Bissersheim
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 49° 32′ N, 8° 12′ O | |
Bundesland: | Rheinland-Pfalz | |
Landkreis: | Bad Dürkheim | |
Verbandsgemeinde: | Leiningerland | |
Höhe: | 141 m ü. NHN | |
Fläche: | 2,57 km2 | |
Einwohner: | 455 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 177 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 67281 | |
Vorwahl: | 06359 | |
Kfz-Kennzeichen: | DÜW | |
Gemeindeschlüssel: | 07 3 32 004 | |
LOCODE: | DE SSH | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Industriestraße 11 67269 Grünstadt | |
Website: | www.bissersheim.de | |
Ortsbürgermeisterin: | Kerstin Ort-Bausbacher | |
Lage der Ortsgemeinde Bissersheim im Landkreis Bad Dürkheim | ||
Bissersheim ist eine Ortsgemeinde im pfälzischen Landkreis Bad Dürkheim, die der Verbandsgemeinde Leiningerland angehört. Der Ort liegt etwa 16 km nordwestlich von Ludwigshafen am Rhein am Rand der europäischen Metropolregion Rhein-Neckar.
Geographie und Geologie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bissersheim liegt auf 141 m Höhe nahe dem nördlichen Ende der Deutschen Weinstraße und am Westrand des Oberrheingrabens am Haardtrand sowie in dessen Subgebiet Unterhaardt; im Norden geht er in das Rheinhessische Tafel- und Hügelland über. Westlich erhebt sich die Haardt[Anm. 1] als Ostrand des Pfälzerwalds, im Osten erstreckt sich die 35 km breite Oberrheinische Tiefebene. Zur Gemeinde gehören zusätzlich die Wohnplätze Bruchmühle und Blockhaus 1.
Erhebungen und Gewässer
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Durch den Ort fließt in östlicher Richtung der Eckbach, der regional auch die Eck genannt wird und bei Worms in den Rhein mündet. Ein Teil des Orlenberg befindet sich auf der Gemarkung von Bissersheim.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Ort wurde im Jahr 774 erstmals als Bizzirichesheim urkundlich erwähnt. Später, im Jahr 872, hatten dann der rheinfränkische Herzog Nanthar und seine Frau ihre hiesigen Besitzungen dem von ihnen gestifteten Kloster Münsterdreisen geschenkt. König Konrad III. bestätigte 1144 diese Stiftung.[2] Im Mittelalter besaß das Templerhaus Kirchheim vor Ort Besitztümer.
Von 1798 bis 1814, als die Pfalz Teil der Französischen Republik (bis 1804) und anschließend Teil des Napoleonischen Kaiserreichs war, war Bissersheim in den Kanton Grünstadt eingegliedert und unterstand der Mairie Groskarelnbach. 1815 wurde der Ort Österreich zugeschlagen.
Von 1816 an gehörte das evangelische Pfarrdorf Bissersheim zum Königreich Bayern und war weiterhin Teil des Kantons Grünstadt im Rheinkreis. Von 1818 bis 1862 gehörte er dem Landkommissariat Frankenthal an; aus diesem ging das Bezirksamt Frankenthal hervor. Im Jahr 1840 hatte der Ort 60 Häuser und 378 Einwohner, darunter 43 Juden. Er war Sitz eines Bürgermeisteramts.[3]
Ab 1939 war Battenberg Bestandteil des Landkreises Frankenthal (Pfalz). Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Ort innerhalb der französischen Besatzungszone Teil des damals neu gebildeten Landes Rheinland-Pfalz. Im Zuge der ersten rheinland-pfälzischen Verwaltungsreform wechselte der Ort am 7. Juni 1969 in den neu geschaffenen Landkreis Bad Dürkheim. Drei Jahre später wurde er Bestandteil der ebenfalls neu geschaffenen Verbandsgemeinde Grünstadt-Land, ehe diese 2018 in der Verbandsgemeinde Leiningerland aufging.
Bevölkerung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einwohnerentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Einwohnerzahl von Bissersheim hat sich folgendermaßen entwickelt, die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[4][1]
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Religion
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Vor Ort befand sich einst eine jüdische Gemeinde. Deren Mitglieder wurden in Grünstadt begraben.
Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gemeinderat
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Ortsgemeinderat in Bissersheim besteht aus acht Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 9. Juni 2024 in einer Mehrheitswahl gewählt wurden, und der ehrenamtlichen Ortsbürgermeisterin als Vorsitzender.[5]
Bürgermeister
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Kerstin Ort-Bausbacher wurde am 12. Februar 2024 Ortsbürgermeisterin von Bissersheim.[6] Bei der Direktwahl am 28. Januar 2024 war sie mit einem Stimmenanteil von 53,4 % gewählt worden.[7] Bereits wenige Monate später, bei der allgemeinen Kommunalwahl am 9. Juni 2024, wurde sie mit 73,9 % der Stimmen ohne Gegenkandidaten in ihrem Amt bestätigt.[8]
Ort-Bausbachers Vorgänger Elmar Reichert hatte das Amt 2019 nach seiner Wahl durch den damaligen Gemeinderat übernommen und wurde damit Nachfolger von Heinrich Krauß, der nicht mehr für dieses Amt kandidiert hatte (jetzt Gemeinderatsmitglied).[9][10][11] Ende Oktober 2023 legte Reichert das Ehrenamt aus gesundheitlichen Gründen vorzeitig nieder.[12]
Wappen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Blasonierung: „In Silber die heilige Margaretha in rotem Kleid und blauem Mantel mit goldenem Haar, goldenbeschuht und -bekrönt, in der Rechten einen goldenen Kreuzstab, auf einem auf dem Boden liegenden (überwundenen) grünem Lindwurm.“ | |
Wappenbegründung: Das Gemeindewappen zeigt die heilige Margareta von Antiochia, unter deren Patronat – zusammen mit dem heiligen Blasius – die Bissersheimer Pfarrkirche St. Blasius und St. Margaretha steht. |
Sehenswürdigkeiten und Kultur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Kulturdenkmäler
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Vor Ort befinden sich insgesamt 14 Objekte, die unter Denkmalschutz stehen, darunter die protestantische Kirche, die Haidmühle und ein Wingerthaus, das als Trullo errichtet wurde.
