung und beherrscht Tier-Mensch-Fahrzeug-Unterscheidung sowie Geofencing (Beta). Sie kann allerdings nicht schwenken.
Auch hier ist die Sirene lächerlich leise und die Überwachungskamera braucht für ihre KI eine Internetverbindung. Sobald diese nicht besteht, meckert die App und ein Live-Zugriff ist nicht möglich. Das Gehäuse ist simpel gestrickt aus Kunststoff, nicht widerstandsfähig und hat keinen RJ45-Anschluss.
Canary Pro (All-in-One)
In der Canary Pro findet man eine qualitativ hochwertige und top designte Überwachungskamera, die interessante Funktionen mitbringt. Gerade in der aktuellen Corona-Zeit achten viele auf gesunde Luft und lüften lieber einmal mehr. Die Canary Pro warnt, wenn die Luftqualität schlecht ist, die Luftfeuchtigkeit nicht stimmt oder die eingestellte Raumtemperatur abweicht.


Die Möglichkeiten als Überwachungskamera sind dagegen etwas begrenzt. Es gibt zwar Geofencing und sogenannte Masken, aber eine Empfindlichkeitseinstellung sucht man vergebens.
Die Sichtweite ist mit 147° sehr groß, aber auch sehr verzerrt und kann qualitativ nicht überzeugen. Ebenso kann die Datenspeicherung nicht überzeugen, die an einen Premium-Account gebunden ist, der monatlich 10 Euro kostet und lediglich für eine Kamera gilt. Mit jeder weiteren wird es noch teurer. Selbst die versprochene 2-Wege-Kommunikation funktioniert nur mit einem Premium-Account. Das ist zu wenig Leistung für zu viel Geld.
Canary View
Die Canary View ist eine leicht abgespeckte Variante der Canary Pro. Auf den LAN- oder Lautsprecheranschluss muss man hier ebenso verzichten wie auf die Raumluftüberwachung.


Bei den Funktionen als Überwachungskamera konnten wir gegenüber dem Pro-Modell keine Unterschiede feststellen. Die Möglichkeiten sind gut, aber nicht besonders und selbiges trifft auch auf die Bildqualität zu. Da auch bei der Canary View die Aufzeichnungen nur mit einem teuren Premium-Account sinnvoll gespeichert werden können, fehlt die Überzeugung in diese Indoor Überwachungskamera zu investieren.
Wansview Q6
Die Wansview Q6 konnten wir mangels WiFi-Konnektivität nicht testen. Nach mehrere Anläufen und unterschiedlichen Routern gaben wir auf. Die Überwachungskamera hat daher keine Wertung.
Somfy Indoor 2401507
Die Somfy Indoor 2401507 konnten wir mangels WiFi-Konnektivität nicht testen – und das bei dem Preis! Nach mehrere Anläufen und unterschiedlichen Routern gaben wir auf. Die Überwachungskamera erhält daher keine Wertung bezüglich Bildqualität etc. Dennoch möchten wir nicht unerwähnt lassen, was wir auch so feststellen können: dass der Speicher hier fest verbaut wurde und uns das Design gut gefallen hat.
So haben wir getestet
Die meisten Überwachungskameras in unserer Testreihe sind wetterfest und halten zumindest den IP66-Standard ein. Somit sind sie gegen starkes Strahlwasser, Staub und Berührung vollständig geschützt und können ohne jeden Schutz direkt dem Wetter ausgesetzt werden.
Für überdachte Carports oder andere Außenbereiche sollte man Kameras mit der Schutzklasse IP66 oder IP67 wählen, weil auch hohe Luftfeuchtigkeit oder Spritzwasser ungeschützter Elektronik schaden kann. Für Innenräume und Hallen genügen aber auch einfache Indoor-Überwachungskameras, die meistens günstiger sind.
Wir haben den Winter oder auch den nassen Herbst genutzt und alle Kameras im Freien installiert, wenn möglich ohne jeden Wetterschutz. Alle Geräte haben den Testlauf über mehr als zwei Wochen bestanden, wir hatten keine Ausfälle. Allenfalls die Bildqualität kann unter Regentropfen und Kondenswasser auf der Linsenabdeckung leiden.
Videoqualität bei Tageslicht
Selbst bei Tageslicht sollte man keine Superfotos erwarten: Der Kontrast ist bei den meisten Kameras übersteuert, das Bildrauschen durch Komprimierung stark. Lebensechte, neutrale Farben liefern nur wenige Modelle. Durch Weitwinkel-Objektive kommt es zudem zu einer Fischaugen-Optik mit Krümmungen auf der rechten und linken Bildseite.
Die höchsten Auflösungen bekommen Sie mit kabelgebundenen Kameras, denn die müssen nicht um jeden Preis Energie und Bandbreite sparen.
