Alfred Zech
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Alfred Zech, auch Alfred Czech[1][2] (* 12. Oktober 1932 in Zlattnik, Kreis Oppeln, Provinz Oberschlesien; † 13. Juni 2011)[3][4] war ein deutscher Jugendlicher, der kurz vor dem Zusammenbruch des NS-Regimes für die Wochenschau medial als Kindersoldat und jugendlicher Kriegsheld inszeniert und im Alter von 12 Jahren das Eiserne Kreuz 2. Klasse aus der Hand von Adolf Hitler erhielt. [5] Die in diesem Zusammenhang gefertigten und verbreitenden Bilder und Filmsequenzen erreichten ikonische Bedeutung im Zusammenhang mit der Darstellung des Totalen Krieges durch das NS-Regime.[6]
Leben, Tat und Auszeichnung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Zech wurde im oberschlesischen Zlattnik geboren. Mit acht Jahren wurde er in das Deutsche Jungvolk aufgenommen. Im Februar 1945 kam es in seinem Heimatort zu Angriffen durch die vorrückende Rote Armee. Während des Angriffs wurden Zech und sein kriegsversehrter Vater auf einige auf der Flucht befindliche verwundete deutsche Soldaten aufmerksam. Trotz feindlichem Beschuss beschloss Zech, die verletzten Soldaten zu bergen. Er machte zwei Fahrten und brachte ein Dutzend Verwundete nach Hause zu seiner Familie.[7]
Einige Tage später, so Zech, erschien ein deutscher General auf dem elterlichen Hof der Familie und bat die Eltern, den Jungen zur Kriegsauszeichnung durch Adolf Hilter nach Berlin zu schicken. Dadurch kam es am 19. März 1945 zur Auszeichnung von Zech mit dem Eisernen Kreuz 2. Klasse, welches er zusammen mit mehreren anderen Jungvolk-Kindersoldaten aus der Hand von Adolf Hitler empfing. Mindestens zwei Fotos der Verleihung erfuhren weltweite Verbreitung.[8] Alfred Czech ist neben Wilhelm Hübner[9] in einer Filmsequenz der letzten Ausgabe von Die Deutsche Wochenschau Nr. 755, vom 23. März 1945 zu sehen. Ein Foto von Zech, in dem er von Hitler Belobigung erfährt, wurde vom Büro Laux, einer Fotoagentur des Auswärtigen Amtes, aufgenommen. Dieses wurde auch international, etwa über die Associated Press verbreitet.[7] Derartige Original-Fotos erzielen aktuell (Stand 2024) einen Auktionserlös in 4-stelliger USD-Höhe.[10]
Gegen Kriegsende wurde Zech in die Nähe der Front nach Freudenthal, Landkreis Freudenthal im Reichsgau Sudetenland in eine Versorgungseinheit kommandiert. Dort wurde er auf dem Rückzug nach Westen mit Lungendurchschuss verwundet und geriet in Gefangenschaft. Nach seiner Entlassung im Jahr 1947 legte den 450 km langen Weg nach Hause zu Fuß[10] zurück und erfuhr bei seiner Ankunft vom Tod seines Vaters.[7][10]
Nach Kriegsende arbeitete er zunächst in einem Kohlebergwerk in Cichy und heiratete 1951. Aus der Ehe gingen zehn Kinder hervor. 1964 verließ Zech mit seiner Familie als Spätaussiedler seine Heimat und nahm in Hückelhoven im Rheinland eine Tätigkeit als Zimmermann auf, die er bis zum Renteneintritt 1982 ausübte. [11]
Trivia
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Szene der Ordensverleihung im Garten der Reichskanzlei, aus der letzten Wochenschau vom 23. März 1945, wurde auch im Film Der Untergang dargestellt.[12]
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Ein Stück Zeitgeschichte – Hitlerjunge Alfred Blog des Pendragon Verlages vom 2. März 2022.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Jacob F. Field: D-Day in Numbers: The Facts Behind Operation Overlord. Michael O'Mara Books, 2014, ISBN 978-1-78243-239-5, S. 138–139 (google.com).
- ↑ David Crary: Associated Press releases in-depth review of its coverage of Nazi Germany In: Chicago Tribune. Abgerufen im June 9, 2018
- ↑ ALFRED Czech. In: Aachen-gedenkt.de. Abgerufen am 22. November 2023.
- ↑ Czech, Alfred "Hitler boy". In: ww2gravestone.com. Abgerufen am 22. November 2023.
- ↑ Luke Turner: Men at War: Loving, Lusting, Fighting, Remembering 1939-1945. Orion, 2023, ISBN 978-1-4746-1888-5 (google.de [abgerufen am 4. Dezember 2024]).
- ↑ Alexander Denzler, Stefan Grüner, Markus Raasch: Kinder und Krieg: Von der Antike bis zur Gegenwart. Walter de Gruyter GmbH & Co KG, 2016, ISBN 978-3-11-046919-6, S. 392 (google.de [abgerufen am 4. Dezember 2024]).
- ↑ a b c Author Tim Wickenden: A Tale of Two Boys. 13. Februar 2021, abgerufen am 4. Dezember 2024 (englisch).
- ↑ Die Schlacht um Berlin 1945 auf lemo.de der Stiftung Deutsches Historisches Museum
- ↑ Gernot Kramper: Hitlerjunge Wilhelm Hübner – „Unser Adolf ist ein alter Mann geworden“ Stern vom 21. April 2020.
- ↑ a b c Lot - HITLER YOUTH MEMBER RECEIVES THE IRON CROSS. Abgerufen am 4. Dezember 2024.
- ↑ Alfred Czech & Other Youngest Iron Cross Recipients Interview im Stern 2006.
- ↑ Der Untergang General Anzeiger vom 15. Juli 2004 .
Personendaten | |
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NAME | Zech, Alfred |
ALTERNATIVNAMEN | Czech, Alfred |
GEBURTSDATUM | 12. Oktober 1932 |
GEBURTSORT | Zlattnik, Landkreis Oppeln#Gemeinden, Provinz Oberschlesien |
STERBEDATUM | 13. Juni 2011 |