Die Luftpiraten
Film | |
Titel | Die Luftpiraten |
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Produktionsland | Deutschland |
Originalsprache | Zwischentitel auf Deutsch |
Erscheinungsjahr | 1920 |
Länge | 5 Akte, 1870 Meter, bei 20 BpS rd. 82 Minuten |
Produktionsunternehmen | Metro-Film, Berlin |
Stab | |
Regie | Harry Piel |
Produktion | Harry Piel |
Kamera | Gustave Preiss |
Besetzung | |
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Die Luftpiraten ist der Titel eines stummen deutschen Kriminal- und Sensationsdramas, das Harry Piel 1919 für seine Gesellschaft Metro Film GmbH Berlin nach einem Manuskript von Max Bauer realisierte. Es war Bestandteil der „Harry Peel“-Abenteuer-Serie, die den Untertitel „Abenteuer eines Vielgesuchten“[1] führte. Die Rolle des „Vielgesuchten“ spielte Piel selbst. An seiner Seite agierten u. a. Friedrich Berger, Adolf Wenter und Paula Barra.
Handlung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die titelgebenden Luftpiraten sind Verbrecher, die mittels eines veritablen Luftschiffes[2] zu ihren gut situierten Opfern in einem Hotel hoch oben in den Bergen aufsteigen, um sie auszurauben. Doch Harry Peel macht die Gauner trotz ihrer hochmodernen Hilfsmittel unschädlich.
Produktionsnotizen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Film, eine Produktion der Metro Film GmbH Berlin W, Potsdamer Straße 112, wurde von Gustave Preiss photographiert. Albert Korell schuf die Filmbauten, Paul Thürnagel die Masken. Die Aufnahmeleitung hatte William Zeiske. Die Stunts für Piel vollführte der Artist Hermann Stetza.
Eine Notiz im Kinematograph (Düsseldorf) No. 682 vom Februar 1920[3] gab bekannt: „Harry Piel hat sich soeben mit seinem Ensemble ins Hochgebirge begeben, um für seinen 6. Sensationsfilm einige Schneesportaufnahmen zu machen. Das Manuskript dieses neuen Films stammt wieder von Max Bauer, dem erfolgreichen Mitarbeiter Harry Piels, und betitelt sich ‚Die Luftpiraten‘.“
Der Film lag am 6. Juli 1920 der Reichsfilmzensur Berlin vor und wurde unter der Nummer B.00082[4] zugelassen. Er konnte am 16. Juli 1920 in der Albert-Halle zu Leipzig erstaufgeführt werden, in Berlin erst am 27. August 1920.
Die Luftpiraten wurde auch in Italien (1921 als Il Pirata dell’Aria), Dänemark (1922 als Luftpiraterne) und Finnland (1924) gezeigt.[5]
Die Luftpiraten erschien als Heftroman, nacherzählt von Alfred Bienengräber, 1921 im Leipziger Speka-Verlag unter dem Reihentitel “Harry Peel. Der Abenteuerkönig und Verächter des Todes” als “Harry Piel(s) Abenteuer Nr. 4”.[6]
Rezeption
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Mögliche Anregung für diesen Film war eine Heftromanreihe mit dem Titel “Der Luftpirat und sein lenkbares Luftschiff”, welche zwischen 1908 und 1912 in 165 Ausgaben erschienen und besonders beim jugendlichen Lesepublikum beliebt war.[7]
Am 27. Juli 1920 lief „Die Luftpiraten“ in Dresden in den Kammer-Lichtspielen, vormals Rodera Lichtspiele, in der Wilsdruffer Straße 29.[8]
Im September 1920 wurde der Film in Gotha im Kino ‘Weisse Wand’ aufgeführt und errang dort einen „noch nie dagewesenen Erfolg“.[9]
Noch am 14. Mai 1929 zeigten die M.S. Lichtspiele (Meinholds Säle) in der Moritzstraße 10[10] in Dresden den Film unter dem Titel “Luftpiraten”(ohne Artikel !).
Und in Magdeburg inserierten die Panorama Lichtspiele am Staatsbürgerplatz 1, vormals Kaiser-Wilhelm-Platz[11], in der Volksstimme Nr. 184 vom 9. August 1929[12] unter der Überschrift “Unser Hausfreund ist wieder eingekehrt!” eine Aufführung des „packenden Großfilms“ „Die Luftpiraten“ nebst einer Zeichnung von Harry Piel mit Zylinder. Als zweiter Schlager stand „Prinz Don Juans große Liebe“ auf dem Programm.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Die Luftpiraten bei IMDb
- Die Luftpiraten bei filmportal.de
- Titelseite des Programms zu “Die Luftpiraten” mit Abbildung des Luftschiffes vor dem Berghotel.
