FSS-100

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FSS-100 Tourist
f2
Typ Sportflugzeug
Entwurfsland

Deutschland Demokratische Republik 1949 Deutsche Demokratische Republik

Hersteller Flugsportschule Schönhagen
Erstflug 9. Oktober 1962
Produktionszeit

1958–1962

Stückzahl 1

Die FSS-100 Tourist war ein zweisitziges Sportflugzeug. Es war das einzige in der DDR konstruierte und gebaute seiner Art.

Die FSS-100 entstand unter Verwendung von Bauplänen der französischen Piel CP-30 Emeraude an der brandenburgischen Flugsportschule Schönhagen (daher das Kürzel FSS) von 1958 bis 1962. Als Antrieb diente ein tschechoslowakischer Walter-Mikron-III-Motor. Da die verwendeten Baupläne Lücken aufwiesen, musste insbesondere bei der Triebwerksaufhängung, der Kanzel und der äußeren Formgebung improvisiert werden. Der Tragflügel in Tiefdeckerkonfiguration war ellipsenförmig und besaß ein NACA-23012-Profil. Das Fahrwerk wurde von einer ausgedienten Zlín Z-126 übernommen, die starre Holzluftschraube mit 1,57 m Durchmesser bekam man von tschechoslowakischen Flugsportlern geschenkt.

Der Erstflug erfolgte am 9. Oktober 1962 durch Fritz Fliegauf, der mit dem Tourist in 19 Flugstunden insgesamt 50 Starts absolvierte. Das Flugzeug besaß zufriedenstellende Flugeigenschaften, der Motor jedoch bereitete aufgrund einer mangelhaft funktionierenden Kraftstoffbehälterentlüftung Schwierigkeiten. Die FSS-100 wurde einige Zeit in Schönhagen geflogen, mit der Zeit jedoch immer weniger genutzt. Zwar erfolgte noch eine Grundüberholung im Segelflugzeugwerk Lommatzsch mit zusätzlicher Verstärkung der Kabinenstreben, 1978 erfolgte trotzdem die offizielle Löschung aus dem Register. Laut Anordnung sollte die FSS-100 demontiert werden, was jedoch durch engagierte Mitarbeiter verhindert werden konnte. Heute befindet sich das Flugzeug im Besitz des Flugsportvereins „Otto Lilienthal“ und ist im ehemaligen Flugsportmuseum am Flugplatz Finsterwalde eingelagert.[1]

Werksnummer Kennzeichen Eintragung Löschung
01-62 DM-WZZ 20. Dezember 1965 30. Juni 1978

Technische Daten

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Kenngröße Daten
Konstrukteur(e) Gerhard Winkler[2] / Johannes Höntsch
Baujahr(e) 1958–1962
Besatzung 1–2
Länge 6,53 m
Spannweite 8,04 m
Höhe 1,85 m
Flügelfläche 10,9 m²
Flügelstreckung 5,9
Flächenbelastung 49,5 kp/m²
Leermasse 325 kg
Zuladung 215 kg
max. Startmasse 540 kg
Antrieb ein luftgekühlter 4-Zylinder-Motor Walter Mikron III
Startleistung 65 PS (48 kW)
Höchstgeschwindigkeit 180 km/h
Reisegeschwindigkeit 150 km/h
Landegeschwindigkeit 75 km/h
Steiggeschwindigkeit 2,0 m/s
Steigzeit 7,3 min auf 1000 m Höhe
20 min auf 2000 m Höhe
Dienstgipfelhöhe 3000 m
Reichweite 525 km
Flugdauer 3 h mit 30 min Reserve
Start-/Landestrecke 180 m / 270 m
  • Detlef Billig, Manfred Meyer: Flugzeuge der DDR Band 1. TOM Modellbau, Friedland 2002, ISBN 3-613-02197-8.
  • Manfred Meyer: Flugzeuge in der DDR – L-200 Morava und FSS-100 Tourist. In: Flieger Revue. Nr. 5, 1998.
  • Frank-Dieter Lemke: Geschichte der Luftfahrtindustrie der DDR. Rockstuhl, Bad Langensalza 2019, ISBN 978-3-95966-428-8.
  • Günter Brinkmann, Kyrill von Gersdorff, Werner Schwipps: Sport- und Reiseflugzeuge. Leitlinien einer vielfältigen Entwicklung. In: Die deutsche Luftfahrt. Band 23. Bernard & Graefe, Bonn 1995, ISBN 3-7637-6110-1, S. 181/182.
Commons: FSS-100 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Flugzeuge der FSV „Otto Lilienthal“. Abgerufen am 26. März 2018.
  2. H. Ende: Tu-134 aus Trebbin. In: Aerosport Nr. 7 (197), 1969, S. 271.