Erzbistum Krakau

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Erzbistum Krakau
Karte Erzbistum Krakau
Basisdaten
Staat Polen
Kirchenprovinz Krakau
Diözesanbischof Marek Jędraszewski
Weihbischof Damian Andrzej Muskus OFM
Janusz Mastalski
Robert Chrząszcz
Emeritierter Diözesanbischof Stanisław Kardinal Dziwisz
Emeritierter Weihbischof Jan Zając
Jan Szkodoń
Generalvikar Bronisław Fidelus
Gründung 28. Oktober 1925
Fläche 5730 km²
Dekanate 42 (26.12.2007)
Pfarreien 448 (2019 / AP 2020)
Einwohner 1.615.723 (2019 / AP 2020)
Katholiken 1.567.271 (2019 / AP 2020)
Anteil 97 %
Diözesanpriester 1171 (2019 / AP 2020)
Ordenspriester 943 (2019 / AP 2020)
Katholiken je Priester 741
Ordensbrüder 1466 (2019 / AP 2020)
Ordensschwestern 2388 (2019 / AP 2020)
Ritus Römischer Ritus
Liturgiesprache Polnisch
Kathedrale Wawelkathedrale
(St. Stanislaus und St. Wenzeslaus)
Anschrift Kuria Metropolitalna
ul. Franciszkanska 3
31-004 Kraków
Polska
Website www.diecezja.krakow.pl
Suffraganbistümer Bistum Bielsko-Żywiec
Bistum Kielce
Bistum Tarnów
Kirchenprovinz
Karte der Kirchenprovinz Krakau

Kirchenprovinz Krakau

Das Erzbistum Krakau (lat.: Archidioecesis Cracoviensis, poln.: Archidiecezja krakowska) ist ein polnisches römisch-katholisches Erzbistum im Westen der Woiwodschaft Kleinpolen. Es ist gleichzeitig Metropolitansitz einer Kirchenprovinz, der seit 1992 neben dem Erzbistum die Suffraganbistümer Bielsko, Żywiec und Tarnów angehören.

Nach dem Erzbistum Posen und gemeinsam mit dem Erzbistum Gnesen gehört Krakau zu den ältesten römisch-katholischen Diözesen in Polen. Durch die Rolle der Wawelkathedrale in Krakau als Grablege der polnischen Könige hat das Erzbistum eine besondere Bedeutung für das polnische Nationalgefühl.

Die Wawelkathedrale in Krakau
Wappen des Erzbistums

Die Anfänge des Bistums Krakau sind unklar. Die ersten beiden Bischöfe wurden in einer Liste der Krakauer Bischöfe von 1266 genannt, ohne weitere Angaben. Der griechische Name von Prohorius (Prochorios) lässt es möglich erscheinen, dass dieser im Zuge der Christianisierung des Mährerreiches Anfang des 10. Jahrhunderts in Krakau eingesetzt wurde.

973 gehörte Krakau zum neu gegründeten Bistum Prag.[1] Um 990 wurde es durch Mieszko I. erobert. Eine Neugründung erfolgte wahrscheinlich erst 1000, als das Bistum Krakau mit Bischof Poppo im Akt von Gnesen dem Erzbistum Gnesen unterstellt wurde.[2] Nach dem 968 gegründeten Erzbistum Posen und gemeinsam mit den gleichzeitig errichteten Diözesen Gnesen als erstem Metropolitansitz sowie Breslau gehört das Erzbistum Krakau zu den ältesten Bistümern im heutigen Polen.[3]

Im Jahre 1049 wurde Bischof Aaron zum ersten Krakauer Erzbischof ernannt (wobei das Bistum selber nicht in den Rang eines Erzbistums erhoben wurde). Grund war wahrscheinlich die Verlegung der polnischen Hauptstadt von Gnesen nach Krakau im Jahre 1038, wodurch auch die Bedeutung des Bischofssitzes zunahm.

Unter dem Bischof Gedko entstand wahrscheinlich in den 1170er Jahren das ursprüngliche mittelalterliche Netz von Dekanaten.[4] Aus dem Jahr 1326 stammt die erste unter allen polnischen Bistümern vollständige Liste der Dekanate und Pfarreien.[5]

Einige Krakauer Bischöfe waren für die polnische Geschichte von besonderer Bedeutung. Zu ihnen gehören unter anderem der 1079 ermordete Stanislaus von Krakau, der als einer der polnischen Nationalheiligen gilt, sowie die seliggesprochenen Bischöfe Wincenty Kadłubek, erster polnischer Chronist, und Jan Prandota aus dem 13. Jahrhundert. Die politische Bedeutung der Krakauer Bischöfe zeigte sich insbesondere unter dem ersten polnischen Kardinal Zbigniew Oleśnicki. Dieser nutzte seinen politischen Einfluss im Land, um 1443 das Fürstentum Siewierz dem Bistum einzuverleiben, das bis 1789 in den Händen der Krakauer Bischöfe blieb und ihnen den Fürstentitel einbrachte.[6]

In den Jahren 1440 bis 1480 komponierte Jan Długosz eine ausführliche, dreibändige Beschreibung des Bistums: Liber beneficiorum dioecesis Cracoviensis, eine der wichtigsten, mittelalterlichen Quellen Kleinpolens.

  • Bistum Krakau in der Adelsrepublik Polen-Litauen (1772)
  • – damals bis 1821 befanden sich zwei Krakauer Dekanate, von Beuthen und Pleß, im Königreich Preußen.

