Lüder (Fluss)

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Lüder
Lüderquelle im Hohen Vogelsberg

Lüderquelle im Hohen Vogelsberg

Daten
Gewässerkennzahl DE: 4236
Lage Vogelsbergkreis und Landkreis Fulda, Hessen (Deutschland)
Flusssystem Weser
Abfluss über Fulda → Weser → Nordsee
Lüderquelle linke Lüder: im Vogelsberg
westlich von Bermuthshain
50° 28′ 34″ N, 9° 17′ 13″ O
Quellhöhe ca. 557 m ü. NHN[1] 

rechte Lüder: südsüdwestlich von Bermuthshain
ca. 517 m ü. NHN[1]
50° 27′ 32″ N, 9° 18′ 31″ O


Vereinigung (linke und rechte Lüder) ostnordöstlich von Bermuthshain
ca. 436 m ü. NHN[1]
50° 28′ 33″ N, 9° 20′ 0″ O

Mündung bei Lüdermünd in die FuldaKoordinaten: 50° 36′ 14″ N, 9° 36′ 41″ O
50° 36′ 14″ N, 9° 36′ 41″ O
Mündungshöhe ca. 232 m ü. NHN[1]
Höhenunterschied ca. 325 m
Sohlgefälle ca. 8,9 ‰
Länge 36,4 km[2][3]
Einzugsgebiet 190,001 km²[2]
Abfluss am Pegel Lütterz[4]
AEo: 182 km²
Lage: 3 km oberhalb der Mündung
NNQ (10.12.1959)
MNQ 1960/2012
MQ 1960/2012
Mq 1960/2012
MHQ 1960/2012
HHQ (23.01.1995)
140 l/s
337 l/s
2,23 m³/s
12,3 l/(s km²)
59,7 m³/s
125 m³/s
Linke Nebenflüsse siehe unten
Rechte Nebenflüsse siehe unten
Der Verlauf der Lüder aus dem Vogelsberg auf dem Weg zur Fulda (am Kartenende rechts)

Die Lüder, auch Lüderbach genannt, ist ein 36,4 km[2][3] langer, südwestlicher und orographisch linker Zufluss der Fulda aus dem Vogelsberg im Vogelsbergkreis und Landkreis Fulda in Hessen. Der Fluss ist Namensgeber für die Ortschaften Kleinlüder, Großenlüder und Lüdermünd.

Der Fluss wurde im Jahr 820 (flumen … luder) erstmals urkundlich erwähnt. Der Name könnte vom germanischen Adjektiv *hluda- mit der Bedeutung „gehört, berühmt“ abgeleitet sein.[5]

Die Lüder hat zwei jeweils Lüder[1] genannte Quellbäche, die beide im Hohen Vogelsberg und Naturpark Vulkanregion Vogelsberg beginnen – nahe der Rhein-Weser-Wasserscheide und nahe Bermuthshain im Gemeindegebiet von Grebenhain. Deren Quellen liegen im Vogelsbergkreis: Die rechtsseitige Lüder entspringt in einem Quellgebiet am Völzberger Köpfchen (570,8 m) südsüdwestlich von Bermuthshain und nordöstlich des im benachbarten Main-Kinzig-Kreis gelegenen und zur Gemeinde Birstein gehörenden Ortsteils Völzberg – auf rund 517 m[1] Höhe. Die linksseitige Lüder hat ihre Quellen – nahe den zu Grebenhain zählenden Ortschaften Herchenhain und Hartmannshain – westlich von Bermuthshain zwischen der Herchenhainer Höhe (733,1 m) im Nordnordwesten und dem Weißen Stein (607 m) im Südsüdosten; eine dortige Quelle, die etwa 100 m südöstlich der Bundesstraße 275 und direkt am Vulkanradweg liegt, wurde mit Namen Lüderquelle auf etwa 557 m[1] Höhe gefasst.

Die an der Lüderquelle entspringende linksseitige Lüder fließt etwa in West-Ost-Richtung durch die nördlichen Teile von Bermuthshain, durch das noch bis 1963 ein kleiner Bach mit einem Mühlgraben verlief. Dieser entsprang an der Weed, nahe der Hofreite Heckerts. Vom Wasser dieses Grabens wurden zwei Mühlen angetrieben. Die beiden Wasserläufe im Dorf wurden beim Bau der Ortskanalisation 1963 trockengelegt und sind seitdem spurlos verschwunden. Die rechtsseitige Lüder passiert Bermuthshain ein paar Hundert Meter östlich.

Nach der ostnordöstlich von Bermuthshain auf etwa 436 m[1] Höhe gelegenen Vereinigung beider Quellbäche fließt die Lüder, die überwiegend nordostwärts verläuft, direkt südöstlich an Crainfeld vorbei und dann durch Bannerod und Heisters. Hiernach mündet der aus Richtung Zahmen kommende Moosbach und dann die von Steinfurt heran fließende Schwarza ein. Dann verläuft der Fluss im Landkreis Fulda durch Blankenau, wonach er die von Schletzenhausen kommende Jossa aufnimmt.

