Überprüft

Kabinett Woidke III

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Kabinett Woidke III
Brandenburgische Landesregierung
Dietmar Woidke
Ministerpräsident Dietmar Woidke
Wahl 2019
Legislaturperiode 7.
Bildung 20. November 2019
Dauer 5 Jahre und 12 Tage
Vorgänger Kabinett Woidke II
Nachfolger Kabinett Woidke IV
Zusammensetzung
Partei(en) SPD, CDU und Bündnis 90/Die Grünen (bis 22. November 2024, danach ohne Bündis 90/Die Grünen)
Minister 10
Repräsentation
Landtag 50/88 (57 %)




Das dritte Kabinett Woidke bildet nach der Landtagswahl in Brandenburg 2019 die Landesregierung von Brandenburg. Nach der Wahl führten die drei Parteien SPD, CDU und Bündnis 90/Die Grünen Koalitionsverhandlungen, die am 25. Oktober 2019 mit der Unterzeichnung des Koalitionsvertrages endeten.[1] Am 20. November 2019 wählte der Brandenburger Landtag Dietmar Woidke zum dritten Mal zum Ministerpräsidenten. Im Anschluss wurden er und sein Kabinett vereidigt.[2] Seit der konstituierenden Sitzung des Brandenburger Landtags am 17. Oktober 2024 infolge der Landtagswahl in Brandenburg 2024 ist das Kabinett nur noch geschäftsführend im Amt.

Abstimmung im Landtag Brandenburg

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Potsdam, 20. November 2019 – Gesamtstimmenzahl = 88 Stimmen – absolute Mehrheit = 45 Stimmen
Wahlgang Kandidat Stimmen Stimmenzahl Anteil
(abgegebene Stimmen)
1. Wahlgang Dietmar Woidke (SPD) Ja-Stimmen 47 53,4 %
Nein-Stimmen 37 42,0 %
Enthaltungen 3 3,4 %
Ungültige Stimmen 0 0,0 %
Nichtteilnahme 1 1,1 %
Damit wurde Dietmar Woidke wieder zum Ministerpräsident des Landes Brandenburg gewählt.

Woidke erhielt damit drei Stimmen weniger als seine Koalition aus SPD, CDU und Grünen Abgeordnete hatte.

Amt bzw. Ressort[3][4] Bild Name Parteien Staatssekretär Partei
Ministerpräsident

Staatskanzlei

Dietmar Woidke SPD
Erster stellvertretender Ministerpräsident
(bis 22. November 2024)
Alleiniger stellvertretender Ministerpräsident
(ab 22. November 2024)
Michael Stübgen CDU
Minister des Innern und für Kommunales Klaus Kandt
(bis 9. Oktober 2020)
Markus Grünewald
(ab 10. November 2020)
Kommunales
parteilos
Uwe Schüler
Inneres (bis 27. Februar 2023)
CDU
Zweite stellvertretende Ministerpräsidentin Ursula Nonnemacher
(bis 22. November 2024)[5]
Bündnis 90/Die Grünen
Ministerin für Soziales, Gesundheit, Integration und Verbraucherschutz Anna Heyer-Stuffer
(bis 4. Dezember 2022)
Antje Töpfer
(ab 5. Dezember 2022)
Bündnis 90/Die Grünen
Michael Ranft
(bis 3. Januar 2024)
parteilos
Thomas Götz
(ab 16. Januar 2024)
Bündnis 90/Die Grünen
Ministerin der Justiz Susanne Hoffmann CDU Christiane Leiwesmeyer CDU
Ministerin der Finanzen und für Europa Katrin Lange SPD Frank Stolper
Finanzen
parteilos
Jobst-Hinrich Ubbelohde
Europa
Minister für Infrastruktur und Landesplanung Guido Beermann
(bis 21. November 2023)
CDU Rainer Genilke
(bis 21. November 2023)
Uwe Schüler
(ab 22. November 2023)
CDU
Rainer Genilke
(ab 22. November 2023)
Minister für Wirtschaft, Arbeit und Energie Jörg Steinbach SPD Hendrik Fischer SPD
Minister(in) für Bildung, Jugend und Sport Britta Ernst
(bis 17. April 2023)
SPD Ines Jesse
(bis 9. Januar 2022)
Steffen Freiberg
(10. Januar 2022 bis 10. Mai 2023)
Claudia Zinke
(ab 15. August 2023)
SPD
Steffen Freiberg
(ab 10. Mai 2023)
Minister für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz Axel Vogel
(bis 22. November 2024)[6][7]
Bündnis 90/Die Grünen Silvia Bender
(bis 7. Dezember 2021)
Anja Boudon
(ab 4. Januar 2022)
Bündnis 90/Die Grünen
Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kultur Manja Schüle SPD Tobias Dünow SPD
Chefin der Staatskanzlei Kathrin Schneider SPD Benjamin Grimm

