„Benutzer:Anglo-Araneophilus“ – Versionsunterschied

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Frage und Antwort "in offenen Worten": "Welche Kriegsverbrechen Ihres Allierten Saudi-Arabien hat die Bundesregierung bisher im Jemen festgestellt?"
Frage und Antwort "in offenen Worten": "Welche Kriegsverbrechen Ihres Allierten Saudi-Arabien hat die Bundesregierung bisher im Jemen festgestellt?"


Tilo Jung (Jung & naiv): An das Auswärtige Amt zu dem Krieg im Jemen. Da werden immer mehr Kriegsverbrechen der saudischen Seite offenbar. Mich würde mal von Ihrer Seite interessieren, welche Kriegsverbrechen die Bundesregierung auf Seite ihres Alliierten Saudi-Arabien im Jemen bisher festgestellt hat.
[[Tilo Jung]] ([[Jung & Naiv – Politik für Desinteressierte|Jung & naiv]]): An das Auswärtige Amt zu dem Krieg im Jemen. Da werden immer mehr Kriegsverbrechen der saudischen Seite offenbar. Mich würde mal von Ihrer Seite interessieren, welche Kriegsverbrechen die Bundesregierung auf Seite ihres Alliierten Saudi-Arabien im Jemen bisher festgestellt hat.


Sawsan Chebli (Stellvertretende Sprecherin des AA): Also, das sind jetzt Ihre Worte, nicht meine. Aber in der Tat ist die Lage im Jemen tragisch. Sie ist dramatisch. Und wir verfolgen die militärische Eskalation mit Sorge. Und wir bedauern, dass es nicht gelungen ist, dass sich die Konfliktparteien auf einen Ausweg zur Krise verständigen. Da gab es erste Schritte und dann wieder Rückschritte und jetzt sind wir wieder in einer Situation, wo wir weiter weg sind von einer Lösung der Jemen-Krise. Unsere Haltung ist ganz klar und das wissen Sie, Herr Jung, das hat Herr Schäfer und auch ich hier mehrfach klargestellt. Im Jemen gibt es keine militärische Lösung. Im Jemen ist es so, dass sich die Konfliktparteien auf einen Ausweg verständigen müssen, um die Not der Menschen nicht noch weiter zu verschärfen. Ich habe auch hier mehrfach gesagt, dass wir dazu auch mit der saudischen Regierung, mit unseren saudischen Partnern in engem Kontakt stehen und unsere Sorge zum Ausdruck bringen über die militärische Eskalation. Es ist auch aus unserer Sicht so und auch das sagen wir in offenen Worten, dass mit jedem Tag, den es nicht gelingt, einen Ausweg aus dieser Krise zu schaffen, noch mehr Menschen leiden. Ich meine, die Lage im Jemen ist nicht erst seit der Eskalation für viele Menschen schlecht, sondern sie hat sich durch die Eskalation noch mal dramatisch verschlechtert. Und deswegen muss ein Weg gefunden werden, der vor allem auch von der arabischen Koalition, die von der arabischen Koalition geführt wird [sic], gemeinsam mit den Konfliktparteien, die vor Ort sind, einen Weg zu finden, um den Jemenkonflikt zu lösen.
[[Sawsan Chebli]] (Stellvertretende Sprecherin des [[Auswärtiges Amt|Auswärtigen Amts]]): Also, das sind jetzt Ihre Worte, nicht meine. Aber in der Tat ist die Lage im Jemen tragisch. Sie ist dramatisch. Und wir verfolgen die militärische Eskalation mit Sorge. Und wir bedauern, dass es nicht gelungen ist, dass sich die Konfliktparteien auf einen Ausweg zur Krise verständigen. Da gab es erste Schritte und dann wieder Rückschritte und jetzt sind wir wieder in einer Situation, wo wir weiter weg sind von einer Lösung der Jemen-Krise. Unsere Haltung ist ganz klar und das wissen Sie, Herr Jung, das hat Herr Schäfer und auch ich hier mehrfach klargestellt. Im Jemen gibt es keine militärische Lösung. Im Jemen ist es so, dass sich die Konfliktparteien auf einen Ausweg verständigen müssen, um die Not der Menschen nicht noch weiter zu verschärfen. Ich habe auch hier mehrfach gesagt, dass wir dazu auch mit der saudischen Regierung, mit unseren saudischen Partnern in engem Kontakt stehen und unsere Sorge zum Ausdruck bringen über die militärische Eskalation. Es ist auch aus unserer Sicht so und auch das sagen wir in offenen Worten, dass mit jedem Tag, den es nicht gelingt, einen Ausweg aus dieser Krise zu schaffen, noch mehr Menschen leiden. Ich meine, die Lage im Jemen ist nicht erst seit der Eskalation für viele Menschen schlecht, sondern sie hat sich durch die Eskalation noch mal dramatisch verschlechtert. Und deswegen muss ein Weg gefunden werden, der vor allem auch von der arabischen Koalition, die von der arabischen Koalition geführt wird [sic], gemeinsam mit den Konfliktparteien, die vor Ort sind, einen Weg zu finden, um den Jemenkonflikt zu lösen.


Jung/J&n: Frau Chebli, ich hatte nicht nach der Haltung gefragt, sondern nach Kriegsverbrechen der saudischen Seite...
Jung/J&n: Frau Chebli, ich hatte nicht nach der Haltung gefragt, sondern nach Kriegsverbrechen der saudischen Seite...

Version vom 5. November 2015, 14:40 Uhr

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ungläubig?...

Source: Miniluv, 1984

„On the sixth day of Hate Week, after the processions, the speeches, the shouting, the singing, the banners, the posters, the films, the waxworks, the rolling of drums and squealing of trumpets, the tramp of marching feet, the grinding of the caterpillars of tanks, the roar of massed planes, the booming of guns – after six days of this, when the great orgasm was quivering to its climax and the general hatred of Eurasia had boiled up into such delirium that if the crowd could have got their hands on the 2,000 Eurasian war-criminals who were to be publicly hanged on the last day of the proceedings, they would unquestionably have torn them to pieces – at just this moment it had been announced that Oceania was not after all at war with Eurasia. Oceania was at war with Eastasia. Eurasia was an ally. There was, of course, no admission that any change had taken place. Merely it became known, with extreme suddenness and everywhere at once, that Eastasia and not Eurasia was the enemy.“

"1984", 1949, part II, chapter IX, §§3f. (Penguin Student Edition, 2000, page 162, line 32 - page 163, line 15)

„In der internationalen Politik geht es nie um Demokratie oder Menschenrechte. Es geht um die Interessen von Staaten. Merken Sie sich das, egal, was man Ihnen im Geschichtsunterricht erzählt.“

mehr?...

PEFIHA: Patromatriotische Erdenbürger für die Implementierung des humanistischen Allgemeinwesens

Dans cette douce souffrance

Dont j'ai payé toutes les offenses
Ecoute comme mon cœur est immense

Je suis une enfant du monde


Indila: Dernière Danse (deutsch, altweltlich-okzidental-morgenländisch oder altweltlich-oriental-abendländisch)

Wollt ihr:

"das Instrument der Hard Power"...

...wollt ihr es "mit allen Mitteln"?!

Die Einschläge rücken immer näher. In der Ost-Ukraine liefern sich von Russland unterstützte Separatisten und die ukrainische Armee immer wieder heftige Gefechte. In Gaza erleben wir den inzwischen dritten Krieg zwischen Hamas und Israel (...) Das alles aber verblasst im Vergleich zum brutalen Vormarsch der IS im Irak. Dort hat die humanitäre Katastrophe (...) ohnehin schon apokalyptische Ausmaße erreicht. (...) Im Nahen Osten herrscht jetzt Anarchie, die auch auf Europa übergreifen kann. (...) Zum ersten Mal seit 1945 ist die EU also mit Krisen konfrontiert, auf die sie nicht im Geringsten vorbereitet war, die aber die Stabilität des Kontinents und unmittelbar die Interessen der einzelnen Mitgliedsländer gefährden. (...) Die Welt wird nicht demokratischer, sie wird anarchischer. (...) Europa also wird sich den Realitäten des 21. Jahrhunderts anpassen müssen. Die Zeiten kalt kalkulierter Macht- und Geopolitik gehören eben nicht dem 19. Jahrhundert an, sie sind nur allzu gegenwärtig. Charme und Attraktivität allein genügen nicht. Die EU wird nicht nur auf die Mittel der Soft Power zurückgreifen können, sie braucht auch das Instrument der Hard Power. (...) Sowohl Ägypten als auch Jordanien, Saudi-Arabien und die Palästinensische Autonomiebehörde haben kein Interesse an einer weiteren Stärkung der Hamas. In Kooperation mit den USA und diesen arabischen Partnern könnte die EU sich für eine „Koalition der Willigen“ einsetzen (...) Für den Irak gilt: Das Vordringen der IS wird nicht mit mahnenden Worten oder diplomatischen Mitteln aufzuhalten sein. Die Dschihadisten des Islamischen Staates sind nicht nur eine Bedrohung für die Region. Sie sind eine Bedrohung in erster Linie für Europa, das sich in direkter Nachbarschaft befindet und für die USA. Waffenlieferungen an die Kurden (...) Vielmehr muss das Problem vor Ort bekämpft werden. Hier böte es sich für die EU zusätzlich an, eine Koalition mit Staaten in der Region zu schmieden, um gegen die Bedrohung durch IS vorzugehen. (...) Wenn die EU global eine ernst zu nehmende Macht sein will, wenn sie, was wesentlich wichtiger ist, in ihrer unmittelbaren Nachbarschaft Bedrohungen abwenden und ihre Interessen verfolgen will, dann muss sie ein größeres Maß an Realismus an den Tag legen. Und dann muss sie die institutionellen und politischen Mittel bereitstellen um schnell, vereint und mit a l l e n Mitteln auf Krisen reagieren zu können.

