Der Traum von der Medaille geht weiter: Die deutschen Volleyballer haben sich mit einer erneut starken Leistung in das Viertelfinale der Olympischen Spiele gekämpft. Angeführt von Starangreifer Georg Grozer setzte sich das DVV-Team im Gruppen-Finale gegen Argentinien mit 3:0 (25:13, 25:21, 25:21) durch und steht damit wie bei der letzten Teilnahme vor zwölf Jahren in der Runde der besten Acht.
Deutschland ließ in der Paris Arena Sud vor rund 10.000 Zuschauern am Freitagmorgen von Beginn an keine Zweifel an seiner Mission aufkommen. Vor allem Grozer lief gegen den Olympia-Dritten von Tokio wieder zu Höchstformen auf. Der 39-Jährige allein kam auf 16 Punkte und pushte sich und seine Mannschaft als emotionaler Leader immer wieder lautstark auf dem Feld.
Nach den Siegen gegen Argentinien und Japan (3:2) sowie der knappen 2:3-Niederlage im Volleyball-Krimi gegen den dreimaligen Olympiasieger USA ist Deutschland das Viertelfinal-Ticket mit sechs Punkten nicht mehr zu nehmen. Aus den drei Vierergruppen qualifizieren sich jeweils die zwei besten Teams für die K.o.-Runde (ab 5. August), hinzu kommen die zwei besten Gruppendritten.
Im "Endspiel" setzten zunächst vor allem Grozer und Moritz Karlitzek die Gegner unter Druck, Karlitzek erzwang mit seinem Aufschlag zum 6:2 die erste argentinische Auszeit. Die starke deutsche Block- Feldabwehr ließ Argentinien kaum eine Chance, Grozer überragte am Netz.
Der Südamerikameister erwischte jedoch den besseren Start in den zweiten Satz. Der argentinische Block hielt den Angriffen von Grozer und Co. nun besser stand. Doch Deutschland kämpfte sich wieder ran, und entschied auch durch die druckvollen Aufschläge von Kapitän Lukas Kampa den zweiten Satz am Ende souverän für sich. Im dritten Satz entwickelte sich ein intensiver Schlagabtausch - mit dem besseren Ende für Deutschland.
Vor zwölf Jahren in London war für dei deutsche Mannschaft im Viertelfinale gegen Bulgarien Schluss gewesen, dieses Mal soll es für Grozer und Co. weitergehen. "Mein Ziel, und das von vielen in der Mannschaft, ist eine Medaille", hatte Grozer im SID-Interview betont. Die Mannschaft wolle versuchen, "das kleine Wunder möglich zu machen".