Nationalbibliografie

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Als Nationalbibliografie wird eine Bibliografie bezeichnet, die Literatur aus einem national definierten Raum verzeichnet. Dabei kann es sich um einen Staat handeln, aber auch um einen Sprachraum.

Beispiel einer Nationalbibliografie: Das Schweizer Buch, Titelblatt der Zeitschrift in fünf Sprachen

Nationalbibliographien sind in der Regel auf Vollständigkeit angelegte Allgemeinbibliografien, verzeichnen also Veröffentlichungen aus allen thematischen Bereichen. Oft enthalten sie auch Literatur, die außerhalb des verzeichneten Gebiets erscheint, aber darauf bezogen ist.

Nationalbibliographien werden meist von einer Nationalbibliothek erstellt, in der Regel auf der Grundlage eines Pflichtexemplarrechts. Sie erscheinen als Periodika mitunter in mehreren Kumulationsstufen: wöchentliche, monatliche oder vierteljährliche Hefte werden zu Jahres- oder Mehrjahresbänden kumuliert und ersetzen die Einzelhefte. Seit einigen Jahren sind viele Nationalbibliografien auch als Online-Datenbanken zugänglich.

Nationalbibliographien deutschsprachiger Länder:

Neben der laufenden Verzeichnung der aktuellen Publikationen gibt es auch retrospektive Nationalbibliografien, die für einen bestimmten Zeitraum erstellt werden. Beispiele sind für den deutschen Sprachraum:

Zwar keine Nationalbibliografie, aber für die nationalen deutschen Veröffentlichungen essentiell ist das Verzeichnis Lieferbarer Bücher.

  • Barbara L. Bell: An annotated guide to national bibliographies, 2. ed., Saur, München 1998, ISBN 3-598-11376-5.
  • Friedrich Domay: Bibliographie der nationalen Bibliographien, Hiersemann, Stuttgart 1987 (Hiersemanns bibliographische Handbücher, Bd. 6), ISBN 3-7772-8709-1.
  • Maja Žumer: National bibliographies in the digital age. Guidance and new directions, Saur, München 2009, ISBN 978-3-598-24287-8.