Shimon Stein & Sylke Tempel, Der Tagesspiegel, 24. August 2014

Kairo, 24. Januar 2015: Video Shows Police Shot Shaimaa al-Sabbagh (HRW)

one of hundreds
one of thousands
one of all

Noch ist Ägypten ein Leuchtturm des tiefen Staats und er soll es auch bleiben?

Terror in Tunesien: Nahost-Experte Mudhoon im Gespräch am 27.06.2015, veröffentlicht vom YouTube-Kanal phoenix am 27.06.2015 (Klaus Weidmann im Gespräch mit Loay Mudhoon (Nahost-Experte Deutsche Welle) über den Anschlag in Tunesien).

„TUI holt die ersten Urlauber aus Tunesien zurück. Das haben wir gerade gehört. Hier im Studio begrüße ich Loay Mudhoon, nahost-Experte der Deutschen Welle. Warum ist gerade Tunesien ein Anschlagsziel?“

„Weil Tunesien eigentlich ein Musterschüler der Arabellion (ist), das einzige arabische Land nach vier Jahren Umwälzungen, in dem Demokratisierung und rechtsstaatliche Strukturen eigentlich Realität geworden sind. In Tunesien haben wir ein gewähltes Parlament, haben wir eine sehr gute emanzipatorische Verfassung, Wir haben in Tunesien gewissermaßen den Gegenentwurf zum dschihadistischen Terrorkalifat, ein demokratisches freiheitliches Land, das leider auch sehr anfällig, sehr labil, gerade was die Wirtschaftslage und was die problematischen Nachbarn - Stichwort: Gefährdung aus Libyen - und (von) vielen Dschihadisten aus Tunesien, die in Syrien waren, (betrifft).“

Loay Mudhoon

„Das ist ja nun ein Einzeltäter gewesen. Müssen wir davon ausgehen, dass er hinter sich eine Organisation, nämlich den Islamischen Staat, hat, oder sind das möglicherweise tatsächlich Amokläufer, Einzelgänger?“

Klaus Weidmann

„Im Falle Tunesien ist es schwierig sich vorzustellen, dass es sich um einen Einzeltäter handelt, weil Terrororganisationen wie al-Qaida und der Islamische Staat doch schon eine gewisse Basis, gewisse Stützpunkte haben im Lande. Sie sind eingesickert, sie haben sich in einigen Regionen einnisten können. Sie haben die offene Grenze mit Libyen genutzt. (Es) sind auch sehr viele Waffen aus Libyen (nach) Tunesien gekommen. Und ich denke, dass der Islamische Staat das angekündigt hat, gerade mit dem im Ramadan. Es wurde auch aufgerufen zur Gewalt, zu Anscghlägen. Man will auch diesen Leuchtturm im arabischen Raum zerstören. Man will Chaos, Anarchie. Letztendlich zählt auch die gesamte Ideologie Dschihadismus darauf ab, bestehende Strukturen, bestehende staatliche Strukturen, insbesondere demokratische Strukturen, zum Scheitern zu bringen, zumKollaps zu bringenm, um dann danach aus dieser Anarchie heraus wirklich diese dschihadistische, utopische Gewaltherrschaft zu errrichten.“

Loay Mudhoon

„Also es geht nicht nur um die politische Destabilisierung, sondern vor allem in erster Linie offenbar auch wirtschaftliche Destabilisierung, weil Tourismus ist ja eine ganz wichtige EInnahmequelle.“

Klaus Weidmann

„Genau. Tunesien ist ein wirtschaftlich ressourcenarmes Land. Die Säule, das Rückgrat der Wirtschaft ist der Tourismussektor. Man weiß das. Und man weiß, wenn man die tunesische Wirtschaft da ins Herz trifft, dann kollabiert, leidet... das hat katastrophale soziale Folgen und schwächt die Regierung, schwächt die Legitimität der jungen Demokratie, die natürlich auch sehr viel(en) Gefahren ausgesetzt ist. Und deshalb ist wichtig, dass man auch den Tunesiern auch offiziell schnelle und unbürokratische Hilfe zukommen lässt.“

Loay Mudhoon

„So, genau, welche Hilfe denn? Was können wir, was kann Deutschland, was kann die Europäische Union tun?“

Klaus Weidmann

„Also ganz wichtig ist die Botschaft im Augenblick, dass man einfach (einen) kühlen Kopf bewahrt und dass man als Europäer und gerade als Deutschland die Botschaft an die Tunesier rüberbringt: Man kann den Terror effizient bekämpfen unter Wahrung rechtsstaatlicher Grundsätze. Man muss nicht die demokratischen Errungenschaften rückgängig machen, die man gerade in den letzten vier Jahren hart erarbeitet hat. Das ist eine ganz wichtige Botschaft und die deutsche Erfahrung im Umgang mit Linksterrorismus -auch in Frankreich - liefern da hier adäquate Beispiele. Das ist der este Punkt. Der zweite Punkt aus meiner Sicht ist wichtig, wirklich ökonomische Hilfe, sofortige ökonomische Hilfe durch die EU, durch auch ein wirtschaftlich starkes Land wie Deutschland, um mögliche Ausfälle durch den erwarteten Einbruch im Tourismussektor auszugleichen. Also wir müssen - es ist in unserem Interesse, im Interesse Europas, Tunesien zu einem Erfolgsmodell werden zu lassen. Das ist eigentlich - wie gesagt - der Gegenentwurf zu diesem dschihadistischen Irrsinn.“

Loay Mudhoon

„Ja, die wirtschaftliche Hilfe kann ich mir ja noch irgendwie vorstellen, aber das Erste, was Sie genannt haben, man muss rechtsstaatliche Prinzipien nicht aufgeben. Sie gucken da sicherlich ein bischen auf die Entwicklung in Ägypten, dort sind die rechtsstaatlichen Prinzipien aufgegeben worden. Dort gibt es ein autoritären Staat auch im Hinblick auf den Kampf gegen den Islamischen Staat und gegen Terrorismus. Gut und schön. Andererseits haben wir gerade auch gehört von unserem Korrespondenten in Djerba, dass die Sicherheitsvorkehrungen da sehr gering sind. Und wenn es uns in Europa - zum Beispiel in Frankreich - schon nicht gelingt, Terroranschläge zu verhindern, wie soll es dann in Tunesien gelingen?“

Klaus Weidmann

„Ich denke, in Europa haben wir einen funktionierenden Sicherheitsapparat. Wir haben eine gute Zusammenarbeit...“

Loay Mudhoon

„Und trotzdem haben wir hier Anschläge!“

Klaus Weidmann

„...und trotzdem, es gibt die Gefahr des Einzeltäters wie , ist auch egal, in Frankreich. Das werden wir nie ausschließen können. Das wird auch (im) bestfunktionierenden Rechtsstaat oder Sicherheitsstaat nicht funktionieren. Wir haben aber in Europa - in Deutschland hatten wir Gott sei Dank viel Glück dazu - wir haben einen exzellent zusammen arbeitende Sicherheitsorgane, Behörden. Dennoch, würde ich mal mal sagen: in Tunesien haben wir eine - kurz vor diesen Anschlägen - eine heftige Debatte innerhalb Tunesiens über (eine) Verschärfung der Sicherheitsgesetze nach dem Anschlag auf das Bardo -Museum im März. Und viele tunesische Demokraten und zivilgesellschaftliche Akteure haben Angst, dass man dadurch - durch die Hintertür - auch die alten autoritären, alten Repressionsstaatsorgane einführt.“

Loay Mudhoon

„Verstehe ich, aber vielleicht müsste man auch eine Hilfe für die tunesische Polizei, für die Sicherheitskräfte, vielleicht sogar - mag man sich ja gar nicht trauen zu sagen - für die Geheimdienste..., entsprechend, damit die auch gucken können: wo ist der Islamische Staat eigentlich in Tunesien mittlerweile schon...“

Klaus Weidmann

„Also ich gehe davon aus, dass europäische Erfahrungen und Knowhow weitergegeben werden an die Tunesier. In welchem Umfang das ist ja die Frage. Man sollte das beschleunigen, intensivieren. Man sollte den Tunesiern alle erdenkliche Hilfe anbieten. Soweit ich den Statements unserer Spitzenpolitiker entnehmen kann, ist die Bereitschaft dazu sehr groß. Und wi gesagt, Tunesien ist auch kein Moloch. Das ist kein Land von 80 Millionen. Probleme in Tunesien bestehen in erster Linie eigentlich darin, dass die Tunesier zwei- bis dreihunderttausend Akademiker, gut ausgebildete Leute (haben), die keine adäquaten Jobs haben, die natürlich in anderen Bereichen arbeiten müssen um zu überleben. Und diesen Menschen müssen wir eine Perspektive anbieten. Ich glaube...“

Loay Mudhoon

„Wie ist denn die Strategie (fehlender Textteil wegen Tonausfalls) das Wirtschaftsunternehmen oder Touristenorte angegriffen werden?“

Klaus Weidmann

„Das Herz der Wirtschaft treffen.“

Loay Mudhoon

„Setzt sich der Islamische Staat dann auch in speziellen Regionen fest und versucht da wie etwa im Irak oder Syrien sich da auch breit zu machen?“

Klaus Weidmann

„Nein, also das Kerngebiet, das der Islamische Staat beherrscht, sind natürlich Teile von Irak und Syrien. Da versucht der Islamische Staat...“

Loay Mudhoon

„Naja, in Libyen ja auch.“

Klaus Weidmann

„...und Libyen auch inzwischen, wobei (in) Libyen ist (...) islamistische Allianz.“

