9. Juli 2001: Real stellt Rekord-Verpflichtung Zidane vor
MADRID. Hat es in der Geschichte des Fußballs jemals einen Fußballer gegeben, der so viel Magie versprühte wie Zinédine Zidane? Der einstige Ausnahmekönner aus dem französischen Marseille galt nie als Lautsprecher. Er sprach lieber mit seinen Füßen – und das so genial, so cool, so abgezockt. Als wäre das alles ganz normal gewesen, was er jahrelang gegen seine Kontrahenten auf dem Fußballfeld zustande brachte.
In den Genuss des dreimaligen Weltfußballers kam für fünf Spielzeiten auch das Publikum im Estadio Santiago Bernabéu. Auf den Tag genau 15 Jahre ist es am heutigen 9. Juli 2016 her, dass Real Madrid die Verpflichtung des Mega-Stars von Juventus Turin mit Freude und vor allem Stolz offiziell verkünden durfte. 73,5 Millionen Euro war „Zizou“ dem spanischen Rekordmeister wert – damals ein neuer Ablöse-Rekord auf dem Transfermarkt.
Der beste Spieler der Welt beim besten Verein der Welt
Eine zweifellos gute Investition – trotz der bereits 29 Jahre, die Zidane zum Zeitpunkt des Wechsels auf dem Buckel hatte. Die Königlichen wurden ihrem eigenen Anspruch gerecht: der beste Fußballer muss auch beim besten Verein der Welt spielen. Zidane war damals der beste. Ein Raúl, ein Roberto Carlos oder ein Luís Figo standen schon zuvor im Kader der Merengues, doch der Sohn algerischer Migranten verhalf dem Weltverein über die spanischen Landesgrenzen hinaus zu noch mehr Ruhm und Glanz.
Für Real Madrid zu spielen, war das Beste, was mir je passiert ist
Das machte sich auch im Marketing bemerkbar. Zidane war das neue Gesicht des weißen Balletts. Das Trikot mit seiner Nummer 5 war im Fanshop von jetzt auf gleich der beliebteste Fanartikel. Jeder denkt heute an den Franzosen, wenn bei Real von jener Zahl die Rede ist. Und beispielsweise nicht an einen Manolo Sanchís, der einst immerhin 18 Jahre lang im weißen Trikot spielte und das Team auch als Kapitän angeführt hatte.
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Rascher Aufstieg zur Legende
Bis 2006 zauberte Zidane für die Madrilenen. Er benötigte allerdings keine fünf Jahre, um im Bernabéu-Stadion den Status einer Legende zu erlangen. Im Mai 2002, schon zehn Monate nach seiner Ankunft, schoss der Spielmacher Real gegen Bayer Leverkusen mit einem Jahrhundert-Tor zum Gewinn des neunten Champions-League-Titels in der Vereinshistorie.
Neben dem Triumph in der Königsklasse gewann Zidane als „Galáctico“ zudem zweimal die Supercopa de España sowie jeweils einmal die spanische Meisterschaft, den Weltpokal und den UEFA Super Cup. Seine Leistungsdaten bei Real: 235 Pflichtspiele, 49 Tore, 57 Assists.
Zidane: „Für Real Madrid zu spielen, war das Beste, was mir jemals passiert ist. Ich habe davon geträumt – ich wollte das berühmte weiße Trikot tragen. Und dank dem Präsidenten wurde es wahr. Er hat mich geholt.“
Zehn Jahre nach Karriereende: Zidane wird Real-Trainer…
Diese Worte tätigte der inzwischen 44-Jährige im Mai 2016 – als Trainer der ersten Mannschaft der Blancos, der er am 4. Januar desselben Jahres geworden war. Erst Spieler, dann Coach. Bei seiner Vorstellung als Nachfolger des gescheiterten Rafael Benítez sprach „Zizou“ von einem Moment, der noch besonderer sei als an jenem 9. Juli 2001, als er als Fußballer an der Concha Espina unterschrieben hatte. Präsident Florentino Pérez rühmte den Neu-Coach: „Die heiligen Werte von Zidane sind die heiligen Werte von Real Madrid.“
Auch wenn zwischen Zidanes Karriereende in 2006 und der Übernahme der Star-Truppe in 2016 immerhin zehn Jahre lagen, war der Franzose nie so wirklich weg gewesen. Er lebte weiterhin in Madrid, war nahe am Klub dran. Zwischen Mai 2011 und Juli 2012 agierte er schließlich neben Miguel Pardeza als Sportdirektor, ab Mitte 2013 fungierte Zidane als Assistent von Carlo Ancelotti und im Juli 2014 war er zum Start der eigenen Trainer-Karriere für die zweite Mannschaft Reals verantwortlich.
…und schreibt schnell Geschichte
Am 24. August 2014 debütierte „ZZ“ als Chefcoach in der dritten spanischen Liga. 643 Tage später, am 28. Mai 2016, bestieg er im Mailänder San Siro den europäischen Thron. Champions-League-Sieger – nach fünf Monaten als Profi-Trainer. Hut ab, „Zizou“.
Zinédine Zidane und Real Madrid: das passt einfach.
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