Diskussion:Providentissimus Deus
Warum erklärt der Einfluss von Camillo Mazzella die Berücksichtigung von dem d’Hulsts Artikel
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- Bereits ... Entwürfe ... erhielten durch d’Hulsts Artikel eine konkrete Richtung, was Klaus Unterburger mit dem Einfluss des Kardinals Camillo Mazzella SJ erklärt.
Gibt es einen besonderen Bezug zwischen d’Hulsts und Mazzella oder zwischen Mazzella und dem Thema. Der Satz impliziert auf die Spitze getrieben, dass Mazzella der Einzige in Rom war, der d’Hulsts Artikel kannte. Schwer vorstellbar. Vielleicht hilft da ein erläuternder Satz. Oder man lässt die "Erklärung" weg.--Hfst (Diskussion) 12:28, 29. Apr. 2021 (CEST)
- Ich bin kein Experte für Enzykliken- und Papstgeschichte und habe bei dem Artikel sozusagen Erste Hilfe geleistet, aber kein Interesse, mich in die Verhältnisse an der Kurie und wie dort Entscheidungsprozesse abliefen, genau einzuarbeiten. Ein prominenter Vertreter der sog. "engen Schule" in Frankreich war Jesuit, dadurch war das Thema sofort bei den römischen Jesuiten präsent; dass ein Thema, von dem sie meinten, es müsste zügig geklärt werden, dann auch faktisch vom Papst in einer Enzyklika geklärt wurde, ist wohl der Persönlichkeit Camillo Mazzella zu verdanken. Der Name Mazella gehört in die Vorgeschichte der Enzyklika hinein, da bin ich mir sicher.--Ktiv (Diskussion) 08:59, 30. Apr. 2021 (CEST)
Realie
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- Realien könnten im Unterricht unterstützend herangezogen werden
Was ist mit Realien gemeint? Realien hilft mir nicht weiter und Realie auch nicht. Passt Realienkunde den ich aber als sonderbar empfinde?--Hfst (Diskussion) 12:42, 29. Apr. 2021 (CEST)
- In der Tat ist Realienkunde gemeint. Man wurde im 19. Jh darauf aufmerksam, dass man von der Tier- und Pflanzenwelt, Landwirtschaft, Ernährung usw. in biblischen Zeiten teils falsche Vorstellungen hatte, und hielt es für wichtig, ein realistisches Bild vom Fischfang am See Genezareth oder vom Brotbacken zu haben, das dann auch in Predigten oder im kirchlichen Unterricht vermittelt wurde.--Ktiv (Diskussion) 08:59, 30. Apr. 2021 (CEST)
Da lesen wir
- Das sei vor allem für römisch-katholische Exegeten schwierig gewesen, die Dogmen und historische Sachverhalte in ihrer wissenschaftlichen Arbeit zusammenbringen mussten. Eine Möglichkeit, mit der Enzyklika umzugehen, sei gewesen, dass man sie als Ermunterung zum Bibelstudium las und dazu die in der Enzyklika nicht ausgeführte Analogie historischer und naturwissenschaftlicher Fragen aufgriff.
Warum Vergangenheit? Ist das nicht mehr so? Wenn ja, warum nicht? Wenn nein, dann müssten wir es in Präsenz umstellen.--Hfst (Diskussion) 12:46, 29. Apr. 2021 (CEST)
- Als protestantische Theologin würde ich sagen, Providentissimus Deus wurde durch die beiden folgenden Bibelenzykliken relativiert und durch das Zweite Vatikanum abgeschafft. Ein katholischer Theologe würde wohl sagen, nein, Providentissimus Deus gilt nach wie vor, aber wurde durch das Zweite Vatikanum ganz neu interpretiert, und wir halten uns jetzt an diese Interpretation. Aber in der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg hat das katholische Lehramt so massiv in die Exegese eingegriffen (siehe Liste von Dokumenten der Päpstlichen Bibelkommission), dass viele Gelehrte in Bereiche auswichen, die unproblematischer waren: Textkritik, Realienkunde (hier auch Archäologie, Numismatik usw.).--Ktiv (Diskussion) 08:59, 30. Apr. 2021 (CEST)
Noch was persönliches
[Quelltext bearbeiten]Wenn ich den Artikel lese, dann klingt er für mich wie die (lückenhafte) Zusammenfassung eines Romans. Da sind die MöncheProfessoren des Institut Catholique de Paris, die sich nicht einig sind, wie weit sie bei der Exegese gehen dürfen. Irgendwas treibt den Rektor Maurice d’Hulst dazu, diesen Zustand öffentlich zu machen. Sucht er seine Position zu stärken? Oder ist im Einheit der Kirche wichtiger als die Durchsetzung eigener Positionen? Wer wissen will warum muss den Roman lesen.
Währenddessen in Rom: Rudolf Cornely SJ arbeitet an einer neuen Enzyklika. Da bekommt er eines Tages Besuch von seinem Ordensbruder (*) Camillo Mazzella SJ der ihm berichtet, in Paris gebe es Unklarheit wegen der Exegese. Warum nicht als treue Diener des Papstes eingreifen und die Kraft der erst jüngst definierten "Päpstlichen Unfehlbarkeit" auszuloten. Und so entsteht Providentissimus Deus.
Während dessen geht in Paris die Unruhe weiter. Maurice d’Hulst schickt Loisys in die Verbannung. Wer wissen will, ob zum Schutz der gemeinsamen Position, aus vorausschauendem Gehorsam oder aus enttäuschter Liebe muss den Roman lesen.
Schließlich kommt die Enzyklika, d'Hulst erkennt seine Niederlage und zieht sich in die innere Verbannung zurück.
(*) Nennen die Jesuiten sich Ordensbrüder?
--Hfst (Diskussion) 09:45, 30. Apr. 2021 (CEST)
- Die Zusammenfassung ist nicht schlecht :) Was d'Hulst umgetrieben hat, würde mich auch interessieren, wäre aber wohl in einem Personenartikel besser aufgehoben. Er organisierte vor seinem Artikel Tagungen zum Thema Naturwissenschaft und Theologie. Indem er sich unterwarf, behielt er seine Position am Institut catholique. Mehr kann ich dazu nicht beitragen, und wie er persönlich zu Loisy stand, weiß ich nicht. Der Artikel war nicht in Loisys Sinn. Er distanzierte sich davon, was ihm aber nichts nutzte, weil man ihn nun mal mit der "breiten Schule" in Verbindung brachte.--Ktiv (Diskussion) 11:27, 30. Apr. 2021 (CEST)