Loay Mudhoon

„Und die Sinai-Halbinsel ist ja auch schon...“

Klaus Weidmann

„Ja, wobei ich die Angaben des ägyptischen Militärs mit Vorsicht genießen würde. Man muss einfach immer darauf hinweisen, dass der alte Sicherheitsstaat, also der postkoloniale Sicherheitsstaat im arabischen Raum, ein Interesse daran hat, sich selber dadurch wieder zu legitimieren, zu rehabilitieren, durch eine Überbetonung der Terrorgefahr. Deshalb sollte man effizient diesen Terror bekämpfen aber nicht die Grundsätze der Demokratie und Rechtsstaatlichkeit über Bord werfen.“

Loay Mudhoon

„Klaus Weidmann: Noch ist Tunesien ein Leuchtturm und er soll es auch bleiben. Herr Mudhoon, ganz herzlichen Dank, dass Sie hier waren.“

Klaus Weidmann

Berlin, 3. Juni 2015: Die ZDF-Sicht der Dinge

ZDF heute journal 03.06.2015 - 21:45: “Umstrittener Gast: Al-Sisi in Berlin - Kanzlerin Merkel empfängt den neuen starken Mann Ägyptens: Präsident Al-Sisi. Der Besuch ist umstritten, denn er regiert sein Land mit eiserner Faust, lässt Oppositionelle verfolgen und verhaften.“

„Staatsbesuch aus Ägypten. Das sind nicht die Gäste, die man in Berlin gerne begrüßt. Vor zweieinhalb Jahren war es der Islamist Mohammed Mursi, der im Kanzleramt neben Angela Merkel stand. Der ehemalige Staatsgast sitzt nun als Kandidat für die Todesstrafe im Gefängnis. Heute empfing Merkel den neuen starken Mann Ägyptens, Präsident al-Sisi. Der ist zwar kein Islamist, der Hasstiraden gegen Israel loslässt - und in der Hinsicht ist der Umgang für die deutsche Regierung etwas leichter - aber das ist auch schon alles, was als Erleichterung empfunden werden kann. Ansonsten tut der Putschist al-Sisi, was auch seine Vorgänger Mursi und Mubarak taten: demokratische Rechte aushebeln, Opposition unterdrücken, Menschenrechte verletzen. Und so war in Berlin auch sehr umstritten, ob man ihn überhaupt empfangen soll. Andreas Kynast hat den Besuch beobachtet:“

Marietta Slomka

„Die Pressekonferenz soll gerade zu Ende gehen. Ein Händedruck noch, als das Lächeln des ägyptischen Präsidenten zu einer Maske gefriert. Es ist 14:32 Uhr, als der Tumult beginnt, als Abdel Fatah al-Sisis Inszenierung zum Staatsmann endgültig scheitert. Der Reihe nach: Beim Bundespräsidenten beginnt der Besuch. Er sieht aus wie immer, fast. Keine Ehefrauen, keine winkenden Schulkinder, keine Papierfähnchen. Präsident al-Sisi ist kein Otto-Normal-Diktator. Noch wird er international kaum empfangen. Die Bilder aus Berlin, der rote Teppich sind für den lupenreinen Undemokraten fast wichtiger als die Gespräche. Aber Berlin sträubt sich. Sisis Wagenkolonne darf nicht vor’m Bundestag halten. Präsident Lammert hat sein geplantes Treffen demonstrativ abgesagt. Und Kanzlerin Merkel lässt zum Begrüßungshandschlag Aufnahmen nur aus größerer Entfernung zu und beginnt die Pressekonferenz gleich mit Kritik.“

Andreas Kynast

„Es ist in unserem Interesse, Sicherheit und Frieden zu gewährleisten und da gibt es Dinge, da haben wir eine andere Meinung. Und dazu gehört zum Beispiel. dass unter keinen Umständen - auch wenn es sich um terroristische Aktivitäten handelt - Menschen zum Tode verurteilt werden sollen.“

Angela Merkel (Bundeskanzlerin

„Es wird eine denkwürdige Pressekonferenz, ein unerwartet tiefer Blick in al-Sisis Regime: Der ehemalige Generalfeldmarschall kritisiert seinen Vorgänger und in der ägyptischen Delegation bricht - wie abgesprochen - Beifall aus. Dabei will der Gast aus Kairo die Deutschen doch überzeugen.“

Andreas Kynast

„Auch wir in Ägypten lieben die Demokratie und die Freiheit. Auch wir haben demokratische Prinzipien, aber wir leben in einer sehr schweren Zeit.“

Abdel Fattah al-Sisi (Präsident Ägypten))

„Dann soll der kurze Handschlag folgen, aber eine Frau fängt an zu brüllen: Mörder! Nazi! Faschist! Sie hat sich als Assistentin eines Kamerateams ausgegeben. Al-Sisis Begleiter brüllen zurück: Hoch lebe Ägypten! Die Stimmung plötzlich hochaggressiv. Merkel und al-Sisi werden aus dem raum gebracht.“

Andreas Kynast

„Das zeigt eben, wie angespannt die Situation in Ägypten ist und auch, wie stark sich die kritischen Stimmen unterdrückt fühlen, dass sie dann hier auch eben massiv versuchen zu Wort zu kommen, weil sie es in Ägypten momentan gar nicht mehr können.“

Franziska Brantner - B‘90/Grüne (Deutsch-Ägyptische Parlamentariergruppe)

„Nach dem Eklat nimmt al-Sisi lieber den Hintereingang in’s Adlon - Treffen mit Außenminister Steinmeier. Ägypten gilt als Stabilitätsanker in einer Unruheregion. Für Deutschland enorm wichtig, egal, wer dort herrscht. Und auch die Wirtschaft applaudiert. Siemens schließt mit al-Sisis Land den größten Einzelauftrag seiner Firmengeschichte ab. Aber bleiben wird von dem Besuch vor allem das Bild: einer unversöhnten, hochentzündlichen Gesellschaft.“

Andreas Kynast

ZDF heute journal, 03.06.2015 21:45: "Widersprüchliches Ägypten" - Eingeschränkte Meinungsfreiheit, Massenverhaftungen, Folter: Ägyptens Präsident Al Sisi wird von Menschenrechtlern kritisiert. Doch für den Westen ist Ägypten ein wichtiger Kämpfer gegen den IS.:

„In der Figur al-Sisis, der wie ein härterer Wiedergänger Mubaraks wirkt, zeigt sich die gesamte Tragik des gescheiterten ägyptischen Frühlings und auch die Rolle des Militärs in diesem bevölkerungsstärksten arabischen Land. Das Militär hat Mubarak fallen lassen, das Militär hat dann aber mit dem revolutionärem Zauber auch wieder Schluss gemacht, als klar war, dass ausgerechnet die Muslimbrüder die größten Profiteure der Demokratiebewegung wurden. Mit ihnen war kein Staat zu machen. Und jetzt ist alles wieder beim Alten. Die Gefängnisse mit politischen Gefangenen, der Polizeistaat und eine noch brutalere Unterdrückung der Muslimbrüder, die in Teilen der Bevölkerung zu noch größerer Radikalisierung führen dürfte. Aber für den Westen ist Ägypten ein wichtiger Kämpfer gegen den IS. Aus Kairo Axel Storm:“

Marietta Slomka

„Diese Bilder stammen nicht aus dem Irak, Das hier ist Ägypten. Das Land führt einen Zweifrontenkrieg gegen den IS - im Nordsinai und an der Grenze zu Libyen. Rund 700 tote ägyptische Soldaten und Polizisten bislang“

Axel Storm

„Es wird auch in Zukunft Anschläge geben. Im Nordsinai, an anderen Orten, hauptsächlich aber in Kairo.“

Emil Amin (Zentrum für strategische Mittelost-Studen Kairo)

„Für Präsident al-Sisi ist der Terror im eigenen Land und in der Region Grund genug, um gegen oppositionelle vorzugehen. Versammlungsrecht und damit Meinungsfreiheit stark eingeschränkt, die Muslimbruderschaft verboten, Massenverhaftungen, Todesurteile, Berichte über Folter. Auch Muslimbruder Mursi, al-Sisis gewählter Vorgänger wurde zum Tode verurteilt.“

Axel Storm

„Das ist keine Gerechtigkeit. Natürlich hat Mursi Verbrechen begangen. Aber diese Urteile, die können wir nicht ernst nehmen.“

Mohamed Zaraa (Institut für Menschenrechtsstudien Kairo)

„Der Führungsstil am Nil in der Kritik, vor allem im Westen. In Ägypten herrsche Siegerjustiz, heißt es. Al-Sisi errichte ein Regime, schlimmer als das von Hosni Mubarak. Aber die große Mehrheit der Ägypter ist mit ihrem Präsidenten zufrieden.“

Axel Storm

„Das Jahr unter Mursi war die Hölle. Deswegen sind auch Millionen auf die Straße gegangen.“

Interviewpartner 1

„Wir hatten einfach genug von Mursi. Wir wollten ein besseres Land. Wir brauchen Geduld.“

Interviewpartnerin 2

„Als al-Sisi die Macht übernahm, da sprachen sie hier von einer zweiten Revoplution und tun es heute noch. Weil al-Sisi die Herrschaft der Muslimbruderschaft beendete. Die Muslimbruderschaft, die eine Keimzelle des islamistischen Terrors ist.“

Axel Storm

„Ich kann nicht sagen, dass wir in Ägypten eine Militärdiktatur haben, aber wir sind enttäuscht, dass es nach den Umstürzen noch keine ernsthaften Schritte gibt, aus Ägypten einen echten demokratischen Staat zu machen.“

Khaled Daoud (Sprecher Oppositionsgruppen)

