Linzer Domgasse feiert die Verwandlung in eine Begegnungszone mit einem bunten Fest
LINZ. Die Umwandlung der Linzer Domgasse in eine Begegnungszone ist endlich gestartet: Nach der Beschilderung der Begegnungszone und Markierung zur Neuordnung des Straßenraums erfolgt in den nächsten Tagen und Wochen auch die Umgestaltung des Straßenraums mit Schanigärten und Kommunikationszonen. Am Freitag, 28. und Samstag, 29. April, steigt außerdem das familienfreundliche Domgassenfest mit buntem Programm.
Die in der vergangenen Woche von der Stadt Linz am Boden angebrachten Linien markieren die künftigen Zonen, in die soziales Leben einziehen wird, und zwar in Form von Bereichen, die gesellschaftlich-kommunikativen Zwecken dienen sollen, beispielsweise in Form von Schanigärten. Dazu kommen Ruhezonen und Sitzgelegenheiten, die vor allem in der warmen Jahreszeit zum Kontakt und zu so manchem gemütlichen Plausch einladen.
Schanigärten und Sitzbänke
Die Gastronomen werden ihre Schanigärten einrichten, es werden Sitzbänke aufgestellt und zusätzlich im Rahmen der Baumoffensive weitere Bäume gepflanzt. Bis auf wenige Parkplätze für Bewohner soll der Straßenraum Stück für Stück wieder den Menschen zurückgegeben werden. „Es wird dann 35 Parkplätze weniger in der Domgasse und Umgebung geben“, freut sich Chelsea-Pub-Wirt Kieran Bates über den zusätzlichen öffentlichen Raum. Er hat lange für eine verkehrsfreie Domgasse gekämpft: „Vor allem der Durchzugsverkehr ist sehr belastend, viele sind auf der Suche nach einem Parkplatz immer wieder durch die Straße gekurvt.“
Großes Fest am 28. und 29. April in der Domgasse
Um diese eingeläutete Veränderung zu feiern, wird am Freitag, 28. und Samstag, 29. April ein familienfreundliches Domgassen-Fest mit Musik auf zwei Bühnen veranstaltet. Auf der Bühne vor den Lokalen Hemingway`s, Front Food und Zaffran spielen etwa „Barefoot in the Attic“ am Freitag und „Redmosphere Band“ am Samstag auf.
Am Samstag wird es den ganzen Tag über viele unterhaltsame Veranstaltungen wie etwa einen kostenlosen Rad-Check vor dem „Chelsea“-Pub (15-18 Uhr) geben. Auch der eine oder andere neue Biergarten ist bis dahin fertiggestellt.
„Hoffentlich wird Durchzugsverkehr spürbar reduziert“
Der Linzer Gemeinderat Clemens Brandstetter (“Wandel“) hat im Sommer 2021 die Idee einer autofreien Domgasse angestoßen. Die Schaffung einer Begegnungszone sieht er als ersten wichtigen Schritt. „Man muss sich aber schon sehr genau ansehen, ob der Durchzugsverkehr wie erhofft auch um 90 Prozent zurückgeht, sonst leidet das Ambiente in den Gastgärten und Ruhezonen. Das muss man schon nach dem ersten Sommer eine erste Bilanz ziehen.“
Kooperation mit der Kunstuni
Der von der Stadt Linz und der Kunstuniversität beauftragte Architekt Clemens Bauder steuert den für die Umgestaltung der Domgasse notwendigen partizipativen Prozess. „Unser Ziel ist es, die sich wandelnden Positionen und Bedürfnisse aller Akteure zu bündeln, zu koordinieren und in ein ganzheitliches, breit getragenes Gesamtkonzept zu überführen“, sagt Bauder. Das Projekt ist Basis für die interdisziplinären Lehrveranstaltung „Workshop Begegnungszone Domgasse“ im Sommersemester 2023 an der Kunstuniversität Linz.
„Am 17. Mai und 28. Juni dieses Jahres besteht auch Gelegenheit, an Bürger-Stammtischen über Erreichtes und noch Geplantes im Alten Rathaus zu diskutieren“, weiß Klimastadträtin Eva Schobesberger. Im Juni sollen auch die ersten Ergebnisse aus der Lehrveranstaltung der Kunstuniversität Linz präsentiert werden.
Nach der Startphase wird eine ausführliche Evaluierung der Begegnungszone Domgasse erfolgen. „Die ‚neue‘ Domgasse ist ein Projekt, das in Zusammenarbeit mit der Kunstuniversität Linz und den örtlichen Bewohnerinnen und Bewohnern umgesetzt wird. Dies kann und soll nicht von heute auf morgen, sondern in mehreren Stufen über die Bühne gehen. Unser Ziel ist, mehr Aufenthaltsqualität und attraktive Gastgärten zu schaffen“, informiert der Linzer Mobilitätsreferent Vizebürgermeister Martin Hajart.
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