Nachtaufnahmen
Beweismaterial ist der Hauptzweck einer Kamera, daher haben wir Nachtaufnahmen einer Person und von beschrifteten Aufstellern bzw. Namensschild gemacht. Wir wollten wissen, auf welche Distanz wir im Bild die Gesichtszüge bzw. die Buchstaben erkennen können.
Bei den meisten Kameras sind die Infrarot-Scheinwerfer sichtbar, das sind die rot oder blau leuchtenden Punkte in Nachbarschaft der Kameralinse. Mit solchen wird eine Sicherheitskamera natürlich schnell entdeckt. Unsichtbar werden IR-Strahler durch Filter oder wenn sie in einer bestimmten Wellenlänge arbeiten.
Es sind indes die Akku-Kameras, die in der Regel die schlechtesten Nachtbilder liefern. Das kommt in erster Linie von der geringen Leuchtkraft ihrer wenigen Infrarot-Scheinwerfer. Eine typische Kabel-Kamera hat 16 bis 18 IR-Strahler, eine Batterie-Kamera muss mit einem bis drei auskommen.
Seit dem Update 07/2021 haben wir die Testbedingungen beziehungsweise die Testaufnahmen etwas angepasst. Hierzu wurden die Überwachungskameras im Wohnzimmer beziehungsweise im Garten platziert und so identisch wie möglich ausgerichtet. So lässt sich nicht nur die Bildqualität, sondern auch der Weitwinkel vergleichen.
Im Innenbereich wurden jeweils zwei Aufnahmen gemacht – mit Tageslicht und Lampen und bei Dunkelheit. Im Außenbereich gab es dagegen mindestens drei Aufnahmen – bei Tageslicht, bei Dunkelheit und bei Dunkelheit bei zusätzlicher Gartenbeleuchtung. Bei so mancher Kamera reichte die Gartenbeleuchtung für farbige Aufnahmen.
Die wichtigsten Fragen
Welche Überwachungskamera ist die beste?
Die beste Outdoor Überwachungskamera ist für uns die Reolink Lumus. Sie bietet auch bei Dunkelheit Aufnahmen in sehr guter Qualität. Im Indoor-Bereich empfehlen wir die Welcome von Netatmo, die eine Gesichtserkennung besitzt. Aber auch andere Überwachungskameras konnten in unserem Test überzeugen.
Wie benachrichtigt eine Überwachungskamera?
Die meisten Überwachungskameras sind mit einer App verbunden, welche im Alarmfall eine Push-Nachricht schickt. Nur wenige sind in der Lage, zusätzlich eine Mail zu versenden oder gar einen Anruf zu tätigen. Viele besitzen zwar eine eingebaute Sirene, die ist häufig aber sehr leise und wenig sinnvoll.
Welche Auflösung braucht eine Überwachungskamera?
Die Auflösung gibt lediglich an, aus wie vielen Bildpunkten das Bild besteht. Daraus lassen sich jedoch keine Rückschlüsse auf die Qualität der Aufnahme ziehen. Eine Überwachungskamera mit 2 Megapixel kann bessere Bilder liefern als eine Kamera mit 4 Megapixel. Hier hilft es nur die Aufnahmen zu vergleichen und Erfahrungsberichte zu lesen.
Welchen Zoom benötigt eine Überwachungskamera?
Eine Überwachungskamera mit einem optischen Zoom zu finden, ist eher selten und meist auch unnötig. Denn es soll meist ein möglichst großer Bereich im Umfeld und nicht in der Ferne überwacht werden. Ein digitaler Zoom vergrößert lediglich einen Bereich, ohne dabei mehr Details zu zeigen. Das kann auch jeder PC und jedes Smartphone. Ein digitaler Zoom ist daher irrelevant.
Welche Verbindung nutzen Überwachungskameras?
Die meisten Überwachungskameras werden per LAN oder WLAN ins heimische Netz eingebunden. Einige Modelle bringen mit einer Basisstation aber auch ihr eigenes WLAN-Netz mit und die Aufnahmen werden von der Basisstation abgerufen. Es gibt auch Kameras mit alternativen Verbindungen, wie Zigbee oder das Telefonnetz, die Übertragungsqualität ist dann aber häufig eingeschränkt.
Wie werden die Aufnahmen einer Digitalkamera gespeichert?
Der erste und häufigste Weg ist eine SD-Speicherkarte, die in die Kamera eingesetzt wird. Das bietet jedoch wenig Sicherheit, da sie mit der Kamera entwendet werden kann. Daher laden viele Kameras ihre Aufnahmen in eine Cloud hoch und lassen sich von überall abrufen. Der Datenschutz wird dabei sehr unterschiedlich eingehalten. Der sicherste Weg ist daher eine Speicherung im eigenen Netzwerk. Das kann per NVR (Netzwerk-Videorecorder) oder Netzwerkspeicher erfolgen. Das beherrschen aber nicht alle Modelle.