„Das postrevolutionäre Ägypten ist eine Großbaustelle, auch politisch. Die Parlamentswahl wurde verschoben. Das Verfassungsgericht hat das Wahlgesetz kassiert. Dabei schlägt sich Ägypten wacker. Armut, Analphabetismus Energiekrise und dennoch: Die Wirtschaft erholt sich, auch weil man Mammutprojekte wie den neuen Sueskanal stemmt.“

Axel Storm

„Es erzeugt Arbeitsplätze. Gerade der Sueskanal ist so ein Nationalprojekt, was quasi nur durch Ägypten finanziert worden ist.“

Ulrich Huth (Präsident Deutsch-Arabische Industrie-und Handelskammer)

„Das neue Ägypten wird wohl seinen eigenen Weg finden müssen im Antiterrorkampf, bei der Demokratie, bei der Armutsbekämpfung und all den anderen Aufgaben.“

Axel Storm

Verblödung in der Welt

"Mohammed Badie, der Chef der Muslimbrüder, zeigt in einem Käfig im Gerichtssaal den "Rabaah"-Gruß. Dieser soll an die Proteste in der Rabaah-al-Adawiya-Moschee erinnern" ("Chef der Muslimbrüder muss lebenslang in Haft", Die Welt, 28.2.2015)

"Mursi, Ägyptens erster demokratisch gewählter Präsident, war im Juli 2013 durch den damaligen Armeechef Sisi entmachtet worden. Seither gehen die ägyptischen Behörden mit aller Härte gegen Unterstützer Mursis vor. Hunderte Islamisten wurden in Schnellverfahren zum Tod verurteilt. Menschenrechtsaktivisten werfen der Regierung vor, bei ihrem Vorgehen gegen die Opposition die Justiz für ihre Zwecke zu missbrauchen. Mursi selbst steht in mehreren Verfahren vor Gericht, ihm droht ebenfalls die Todesstrafe." ("Nach Urteil des Verfassungsgerichts: Parlamentswahl in Ägypten könnte verschoben werden", Spiegel Online, 1.3.2015)

Preisfrage: welches Ereignis der äygptischen Geschichte bleibt in diesen Darstellungen unerwähnt?

Sátira o Muerte

Recuperation ("Anschlag "Charlie Hebdo": Französische Karikaturisten wehren sich gegen Pegida", Zeit Online, 12.1.2015)

"Ein Gastkommentar von Pegida-Initiator Lutz Bachmann
Deutsche! In Dresden ist am Montagabend ein zwanzigjähriger Asylbetrüger Asylbewerber tot aufgefunden worden – freilich: Dies ist sehr bedauerlich. Außer, daß er durch Stichwunden zu Tode kam, ist nichts bekannt, doch die Medien besitzen die Unverfrorenheit, in ihren Hetzartikeln eine Verbindung zu den friedlichen (!) Märschen der Pegida-Bewegung herzustellen, die sich unter Dresdens Bürgern einer großen Beliebtheit erfreuen. Wissen Sie, liebe Mitdeutsche, was eine anständige Beerdigung kostet? Gut 8000 D-Mark. Kein besorgter Europäer kann es im Sinn haben, den deutschen Steuerzahler durch den Mord an einem mittellosen Bittsteller mit einer derartigen Summe zu belasten. Und überhaupt: Warum Mord? Haben wir von unseren deutschen Müttern nicht alle gelernt: "Mit spitzen Gegenständen läuft man nicht"? Wer kann ausschließen, daß der saubere Herr Asylant nicht mit einem Messer einem Dresdner Großmütterchen hinterhergejagt ist, um ihr die Handtasche zu entwenden? Eben.
(...)" ("Bitte keine Vorurteile", Titanic, 15.1.2015)

Romantik und Pragmatik

Rojda: Heval Kamuran Şehidé Kurd'an Şehit Namırın Dı Kewın Dıla..

Bermal Çem: Lo Çemo (oder mit Berfîn Mamedova Can Rojava und Ey Şehid)

Märtyrer für den "Emanzipationskampf" "kurdischer Amazonen" (n-tv, 23. August 2014, von Jürgen Weichert: "Die Motivation der Frauen ist nicht nur für ihr Land und für ihr Volk zu kämpfen. Für sie ist es auch der Horror, als Frauen unterdrückt zu werden, in einem System zu leben, bei dem die Frauen als minderwertig gelten. (...) Sie wollen keine Schwäche zeigen gegen einen Gegner, der so grausam ist, dass er einem andersgläubigen Menschen den Kopf abschneidet.")?

"Märtyrerin" Şenay Güçer ("Delîla"): "Jinên Azad": Ewekî sozê xwe kirî bu yek / Heval Zeynep tu çuyî du te hate meryem / Demsal payîz bu dem hîn zu bu / Nekin jînen azad hun kuva diçin // Hun li benda buharê bun / ha buhar hat hun kuva diçin / Dilê we yî germ ruyê we ken bu / nekin jinên azad hun kuva diçin / Dilê axê sare nekin kuva diçin // Hun tenê nînîn govenda fire / Ew govenda qede ey heval zeynep / Ew govenda qede ey heval meyrem / Axîna dilê we bi rabe qede / Ȋxanet lî binike hun bizanibin und mit Argeş: Welat Can († ~ 24.08.2007 cf.)

Drama Köprüsü aus dem Film Bêrîtan über die "Märtyrerin" Gülnaz Karataş ("Beritan"): Drama köprüsü bre hasan dardır geçilmez - Soğuktur suları hasan bir tas içilmez - Anadan geçilir bre hasan yardan geçilmez - At martini de bre hasan dağlar inlesin - Drama mahpusunda bre hasan dostlar dinlesin - Mezar taşlarını bre hasan koyunmu sandın - Adam öldürmeyi bre hasan oyunmu sandın - Drama mahpusunu bre hasan evinmi sandın - At martini de bre hasan dağlar inlesin - Drama mahpusunda bre hasan dostlar dinlesin († 25.10.1992)

Koma Awazên Çiya: Destana Zapê: "Şahiya zapé bı denge rojanu ye pirozé nişana yek buna Kurdé disa cejnu newrozé / Şahiya zapé bı denge rojanu ye pirozé dilana yek buna Kurdé disa cejnu newrozé / Qumtare ciyaye metina bamerni buye mertal dıseran seri Kurdistan raberiyan dengu ar / Qumtare ciyaye metina amediye buye mertal dıseran seri Kurdistan raberiyan dengu ar / İro disa lı Zagros’an kurd bun çeperu helin rengé devrana İskender romi ji lé terféli / İro disa lı Zagros’an kurd bun çeperu helin rengé devrana İskender romi jı lé terféli / Çiyaye reşbuye bagéh bistu reşe ew ré ta helinawa zeran bu lı zordaran bu çiya / Çiyaye reşbuye bagéh rısk u reşe ew ré ta helinawa zeran bu lı zordaran bu çiya,li zordaran bu ciya / Neviyén Enwer Paşa tewşin sıwar hatın peya çun jıber gurzé gerillayan taru maru wéran bun / Neviyén Enwer Paşa tewşin sıwar hatın peya çun jıber gurzé gerillayan taru maru wéran bun / Tew tew tew tew tew tew / Buhar hatu Zap xeméli neh gulén sor lé geşbun béhna gulan newroz coşkır cejnu şadi lé xweşkır / Buhar hatu Zap xeméli neh gulén sor lé geşbun béhna gulan newroz coşkır cejnu şadi lé xweşkır / Jı tiréjén APO’yé Kurd lé dınyayé buné deng jı kawa heyané MAZLUM Kurd’é azadé béşeng / Jı tiréjén APO’yé Kurd lé dınyayé buné deng jı kawa heyané MAZLUM Kurd’é azadé béşeng / Şahiya zapé bı denge rojanu ye pirozé nişana yek buna Kurde disa cejnu newrozé / Şahiya zapé bı denge rojanu ye pirozé dilana yek buna Kurde disa cejnu newrozé / Destanéya gelyé zap’é jingari u feraté wek efsaneya kawayé rumeta rojhélaté...."

"Hilfe" für "die Kurden" oder Türkei vs. PKK?

(ZDF heute journal plus (mit den Themen: "Zukunft der Bundeswehr - Ministerin unter Druck; Aus für Bankgeheimnis - 51 Staaten gegen Steuersünder; Ersehnte Hilfe - Syrische Kurden nach Kobane") und der Schlagzeile "Ersehnte Hilfe: syrische Kurden nach Kobane"/"Ankunft der Peschmerga in Kobane", 29. Oktober 2014, 21:45 Uhr / ZDF heute journal plus, 22:15 Uhr.