Anschließend fließt die Lüder durch Hainzell, wonach die Kalte Lüder einmündet, durch Kleinlüder und direkt östlich vorbei an Uffhausen in Richtung Großenlüder.

Unmittelbar nach Unterqueren der Bundesstraße 254 knickt sie südlich der von ihr passierten Ortschaft nach Ostsüdosten ab. Während die Lüder die Bahnstrecke Fulda-Gießen (Vogelsbergbahn) unterquert, passiert sie Bimbach direkt nördlich, wo der von Malkes kommende Erbach einmündet. Dann wendet sie sich wieder nach Nordosten und fließt durch Lütterz.

Letztlich mündet die Lüder auf etwa 232 m[1] Höhe in eine Schleife des Weser-Quellflusses Fulda; etwa 500 m nordöstlich ihrer Einmündung liegt jenseits der Fulda mit Lüdermünd ein nordwestlicher Stadtteil von Fulda.

Einzugsgebiet und Zuflüsse

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Das Einzugsgebiet der Lüder ist 190,001 km²[2] groß. Ihre wichtigsten Zuflüsse sind:[6][7]

Name Seite Länge
(km)[2]
Quelllage
(Naturraum)
Mündung
bei Lüder-km[2]
EZG
km²
[2]
DGKZ
Moosbach rechts 11,8 Hoher Vogelsberg 13,4 23,199 4236-14
Schwarza links 18,3 Hoher Vogelsberg 15,0 30,239 4236-2
Jossa rechts 11,7 Unterer Vogelsberg 18,3 23,501 4236-32
Kalte Lüder rechts 8,8 Gieseler Forst 20,7 23,952 4236-4
Erbach rechts 3,3 Gieseler Forst 31,3 12,315 4236-6

Die Schwarza (der Schwarze Bach), die abschnittsweise auch Waagbach (Waaggraben) und Ahlbach genannt wird, fließt nordwestlich parallel zur Lüder. Sie entspringt in der Gemarkung Grebenhain nordwestlich von Oberwald (auch) an der Herchenhainer Höhe auf etwa 682 m Höhe. In überwiegend nordöstlicher Richtung fließt sie durch Grebenhain, vorbei an Vaitshain, durch Nösberts-Weidmoos und durch Steinfurt. Sie mündet zwischen Steinfurt und Blankenau nahe der Grenze des Vogelsbergkreises zum Landkreis Fulda (ehemalige hessisch-preußische Landesgrenze) in die Lüder.

Verkehr und Wandern

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Nahe der Lüderquelle (linke Lüder) verläuft die Bundesstraße 275 und bei Großenlüder unterquert die Lüder die Bundesstraße 254. Entlang des Flusses oder diesen kreuzend führen mehrere Landes- und Kreisstraßen. Direkt vorbei an der Lüderquelle und auf der Nordflanke des Lüdertals verläuft oberhalb von Bermuthshain und Crainfeld auf der Trasse der stillgelegten Oberwaldbahn (Glauburg-Stockheim–Lauterbach Nord) der Vulkanradweg. Zwischen Großenlüder und Bimbach unterquert die Lüder die Bahnstrecke Fulda-Gießen (Vogelsbergbahn). Entlang des Flusses oder diesen kreuzend führen der Fulda-Radweg sowie die hessischen Radfernwege R2, R3 und R8.

Commons: Lüder (Fluss) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise und Anmerkungen

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  1. a b c d e f g h i Karten und Daten des Bundesamtes für Naturschutz (Hinweise)
  2. a b c d e f g Gewässerkartendienst des Hessischen Ministeriums für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (Hinweise)
  3. a b An der Lüderquelle steht ein Schild mit der Aufschrift: „Lüderquelle“ – „Länge: 40 km“; die dort angegebene Länge passt nicht zur laut referenziertem Gewässerkartendienst genannten Flusslänge von 36,4 km.
  4. Deutsches Gewässerkundliches Jahrbuch Weser-Ems 2012. Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz, S. 131, abgerufen am 4. Oktober 2017 (PDF, deutsch, 6523 kB).
  5. Albrecht Greule: Deutsches Gewässernamenbuch. Walter de Gruyter, Berlin / Boston 2014, ISBN 978-3-11-057891-1, S. 326, „¹Lüder“ (Auszug in der Google-Buchsuche).
  6. Zur besseren Übersicht und zur Sortierung flussabwärts ist pro Fließgewässer in die Fließgewässerkennziffer (DGKZ) nach der „4236“, die für die Lüder steht, jeweils ein Bindestrich eingefügt.
  7. Die in Spalte Mündung erwähnten Lüder-km sind aus der Differenz der 36,4 km Lüder-Gesamtlänge, die aus referenziertem Gewässerkartendienst stammt, zur jeweiligen dort ablesbaren Mündungsentfernung errechnet.