Natur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Innerhalb des Gemeindegebiets existierten früher insgesamt drei Naturdenkmale, deren Rechtsschutzverodnung in allen Fällen mittlerweile aufgehoben wurden, darunter die Luitpoldlinde.
Regelmäßige Veranstaltungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Jährlich Anfang April findet an einem Sonntag der Stabaus statt. Die Bissersheimer Weinkerwe fand bis 2008 jedes Jahr am zweiten Augustwochenende statt.
Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Wirtschaft
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Gemeinde ist ein Winzerort im Weinbaugebiet Pfalz und blickt auf eine lange Weinbautradition zurück. Die Weinlagen sind Goldberg (48,77 ha),[13] Held (74,01 ha),[14] Orlenberg (31,45 ha)[15] und Steig (65,61 ha).[16] Alle Lagen gehören zur Großlage Kirchheimer Schwarzerde.[17]
Verkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Mitten durch Bissersheim verläuft die Landesstraße 520, die den Ort mit Kirchheim an der Weinstraße und mit Großkarlbach verbindet.
Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Söhne und Töchter der Gemeinde
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Abraham Kuhn (1838–1900), Medizinprofessor an der Universität Straßburg
Personen, die vor Ort gewirkt haben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Eva von Leiningen-Westerburg (1481–1543), Gräfin von Leiningen, ab 1523 Herrscherin über Bissersheim
- Horn, 1792/93 Mitglied des Rheinisch-Deutschen Nationalkonvents
- Eva Wendel (* 1. August 1975), 1998/99 Pfälzische Weinkönigin
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Klaus Lux (Hrsg.): Bissersheim. Ortsgeschichte. Ortsgemeinde Bissersheim, Bissersheim 2000.
- Literatur über Bissersheim in der Rheinland-Pfälzischen Landesbibliographie.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Ortsgemeinde Bissersheim auf den Seiten der Verbandsgemeinde Leiningerland
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 31. Dezember 2023, Landkreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
- ↑ Michael Frey: Versuch einer geographisch-historisch-statistischen Beschreibung des Gerichts-Bezirkes von Frankenthal im königl. Bayer. Rheinkreise, Neidhard, 1836, S. 329 (Google Books).
- ↑ Max Siebert: Das Königreich Bayern topographisch-statistisch in lexicographischer und tabellarischer Form. Verlag Georg Franz, München 1840, S. 158 (Google Books).
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Regionaldaten.
- ↑ Wahl zum Ortsgemeinderat (Mehrheitswahl): Bissersheim 2024. Verbandsgemeinde Leiningerland, abgerufen am 13. August 2024.
- ↑ Bericht über die 35. Sitzung des Gemeinderates Bissersheim vom 12.02.2024. In: VG Leiningerland aktuell, Ausgabe 9/2024. Linus Wittich Medien GmbH, Höhr-Grenzhausen, abgerufen am 13. August 2024.
- ↑ Lara Kauffmann: Bürgermeisterwahl: So ist abgestimmt worden. In: Die Rheinpfalz. Rheinpfalz Verlag und Druckerei GmbH & Co. KG, Ludwigshafen, 28. Januar 2024, abgerufen am 29. Januar 2024.
- ↑ Bissersheim, Ortsbürgermeisterwahl (Gemeinde) 09.06.2024. Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz, abgerufen am 16. Juli 2024.
- ↑ Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2019. siehe Leiningerland, Verbandsgemeinde, dritte Ergebniszeile. Abgerufen am 12. Oktober 2019.
- ↑ Joerg Schifferstein: Kontinuität gewählt. In: Die Rheinpfalz. Rheinpfalz Verlag und Druckerei GmbH & Co. KG, Ludwigshafen, 28. Mai 2019, abgerufen am 12. Oktober 2019.
- ↑ Ortsgemeinde Bissersheim: Gemeinderat Bissersheim. Abgerufen am 12. Oktober 2019.
- ↑ Christoph Hämmelmann: Rücktritt: Dorf ab sofort ohne Ortsbürgermeister. In: Die Rheinpfalz. Rheinpfalz Verlag und Druckerei GmbH & Co. KG, Ludwigshafen, 29. Oktober 2023, abgerufen am 13. Januar 2024.
- ↑ Bissersheimer Goldberg – Eintrag auf Weinlagen-Info.de, abgerufen am 20. Februar 2024
- ↑ Bissersheimer Held – Eintrag auf Weinlagen-Info.de, abgerufen am 20. Februar 2024
- ↑ Bissersheimer Orlenberg – Eintrag auf Weinlagen-Info.de, abgerufen am 20. Februar 2024
- ↑ Bissersheimer Steig – Eintrag auf Weinlagen-Info.de, abgerufen am 20. Februar 2024
- ↑ Weinlagen in Rheinland-Pfalz – Stand Herbst 2020. (PDF; 0,7 MB) Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 6. August 2021; abgerufen am 6. August 2021.
Anmerkungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Geologisch auch zum Leininger Sporn gehörig. Die vorgelagerten Weinberge der ehemaligen Region Unterhaardt zählen seit den 1970er Jahren zur neuen Weinbauregion Mittelhaardt-Deutsche Weinstraße. Zur lokalen Geologie siehe Verbandsgemeinde Leiningerland.