(bis Oktober 2024)

SPD
Jutta Jahns-Böhm
(bis 30. September 2022)
Friederike Haase
(ab 1. Oktober 2022)

Ausscheiden der Grünen nach der Landtagswahl 2024

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 22. November 2024, während einer laufenden Bundesratssitzung entband Woidke die stellvertretende Ministerpräsidentin und Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (Grüne) von ihren Ämtern.[8] Damit setzte Woidke ein einheitliches Abstimmungsverhalten Brandenburgs zur Anrufung des Vermittlungsausschusses bezüglich Karl Lauterbachs initiierter Krankenhausreform durch. Nonnemacher hatte angekündigt, sich bei der Abstimmung enthalten zu wollen; somit wäre die Stimme Brandenburgs nicht gewertet worden.[9] Die Länderkammer entschied schließlich gegen die Anrufung des Vermittlungsausschusses.[10]

In der Folge ersuchte auch der geschäftsführende Landwirtschaftsminister Axel Vogel (Grüne) den Ministerpräsidenten am selben Tag, ihn ebenfalls von der geschäftsführenden Wahrnehmung der Geschäfte zu entbinden.[11] Damit sind keine Minister der Grünen mehr im geschäftsführenden Kabinett vertreten.[12]

Kritik an der Entlassung kam von den beiden Koalitionspartnern CDU und Grüne sowie von AfD und Linke. Karl Lauterbach (SPD) bedauerte die Entlassung.[13]

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Berliner Morgenpost - Berlin: Kenia-Koalition in Brandenburg: Die wichtigsten Vereinbarungen im Koalitionsvertrag. 25. Oktober 2019, abgerufen am 5. November 2019 (deutsch).
  2. rbb24: Woidke als Brandenburgs Ministerpräsident wiedergewählt. In: rbb24.de. Rundfunk Berlin-Brandenburg, 20. November 2019, abgerufen am 20. November 2019.
  3. Brandenburgs neue Minister. Abgerufen am 17. November 2019.
  4. Neue Landesregierung unter Leitung von Ministerpräsident Woidke konstituiert. Abgerufen am 20. November 2019.
  5. Streit um Krankenhausreform: Brandenburger Gesundheitsministerin Nonnemacher entlassen auf rbb24.de, abgerufen am 22. November 2024.
  6. Konflikt in Brandenburg: Entlassung von Gesundheitsministerin – Grünenminister Vogel tritt zurück auf spiegel.de, abgerufen am 22. November 2024.
  7. Minister Axel Vogel reicht Rücktrittsersuchen ein. Abgerufen am 22. November 2024.
  8. Woidke entbindet Gesundheitsministerin Nonnemacher von ihren Amtsgeschäften und dankt für ihren engagierten Einsatz. Abgerufen am 23. November 2024.
  9. Brandenburgs Ministerpräsident entlässt Gesundheitsministerin während Bundesratssitzung. In: Welt.de. Abgerufen am 22. November 2024: „Woidke wolle verhindern, dass Nonnemacher sich in der Sitzung offiziell gegen die Anrufung des Vermittlungsausschusses ausspricht, berichtet das ARD-Hauptstadtstudio.“
  10. Gesetz endgültig beschlossen: Kein Vermittlungsausschuss: Bundesrat lässt Lauterbachs Klinikreform passieren. Abgerufen am 27. November 2024.
  11. Minister Axel Vogel reicht Rücktrittsersuchen ein. Abgerufen am 23. November 2024.
  12. Ergebnisse Landtagswahl in Land Brandenburg. Abgerufen am 9. Oktober 2024.
  13. Woidke wird für Nonnemacher-Entlassung heftig kritisiert. 22. November 2024, abgerufen am 27. November 2024.