Bahnhof Trier West

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Trier West
ehemaliges Empfangsgebäude, erbaut um 1913, Straßenseite
ehemaliges Empfangsgebäude, erbaut um 1913, Straßenseite
ehemaliges Empfangsgebäude, erbaut um 1913, Straßenseite
Daten
Lage im Netz Durchgangsbahnhof
Abkürzung STRW
Eröffnung 25. Mai 1860
Auflassung 1983 (Personenverkehr)
Lage
Stadt/Gemeinde Trier
Ort/Ortsteil Trier-West
Land Rheinland-Pfalz
Staat Deutschland
Koordinaten 49° 45′ 7″ N, 6° 37′ 26″ OKoordinaten: 49° 45′ 7″ N, 6° 37′ 26″ O
Eisenbahnstrecken Bahnstrecken bei Trier West
Bahnhöfe in Rheinland-Pfalz
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Der Bahnhof Trier West – 1878 bis 1903 Trier links der Mosel, davor Bahnhof Trier – war der erste Bahnhof im Stadtgebiet Triers. Er liegt an der Trierer Weststrecke.

Lageplan des Bahnhofs mit seinem Umfeld von 1870

Am 25. Mai 1860 wurde der bis dato letzte Teilabschnitt der Saarstrecke mit dem Endpunkt Trier eröffnet und die Stadt somit an das Eisenbahnnetz angeschlossen. Die Strecke verläuft links der Mosel, und Trier erhielt einen Bahnhof im heutigen Stadtteil West. Ein erstes Empfangsgebäude wurde in den 1870er Jahren[1] durch einen repräsentativen Bau ersetzt.[2] Mit der Eröffnung der „Wilhelm-Luxemburg-Eisenbahn“ am 29. August 1861 erreichte man von Trier aus über Igel auch Luxemburg. 1871 wurde die Strecke nach Norden über Ehrang verlängert, es bestand somit eine direkte Verbindung durch die Eifel nach Köln.

Mit dem Bau der (Ober-)Moselstrecke bis 1878, die über Ehrang und die neu errichtete Pfalzeler Eisenbahnbrücke auf der rechten Moselseite durch Trier verlief, wurde auch die Moselseite Triers, auf der sich die Trierer Kernstadt befindet, bahntechnisch erschlossen. Ein neuer Bahnhof, der heutige Hauptbahnhof, entstand in der Folgezeit nordöstlich der Innenstadt. Dieser Bahnhof erhielt mit seiner Einweihung 1878 den Namen „Trier rechts der Mosel“, der Bahnhof im Westen wurde entsprechend „Trier links der Mosel“ benannt. 1889 erreichte auch die Moselstrecke von Koblenz kommend Trier auf der rechten Moselseite. Der Bahnhof an der Strecke von 1878 erlangte somit im Verlauf eine höhere Wichtigkeit, so dass dieser im Jahre 1903[3] in „Trier Hauptbahnhof“ und der Bahnhof links der Mosel in „Trier West“ umbenannt wurde. 1912/13[4] (nach anderer Quelle 1914 bis 1916)[5] wurde etwas nördlich der alten Station auf Höhe der Römerbrücke ein neues Empfangsgebäude errichtet, das heute noch existiert. Im alten Gebäude befand sich im Anschluss noch bis 1925[6] das Eisenbahnbetriebsamt.[7] Es wurde nach dem Zweiten Weltkrieg abgerissen.

Trier West wurde noch bis 1983 im Personenverkehr bedient, ehe der Personenverkehr auf der Strecke zwischen Ehrang und der Konzer Moselbrücke endete. Schon seitdem der Großteil der Personenbeförderung über den heutigen Hauptbahnhof abgewickelt wurde, hatte der Güterverkehr auf der Weststrecke eine vergleichsweise hohe Bedeutung und verläuft auch heute noch über diese Strecke. Von den einstigen Bahnanlagen ist nur noch ein Ausweichgleis an der zweigleisigen Strecke vorhanden. Im erhaltenen früheren Empfangsgebäude, das nicht mehr im Besitz der Deutschen Bahn ist, ist unter dem Namen „Benedikt-Labre-Haus“ eine Unterkunft für wohnsitzlose Männer vom Regionalverband Trier der Caritas eingerichtet.

Neubau des Haltepunkts, November 2024

2014 wurde das Gebiet Trier-West in die Förderung „Stadtumbau West“ aufgenommen. In diesem Zusammenhang wird im März 2025 an der dann reaktivierten Weststrecke der neue Haltepunkt Trier-West in der Nähe der Römerbrücke eröffnet werden.

  • Sebastian Schnitzius: Entwicklung der Eisenbahn im Trierer Raum. Herausgegeben von der Deutschen Bundesbahn, 1984
Commons: Bahnhof Trier West – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. Schnitzius, S. 39
  2. siehe Lageskizze aus: Organ für die Fortschritte des Eisenbahnwesens, 4. Ergänzungsband, 1870
  3. bahnstatistik.de: Königliche Eisenbahndirektion in Trier
  4. Emil Zenz: Geschichte der Stadt Trier in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, 1. Band: 1900–1914, S. 270
  5. Schnitzius, S. 34
  6. Schnitzius, S. 39
  7. Gottfried Kentenich: Die Geschichte der Stadt Trier von ihrer Gründung bis zur Gegenwart, u. a. S. 894