Neftenbach

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Neftenbach
Wappen von Neftenbach
Staat: Schweiz Schweiz
Kanton: Kanton Zürich Zürich (ZH)
Bezirk: Winterthurw
BFS-Nr.: 0223i1f3f4
Postleitzahl: 8413 Neftenbach
8412 Aesch
8412 Riet (Neftenbach)
8412 Hünikon (Neftenbach)
Koordinaten: 692602 / 264934Koordinaten: 47° 31′ 43″ N, 8° 40′ 6″ O; CH1903: 692602 / 264934
Höhe: 415 m ü. M.
Höhenbereich: 381–609 m ü. M.[1]
Fläche: 15,07 km²[2]
Einwohner: 5763 (31. Dezember 2023)[3]
Einwohnerdichte: 382 Einw. pro km²
Ausländeranteil:
(Einwohner ohne
Schweizer Bürgerrecht)
12,9 %
(31. Dezember 2023)[4]
Gemeindepräsidentin: Maja Reding Vestner
(Freie Wähler Neftenbach)
Website: www.neftenbach.ch
Lage der Gemeinde
Karte von NeftenbachSchützenweiherBichelseeGuemüliweierZiegelweierDeutschlandKanton SchaffhausenKanton St. GallenKanton ThurgauBezirk AndelfingenBezirk BülachBezirk PfäffikonBezirk UsterBezirk ZürichAltikonBrüttenDägerlenDättlikonDinhardElggEllikon an der ThurElsauHagenbuch ZHHettlingen ZHNeftenbachPfungenRickenbach ZHSchlatt ZHSeuzachTurbenthalWiesendangenWinterthurZell ZH
Karte von Neftenbach
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Neftenbach ist eine von 19 politischen Gemeinden im Bezirk Winterthur des Kantons Zürich in der Schweiz. Auf den 1. Januar 2013 wurde der Weiler Oberhueb (auch Obere Hueb) auf Wunsch der dortigen Einwohnerschaft von der Gemeinde Buch am Irchel abgetrennt und Neftenbach angeschlossen. Dadurch erhöhte sich die Landfläche der Gemeinde um 4,6 Hektaren und die Einwohnerzahl um 16 Einwohner.

Blasonierung

Schräg geviert von Silber und Blau

Das Wappen geht auf die Freiherren von Wart[5] zurück. Es wurde 1921 zum Gemeindewappen bestimmt.

Neftenbach liegt im unteren Tösstal, 19 km Luftlinie von Zürich entfernt. Es liegt auf einer Schotterterrasse am Südhang des Irchels. Von der Gemeindefläche – 1495 ha – dienen 55 % der Landwirtschaft, 30 % ist Wald, 10 % ist Siedlungsgebiet, und 4 % dienen dem Verkehr. Nebst dem Kerndorf rund um die Kirche gehören zur Gemeinde die Siedlungen Aesch, Hünikon (Neftenbach), Irchelhöfe und Riet (Neftenbach).

Luftbild (1962)

Gemeindeportrait

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Die bäuerlich geprägte Gemeinde ist eingebettet in ein eiszeitliches Seitental zwischen dem Abhang des Irchels und des Taggenbergs. Es bestehen lokale Einkaufsmöglichkeiten, Gewerbe- und Dienstleistungsbetriebe, Verkehrsverbindungen für den individuellen und öffentlichen Verkehr sowie Schul-, Kultur- und Freizeitangebote.

Das Schloss Wart mit den anschliessenden Weinbergen ist ein Wahrzeichen der Gemeinde. An den Rebhängen von Neftenbach entstehen neben den beiden Hauptsorten Pinot Noir und Riesling x Sylvaner Spezialitäten wie Chardonnay, Sauvignon Blanc, Räuschling und Cabernet Sauvignon.

Sport- und Freizeit-Einrichtungen in der Gemeinde sind: Jugendtreff „InPoint“, Schwimmbad, Sportanlagen „Rietweg“, Tennisplätze, Naturlehrpfad, Beach-Volleyballfeld, Skateranlage, Reitplätze und Bibliothek. Die Gemeinde verfügt über eine Dreifach-Sporthalle für Training und Wettkampf. Verschiedene Organisationen wie die Spitex-Dienste, gemeinnützige Organisationen, Beratungsstellen, die Alterswohnungen erbringen hier ihre Dienstleistungen. Das Orts- und Weinbaumuseum liegt westlich des Dorfes in den Rebbergen.

Bevölkerungsentwicklung
Jahr Einwohner
1836 1452
1850 1490
1880 1421
1900 1608
1941 706
1950 1853
1970 2180
1990 3731
2005 4549
2010 5224
2013 5438
2015 5564
2018 5692
2021 5797
2023 5758

Der siebenköpfige Gemeinderat setzt sich aus sechs Männern und einer Frau zusammen. Parteizusammensetzung: 4 Freie Wähler Neftenbach, 2 SVP und 1 FDP. Aktuelle Gemeindepräsidentin ist seit September 2019 Maja Reding Vestner (Stand 2020).[6] Neftenbach hat 2011 zum ersten Mal das Energiestadt-Label erhalten.[7] 2015 wurde das Label wiederum verliehen. Eine Energiestadt ist eine Gemeinde oder Stadt, die sich kontinuierlich für eine effiziente Nutzung von Energie, den Klimaschutz und erneuerbare Energien sowie umweltverträgliche Mobilität einsetzt. Dafür erhält sie vom Trägerverein Energiestadt alle vier Jahre das Label verliehen.