Claus Kleber: „Es ist ein Phänomen im Nachrichtengeschäft, dass man Wahnsinn, den man jeden Tag sieht oder sendet, nach ein paar Wochen kaum noch als Wahnsinn erkennt. Aber was ist es denn Anderes als Wahnsinn, wenn das NATO-Land Türkei zulässt, dass in Schussweite seiner Grenze die Terrormiliz IS eine syrisch-kurdische Stadt zermalmt und die Türkei nicht einmal erlaubt, dass verbündete Kurden über türkisches Gelände nach Kobani kommen, um dort zu helfen. So sieht man das in Europa und in den USA. Für die Türkei war das aber kein Wahnsinn, sondern Strategie, weil die Türkei die Kurden auf die Dauer gefährlicher findet als den sogenannten Islamischen Staat. Sie stand deshalb unter massivem Druck und jetzt ließ die Türkei eine kleine kurdische Truppe durch. Das wurde heute groß inszeniert. Dietmar Schumann berichtet.“
Dietmar Schumann: „Die ersten waren in der Nacht gekommen-mit dem Flieger. Die Hauptgruppe der Peschmergas erreichte am Morgen die türkische Grenze mit schwerer Technik, Raketen und Kanonen und begrüßt wie Helden und Befreier, noch bevor sie den ersten Schuss abgeben konnten.“
Mehmet Sherif Özal: „Es ist gut, dass die Peschmergas nach Kobani gehen. Sie können hoffentlich ein Massaker dort verhindern.“
Ali Osman Polatsoy: „Ich begrüße das als Kurde und als türkischer Staatsbürger, weil das auch der Lösung der Kurdenfrage bei uns Auftrieb gibt.“
Abdullah Karakeçili: „Endlich mal eine gute Aktion von Seiten der Türkei. Das hilft den Menschen in Kobani.“
Dietmar Schumann: „Die Begeisterung in der Türkei über diese Peschmergas ist groß, nicht nur bei den hier lebenden Kurden, auch bei den Türken selbst, die offenbar glücklich sind, dass ihr Präsident Wort hielt und freies Geleit bietet. Und wohl auch, weil zum ersten Mal drei verfeindete Gruppen gegen einen gemeinsamen Feind ziehen wollen, gegen die Terrormilizen des Islamischen Staates. Syrische und irakische Kurden sowie Kämpfer der Freien Syrischen Armee, die sich heute ebenfalls auf den Weg machten Richtung Kobani.“
Recep Tayyip Erdoğan: „Ich hatte Präsident Obama gesagt, dass die Freie Syrische Armee für mich die erste Wahl ist, die Peschmergas nur die zweite. Aber dann habe ich ihrem Transit durch die Türkei zugestimmt.“
Dietmar Schumann: „Noch sind die Verbündeten, quasi die Bodentruppen der Anti-IS-Koalition, nicht da, wo sie hinwollen, in Kobani. Wann sie dort eintreffen, ist Militärgeheimnis, vielleicht noch diese Nacht oder morgen.“
Claus Kleber: „Vergessen wir über diesen strategischen Manövern die Opfer nicht. Dietmar Ossenberg berichtet über das Schicksal der Waisenkinder im irakischen Bürgerkrieg. [...
“]
("Erdoğan ist nicht an allem schuld", Zeit.de, 16. Oktober 2014, von Lenz Jacobsen und Muriel Reichl)

In der Debatte um den Kampf gegen die Terroristen des "Islamischen Staats" (IS) steht niemand so sehr in der Kritik wie die türkische Regierung. Besonders ihr Verhalten gegenüber den Kurden, die sich in ihrer Enklave Kobani direkt an der syrisch-türkischen Grenze gegen die Islamisten wehren, stößt auf Empörung. Doch nicht jeder Vorwurf ist berechtigt.
1. Die Türkei soll in Kobani eingreifen, statt mit Panzern an der Grenze zu stehen und zuzuschauen. Wochenlang schwieg Bundeskanzlerin Angela Merkel zum IS-Angriff auf Kobani, dann warf sie der Türkei "Untätigkeit" vor. Der Tenor in vielen Medien ist seither ähnlich: Das türkische Militär steht mit einsatzbereiten Panzern an der Grenze zu Syrien und schaut zu, wie die Terroristen in Kobani Kurden töten. Besonders populär ist der Vergleich mit dem Massaker an 8.000 Muslimen im bosnischen Srebrenica. So wie damals die Vereinten Nationen sehe heute die Türkei einem Genozid zu.
Doch anders als damals die UN hat die Türkei kein Mandat zum Schutz der belagerten Stadt. Außerdem ist die kurdische Kampfeinheit (YPG), die in Kobani kämpft, eine ausgebildete Streitkraft, die ihre Stadt gern selbst verteidigen will. Sie fordert von der internationalen Gemeinschaft Waffen und Luftangriffe. Aber türkische Truppen in ihrer Stadt würde sie "als Besatzung" verstehen, wie der Kovorsitzende der kurdischen Partei PYD in Syrien, Salih Muslim, klarstellte.
2. Die Türkei ist immerhin Nato-Mitglied"So sollte sich ein Nato-Partner nicht verhalten, wenn nur einen Steinwurf von seiner Grenze entfernt die Hölle losbricht", schimpfte ein Mitglied der US-Regierung. Immer wieder flechten Politiker und Journalisten in ihre Argumentation ein, die Türkei sei immerhin ein Nato-Mitglied, als würden sich daraus moralisch irgendwie höhere Ansprüche oder der Zwang zum Eingreifen in Kobani ergeben. Das aber ist Quatsch.
Es gibt keinen Nato-Beschluss und noch nicht einmal einen ausdrücklichen Appell an die Türkei, direkt einzugreifen. Es ist auch verständlich, warum sich die anderen Nato-Länder nicht dazu entschließen. Die Türkei würde sich mit einer Intervention in Syrien zum Ziel möglicher Gegenangriffe des IS machen oder auch eine Reaktion des syrischen Regimes provozieren. Verteidigen könnte sie sich auch selbst, dennoch wäre eine solche Situation unter Umständen ein Bündnisfall, die Nato-Partner müssten beispringen.
Die Türkei hat die IS-Milizen zuvor auch gern in der Grenzregion walten lassen, solange sie nur gegen den syrischen Diktator Baschar al-Assad kämpften. Diese gemeinsame "Strategie" haben die damalige US-Außenministerin Hillary Clinton und ihr türkischer Amtskollege vor gerade einmal zwei Jahren bekräftigt: Anti-Assad-Rebellen unterstützen und ansonsten Finger weg von Syrien. Und die PKK in der Grenzregion schwächen. Nun schimpfen US-Vertreter auf die Türkei, weil die sich an diesen Plan gehalten hat. Erdoğan liefert mit seinen diffusen, provokativen Reden nur die optimale Projektionsfläche für das Scheitern der gesamten internationalen Gemeinschaft in Syrien.
3. Die Türkei nutzt Kobani für eine Kampagne gegen die Kurden. "Für uns sind PKK und IS das Gleiche", sagte Erdoğan und löste damit Empörung aus. Schließlich verhandelt sein Geheimdienstchef Hakan Fidan mit dem inhaftierten PKK-Chef Abdullah Öcalan über den Friedensprozess. Die PKK ist längst ein politischer Akteur.
Doch wenn in türkischen Städten Anhänger militanter kurdischer Gruppen mit Messern und Schusswaffen aufeinander losgehen und dabei mehr als 40 Menschen sterben, hängt das zwar mit der türkischen Kurdenpolitik zusammen, ist aber vor allem eine Frage der Sicherheit, die der Staat gewährleisten muss. Deshalb ist es richtig, dass die türkische Regierung sich jetzt darüber Gedanken macht, wie sie die Gewalt bei den Kurdenprotesten verhindern kann.
Erdoğan und sein Premier Davutoğlu beschimpfen auch gemäßigte kurdische Politiker als Brandstifter und beteuern gleichzeitig, den Friedensprozess mit den Kurden jetzt sogar noch beschleunigen zu wollen. Ihr Ziel ist, die PKK und die kurdischen Parteien zu diskreditieren und die Mehrheit gemäßigter, konservativer Kurden endgültig auf ihre Seite zu ziehen.
Dafür muss die AKP als Regierungspartei ihnen etwas bieten. Eine glaubwürdige Sicherheitspolitik, die nationalistische Schläger genauso verhaftet wie kurdische Kämpfer. Und mehr Rechte, mehr Autonomie, mehr Teilhabe am Wohlstand für die noch immer benachteiligten Kurden. Es wäre ein Fortschritt, wenn sie nicht mehr gegen "die Kurden" kämpft, sondern um sie.
4. Die Kurden sind immerhin keine Islamisten! Wer grundsätzlich ein Gegner Erdoğans und seiner religiös fundierten Agenda ist, wer den Islam an sich für mindestens suspekt hält, dem sind die Kurden oft allein deshalb lieber, weil sie anders sind. Sie nerven nicht mit Koran-Zitaten und sind überhaupt säkularer. So erklärt sich auch die merkwürdige Sympathie der deutschen Linken für die PKK. Sie gelten als Freiheitskämpfer gegen islamische Regierungen, die Frauen in Kopftücher hüllen und alles nach religiösen Regeln umbauen wollen.
Diese Haltung verschleiert den Blick auf die Methoden der PKK, mit denen sie ihren Unabhängigkeitskrieg 30 Jahre lang führte: mit Gewalt. Und Waffen. Die haben sie sich jahrelang auch über Drogenhandel und Schutzgelderpressungen beschafft. Die PKK ist heute eine riesige, weltweit vernetzte Organisation mit teils demokratischen, teils sozialistischen und teils extrem mafiösen Strukturen. Sie betreibt eigene Sozialsysteme und Gefängnisse, im Umgang mit inneren und äußeren Gegnern ist sie rigoros. Für den gewaltbereiten Teil der PKK ist der Kampf mit dem türkischen Militär existenziell. Gäbe es kein türkisches Militär in den Städten, bräuchte die PKK die Kurden auch nicht zu beschützen. Die Gewalt kommt von beiden Seiten. Das wird in Deutschland gern vergessen, solange die Kurden ein Gegenmodell zu 'den Muslimen' sind, von dem für uns keine direkte Bedrohung ausgeht. Die PKK ist nicht nur die mordlustige Terrorbande, als die türkische Nationalisten sie darstellen. Das Bild deutscher islamkritischer Romantiker, das die PKK als friedliebende Pfadfindergruppe aus den Bergen verklärt, ist jedoch im gleichen Maße absurd.
Alle Vorwürfe helfen Erdogan. Jede negative Schlagzeile, jeder kritische westliche Politiker spielt Erdoğans Wagenburg-Strategie in die Hände und treibt die Türkei weiter in die Isolation. Seht ihr, kann er dann sagen, sie sind alle gegen uns. Der Westen lässt die Türkei allein mit mehr als einer Million Flüchtlingen, hat selbst kein Konzept und schimpft nur auf die AKP, nicht aber auf die mindestens genauso wichtigen Unterstützer des IS in den Golfstaaten. Das ist Dünger für Erdoğans Verschwörungstheorien.
Es gibt genug gute Gründe, die türkische Regierung zu kritisieren, zum Beispiel, dass sie nicht nur die kurdischen Kämpfer, sondern auch medizinische Hilfe für die Menschen in Kobani an der Grenze blockiert. Es gibt aber auch viele falsche Gründe. Erdoğan ist für viele ein allzu verlockendes Feindbild. Das lässt die Kritik unpräzise werden und vertieft so unnötig den Graben zwischen der Türkei und ihrem eigentlichen Verbündeten, dem Westen.

