Forellenwegsiedlung
Die Forellenwegsiedlung ist eine Wohnanlage im Nordwesten der Stadt Salzburg und stellt mit rund 800 Bewohnern eine der größten Siedlungen der österreichischen Landeshauptstadt dar. Dabei wurden 304 Wohneinheiten geplant, 5 Geschäftslokale, ein dreigruppiger Kindergarten, ein Veranstaltungssaal und ein Beisl. Die Forellenwegsiedlung ist Teil des geschlossenen Stadtteiles Liefering.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Siedlung ist eines der jüngsten Stadterweiterungsprojekte Salzburgs und wurde in den Jahren von 1983 bis 1984 (Planung) und von 1987 bis 1990 (Bauzeit) an der damals äußersten Peripherie der Stadt.
Initiiert vom damaligen Stadtrat Johannes Voggenhuber (Bürgerliste) als Modellbauvorhaben der sogenannten Architekturreform, sollte das Projekt Forellenwegsiedlung die Struktur des sozialen Wohnbaus mit der Zweckgemeinschaft Wohnbauträger-Architekt-Politiker unter Zuhilfenahme auswärtiger Architekturgrößen reformieren. Im 1984 durchgeführten Gutachterverfahren entschied sich der Gestaltungsbeirat für das rigide Konzept des Kölner Architekten Oswald Mathias Ungers, das zum „Masterplan“ für die von sieben Architektenteams geplanten Bebauungen erklärt wurde, maßgeblich die Ausführungen des italienischen Architekten Aldo Rossi sowie der Österreichers Adolf Krischanitz und Otto Kapfinger zusammen mit Farbkünstler Oskar Putz. Mitarbeiter von Krischanitz waren unter anderem Gerhard Schlager und Franz Meisterhofer.[1]
Die international publizierte Forellenwegsiedlung bereicherte die österreichische Debatte um den adäquaten Wohnbau an der Peripherie und gab der Salzburger Wohnbaudiskussion einen neuen und wesentlichen Impuls. Das Projekt markiert auch den Beginn der Architekturreform, initiiert von Stadtrat Johannes Voggenhuber, hin zu mehr zeitgenössischem und qualitativem Bauen. Die nach graphischen Gesichtspunkten angeordneten Plätze und Gassen sollten eine zeitgemäße Interpretation der Salzburger Altstadt darstellen, konnten jedoch nur bedingt zur Aufwertung des Wohnumfeldes und des öffentlichen Raumes beitragen. Die aufgesetzte Urbanität mischte sich bei der Ausführung mit einem stärkeren Gartenstadtcharakter.
Um die Bewohner der Siedlung mit öffentlichem Verkehr zu versorgen, wurde zeitgleich mit dem Bau die Obuslinie 4 von der damaligen Endstation Lieferinger Spitz bis direkt in die Forellenwegsiedlung verlängert.
Die Forellenwegsiedlung heute
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Siedlung stellt sich heute als funktionierende Gemeinschaft aus Mietern und Eigentümern dar. Zum hohen Identitätswert tragen das Bewohnerservice und etliche Vereine und Initiativen bei. Das Bewohnerservice der Forellenwegsiedlung zeigt sich auf Grund seines Erfolges heute für den gesamten Stadtteil Liefering zuständig und unterstützt mit seiner mehr als 20-jährigen Erfahrung auch ähnliche Projekte in der Nachbarstadt Freilassing.
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Hinteres Rundgebäude
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Gebäudezeile
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Vorderes Rundgebäude
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Kindergarten
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Seitlicher Siedlungsteil
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Zentraler Siedlungsteil
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Gebäudedetail
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Zentraler Siedlungsteil
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- O. M. Ungers, F. Neumeyer: Oswald Mathias Ungers, Architektur 1951–1990 | Architecture 1951–1990, DVA, Electa 1991, S. 172
- Laura P. Spinadel: Una Siedlung degli anni '80: Complesso residenziale »Forellenweg« a Salisburgo. In: Casabella, 1984, 507, S. 34–37
- Laura P. Spinadel: Wettbewerb Forellenweg, Salzburg, Eine Siedlung der achtziger Jahre? In: arch+: Computer-Aided Design, 1984, 77, S. 76–83
- Der »Forellenweg« in Salzburg. In: Baumeister, 6/1990, S. 56–62
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Wohnhausanlage Forellenweg, nextroom.at
- Wohnanlage Forellenweg, archtour-stadt-salzburg.at
- Wohnbau am Forellenweg. In: archINFORM.
- ↑ nextroom-architektur im netz: Adolf Krischanitz. Abgerufen am 5. Juli 2022.
Koordinaten: 47° 50′ 3,6″ N, 13° 0′ 8″ O