Richard Borrmann

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Richard Borrmann (* 27. Dezember 1852 in Graudenz; † 26. März 1931 bei Berlin) war ein deutscher Bauforscher und Bauhistoriker.

Richard Borrmann, der Sohn des Rittergutsbesitzers Alexander Borrmann und der Pfarrerstochter Adele (geborene Jakobi), besuchte von 1866 bis 1876 die Landesschule Pforta und studierte von 1874 bis 1878 an der Berliner Bauakademie bei Friedrich Adler Architektur. Nach der Bauführer-Prüfung begleitete Borrmann als Referendar seinen Lehrer zur Grabungsstätte Olympia, wo er an den letzten drei der insgesamt sechs Kampagnen teilnahm. Ein Schwerpunkt seiner Aufgabe war die Untersuchung und Rekonstruktion der Dachterrakotten. Studienreisen führten ihn während dieser Jahre durch weite Teile Griechenlands, nach Sizilien und Konstantinopel.

Nach dem einstweiligen Ende der Grabungen in Olympia legte Borrmann 1885 das 2. Staatsexamen zum Regierungsbaumeister (Assessor) ab und arbeitete in der staatlichen Hochbauverwaltung. Ab 1887 verfasste er im Auftrag des Berliner Magistrats ein Inventar der Bau- und Kunstdenkmäler von Berlin (Berlin 1893). Von 1892 bis 1904 arbeitete Borrmann als Direktorialassistent am Kunstgewerbemuseum Berlin. Er beschäftigte sich hier mit antiken, mittelalterlichen, islamischen und zeitgenössischen Baudenkmälern. Am 1. April 1904 übernahm Borrmann als Nachfolger von Friedrich Adler den Lehrstuhl für Baugeschichte an der Technischen Hochschule Charlottenburg. Im akademischen Jahr 1908/1909 war er Rektor der Technischen Hochschule, seit 1919 Leiter des Schinkelmuseums. Seine Vorlesungen behandelten hauptsächlich städtebauliche Themen. Für seine Verdienste wurde Borrmann zum Geheimen Baurat und Mitglied der Preußischen Akademie des Bauwesens ernannt. Die Technischen Hochschulen in Berlin und München verliehen ihm die Ehrendoktorwürde (Dr.-Ing. E. h.). 1921 wurde er emeritiert.

Er fand seine letzte Ruhestätte auf dem Dreifaltigkeitskirchhof II in Berlin-Kreuzberg.[1]

Schriften (Auswahl)

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Hans-Jürgen Mende: Lexikon Berliner Begräbnisstätten. Pharus-Plan, Berlin 2018, ISBN 978-3-86514-206-1.