Stojentin (Adelsgeschlecht)
Stojentin, historisch auch Stojenthin oder Stoyentin, ist der Name eines alten pommerschen Adelsgeschlechtes.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Geschlecht erscheint erstmals urkundlich am 14. August 1341 zu Stolp mit den Knappen Bartold, Herzoglich pommerscher Rat, und Matzen van Stojentin.[1] Zwei Stammhäuser der Familie Stojentin waren Schwetzkow bei Stolp mit dem Familienzweig A und Darsow bei Lauenburg i. Pom. mit dem Familienzweig B. Letzterer Familienzweig erlosch 1912 in der Manneslinie mit dem Tod von Emil von Stojentin. Des Weiteren blühte die Familie im Zweig von Stojentin-Waglikowski in Pommerellen auf Waglikowice und Groß-Klinsch (um 1599) im Kreis Berent, sowie auf Damerau im Kreis Konitz.[2]
Die Familie hatte in Hinterpommern zahlreiche Besitzungen wie die Ortschaften Prebendow, Zemmen und Schorin. Um 1724 besaß sie im Kreis Stolp auch Neu Gutzmerow, Vixow, Giesebitz, Saviat und Starnitz.[3]
Der bekannteste Abkömmling der Familie ist Valentin von Stojentin, der als Rechtsgelehrter Rat des Herzogs Bogislaw X. war und ein bekannter Streiter für das Luthertum. Seit dem 17. Jahrhundert stammen alle Familienangehörigen von Kaspar von Stojentin († 1617) ab, der Amtshauptmann von Friedrichswalde war. Peter Heinrich von Stojentin wurde als Generalmajor der preußischen Infanterie mit dem Orden Pour le Mérite ausgezeichnet und war Amtshauptmann von Liebenwalde und Zehdenick. Max von Stojentin veröffentlichte in der zweiten Hälfte des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts Schriften zur Geschichte der Familien von Stojentin und von Zitzewitz sowie zu weiteren historischen Themen, unter anderem in den Baltischen Studien.
Wappen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das schräglinks geteilte Wappen zeigt oben in Blau (oder Silber) einen nach rechts hervorspringenden wachsenden silbernen (oder naturfarbenen) Hirsch, unten ist es von Blau und Silber (oder Gold) geschacht. Auf dem Helm mit blau-silbernen (blau-goldenen) Decken drei Pfauenfedern, (aus kleineren Federn hervorgehend).
Namensträger
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Valentin von Stojentin (um 1480–1528/1529), herzoglich-pommerscher Rat und Schlosshauptmann
- Peter Heinrich von Stojentin (1713–1776), preußischer Generalmajor
- Max von Stojentin, Historiker[5]
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Hirsch über Schach – ein wiederkehrendes Motiv einer Wappengruppe etlicher pommerscher Adelsgeschlechter.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Max von Stojentin: Beiträge zur Geschichte des uradeligen Geschlechts von Stojentin, pommerschen Ursprungs. Sattler, Braunschweig 1895 (Digitalisat)
- Alexander von Dachenhausen: Genealogisches Taschenbuch des Uradels, Band 2, Friedr. Irrgang, Brünn 1893, S. 507–517 (Google Books).
- Leopold von Zedlitz-Neukirch: Neues preussisches Adelslexicon, Band 4, Gebrüder Reichenbach, Leipzig 1837, S. 239 (Digitalisat auf Internet Archive)
- Genealogisches Handbuch des Adels, Adelslexikon Band XIV, Band 131 der Gesamtreihe, C. A. Starke Verlag, Limburg (Lahn) 2003, ISSN 0435-2408, S. 159–160,
- Ernst Heinrich Kneschke: Neues allgemeines deutsches Adels-Lexicon. Band 9, Voigt, Leipzig 1870, S. 55 (Google Books)
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Beiträge zur Geschichte des uradligen Geschlechts von Stojentin in Pommern (Rambow-Genealogie)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Staatsarchiv Stettin, Ducalia Nr. 66.
- ↑ Ernst Heinrich Kneschke: Neues allgemeines deutsches Adels-Lexicon. Band 9, Leipzig 1870, S. 55.
- ↑ Jacob Paul von Gundling: Pommerischer Atlas oder geographische Beschreibung des Herzogtums Pommern und des dasigen Adels, aus den Landes-Urkunden verfertigt. Potsdam 1724, S. 250–251.
- ↑ Julius Theodor Bagmihl: Pommersches Wappenbuch, Band III, Stettin 1847, S. 96, Tfl. 30.
- ↑ Max von Stojentin. In: Deutsche Biographie (Index-Eintrag).