Altwarp
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 53° 44′ N, 14° 16′ O | |
Bundesland: | Mecklenburg-Vorpommern | |
Landkreis: | Vorpommern-Greifswald | |
Amt: | Am Stettiner Haff | |
Höhe: | 5 m ü. NHN | |
Fläche: | 32,75 km2 | |
Einwohner: | 433 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 13 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 17375 | |
Vorwahl: | 039773 | |
Kfz-Kennzeichen: | VG, ANK, GW, PW, SBG, UEM, WLG | |
Gemeindeschlüssel: | 13 0 75 003 | |
LOCODE: | DE 8AN | |
Adresse der Amtsverwaltung: | Stettiner Straße 1 17367 Eggesin | |
Website: | www.amt-am-stettiner-haff.de | |
Bürgermeisterin: | Jan Herzfeld | |
Lage der Gemeinde Altwarp im Landkreis Vorpommern-Greifswald | ||
Altwarp ist eine Gemeinde im Landkreis Vorpommern-Greifswald in Mecklenburg-Vorpommern (Deutschland), die vom Amt Am Stettiner Haff mit Sitz in Eggesin verwaltet wird.
Geografie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Altwarp liegt im äußersten Osten Mecklenburg-Vorpommerns, an der Seegrenze zur Republik Polen und ist damit der nordöstlichste Festlandspunkt Deutschlands. Das Gebiet um Altwarp bildet eine Halbinsel am Südufer des Stettiner Haffes, am schmalen Zugang zum Neuwarper See. 800 Meter südwestlich von Altwarp befindet sich das etwa 0,35 Hektar große Gewässer „Großes Moor“. Einzige deutsche Nachbargemeinde von Altwarp ist Vogelsang-Warsin im Südwesten. Nahe dem Ortszentrum befindet sich ein Sandstrand.
Die Landschaft am Haff ist waldreich. Neben dem Tourismus bestimmen die Fischerei und der Hafen das Geschehen im Ort.
Zur Gemeinde gehört der Ortsteil Siedlung Altwarp.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]1136 wurde Altwarp erstmals in einer Urkunde erwähnt. Das Wort Warp bedeutet so viel wie Ankerplatz. 1848 waren in Altwarp fünf Handelsschiffe beheimatet.[2]
Von 1938 bis 1945 war die Gemeinde Truppenübungsplatz mit See-Luft-Schießplatz, kurzzeitig befanden sich hier Einheiten des Afrikakorps. Das gesamte Dorf musste geräumt werden, die Einwohner wurden ans andere Ufer nach Neuwarp (heute Nowe Warpno) umgesiedelt. Nur einige Bedienstete der Wehrmacht blieben in Altwarp. Neben drei Truppen-Barackenlagern befand sich in Altwarp ein Kriegsgefangenenlager als Außenlager des in Stargard in Pommern liegenden Stammlagers IID für französische, belgische und sowjetische, später auch italienische Kriegsgefangene. 1944 wurden Einheiten der Wlassowarmee in Altwarp ausgebildet. Nach kurzer Nutzung durch die Rote Armee im Mai/Juni 1945 wurden die Lager 1946 und 1947 als Quarantänelager für Flüchtlinge vor allem aus den tschechischen Kreisen Aussig und Reichenberg im Sudetenland genutzt.
Nach dem Zweiten Weltkrieg kehrten die Bewohner zurück.
Am 1. Juli 1950 wurde Altwarp nach Vogelsang eingemeindet. Am 1. Januar 1951 wurde es aus der Gemeinde Vogelsang wieder ausgegliedert.
Ab 1952 war Altwarp wiederum militärischer Standort. Bis 1961 waren Teile einer Panzerdivision der NVA hier stationiert, danach eine Flugabwehr-Raketenabteilung und Einheiten der Luftverteidigung. Nach der Deutschen Wiedervereinigung wurde der Standort 1991 aufgelöst.
Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gemeindevertretung und Bürgermeister
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Gemeinderat besteht (inkl. Bürgermeisterin) aus 6 Mitgliedern. Die Wahl zum Gemeinderat am 26. Mai 2019 hatte folgende Ergebnisse:[3]
Partei/Bewerber | Prozent | Sitze |
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Einzelbewerber Bauer | 25,89 | 1 |
Einzelbewerberin Bocklage | 21,50 | 1 |
Einzelbewerber Schoenke | 13,66 | 1 |
Einzelbewerber Lingner | 9,98 | 1 |
Einzelbewerberin Ottenstein | 9,86 | 1 |
Einzelbewerber Kunath | 9,62 | 1 |
Bürgermeisterin der Gemeinde ist Inge Bocklage, sie wurde mit 62,77 % der Stimmen gewählt.[4]
Dienstsiegel
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Gemeinde verfügt über kein amtlich genehmigtes Hoheitszeichen, weder Wappen noch Flagge. Als Dienstsiegel wird das kleine Landessiegel mit dem Wappenbild des Landesteils Vorpommern geführt. Es zeigt einen aufgerichteten Greifen mit aufgeworfenem Schweif und der Umschrift „GEMEINDE ALTWARP * LANDKREIS VORPOMMERN-GREIFSWALD“.[5]
Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Separater Glockenstuhl: 1749 nach Blitzschlag wiederaufgebaute Kirche ohne Turm
- Wacholdertal: ungewöhnliche Anhäufung von Wacholdersträuchern in einem Kiefernwald
- Naturschutzgebiet Altwarper Binnendünen, Neuwarper See und Riether Werder, darin Binnendünen mit gutem Blick auf den Neuwarper See und die Insel Riether Werder
- Sowjetischer Ehrenfriedhof im Wald bei Altwarp, auf dem in 79 Gemeinschaftsgräbern 200 umgekommene Kriegsgefangene ruhen
- Fährhafen nach Neuwarp (Polen)
Verkehrsanbindung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Altwarp liegt etwa 15 Kilometer östlich von Ueckermünde, wo auch ein Eisenbahnanschluss besteht.
1991 wurde der zollfreie Verkehr nach Polen eingeführt. 1996 begann ein reger „Butterschiffsverkehr“ von Altwarp nach Nowe Warpno (Neuwarp). 1996 übernahm vor allem die Reederei Adler-Schiffe den Verkehr, ein neu gebauter Fähranleger erleichterte den Verkehr.
1999 wurde mit dem Bau eines neuen Fähranlegers eine Fährmöglichkeit auch für Kfz von Altwarp nach Nowe Warpno geschaffen. Die neu fertiggestellte Grenzstation mit den Abfertigungsanlagen ging aber nicht mehr in Betrieb. 2004 trat Polen der EU bei und der Verkehr mit zollfreien Waren wurde beendet. Damit halbierte sich das Fähraufkommen und Schiffe wurden abgezogen. Die Grenzkontrollen wurden nach dem Schengener Abkommen im Dezember 2007 beendet. Der Personenverkehr ging immer weiter zurück. Deshalb wurde der Schiffsverkehr ab 2011 kurzzeitig aufgegeben und 2012 von einem neuen Unternehmen mit dem alten Fischtrawler Lütt Matten wieder aufgenommen.[6]
Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Johannes Sontag (1884–1941), deutscher Marine-Arzt
- Auguste Gehre (1898–1972), deutsch-US-amerikanische Gerechte unter den Völkern
- Birgit Schwebs (* 1962), deutsche Politikerin (Die Linke), Mitglied des Landtages von Mecklenburg-Vorpommern 1998–2011
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Günter Manthei: Altwarp – Ausflug zum östlichsten Hafen des Landes Mecklenburg-Vorpommern. In: Die Pommersche Zeitung, Jahrg. 66, Folge 16 vom 23. April 2016, S. 2, Abb.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Statistisches Amt M-V – Bevölkerungsstand der Kreise, Ämter und Gemeinden 2023 (XLS-Datei) (Amtliche Einwohnerzahlen in Fortschreibung des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- ↑ E. Wendt & Co. (Hrsg.): Übersicht der Preußischen Handelsmarine. Stettin Januar 1848, S. 1 (online [abgerufen am 21. Mai 2015]).
- ↑ Wahlergebnisse auf www.amt-am-stettiner-haff.de
- ↑ Wahlergebnisse auf www.amt-am-stettiner-haff.de
- ↑ Hauptsatzung § 1 Abs.2 (PDF).
- ↑ Lütt-Matten Altwarp: Wissenswertes. Abgerufen am 6. Januar 2021.