Bei den Nationalratswahlen 2023 betrugen die Wähleranteile in Neftenbach: SVP 36,75 % (+1,15), FDP 14,75 % (+0,84), SP 13,87 % (+3,14), glp 11,67 % (−1,69), Mitte 7,84 % (+2,12), Grüne 5,01 % (−5,55), EVP 4,38 % (−1,04), EDU 2,35 (−0,54).[8]

Das Dorf Neftenbach 1781

Archäologische Untersuchungen von 1986–1990 weisen für Neftenbach eine vorgeschichtliche Besiedlung nach: Früh-latènezeitliche Gruben im Riedt Oberwisen, einen mittelbronzezeitlichen Siedlungsort in Neftenbach-Hagenbuech, ein Steinbeilfragment und ein neolithisches Grubenhaus in der Steinmöri, das Werkplatz für die Herstellung von Steinwerkzeug war.[9] 9 Gräber, die 1999 an der Zürcherstrasse zutage kamen, sind wie die 25 Gräber von Neftenbach-Steinmöri in die Zeit von 1200 v. Chr. zu datieren.[10]

In römischer Zeit lag in der Steinmöri unterhalb des Friedhofs an der Sattleracher- und Aspacherstrasse ein römischer Gutshof, der heute überbaut ist. Bei den Ausgrabungen entdeckte man 1986 in einem Bronzegefäss einen Münzhort mit 1243 römischen Silbermünzen aus den Jahren 197–265 n. Chr.

Die erste urkundliche Erwähnung Neftenbachs erfolgte 1209, als ein Leutpriester von „Neftimbach“ bei einem Rechtsgeschäft mitwirkte. Der Keller des Frohhofs in Neftenbach deutet immer noch auf einen Wohnturm hin, der dort stand. Er gehörte wohl dem Ministerialengeschlechts «von Neftenbach», das 1267 erstmals urkundlich erwähnt wurde und das zu dieser Zeit wohl Gefolgsleute der Kyburger war. Das Geschlecht selbst kann verschiedenen Orts bis 1468 nachgewiesen werden.[11] Das Gebiet gehörte später den Freiherren von Wart, deren Wappen seit 1921 das offizielle Gemeindewappen ist. Im Mai 1799 kam es beim Dorf im Rahmen des Gefechts bei Winterthur zu einem Zusammenstoss zwischen Franzosen und Österreichern, an das noch eine verirrte Kugel im Chor der Kirche erinnert.

Sehenswürdigkeiten

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Persönlichkeiten

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  • Eugen Ott, Hans Kläui, Otto Sigg: Geschichte der Gemeinde Neftenbach. Neftenbach 1979.
  • Hans Martin Gubler: Die Kunstdenkmäler des Kantons Zürich – Der Bezirk Winterthur, Nördlicher Teil. Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte GSK, Bern 1986, ISBN 3-7643-1812-0, S. 31–87. (= Kunstdenkmäler der Schweiz, Band 79.)
  • Jürg Rychener: Der römische Gutshof in Neftenbach. 2 Bände Zürich/Egg 1999. (= Monographien der Kantonsarchäologie Zürich, 31/1–2).
Commons: Neftenbach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Generalisierte Grenzen 2024. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2024 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024.
  2. Generalisierte Grenzen 2024. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024.
  3. Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2023. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2024 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024
  4. Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2023. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2024 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024
  5. Neujahrs-Blatt der Stadtbibliothek Winterthur auf das Jahr 1897/98: Die Freiherren von Wart
  6. Die Mitglieder und Ressorts des Gemeinderats (Memento des Originals vom 13. Februar 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.neftenbach.ch Gemeinde Neftenbach
  7. Energiestadt Neftenbach. Abgerufen am 11. Mai 2019.
  8. Eidgenössische Wahlen 2023, NR – Ergebnisse Parteien (csv). In: opendata.swiss. Bundesamt für Statistik, abgerufen am 17. Februar 2024.
  9. Calista Fischer: Die urgeschichtliche Besiedlung von Neftenbach. In: Direktion der öffentlichen Bauten des Kantons Zürich, Abt. Kantonsarchäologie (Hrsg.): Berichte der Kantonsarchäologie. Nr. 14. Fotorotar AG, Zürich und Egg ZH 1998, ISBN 3-905647-88-5, S. 177–194.
  10. Andreas Mäder, Elisabeth Langenegger, Sabine Steiner: Zwei spätbronzezeitliche Bestattungen in Neftenbach. In: Baudirektion Kanton Zürich (Hrsg.): Bertichte der Kantonsarchäologie Zürich. Nr. _01. ARV Amt für Raumordnung und Vermessung, Kantonsarchäologie, Zürich und Egg ZH 2009, ISBN 978-3-905681-45-1, S. 41–50.
  11. Emil Stauber: Die Burgen des Bezirkes Winterthur und ihre Geschlechter. In: 285. Neujahrsblatt der Stadtbibliothek Winterthur. Winterthur 1953, S. 194–195.