Smartphone-Absatz wächst dank Android

Smartphones halten länger, aber nicht ewig. Nach zwei Schrumpfjahren wächst der Weltmarkt 2024 wieder stark. Dank Android. Das muss aber nicht so bleiben.

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Auf einem Holztisch liegt ein Smartphonem, daneben stehe eine kleine, grüne Android-Figur

(Bild: quietbits/Shutterstock.com)

Lesezeit: 2 Min.

1,24 Milliarden neue Smartphones werden 2024 weltweit ausgeliefert worden sein, schätzen die Marktforscher von IDC. Das ist ein Zuwachs von 6,2 Prozent. In den beiden vorangegangenen Jahren ist der Weltmarkt geschrumpft. Dabei habe sich Nachfrage nach neuen Geräten aufgestaut, der dieses Jahr den Markt wachsen lasse, sagt IDC.

Doch dieser Rückstau wird abgebaut werden, sodass die Marktforscher für die nächsten Jahre mit deutlich geringeren Wachstumsraten rechnen. Erstens haben schon fast alle, die sich ein Smartphone leisten können, eines, zweitens halten die Geräte länger als früher, und drittens gewinnt der Gebrauchtmarkt immer mehr an Bedeutung.

Nicht zuletzt, weil immer mehr Netzbetreiber Handys lieber verleasen als verkaufen. Dabei zahlen die Kunden für neue Mobiltelefone, die sie nach einer bestimmten Zeit in gutem Zustand zurückzugeben haben. Der Netzbetreiber kann dann noch einmal an demselben Gerät verdienen.

Das Wachstum des laufenden Jahres ist fast ausschließlich auf Android-Smartphones zurückzuführen, von denen 7,6 Prozent mehr ausgeliefert werden. Dieses Wachstum ist besonders in Regionen außerhalb Europas, Japans und Nordamerikas stark. Bei iPhones sieht der Bericht lediglich 0,4 Prozent mehr verkaufte Geräte als 2023. Zwar könne Apple beispielsweise in Indien deutlich zulegen, dafür gäbe es Rückschläge in der Volksrepublik China, den USA und Europa.

Bereits 2025 sollen allerdings iPhones das Zugpferd sein (+3,1%). Der Android-Markt wird laut der Prognose ebenfalls weiter wachsen, aber langsamer (+1,7%). Andere Handybetriebssysteme spielen noch keine namhafte Rolle, was Huawei mit seiner neuen Smartphone-Serie Mate 70 
zu ändern hofft.

Der Hype um faltbare Smartphones lässt übrigens nach: Deren Verkaufszahlen sind im dritten Quartal sogar um 7,4 Prozent gefallen. Speziell chinesische Hersteller haben sich diesem Marktsegment verschrieben. Für das Gesamtjahr gibt es laut IDC immer noch ein Plus von 10,5 Prozent, und auch die nächsten Jahre soll es zweistellig weitergehen. Die chinesischen Hersteller hätten ihren Fokus aber weg von Faltgeräten hin zu Handys mit generativen Künstlichen Intelligenzen verschoben.

IDC hat auch durchschnittliche Nettoverkaufspreise veröffentlicht. Bei neuen Android-Smartphones sind es dieses Jahr 295 US-Dollar, 14 Dollar mehr als vor zwei Jahren. Bei neuen iPhones sind es 1.042 Dollar, 46 Dollar mehr. Für die kommenden Jahre erwartet IDC geringfügige Preisrückgänge, auf durchschnittlich 287 Dollar bei Android-Smartphones und auf 1.001 Dollar für iPhones.

(ds)