Olivier Latry
Olivier Jean-Claude Latry (* 22. Februar 1962 in Boulogne-sur-Mer) ist ein französischer Organist, Improvisator und Musikpädagoge. Er wirkt seit 1985 als einer von ursprünglich vier Titularorganisten an der Großen Orgel der Kathedrale Notre-Dame de Paris.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Olivier Latry, Sohn des Versicherungskaufmanns Robert Latry und dessen Frau Andrée, geb. Thomas, begann im Alter von sieben Jahren Klavier zu spielen. Zugang zur Orgel fand er, als er zwölfjährig eingeladen wurde, mit seinem Keyboard zur Trauung eines Freundes in einer Kirche zu musizieren. Latry zog es jedoch vor, anstatt des Keyboards die dreimanualige Orgel jener Kirche zu benutzen, was ihm gefiel und ihn zu einer näheren Beschäftigung mit dem Orgelspiel führte.[1] Von 1981 bis 1985 war er als Organist an der Kathedrale von Meaux tätig. Nach seiner Ausbildung arbeitete Latry als Assistent in der Orgelklasse von Michel Chapuis am Pariser Konservatorium. 1990 übernahm er die Orgelklasse seines Lehrers Gaston Litaize am Conservatoire à rayonnement régional de Saint-Maur-des-Fossés, 1995 wurde er zum Professor für Orgel am Pariser Konservatorium ernannt.[2] 1985 wurde er, gemeinsam mit Philippe Lefebvre, Jean-Pierre Leguay und Yves Devernay, zum Titularorganisten an der Kathedrale Notre-Dame in Paris ernannt. In der Konzertsaison 2017/18 war Olivier Latry Palastorganist an der neuen Eule-Orgel im Kulturpalast Dresden.
Latry ist mit der koreanischen Organistin Shin-Young Lee verheiratet und hat drei Kinder.[3][4]
Werke
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Salve Regina für Orgel und Singstimme (2007)
Diskographie (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Récital à Notre-Dame de Paris (Werke von César Franck, Jean-Guy Ropartz, Léon Boëllmann, Alexandre Guilmant, Camille Saint-Saëns, Charles-Marie Widor, Louis Vierne u. a.) SDV (Sony), 1994.
- Olivier Messiaen: Orgelwerke. (Gesamtaufnahme). Deutsche Grammophon (Universal), 2002.
- Midnight at Notre-Dame. DG (Universal), 2004.
- Charles-Marie Widor: Orgelsinfonien 5 & 6. 2004
- César Franck: In Spiritum. DG (Universal), 2005.
- Voyages. Warner Classics, 2017.[5]
- Bach to the Future, 2019.
Filme
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 2015: Die Orgel von Notre-Dame de Paris (arte, Regie: Isabelle Julien)
Schüler
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Werke von und über Olivier Latry im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Olivier Latry bei concerti
- Die Orgel von Notre Dame de Paris – Olivier Latry Titularorganist von Notre Dame de Paris auf YouTube
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ deutschlandfunk.de: Der Organist Olivier Latry - Französische Farbenspiele. Abgerufen am 19. Juni 2022.
- ↑ Conservatoire de Paris; abgerufen am 3. März 2021.
- ↑ Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im März 2024. Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (
- ↑ Shin-Young LEE | AGOC. Abgerufen am 24. März 2021.
- ↑ Voyages
Vorgänger | Amt | Nachfolger |
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Pierre Cochereau | Titularorganist von Notre Dame de Paris seit 1985 (gemeinsam mit Vincent Dubois, Philippe Lefebvre, Jean-Pierre Leguay, Yves Devernay († 1990)) | — |
Personendaten | |
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NAME | Latry, Olivier |
ALTERNATIVNAMEN | Latry, Olivier Jean-Claude (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | französischer Organist |
GEBURTSDATUM | 22. Februar 1962 |
GEBURTSORT | Boulogne-sur-Mer |