    Das Bistum wurde zu einem der größten römisch-katholischen Bistümer in Europa und umfasste 1772 eine Fläche von 54.000 km², die die Woiwodschaften Krakau, Sandomir (ohne des nordwestlichen Teil), Lublin, sowie Teile von Oberschlesien und Zips, 51 Dekanate, um 1000 Pfarreien und Filien, 230 Städten und um 6000 Dörfern.[7] 1772 wurde der südliche Teil des Bistums von den Habsburgern annektiert (siehe Teilungen Polens): 22 Dekanate, 4 Teile anderer Dekanaten, um 430 Pfarreien und Filien sowie etwa 1 Mio. römisch-katholische Christen.[8] Der Rest des Bistums folgte in der dritten Teilung (1795). In der Folgezeit schwand der Glanz des Bistums. Denn 1807 wurde das Bistum dem Erzbistum Lemberg unterstellt, um dann 1818 Suffragan des Erzbistums Warschau zu werden. Trotz Machtverlust nannten sich die Krakauer Bischöfe seit 1889 Fürstbischöfe. Erst 1925 wurde das Bistum Krakau in den Rang eines Erzbistums erhoben und die Kirchenprovinz gebildet. Dies wurde auch der historischen und politischen Bedeutung des Bistums gerecht. Der wohl berühmteste Krakauer Erzbischof war Karol Wojtyła, der spätere Papst Johannes Paul II. Mit der Apostolischen Konstitution Totus Tuus Poloniae populus gab es Gebiete an die neu gegründeten Bistümer Bielsko-Żywiec und Sosnowiec ab. Vom 3. Juni 2005 bis zum 8. Dezember 2016 war Stanisław Dziwisz, der langjährige Sekretär von Papst Johannes Paul II., Krakauer Erzbischof. Der Weltjugendtag 2016 fand in Krakau statt.[9]

    Im Königreich Galizien und Lodomerien (1896–1918) verfügte der Bischof von Krakau über eine Virilstimme im Galizischen Landtag.

    Die Königliche Basilika und Erzkathedrale der Heiligen Stanislaus und Wenzeslaus am Wawelhügel oder Wawel-Kathedrale ist seit Gründung des Bistums dessen Bischofskirche. Der bestehende dritte Bau am selben Ort wurde 1346 in gotischen Bauformen vollendet. Durch die Lage der Kathedrale auf dem Wawelhügel, der vom 11. bis zum 16. Jahrhundert Residenz der polnischen Könige war, diente sie nicht nur als Bischofs-, sondern auch als Hofkirche sowie als Grablege der Herrscher, ihrer Familien und anderer für die polnische Nation bedeutsamer Personen. Die Wawel-Kathedrale gilt daher als polnisches Nationalheiligtum.

    Ausdehnung des Erzbistums

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    Die Kirchenprovinz Krakau erstreckt sich über die polnischen Woiwodschaften Kleinpolen, Heiligkreuz, sowie den südöstlichsten Teil der Woiwodschaft Schlesien. Das Erzbistum dagegen nimmt nur den Westteil der Woiwodschaft Kleinpolen ein.

    Folgende Landkreise gehören dem Erzbistum Krakau an:

    Folgende Kreise gehören dem Erzbistum Krakau teilweise an:

    Selige und Heilige aus dem Erzbistum Krakau

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    • Heiliger Stanislaus von Krakau (* um 1030; † 11. April 1079), Bischof von Krakau, Patron der Wawelkathedrale und Nationalheiliger Polens
    • Seliger Wincenty Kadłubek (* um 1150; † 3. März 1223), Bischof von Krakau
    • Heiliger Johannes Paul II., Erzbischof von Krakau 1964–1978, anschließend Papst

    Einzelnachweise

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    1. Regensburg, Urkunde vom 29. April 1086 (Grenzbeschreibung des Bistums Prag). In: Regesta Imperii RIplus Regg. EB Mainz 1 [n. 1263] (online; abgerufen am 4. März 2017): „Wezilo ([Erzbischof von Mainz] 1084-1088)... Intervenient bei k. Heinrich IV, welcher die vereinigung des Olmützer bisthums mit dem Prager bestätigt und genau die grenze des derart erweiterten Prager bisthums bestätigt.“
    2. Über den Akt berichtete Thietmar von Merseburg ausführlich
    3. vgl. Friedrich Kempf: Abendländische Völkergemeinschaft und Kirche von 900 bis 1046. In: Hubert Jedin (Hrsg.): Handbuch der Kirchengeschichte. Band III/1. Herder, Freiburg im Breisgau 1985, ISBN 3-451-20454-1, S. 274 f.
    4. Jacek Chahaj: Pierwotna średniowieczna sieć dekanalna w diecezji krakowskiej (polnisch) [deutsche Zusammenfassung: Das ursprüngliche mittelalterliche Netz von Dekanaten in der Diözese Krakau], S. 386
    5. Jan Ptaśnik (Redakteur): Monumenta Poloniae Vaticana T.1 Acta Camerae Apostolicae. Vol. 1, 1207-1344. Sumpt. Academiae Litterarum Cracoviensis, Cracoviae 1913, S. 104 (Online).
    6. Jan Kopiec: Krakau. 2) Erzbistum. In: Walter Kasper (Hrsg.): Lexikon für Theologie und Kirche. 3. Auflage. Band 6. Herder, Freiburg im Breisgau 1997, Sp. 409.
    7. Bolesław Kumor: Archidiecezja Krakowska i jej organizacja terytorialna. S. 83 (polnisch, online).
    8. Bolesław Kumor: Granice (archi)diecezji krakowskiej(1000-1939). 1963, S. 545 (polnisch, online [PDF]).
    9. Papst Franziskus: Angelus am 27. Juli 2013 in Rio de Janeiro. www.vatican.va, 27. Juli 2013, abgerufen am 18. August 2013.
    • Stanisław Szczur, Pierwsze wieki kościoła krakowskiego, in: Kościół krakowski w tysiącleciu, Znak: Kraków 2000
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