- Kinoplakat zur Aufführung von Il Pirata dell’Aria im Gran Cinema Teatro von Vittoria / Italien vom 10. bis 12. März [1921].
- Photo von Friedrich Berger als Kapitän Duval in “Die Luftpiraten” aus Victor Neuenberg (Hrsg.): Film-Magazin. Reinhold Kühn, Berlin 1920, S. 41.
- Bildpostkarte von Paula Barra (Bildnis vom Amy Eberth, Berlin) No. 1354. (retrieved 1.11.2024)
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Alfred Bienengräber : Die Luftpiraten. Leipzig: [Vereinigte Verlagsgesellschaft Werner Dietsch-Verlag und] Speka-Verlag [1921] (= Harry Peel. Der Abenteuerkönig und Verächter des Todes/Harry Piel(s) Abenteuer 4)
- Matias Bleckman : Harry Piel: ein Kino-Mythos und seine Zeit (= Band 2 von Schriften zum Kino). Düsseldorf: Filminstitut der Landeshauptstadt Düsseldorf, 1993-472 Seiten, hier S. 451.
- Rolf Giesen : The Nosferatu Story: The Seminal Horror Film, Its Predecessors and Its Enduring Legacy. Illustrierte Ausgabe. Verlag McFarland, 2019. ISBN 978-1-4766-7298-4, 231 Seiten, hier S. 189.
- Roland Innerhofer : Deutsche Science Fiction 1870-1914: Rekonstruktion und Analyse der Anfänge einer Gattung (= Band 38 von Literatur in der Geschichte, Geschichte in der Literatur, ISSN 1819-1061), illustrierte Ausgabe, Neuauflage. Böhlau Verlag Wien, 1996. ISBN 978-3-205-98514-3, 508 Seiten, hier S. 49, 169–170, 173, 272, 276, 390.
- Judy Slivi : Gothaer Kinogeschichte von 1900 bis 1933. Verlag Rockstuhl (Inhaber Harald Rockstuhl), Bad Langensalza 2015. ISBN 978-3-95966-033-4. 78 Seiten.
- Gudrun Weiland : “Von einem sensationellen Erlebnis zum anderen getrieben...” Kriminalheftromane und die Zeitgestalt ‘Serialität’ in den 1920er und 1930er Jahren. Universitäts-Verlag Göttingen 2017. (Freie Onlineversion PDF)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Weiland S. 186 Anm. 289, u. 206
- ↑ das auf dem Titelblatt des Programms abgebildete Exemplar ist ein Starrluftschiff von Zeppelinscher Bauart.
- ↑ Nachricht über Harry Peel (PDF; 9,4 MB), In: Der Kinematograph No. 682, Februar 1920. S. 17
- ↑ vgl. Herbert Birett, Quellen zur Filmgeschichte 1920–1931: „B00082 Luftpiraten 1920“
- ↑ vgl. Die Luftpiraten | Informationen zur Veröffentlichung In: IMDb
- ↑ Weiland S. 299
- ↑ vgl. Giesen S. 189, Innerhofer S. 170
- ↑ vgl. Alle Filme. In: isgv.de, S. 98.
- ↑ vgl. Slivi, Kinogeschichte S. 1865 : “Die Luftpiraten” mit Harry Piel errang im September 1920 einen “noch nie dagewesenen Erfolg” in der ‘Weissen Wand’.
- ↑ Meinholds Säle, ein früheres Ballhaus, wurde um 1925 zu einem Lichtspieltheater mit 600 Plätzen umgebaut, vgl. isgv.de
- ↑ 450 Sitzplätze, bestand von 1911 bis 1945, vgl. Magdeburg. In: allekinos.com; und Rudolf Herfurth: Zur Geschichte Magdeburger Kinos vor- und nach dem II. Weltkrieg. In: rudolfherfurth.de
- ↑ Heute Freitag : Harry Piel - Die Luftpiraten (PDF; 4,0 MB) In: Volksstimme Nr. 184, 9. August 1929, S. 17