Dietmar Schumann: „Noch sind die Verbündeten, quasi die Bodentruppen der Anti-IS-Koalition, nicht da, wo sie hinwollen, in Kobani. Wann sie dort eintreffen, ist Militärgeheimnis, vielleicht noch diese Nacht oder morgen.“
Claus Kleber: „Vergessen wir über diesen strategischen Manövern die Opfer nicht. Dietmar Ossenberg berichtet über das Schicksal der Waisenkinder im irakischen Bürgerkrieg. (...)“]

Stellvertreterkrieg in Syrien: „Hat der Westen in Syrien auf die falschen Pferde gesetzt?“

("Krieg und Terror in Nahost - Greift der Westen ein?", phoenix Runde, 17. Juni 2014)

Christian Hacke : „Hat der Westen in Syrien auf die falschen Pferde gesetzt?“ (...)
Melinda Crane: „Nein, ich glaube nicht (...). Es gibt keinen Zeitpunkt in Syrien, wo ich sagen würde, da hätte man entschieden anders handeln müssen.(...) Wo war der Zeitpunkt, wo Amerika entschieden etwas hätte verändern können, realistisch gesehen?“
Michael Lüders: „Da würde ich gerne drauf eingehen. Also, ich glaube, der Irrtum, wenn wir von Syrien reden, war, dass man von vornherein, von Anfang an, Assad abgeschrieben hat. Es war klar, als der Aufstand begann in Syrien: „Der Mann muss weg.“ Natürlich ist er ein Diktator. Aber deswegen ist er ja nicht - sozusagen - in Ungnade gefallen im Westen, sondern er ist in Ungnade gefallen, weil Syrien der wichtigste Partner des Irans ist. Man glaubte also, wenn er stürzt, man könne da s genauso machen wie in Libyen: er wird gestürzt, dann kommt ein prowestliches Regime und die privilegierten Beziehungen mit Iran werden beendet und die Waffenbelieferung der Hisbollah über Syrien hat ein Ende. Das war eine komplette Fehlkalkulation. Das hatte eigentlich jeder, der Syriuen ein bischen kennt, auch im Auswärtigen Amt und anderswo klar vermitteln müssen.“
Melinda Crane: „Aber wo hätten wir anders handeln müssen? Das ist meine Frage.“
Michael Lüders: „Indem man nicht von vornherein alle Gesprächskontakte mit Baschar al-Assad abbricht und auf eine diffuse Opposition setzt, die zudem noch im Ausland vielfach sitzt und niemanden hat in Syrien, der auf sie hört. Man hat sich sehr frühzeitig festgelegt, aber die Realität on the ground hat dazu geführt, dass wir jetzt die Wahl haben zwischen ISIS oder Baschar al-Assad und das ist eine sehr schlechte Wahl, denn wir werden - so tragisch das ist für die Syrer - am Ende wird es wieder darauf hinauslaufen, dass wir uns wieder mit Baschar al-Assad arrangieren. Die Menschen zahlen einen furchtbaren Preis für dieses Hin- und Her unserer Politik, ungeachtet der Tatsache, dass natürlich diese Regime furchtbar sind, aber Interventionen von außen führen leider, leider muss man sagen, nicht zu dem gewünschten Wandel für die Bevölkerung. Für die Bevölkerung wird es schlimmer. Möglicherweise ist das eine Phase, die sie durchlaufen müssen, muss es noch einmal zehn, fünfzehn Jahre ein Weg durch die Hölle sein, wenn ich so sagen darf, bevor dann vernünftige Kräfte erkennen, dass der Weg der ISIS nicht der Richtige ist. Aber erst einmal wird diese Region wirklich sehr sehr schwierige Jahre erleben und niemand weiß, was noch passiert.“
Melinda Crane: „Ich frage mich, was wir jetzt tun müssen, um das Leiden durch die Neugestaltung der Grenzen im Nahost, was wir da tun können und müssen, dieses Leiden zu mindern, denn wir sehen wirklich eine historische Neugestaltung in de ganzen Region und das heißt, es wird Massenflucht geben, noch viel viel mehr, als was wir bisher gesehen haben? Wir werden Millionen von Menschen unterwegs sehen. Das ist ethnische Säuberung natürlich, was passiert. Was können und müssen wir da tun?“
Peter Scholl-Latour: „Was hätten wir tun sollen, ist die Frage. Die Revolte in Syrien ist ganz klar von Jordanien aus mit amerikanischer Ausbildung und so weiter unterstützt worden von Anfang an. Und das war ein Fehler. Der Assad war eben ein erträgliches Regime, verglichen mit anderen. Und die sunnitische Bevölkerung - inzwischen - neigt nicht zu den Islamisten, sondern der Assad hat seine Position konsolidiert. Was natürlich die Position erschwert, ist die enge Bindung Assads mit der Hisbollah des Libanon. Das ist natürlich der Gegner für Israel vor allem. Im Grunde, es platzt im Moment ein great design der amerikanischen Nah- und Mittelost-Politik, nämlich das Verhindern einer persischen Einflusszone von Iran, Irak, Syrien und Libanon oder Hisbollah. Und das wollte man mit allen Mitteln verhindern. Das ist eine Politik, die 35 Jahre lang geführt worden ist. Es ist der Zusammenbruch der ganzen amerikanischen Nah- und Mittelostpolitik. Und mit humanitären Maßnahmen: sicher wir können, wir müssen helfen, aber das ist nicht das zentrale Problem.“
(Blumio, "Die Wahrheit über die ISIS und die Jesiden im Nordirak. Blumio: Rap da News! Episode 90", 18. August 2014)

Sie nennen sich ISIS oder einfach IS verbreiten sich zur Zeit wie der Treibhauseffekt. Sie sind radikal drauf, rufen in Syrien und Irak nun ein Kalifat aus. Ein Gottesstaat, in dem Land, das sie rauben, denn sie dulden keinen anderen Glauben. Du kannst deinen Kopf verlieren, wenn du nicht schnell zu ihrem Glauben konvertierst. Nun sind sie im Irak in verschiedenen Gebieten, vertreiben, versklaven, massakrieren die Jesiden, eine nordirakische, kurdische Minderheit. Sie seien Teufelsanbeter, hörst du ISIS schreien. Und nun will auch der Westen reagieren , angeblich um nicht noch mehr Menschen zu verlieren. ISIS seien die schlimmsten Terroristen, die es gibt, aufgetaucht aus dem Nichts, hier in diesem Kriegsgebiet. Es ist echt so schlimm, das Journalisten heutzutage so vergesslich sind. Gehen wir zurück ins Jahr 2003, als dieser Kreislauf gedeiht, USA griff den Irak an, bis sie alles vernichtet hatten, sie sagten diesmal, da wären Massenvernichtungswaffen, und schossen selbst mit Uranmunition. Halbe Million Iraker fanden den Tod. Aber Nachfragen lohnt sich: „Oops, Massenvernichtungswaffen gab‘s auch nicht“ Das war echt nicht dolle. Doch dafür das irakische Öl unter US-Kontrolle. Und da Saddam Sunnit war, setzten sie Maliki ein - der ist wirklich sehr stiolz ein Schiit zu sein. Er entrechtet alle Sunniten und die waren jetzt nicht gerade zufrieden. Sunnitische Soldaten und Generäle, ohne Job, mit gekränkter Seele, die natürlich zurecht nicht zufrieden waren, schlossen sich leider Gottes der ISIS an. Ich mein, die ISIS sind zehntausend Kämpfer, denkt ihr, die fallen ein in aller Herren Länder? Übernehmen die Städte mit zehntausend Mann? Leute, denkt doch mal nach. Doch es ist leichter zu sagen: „Das war nur ISIS“ - na klar, ohne zu sagen, was in Syrien geschah. Als man Terroristen Waffen in die Hand gab, nur weil sie ja auch gegen Assad waren. Da waren das die „Rebellen“, voll „friedlich“, Al Nusra, FSA und ISIS, aufgerüstet von den Saudis und Katar, Kuwait und auch den USA. Und die Türkei auch im Endeffekt, da sie Terroristen weltweit über die türkische Grenze lässt nach Syrien, nur um Assad aus der Welt zu schaffen. ISIS - dieses Monster haben wir selbst erschaffen. Und noch heute wird die ISIS finanziert von den Saudis und Katar, was uns nicht so interessiert. Wir wissen eigentlich, dass das nicht so schön ist, doch wir haben lukrative Waffen- und Öldeals. Kurz gefasst: wir liefern Waffen an die Saudis und Katar, da sehen wir überhaupt nicht die Gefahr. Und die Saudis und Katar, liefern diese Waffen an die ISIS und wir sagen, wir stoppen die ISIS kriegerisch. Klar müssen wir die ISIS stoppen, die armen Jesiden haben nichts verbrochen. Sie verdursten, können nicht mehr flüchten, doch die Wahrheit ist, dass wir Terroristen züchten. Wir führen Krieg in der islamischen Welt für die Demokratie und machen noch Geld, hinterlassen Chaos und töten Zivilisten, viele Hinterbliebene werden zu Terroristen. Und diese Terroristen nutzen wir als Vorwand für weiteres kriegerisches Vorhaben. Oder aber beliefern sie mit Waffen, um wie in Syrien Regime abzuschaffen. Geld, Öl und Machtinteressen, sich auf dem geostrategischen Schachbrett messen, während Menschen verbluten. Doch Medien schreiben weiter: „Die sind die Bösen und wir sind die Guten“ - schöne heile Welt! YT: http://www.youtube.com/watch?v=Cdk1iPxb3z4&index=14&list=UUmPKNooq62Z2EBwF-EnZtGA

