Jedes Jahr am 16. November ist der UNESCO International Day for Tolerance. Ein Tag, der daran erinnert, dass alle Menschen, unabhängig von ihrer Erscheinungsform, Situation oder Sprache, das Recht haben, so zu bleiben, wie sie sind. Warum für die Stiftungsfamilie in diesem Sinne jeden Tag Tolerance Day ist, erklärt der Beitrag „3 Fragen“ an. (Erstveröffentlichung am 14. November durch DB Welt/DB Planet)
Kurz und knapp: Wer oder was ist eigentlich SUKI?
Das Team Soziale und kulturelle Integration der Stiftungsfamilie, kurz SUKI, unterstützt die Deutsche Bahn bei der Integration neuer Mitarbeitender mit Flucht- oder Migrationserfahrung. Also beispielsweise beim Onboarding-Prozess, beim Überwinden sozialer und kultureller Hürden oder der Stärkung des Zusammenhalts sowie der Integration innerhalb des Konzerns. Weiterhin berät und unterstützt SUKI Personalverantwortliche, Führungskräfte und alle weiteren Mitarbeitenden der DB zu Themen rund um Integration und multikulturellem Miteinander. Insbesondere bieten wir auch Rechtsberatung zur Beschäftigung und dem Aufenthalt von Mitarbeitenden aus dem Ausland.
Wie hilft SUKI neuen Mitarbeitenden aus dem Ausland dabei, sich bei der Deutschen Bahn willkommen und integriert zu fühlen?
Die Unterstützung beginnt bereits im Preboarding, also der Phase zwischen Vertragsunterschrift und erstem Arbeitstag. Denn ein wichtiger Schritt ist die Vorbereitung des Teams: Wir schulen bestehende Teams im Umgang mit sprachlichen und kulturellen Unterschieden, etwa durch interkulturelle Trainings und Workshops. Dabei geht es auch darum, Bedenken anzusprechen und das Team für kulturelle Vielfalt zu sensibilisieren. Auch organisatorische Hürden wie die Wohnungssuche und die Beantragung von Aufenthaltstiteln oder anderen Leistungen unterstützt SUKI aktiv.
Im Onboarding geht es dann darum, den neuen Kolleginnen und Kollegen eine möglichst angenehme Ankunft und Orientierung zu ermöglichen. Wir bereiten sie zum Beispiel auf wesentliche Alltagsthemen wie Familiennachzug, Kindergeld, Kinderbetreuung, Schule und Arztbesuche vor. Zusätzlich stellen wir den Mitarbeitenden eine Lotsin oder einen Lotsen zur Seite – eine erfahrene Person, die ebenfalls bei der DB arbeitet – die sie im Alltag unterstützt, etwa beim Ausfüllen von Anträgen, bei Fragen zu Prozessen und organisatorischen Themen oder zur Klärung sprachlicher Hürden.
Langfristig fördern wir natürlich auch die Integration im jeweiligen Team, stehen bei auftretenden Missverständnissen oder Konflikten beratend zur Seite und unterstützen die Sprachentwicklung.
Welche Ziele hat das SUKI-Team für die Zukunft?
Unser Ziel ist es, auch in Zukunft ein Arbeitsumfeld mitgestalten zu können, in dem Vielfalt aktiv gefördert wird und Barrieren abgebaut werden, sodass das Zugehörigkeitsgefühl für alle gestärkt wird. Mit unserem Lotsenprogramm tragen wir bereits heute dazu bei, dass Mitarbeitende aus dem Ausland schnell Anschluss finden, sich bei der DB und im neuen Umfeld zurechtzufinden – und dadurch eine Atmosphäre entsteht, in der sich alle willkommen und langfristig wohlfühlen. Mit Raum für berufliche und persönliche Weiterentwicklung. Denn nur so lassen sich große Ziele schnell und erfolgreich in die Realität umsetzen.
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Sie stehen im Alltag hin und wieder vor kulturellen Hürden oder würden gerne wissen, wie Sie Missverständnisse mit neuen Teamkolleginnen oder -kollegen verhindern, die eine andere Nationalität beziehungsweise Sozialisierung haben? Dann kommen hier drei exklusive Best-Practice-Beispiele vom SUKI-Team:
1. Offene und respektvolle Kommunikation
Beispiel: Ein Missverständnis entsteht, vielleicht weil jemand eine Formulierung oder Redewendung nutzt, die für Sie ungewohnt ist, anders wirkt oder schlichtweg nicht verstanden wird. In solchen Momenten ist es oft hilfreich, direkt und freundlich nachzufragen, statt Vorannahmen zu treffen. Versuchen Sie zum Beispiel zu sagen: „Könnten Sie mir etwas mehr zu Ihrer Perspektive/Aussage XY sagen? Ich möchte sicherstellen, dass ich alles richtig verstehe.“ Mit dieser offenen Haltung zeigen Sie Interesse und Wertschätzung für die Sichtweise Ihres Gegenübers.
Warum es hilft: Direkte, respektvolle Nachfragen klären Unklarheiten sofort und schaffen ein Gefühl von Wertschätzung. Missverständnisse lassen sich so vermeiden, und beide Seiten gewinnen ein besseres Verständnis füreinander.
2. Perspektivenübernahme
Beispiel: Vielleicht fällt Ihnen auf, dass sich ein Kollege oder eine Kollegin in einer Situation ganz anders verhält, als Sie es erwartet hätten. Statt das Verhalten vorschnell zu beurteilen, können Sie sich fragen: „Warum reagiert die Person wohl so? Wie würde ich mir wünschen, dass mir neue Kolleginnen und Kollegen begegnen, wenn ich in ihrer Lage wäre?“ Reflektieren Sie Ihre eigenen Erwartungen und Annahmen über andere Menschen. Mit dieser Perspektivenübernahme können Sie empathischer auf die Situation schauen und besser verstehen, wie es dem Gegenüber vielleicht geht. Überprüfen Sie auch, ob Sie selbst in einer Situation immer gleich reagieren oder ob auch Sie sich – je nach Kontext und Situation – unterschiedlich verhalten.
Warum es hilft: Diese Übung hilft dabei, die eigenen Annahmen und Erwartungen zu hinterfragen. Gleichzeitig fördert sie Ihre Empathie und Sensibilität für andere Perspektiven und unterstützt Sie dabei, eine offenere Haltung einzunehmen. Außerdem können Sie sich durch das Reflektieren besser kennenlernen, was im Umgang mit anderen hilfreich sein kann.
3. Kulturelle Sensibilität bei Feedback und Kommunikation
Beispiel: Direkte Kommunikation wird je nach Sozialisierung unterschiedlich und nicht immer positiv wahrgenommen. Achten Sie daher darauf, Feedback wertschätzend und konstruktiv zu formulieren. Besonders in herausfordernden Situationen kann das „Sandwich-Feedback“ (positiv – konstruktiv – positiv) sinnvoll sein. Ein Beispiel: „Ihre Arbeit war wirklich gut strukturiert. Vielleicht könnten wir noch XY anpassen, und das Ergebnis wird sogar noch besser.“
Warum es hilft: Feedback ist ein sensibles Thema, und ein wohlwollender, konstruktiver Ansatz trägt dazu bei, dass sich alle respektiert und verstanden fühlen. So schaffen Sie ein angenehmes Klima, das Missverständnisse minimiert. Mit diesen einfachen, alltäglichen Ansätzen tragen Sie zu einem respektvollen, integrativen und harmonischen Arbeitsumfeld bei, in dem kulturelle Vielfalt geschätzt wird und alle voneinander lernen können.
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