Gollersattel
Gollersattel | |||
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Die Passhöhe im Garracher Wald | |||
Himmelsrichtung | Süd | Nordwest | |
Passhöhe | 790 m ü. A. | ||
Bezirk | Weiz | Weiz | |
Wasserscheide | Raab → Donau | Raab → Donau | |
Talorte | Gutenberg an der Raabklamm | Arzberg | |
Ausbau | Landesstraße | ||
Gebirge | Grazer Bergland | ||
Profil | |||
Ø-Steigung | 5,4 % (396 m / 7,4 km) |
5,8 % (208 m / 3,6 km) | |
Karte | |||
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Koordinaten | 47° 13′ 59″ N, 15° 32′ 39″ O |
Der Gollersattel ist ein 790 m ü. A. hoher Gebirgspass im Grazer Bergland im österreichischen Bundesland Steiermark. Die Gollerstraße L357 verbindet das westliche Vorland der Bezirkshauptstadt Weiz mit dem Passailer Becken und dem Almenland.
Lage und Landschaft
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Gollersattel bildet einen unscheinbaren Einschnitt zwischen dem Harl (1136 m) im Westen und dem Schachner Kogel (828 m) im Osten und liegt etwa 250 Höhenmeter rechtsufrig über der Raabklamm. Da beide Seiten letztlich zur Raab abfallen, stellt der Pass nur eine sehr kleinräumige Wasserscheide dar. Der geologisch dem Grazer Paläozoikum zuzurechnende Mittelgebirgsrücken der Burgstaller Höhe ist aus Schöcklkalk aufgebaut und weist Verkarstungserscheinungen auf. Einige der unterirdischen Wässer des Garracher Waldes westlich und östlich des Gollersattels treten in der Raabklamm als Schichtquellen aus.[1] Die Passhöhe befindet sich im Gemeindegebiet von Gutenberg und ist durch mehrere Forststraßen erschlossen.
Charakteristik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Gollerstraße (L357) führt von Kleinsemmering an der Raab durch den Gemeindehauptort Gutenberg an der Raabklamm hinauf nach Sandgruben (744 m) und von dort wieder leicht abwärts nach Garrach (682 m). Die Südrampe verläuft anschließend durch den Garracher Wald zur Passhöhe. Der nordseitige Straßenverlauf schmiegt sich parallel zur darunterliegenden Raabklamm an den Nordosthang von Harl und Zwölferkogel. Von der Abzweigung in Arzberg führt die Straße entlang des Moderbaches noch zwei Kilometer weiter und endet in Seilnergraben an der Rechberg Straße (B 64).
Die L357 bildet neben dem weniger gut ausgebautem Gösserweg am gegenüberliegenden Ufer einen von zwei Verkehrswegen zur kleinräumigen Überwindung der Raabklamm. Bei Sperren der stark frequentierten Weizklamm dient sie vor allem Pendlern und Ausflugsverkehr aus dem Raum Weiz als Ausweichstrecke.[2] Größeren LKW wird sie aufgrund der geringen Breite manchmal zum Verhängnis.[3] In Folge der durch das Sturmtief Paula im Jänner 2008 verursachten Forstschäden musste der Gollersattel selbst über einen Zeitraum von mehreren Monaten gesperrt werden. Vollständig frei befahrbar war die Strecke erst wieder im September 2009.[4]
Motorsport
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Strecke über den Gollersattel war bereits mehrmals Austragungsort von Sonderprüfungen im Rahmen der Rallye Weiz.[5] Bereits im September 1952 führte die in Bad Aussee gestartete, zweite Etappe der 27. Internationalen Sechstagefahrt, eines prestigeträchtigen Endurorennens, von Norden her über den Pass.[6]
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Viktor Maurin: Die hydrogeologischen Verhältnisse im Raum des Garracher Waldes und seines nördlichen Vorlandes (Oststeiermark). In: Steirische Beiträge zur Hydrogeologie. Heft 1/2, Graz 1958, S. 52–71.
- ↑ Umleitung schreckt ab. ORF, 21. Februar 2008, abgerufen am 26. Mai 2020.
- ↑ 25-Tonner am Gollersattel musste entladen werden, bevor er weiterfahren konnte. Kleine Zeitung, 27. Juli 2018, abgerufen am 26. Mai 2020.
- ↑ Informationstafel auf der Passhöhe. September 2016. Foto
- ↑ Übersicht Samstag, 20. Juli 2019. Rallye Weiz, Juli 2019, abgerufen am 26. Mai 2020.
- ↑ ÖAMTC (Hrsg.): XXVII. Internationale Sechstagefahrt. Offizielles Programm, Wien 1952, S. 18. Online auf der Website des Technischen Museums, abgerufen am 26. Mai 2020.