Wer die These aufstellt, der Islam habe eine quasi religionsgenetische Nähe zum Faschismus, kann sich der Aufmerksamkeit sicher sein, umso mehr, wenn er oder sie selbst muslimischer Herkunft ist. Das echte Leben wirft hingegen in diesen Wochen zwischen der Präsidentschaftswahl in Algerien und jener in Ägypten eher folgende Frage auf: Wann überschreitet der Antiislamismus, auch Antiterrorismus genannt, die Grenze zum Faschismus? Den Spieß derart herumzudrehen ist keine Provokation um der Provokation willen. Was in Ägypten geschieht, wo die Muslimbrüder zur Vorlage für ein totalitäres Feindbild wurden, verlangt nach Analyse und nach Begriffen. Solange es um religiös verbrämte Untaten geht, schrauben sich die Worte leicht hoch. Doch sie werden seltsam kraftlos bei der Bezeichnung säkularer Unterdrückung in muslimischen Ländern.

Charlotte Wiedemann, taz.de, 23. April 2014

in: Totalitäre Feindbilder - Über den Islam, Antiterrorismus und Faschismus

"Krieg ist Frieden, Freiheit ist Sklaverei, Unwissenheit ist Macht" - Ministerium für Wahrheit
General Mahmoud Farouk, Head of the Investigations Unit at the Giza Security Directorate (Mada Masr, 9. November 2014)

Worum geht es eigentlich...

AlSissi has dismissed Morsi - Hey .... you Sayed - Morsi won't see the feast - You Obama, your father, mother - And all the others - Listen to me Obama - Our army is very strong - You Obama, your father, mother - And all the others - Behave yourself - Our army is very strong - Hey Obama, supports the terrorism - Traitor like the Brotherhood members - Obama says it's a coup - That's not your business dirty man - That's not your "father, mother" business - And you, Patterson, stop messing - Old bitch woman. Hey Obama, your father, mother, You want us to release Morsi - Hey Obama you are stupid bad man - You want us to release Morsi - Stop this or I will stab you. - Why then you told Mubarak - To leave immediately? - Hey Obama, your father, mother - You threaten us with the US Aid - Fuck it and fuck you - You are a jerk - Obama - You threaten us with the US Aid - Your ambassador is very wicked woman - AlSissi has beaten you - And Egyptian people supported him. - Hey Obama, your father, mother - You meet AlNoor Islamic Party - HA HA HA! - Now we know all the secrets. Egyptians are not idiots - You meet AlNoor Islamic Party - This party is sneaky and menless - Al Noor, Brotherhood and Aboul Fotooh are the same. Hey Obama, your father, mother - Be polite. You and terrorists, Listen to me Obama - Our army is very strong. Hey Obama, your father, mother - And all the disgusting guys, We are the people tell you - You can't fool us. You tried to play it - But you can't play this wicked game - With us 'cause we are the Alfa - Your father and your mother, your Israel, your Turkey and your Qatar - All of you go to hell - Listen Obama, we are Egyptian - We are civilization - are you listen, Obama (YouTube, veröffentlicht am 5. August 2013)

Weil unser Blut keinen Wert mehr hat... Weil es keine Medienfreiheit gibt... Damit das Blut meines Bruders -- ein Märtyrer -- nicht umsonst floss... Weil Mubarak freigesprochen wurde... Weil ich in meinem Land "Terrorist" genannt werde... Weil die Kriminellen jetzt im Schutze des Innenministeriums stehen... Weil unsere Medien lügen... Weil sie im Morgengrauen meinen Vater verhaftet haben... Weil das Hab und Gut unseres Landes gestohlen wurde... Weil unsere Renten in Gefahr sind... ...gehe ich (...) auf die Straße. Wegen mehr als 6000 Märtyrern, mehr als 20000 Verletzten, mehr als 5000 Verhafteten, wegen vieler Dinge, GEGEN DEN PUTSCH! gehe ich am 30. 8. auf die Straße (YouTube, veröffentlicht am 19. September 2013)

حظ سعيد
"Im Dezember stufte die ägyptische Übergangsregierung die Muslimbruderschaft als "Terrororganisation" ein. Damit ist die Mitgliedschaft in der Bewegung und sogar der Besitz ihrer Publikationen strafbar."
"Fünf Jahre Haft für das Verwenden des Rabaa-Zeichens in sozialen Medien."
"Laut der Website «Wiki Thaura», auf die sich die Menschenrechtler berufen, verloren im Jahr 2011, beim 18-tägigen Aufstand gegen Mubarak, 1075 Menschen ihr Leben. Während der einjährigen Amtszeit Mohammed Mursis gab es 470 Opfer. Seit dem Sturz Mursis jedoch kamen bereits 2665 Menschen ums Leben, über 1000 allein bei der blutigen Räumung der beiden Muslimbrüder-Protestcamps am 14. August in Kairo." (Martin Gehlen, 12. Januar 2014)
Unerklärlich?!
"Der ägyptische Unternehmer und Milliardär Samih Sawiris sieht seinen Einstieg beim deutschen Pauschalreiseanbieter FTI als Signal für einen Wiederaufstieg des Reiselands Ägypten. "Es geht um Vertrauen in ein gutes Produkt", sagte er der "Welt am Sonntag". (...) Auch FTI-Chef Dietmar Gunz kritisierte die <Ägyptenreise->Warnung des Auswärtigen Amts. "Manchmal kann man schon den Eindruck gewinnen, dass im Auswärtigen Amt mit zweierlei Maß gemessen wird – für die Türkei zum Beispiel gibt es doch auch keine Reisewarnung, obwohl es dort nicht gerade sehr ruhig ist", sagte Gunz. "Wir fliegen weiter nach Hurghada und Marsa Alam", so Gunz. Also in Orte, für die die Reisewarnung nicht gilt. Weshalb die Diplomaten weiter vor Scharm al-Scheich warnen, verstehe er nicht." (Birgit Svensson und Silke Mülherr, 16.. März 2014)
Organisierte Kriminalität mit Organraub und/oder Friedens-Nobelpreis 2014?

Euronews (Isabelle Kumar): “Können Sie unwiderruflich erklären, dass kein Mitglied der Kosovo-Befreiungsarmee an Organraub beteiligt gewesen ist?

Hashim Thaçi: “Ich kann voller Überzeugung sagen, dass ich das erste Mal von dieser Geschichte aus dem Europarat-Bericht von Dick Marty gehört habe. Für mich ist es unvorstellbar, dass jemand dies getan hat. Ich kann nie und nimmer glauben, dass ein Freiheitskämpfer so etwas tun könnte. Aber natürlich müssen wir der Justiz Zeit und Raum sowie unsere ganze Unterstützung zukommen lassen, um die aufgekommenen Verdachtsmomente aufzuklären. Ich kann diese Science-Fiction-Geschichte nicht glauben, niemand kann das glauben. Ich bin sicher, dass das nicht geschehen ist. Das ist meine Überzeugung.

Wieso schießt das Militär
als ob es im Krieg wär?
Unsere Kinder wollen leben
Sisi ist dagegen!
Schieß doch weiter du Idiot,
fünftausend sind schon tot,
und die Straßen alle rot!
Eins, zwei, drei, vier
das Volk sind wir,
fünf, sechs, sieben, acht,
das Volk hat die Macht,
neun, zehn,
Sisi muss gehen!

Bağdat Cd., Istanbul-Kadıköy, 1. Juni 2013

Gündoğdu hep uyandık
Siperlere dayandık
Bağımsızlık uğruna da
Al kanlara boyandık
İşçi, köylü hep hazırız
Bozuk düzene karşı
Halk savaşı vereceğiz
Emperyalizme karşı
Yolumuz devrim yolu
Gelin kardaşlar gelin
Yurdumuza faşist dolmuş
Vurun kardaşlar vurun

Selda Bağcan: Deniz'lerin Dalgasıyım

Sevinmesin ey zalımlar
Öldüğüme benim benim
Yiğit ölmez kolay kolay
Ben ölmedim ki ben ölmedimki
Bakmayın suskunluğuma
Bakmayın durgunluğuma
Bedel verdim her kavgada
Yenilmedim ki

Denizlerin dalgasıyım
Ben halkımın kavgasıyım
Yarınların sevdasıyım
Yenilmedim ki

Gelir günler gelir elbet
Gör o zaman beni beni
Bana neyler zalım felek
Ben ölmedim ki ben ölmedim ki


Esirgemen Sözümü ben, Çıkıp gelsede ölüm Geri götüremez adımlarımı, Be yıldıramaz beni hicbirşey… Gülüm Ne dikenler bıraktım ardımdan… ne dikenler, Ki uçları hala kanıyor ayaklarımda Oysa karanfiller ekmiştim yollara, Aşk ile mızrap vurup sevdalı sazıma Kavgamı türkülemiştim, Yarın bakışlı çocuklara, Ve semahlar dönmüştüm turnalar gibi, Pir aşkına Hak aşkına Halk aşkına Kim söyleye bilir ödüğümü.., kim? Siz türkü gibi dağılırken dağ yollarına Ve toprak gibi yeşilirken memleketim, Kim söyleye bilir solduğumu…, kim? Ben ölmedimki, ben ölmedim ki, ben ölmedim ki

Kosovo-serbisches Mädchen in Tracht, Metochien

Вечер тихой песнею над рекой плывёт
Дальними зарницами светится завод
Где-то поезд катится точками огня
Где-то под рябинушкой парни ждут меня
Ой, рябина кудрявая, белые цветы
Ой, рябина, рябинушка, что взгрустнула ты
Лишь гудки певучие смолкнут над водой
Я иду крябинушке тропкою крутой
Треплет под кудрявою ветер без конца
Справа кудри токаря, слева - кузнеца
Ой, рябина кудрявая, белые цветы
Ой, рябина, рябинушка, Сердцу подскажи

Yiğit'im aslanım...

