Jugendlicher schießt auf Lokalgast und wird danach verfolgt und selbst angeschossen
Ein erst 15-Jähriger soll in eine Schießerei im Hamburger Stadtteil St. Georg involviert gewesen sein. In einem Lokal soll er auf einen Mann geschossen haben. Wenig später wurde er selbst Opfer.
Durch Schüsse ist ein Jugendlicher in einem Lokal am Hamburger Hansaplatz verletzt worden. Medienberichten zufolge soll er erst 15 Jahre alt sein. Nach Angaben der Polizei war der Jugendliche zuvor in ein anderes Lokal am Steindamm im Stadtteil St. Georg eingedrungen und hatte auf einen 49-Jährigen geschossen. Der russische Staatsbürger sei leicht verletzt worden und habe mit mehreren Begleitern die Verfolgung des Jugendlichen aufgenommen.
In dem Lokal am Hansaplatz hätten zwei Männer aus der Gruppe mehrere Schüsse auf den Jugendlichen abgegeben. Außerdem hätten sie auf ihn eingetreten und -geschlagen. Der 49-Jährige und seine Gruppe flüchtete anschließend, doch die Polizei konnte ihn und sechs seiner Begleiter festnehmen. Rettungskräfte brachten den Jugendlichen in ein Krankenhaus. Die Polizei bittet Zeugen um Hinweise.
FDP warnt vor bewaffneten Banden
Die FDP nahm den Vorfall zum Anlass, die Kriminalitätsbekämpfung des Senats zu kritisieren. „Der Senat feiert sich für den Rückgang von Gewaltdelikten, während mitten in der Stadt bewaffnete Banden aufeinander schießen“, erklärte die stellvertretende Landesvorsitzende Katarina Blume. Sie erinnerte an eine ähnliche Tat im Stadtteil Billstedt. Dort war Mitte Dezember ein 20-Jähriger erschossen worden. Sein 21-jähriger Begleiter erlitt schwere Verletzungen. Ein 19-Jähriger hatte sich wenige Tage später der Polizei gestellt.
Der Stadtteil St. Georg mit dem Hauptbahnhof gilt als Kriminalitätsschwerpunkt. Nach Angaben des Senats nahm die Gewaltkriminalität im ersten Halbjahr 2024 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 33 Prozent zu. Die Zahl der Schusswaffendelikte stieg von sechs auf zehn. Als wesentliche Ursache des Anstiegs nennt der Senat die erhöhte Polizeipräsenz in der Innenstadt unter anderem im Rahmen der „Allianz sicherer Hauptbahnhof“, wodurch mehr Taten zur Anzeige kämen.
Toter durch Schüsse in Mümmelmannsberg
Erst Ende Dezember war im Hamburger Stadtteil Mümmelmannsberg, der im Osten der Hansestadt im Bezirk Bergedorf liegt, ein Mann durch Schüsse getötet worden. Ein Zweiter erlitt eine Schussverletzung am Bein.
Die beiden Männer im Alter von 20 und 22 Jahren waren am Abend gegen 22.35 Uhr in der Kandinskyallee unterwegs, als plötzlich das Feuer auf sie eröffnet wurde. Zeuginnen und Zeugen, die die Schüsse gehört hatten, riefen die Polizei. Diese rückte mit mehreren Streifenwagen an, konnte die Täter – zunächst war von zwei Männern die Rede – aber nicht mehr aufspüren.
Alarmierte Sanitäterinnen und Sanitäter sowie ein Notarzt hatten sich um die beiden Opfer gekümmert. Der 20-Jährige hatte jedoch viel Blut verloren und musste wiederbelebt werden. Ärzte kämpften um das Leben des jungen Mannes, aber die Verletzungen waren zu schwer.
Schüsse auf Vater und Sohn
Kurz zuvor war es weiter stadteinwärts im Stadtteil Hammerbrook zu Schüssen auf offener Straße gekommen. Nach bisherigen Ermittlungen feuerten zwei unbekannte Täter mehrere Schüsse auf Vater und Sohn ab.
Die Männer waren gerade mit dem Auto zu ihrer Wohnanschrift in der Friesenstraße gekommen und ausgestiegen. Sie verfehlten jedoch ihr Ziel. Am Tatort entdeckten die Einsatzkräfte je ein Einschussloch in dem Fahrzeug der Geschädigten und einem weiteren geparkten Auto.