Selda Bağcan: Uğurlar Olsun
Bir Pazar Sabahıydı - Ankara Kar Altında
Zemheri Ayazıydı - Yaz Güneşi Koynunda
Ucuz Can Pazarıydı - Kalemim Düştü Kana
Zalımlar Pusudaydı - Bedenim Paramparça
Ucuz Can Pazarıydı - Kalemim Düştü Kana
Çevirdim Anahtarı - Apansız Bir Ölüme
Şarapnel Parçaları - Saplandı Ciğerime
Ucuz Can Pazarıydı - Kan Doldu Gözlerime
İsimsiz Korkuları - Katmadım Yüreğime
Bembeyaz Doğruları - Yaşadım Ölümüne
Uğurlar Olsun - Uğurlar Olsun
Hüzünlü Bulutlar - Yoldaşın Olsun
Bir Keskin Kalem - Bir Kırık Gözlük
Yürekli Yiğitlere - Hatıran Olsun

insan insan derler idi - insan nedir şimdi bildim
can can deyü söylerlerdi - ben can nedir şimdi bildim
kendisinde buldu bulan - bulmadı taşrada kalan
canların kalbinde olan - inanç nedir şimdi bildim
bir kılı kırk yardıkları - birin köprü kurdukları
erenler gösterdikleri - erkan nedir şimdi bildim
muhyiddin der hak kadir - görünür herşeyde hazır
ayan nedir pinhan nedir - nişan nedir şimdi bildim

Sabahattin Ali, 02.04.1948 Doğan Öz, 24.03.1978 Bedrettin Cömert, 11.07.1978 Abdi İpekçi, 02.02.1979 Cevat Yurdakul, 28.09.1979 Cavit Orhan Tütengil, 07.12.1979 Ümit Kaftancıoğlu, 11.04.1980 Sevinç Özgüner, 23.05.1980 Zeki Tekiner, 17.06.1980 Kemal Türkler, 22.07.1980 İlhan Erdost, 07.11.1980 Çetin Emeç, 07.03.1990 Turan Dursun, 04.09.1990 Muammer Aksoy, 31.01.1990 Bahriye Üçok, 06.10.1990 Musa Anter, 20.09.1992 Uğur Mumcu, 24.01.1993 Metin Altıok, 02.07.1993: Requiem für Metin Altıok Behçet Aysan, 02.07.1993 Hasret Gültekin, 02.07.1993 Nesimi Çimen, 02.07.1993 Asım Bezirci, 02.07.1993 Onat Kutlar, 11.01.1995 (30.12.1994) Yasemin Cebenoyan, 30.12.1994 Hasan Ocak, 20.03.1995 Metin Göktepe, 08.01.1996 Ahmet Taner Kışlalı, 21.10.1999 Necip Hablemitoğlu, 18.12.2002

Hrant Dink, 19.01.2007

Inaktivität

Ich werde auf absehbare Zeit nicht mehr eigeninitiativ editorisch in den WP-Artikeln tätig sein und daher nicht mehr aktiv an der Aktualisierung und Verbesserung enzyklopädischer Beiträge mitwirken können.

Für Artikel, in denen ich an der Erstellung von Inhalten mitgewirkt habe, versuche ich für Kritik und Korrekturwünsche erreichbar zu bleiben und so ggfs. auf Anfrage meiner editorischen Verantwortung nachzukommen.

Ich werde die betreffenden Artikel (und ihre Diskussionsseiten) zwar nicht mehr systematisch beobachten, aber in Abständen meine Diskussionsseite aufrufen und auf Benachrichtigungen dort reagieren können.

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BLA - cheBLI - BLUB (BPK, 16. September 2015)

Frage und Antwort "in offenen Worten": "Welche Kriegsverbrechen Ihres Allierten Saudi-Arabien hat die Bundesregierung bisher im Jemen festgestellt?"

Tilo Jung (Jung & naiv): An das Auswärtige Amt zu dem Krieg im Jemen. Da werden immer mehr Kriegsverbrechen der saudischen Seite offenbar. Mich würde mal von Ihrer Seite interessieren, welche Kriegsverbrechen die Bundesregierung auf Seite ihres Alliierten Saudi-Arabien im Jemen bisher festgestellt hat.

Sawsan Chebli (Stellvertretende Sprecherin des Auswärtigen Amts): Also, das sind jetzt Ihre Worte, nicht meine. Aber in der Tat ist die Lage im Jemen tragisch. Sie ist dramatisch. Und wir verfolgen die militärische Eskalation mit Sorge. Und wir bedauern, dass es nicht gelungen ist, dass sich die Konfliktparteien auf einen Ausweg zur Krise verständigen. Da gab es erste Schritte und dann wieder Rückschritte und jetzt sind wir wieder in einer Situation, wo wir weiter weg sind von einer Lösung der Jemen-Krise. Unsere Haltung ist ganz klar und das wissen Sie, Herr Jung, das hat Herr Schäfer und auch ich hier mehrfach klargestellt. Im Jemen gibt es keine militärische Lösung. Im Jemen ist es so, dass sich die Konfliktparteien auf einen Ausweg verständigen müssen, um die Not der Menschen nicht noch weiter zu verschärfen. Ich habe auch hier mehrfach gesagt, dass wir dazu auch mit der saudischen Regierung, mit unseren saudischen Partnern in engem Kontakt stehen und unsere Sorge zum Ausdruck bringen über die militärische Eskalation. Es ist auch aus unserer Sicht so und auch das sagen wir in offenen Worten, dass mit jedem Tag, den es nicht gelingt, einen Ausweg aus dieser Krise zu schaffen, noch mehr Menschen leiden. Ich meine, die Lage im Jemen ist nicht erst seit der Eskalation für viele Menschen schlecht, sondern sie hat sich durch die Eskalation noch mal dramatisch verschlechtert. Und deswegen muss ein Weg gefunden werden, der vor allem auch von der arabischen Koalition, die von der arabischen Koalition geführt wird [sic], gemeinsam mit den Konfliktparteien, die vor Ort sind, einen Weg zu finden, um den Jemenkonflikt zu lösen.

Jung/J&n: Frau Chebli, ich hatte nicht nach der Haltung gefragt, sondern nach Kriegsverbrechen der saudischen Seite...

Chebli/AA [unterbrechend]: Ja, ich habe Ihnen doch gerade gesagt, dass...

Jung/J&n [weitersprechend]: ...habe ich Sie richtig verstanden, dass die Bundesregierung bisher keine Erkenntnisse hat, dass es da Kriegsverbrechen der Saudis gibt.

Chebli/AA: Das sind Ihre Worte. Ich habe das, was ich zum Jemen zu sagen habe, glaube ich, gerade zum Ausdruck gebracht.

Abadan Halmedova / Selda Bağcan - Aşık Gülabi: Dön Gel Bir Tanem

Yörük-Streitlied:

Yörük (mittig) und Yörükin (links) vor kara çadır im Koca Çayı-Tal (aus: Felix von Luschan, Anthropologische Studien,
in: Eugen Petersen & Felix von Luschan (Eds.), Reisen in Lykien Milyas und Kibyratis, Carl Gerold's Sohn, Wien 1889, S. S. 215, Fig. 99)

Oγlan: Γarly γarly daylaryñyzdan ašdym, souq souq sularyñyz-išdim, hē γyz siziñ elleriñize düšdüm, bildir gendiñi, saña kim deler.

Qyz: tek dur, oγlan, sen jiriñde tek dur, senden benim pevram joqdur, dostundan dušmanym čoqdur. bil baña Güldaly deler.

Oγlan: Güldalymy seniñ adyñ ā? dojamadym seviñe dadyña. döne döne γurban geldim, hē γyz, saña. bil baña Hamz' oγlu deler.

Qyz: ben zülüflerimi darar γyrqarym, meze meze eder janaqlaryma dokerim, seniñ gibi jiγitler kellesinden odalar japarym bil baña Güldaly deler.

Oγlan: γyz seniñ γuleñi jyqdyryrym, jalduzdan γuleler čaqdyryrym, seniñ gibi γančyqlara kjellerimden öpdürürüm. bil baña Hamz' oγlu deler.

Qyz: aq kjatdan aqdyr benim aqlyrym, dašdan demirden pekdur pekliγim...

Oγlan: sen kekliγisen bem bir doγanym, alyr seni havaja aγarym. aq gojsüñ arasy benim juvam. bil baña Hamz' oγlu deler.

Qyz: aq γol üstünde altym burmajym, ala gozlere čekilir sürmejim, go jüzünde učan durnajym. bil baña Güldaly deler.

Oγlan: hē γyz seniñ benimninen jetišir davañ, ašaki hanailara indi γairy senin paiyñ: govde učan durnalar evelden benim avym. bil baña Hamz' oγlu deler.

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